Da mein FSJ vertraglich über eine größere Organisation läuft, habe ich dort eine feste Ansprechpartnerin. Sie ist sehr freundlich und war mir bisher immer iene große Hilfe. Weil ich noch immer nicht weiß, wie und ob ich meine Geschlechtsidentität mit der Schule, in der ich arbeite, vereinen kann, schreibe ich ihr eine Mail in der Hoffnung, dass sie mir einen guten Rat geben kann.
Hallo Anne,
momentan habe ich mein coming out als nonbinäre Person. Zur Erklärung: Nonbinär oder nonbinary bedeutet, dass ich mich mit keiner Geschlechtsidentität identifizieren kann und dementsprechend behandelt werden will. Ich bin also weder Mann noch Frau und arbeite daran, dass meine Umwelt mich weder als Mann noch als Frau ansieht. (Dazu gehört übrigens auch ein Namenswechsel - Von den meisten Personen werde ich jetzt Hayo genannt.)
Im privaten Raum ist all das kein Problem, doch frage ich mich schon seit ich diese Thematik in Angriff genommen habe, inwieweit ich das auch an die Schule tragen kann? Momentan werde ich dort als Frau gehandelt, was ich zwar toleriere, aber ich fühle mich (logischerweise) auch nicht wirklich wohl damit. Mir ist bewusst, dass meine Geschlechtsidentität gerade für die Schüler überfordernd sein kann, andererseits ist es vielleicht auch von Vorteil, eine Art Repräsentation vor sich zu haben. Mir zumindest hätte das einiges erleichtert.
Ich würde wirklich gerne einen Rat dazu haben, weil das eine Sache ist, über die ich mich schon in den letzten Wochen viele Gedanken mache und partou auf keinen grünen Zweig komme. Für Fragen und Anregungen bin ich natürlich offen.
Über eine Antwort oder ein Gespräch würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Wiebke / Hayo