Inhalt: Die Hauptfigur erlebt Krieg, Kolonialismus und schildert seine Erlebnisse als Arzt in Paris.
Eindruck/Gedanken:
Der Protagonist mit dem Namen Bardamu ist alles andere als ein typischer Held, er läuft häufig vor seinen Problemen, Moral oder ein Gewissen scheint er nicht zu kennen. Seine Handlungen bzw. Nicht-Handlungen bleiben dabei stets ohne äußere Bewertung. Ohne Auslassungen und Beschönigungen schildert er die Grauen des Krieges und des Kolonialismus. Er spricht von seiner Furcht und der schrecklichen Schönheit der brennenden Dörfer in der Finsternis der Nacht. Der Krieg zieht sich als Prägung durch den ganzen Roman und die späteren Jahre des Protagonisten. Sehr explizite Schilderungen stehen dabei neben verklausulierten, metaphernreichen Darstellungen. Immer wieder weicht der Erzähler von der chronologischen Struktur ab und verwirrt mit Anspielungen. Sein Leben ist vom Vagabundieren gekennzeichnet, denn „Wenn man länger an einem Orte bleibt, dann entblößen sich Dinge und Menschen immer mehr. Sie verfaulen und fangen an, ganz speziell für einen zu stinken.“ (S. 313) Das Buch entführt in die Abgründe der Menschheit in Krieg und Frieden und ist somit keine leichte Kost, aber dennoch eine interessante Leseerfahrung.