Prompt 1: Er drehte den Schlüssel und öffnete die Tür ...
Er drehte den Schlüssel und öffnete die Tür.
Seine Schritte klangen dumpf auf dem gefliesten Boden, der getränkt war von Blut. Er war es nicht gewesen, der diese Sauerei angerichtet hatte. Er wusste auch nicht, wer es war, nur, dass dieser Jemand sich nicht mehr in diesem Gebäude befand. Überall lagen die Leichen, die sich zu zerfetzten Fleischtürmen stapelten und ganze Landschaften aus Tod und Elend erschafften.
Wäre er nicht so froh gewesen, überlebt zu haben, wäre der Hausmeister sicher am Boden zerstört gewesen und hätte die ganzen Kinder beweint, die an diesem Tag hatten sterben müssen. Am Ende würde der arme alte Mann noch ihr dunkles Blut von den Wänden und Fliesen putzen müssen, einfach weil es sein Job war, das zu tun. Wie schlecht er sich dabei fühlte, da er sich in der Sekunde ihres Todes in einer Besenkammer versteckt hatte wie ein Feigling, anstatt ihnen zu helfen, würde sicher niemanden interessieren. Die Schüsse und Schreie hatten eine Symphonie des Todes gespielt, die den Hausmeister hatten erzittern lassen, wo er da so einsam in der Dunkelheit des beengten Raumes saß und betete, dass es ihn nicht auch treffen würde. Die Besenkammer hatte er zwar vorsorglich abgeschlossen, aber was nützte schon die dünne Tür, würde sie mit Kugeln durchlöchert werden?
Nun wanderte der alte Mann durch die Flure, noch immer nicht fassend, was gerade passiert war. Niemals hätte er gedacht, dass einer der Schüler seine Waffe auf andere richten könnte. So etwas passierte schließlich nur anderen, niemals einem selbst.
So verschwendete der alte Hausmeister auch keinen Gedanken daran, dass der Junge, der dieses Massaker angerichtet hatte, das Schulgebäude noch längst nicht verlassen hatte. Nein, stattdessen stand er hinter der nächsten Ecke, das Gewehr im Anschlag und bereit, sein Werk zu vollenden.