Inhalt: Das Buch erzählt von einer toxischen Beziehung zwischen einem Lehrer und einer Schülerin.
Eindruck/Gedanken:
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die sich einander annähern und dabei offene Fragen beantworten: Die erste Ebene erzählt vom Missbrauch in der Schulzeit, toxischen Strukturen und deren Einfluss auf leicht zu beeindruckende junge Mädchen – aus Erwachsenensicht erscheinen die Gedanken der Jugendlichen als sehr verquer. Die zweite Ebene spielt Jahre später und behandelt den späteren Umgang – gerade auch unter den Missbrauchsvorwürfen anderer Mädchen gegen den Lehrer. Die Ich-Erzählerin will den Missbrauch dabei nicht wahrhaben bzw. sich selbst nicht als Opfer sehen. Der Prozess der Ablösung vom Lehrer und dessen feiner Manipulation zieht sich durch das ganze Buch und bleibt letztlich unabgeschlossen. Das Buch ist fein psychologisch gearbeitet, ohne dabei lehrerhaft zu klingen und oft sehr verstörend. Die Autorin beleuchtet dabei verschiedenste Aspekte und Perspektiven auf Missbrauch und die zeitgenössische Me-Too-Debatte.