So, nach einem nützlichem Tipp von Todo (Buchdeckel zuhalten für Ruhebedürfnis) hat heute morgen Shibodha nur kurz alles vorbereitet und fing dann plötzlich schon an zu singen. Ich war noch gar nicht so richtig in Singstimmung, aber es hat anscheinend so weit gewirkt, dass die Siedler tatsächlich in Trance verfielen und mitsummten. Aber ein bisschen Looten ging schon. Abends auch noch ein bisschen Lernen.
Und dann war auch schon wieder Aufstehen dran. Das Looten brachte einen Schiffzwieback von Joe und einen Klappstuhl von Häuptling Listiger Lurch. Dann eine Rastaktion und irgendwie nicht schlafen, sondern gleich weiter singen. Und looten und Wasser bei einem Brunnen tanken. Und Rastaktion auf den nächsten Morgen verschieben und looten und was verlieren und nochmal Rastaktion und schlafen. Und...
Irgendwann kamen wir an einen im Treibsand versinkenden Wagen an. Und Dhunya musste natürlich gleich draufspringen. Sie entschied sich für die Tonvase und rettete sich gerade noch rechtzeitig vorm Versinken. Haben wir ein Glück gehabt, dass da KEIN Djinn drin war...
Irgendwann wurden wir aus der Trance gerissen, weil das Wasser alle war... und das Essen natürlich auch. Shibodha war völlig erschrocken, weil sie vergessen hatte, Pausen zur Aufnahme vom Wasser zu machen. Hentoba ruhte sich noch aus. Qbak wäre eine Alternative gewesen, aber auch nicht für lange - und das ist ja auch nicht als Essen geeignet. Tiibwani versuchte verzweifelt, die Geier über uns abzuschießen, aber der Pfeil verfehlte sie. Obwohl der wirklich hoch geflogen war. Das Rätsels Lösung folgte aber ziemlich bald: denn die Geier kamen plötzlich tiefer und wurden riesig!
Die riesigen Vögel landeten und bedankten sich für unsere Friedfertigkeit. Trotz des Sprachfehlers waren sie tatsächlich gut zu verstehen! Sie stellten fest, dass wir in einer verzwickten Lage waren, und boten ihre Hilfe an. Wir haben unseren Wunsch geäußert, aus der Wüste raus zu wollen und sie haben uns tatsächlich mitgenommen. Uns und alle unsere Tiere und Wagen. Wir sind hoch über der Wüste durch die Nacht geflogen. Es war gigantisch.
Einen ganzen Tag sind wir geflogen, bis wir in der Steppe der Tasmada wieder gelandet sind. Direkt vor der Taverne "Zum duftenden Huf", dessen Name mir irgendwie vage bekannt vorkam. Der Wirt begrüßte uns mit Wasser und machte uns auf den Dreistadtkrieg aufmerksam, der in den drei nahe beieinander liegenden Holzhaussiedlungen tobte. Eine war völlig gesetzeslos, aber damit auch gefährlich; eine total reglementiert, wenn auch Verbrechen nicht hart bestraft werden; eine war abgeriegelt und anscheinend eher von besser betuchten Leuten besiedelt. Der Gewinner des Krieges würde Handelsstadt werden und somit die anderen übertrumpfen bei der Wahl des Knotenpunktes für die zukünftige Handelsroute vom Festland. Oha, da werden uns wohl aufregendere Wochen als in der roten Wüste bevorstehen... Aber als aufgestiegene Lehrlinge werden wir das bestimmt alles mit Leichtigkeit hinkriegen!