Inhalt: Die Hauptfigur Anja verbringt nach einer Demo in Russland zehn Tage im Arrest.
Eindruck/Gedanken:
Die Autorin schildert das Leben im Arrest mit allen wirren Gedanken und Gefühlen, die womöglich auf eigenen Erfahrungen beruhen im Zusammenhang der Arbeit der Autorin für Alexej Nawalny. In die Erzählung der Tage im Arrest, die vor allem aus den Gesprächen mit ihren Zellengenossinnen bestehen, mischen sich immer wieder Erinnerungen. Am Anfang ist es ein wenig schwer, in die vielen Figuren und Namen hereinzukommen, die aber immer mehr Farbe annehmen, der Erzählperspektive entsprechend aber nicht allzu viel Tiefe gewinnen. Das Zusammentreffen der sechs sehr unterschiedlichen Frauen in diesem kleinen Raum wird zu einem Austausch unterschiedlicher Lebenseinstellungen, immer auch durchwoben von Anspielungen auf die politische Situation in Russland. Auch wenn spannungstechnisch nicht allzu viel passiert, liest sich das Buch ausgesprochen interessant.