Heute hatte ich verschlafen. Und das erste, womit ich begrüßt werde, ist die Nachricht über zwei Tote, diesmal sogar mit einem Menschenkind. Achja, und der Arzt ist natürlich auch krank. Die Gruppe hatte sich für Isolation von Familien mit Kranken und Gesunden ausgesprochen und den Treck damit geteilt. Blöd nur, dass unser Arzt auch hustet...
In der Mittagshitze haben wir aus unseren Wüstenfunden zwei Zelte hergestellt, Grafin hat aus den frisch gefundenen Teeblättern einen Tee gebraut und wir haben gleich mal das gebraute Qbak verkauft, was aufgrund der großen Nachfrage auch sofort weg war. Nachdem Grafin vergeblich durch seinem Handschuh hindurch nach Suwis Temperatur fühlen wollte, hat Njola ihm das abnehmen können. Er hatte kein Fieber.
Als hätte jemand mit Spielleiterfähigkeiten die Enttäuschung von Tiibwani über die geringen Verkaufsmöglichkeiten unserer Fundsachen gespürt, tauchte plötzlich eine Karawane mit Händlern auf. Wir haben erstmal alle unsere Schätze zu Dinan gemacht, um wieder ein bisschen Platz im Inventar zu haben. Der Erlös von einem undefinierten Schrank aus dem Wagen ging an Njola, die bis jetzt ein bisschen Pech beim Sandsieben hatte.
Nach dem großen Sortieren wollten wir endlich weiterziehen, aber ein regenloses Gewitter hatte die Tierherde des Trecks aufgescheucht. Wir sind alle kopflos hinterher gestürmt, konnten aber bei weitem nicht alle Viecher einsammeln. Nunja, immerhin hat uns kein Blitz getroffen und wir konnten nach ein paar Stunden wieder fast alle Tiere zusammentreiben. Auch wenn ich mir nicht ausmalen will, was mit einem Ochsen, zwei Ziegen und zwei Hühnern in so kurzer Zeit passieren konnte...
Wir haben dann noch gelootet und sind noch ein bisschen weitergekommen. Wenn auch nicht weit. 6 Meilen in 5 Stunden insgesamt. Die Sache mit den zwei getrennten Lagern fühlt sich irgendwie komisch an, aber zumindest scheinen die Kranken Verständnis für unsere Entscheidung zu haben. Und die Gesunden haben uns noch lieber als zuvor. Zumindest einen von uns. Für die Stimmung im Lager haben Grafin, Itore und Njola noch ein Lied für die Kranken gesungen. Ich weiß ja nicht, ob das so viel gegen Krankheiten bringt, aber hübsch war es trotzdem.
Beim Qbak-Brauen ist dann doch noch was ordentliches heute rausgekommen. Wahrscheinlich können wir diese Qualität sogar für mehr Geld loswerden als bisher. Und sogar den ersten ungenießbaren Schwung Alkohol haben wir diesmal aufgefangen für Desinfektionszwecke. Mal sehen, ob das was bringt gegen unser kleines Krankheitsproblem - oder ob uns das selbst nicht eher schadet. Wer weiß, was das für ein Zeug ist, was da vor dem Qbak rauskommt...