Inhalt: Perspektiven auf die Menschheit.
Eindruck/Gedanken:
Tysons Ziel formuliert er im Vorwort als ‚Weckruf an die Zivilisation‘. Dazu möchte er seinen astrophysikalischen Hintergrund nutzen: Kosmische Perspektiven sollen gegen die menschliche Hybris wirken und die Erde als Ganzes begreifbar machen (der sog. Overview-Effekt). Leider erfüllt er diesen Anspruch nicht. Statt wie erwartet astronomische Themen zu behandeln, wildert er in vielen Bereichen, die nicht sein Spezialgebiet sind und die er wie einer Liste folgend abarbeitet. Er bleibt dabei bedauerlich nichtssagend und zugleich belehrend/besserwisserisch. Und trotz seiner Idealisierung von Wissenschaft und Objektivität/Rationalität übernimmt er z.B. im historischen Bereich falsche Angaben bzw. reflektiert ihre Uneindeutigkeit nicht. Der politische Fokus (und damit vermutlich auch die Zielgruppe) liegt auf den USA. Wenn er anekdotisch auf sein Fachgebiet, die Astrophysik, zu sprechen kommt, bietet er dagegen interessante Ideen und verständliche Erklärungen, eine ansteckende Begeisterung und Humor. Insgesamt bezieht er Gedichte, Literatur und Star Trek-Verweise ein und bietet eine einfache, angenehm zu lesende Sprache, die mit vielen Metaphern durchsetzt ist.