Es war unmöglich zu überblicken über wie viele Schiffe die Armee des Himmels alleine bei diesem Angriff verfügte. Und der war längst nicht zu vergleichen mit einem von denen, die sie auf die Planeten der Höllenarmee ausführten. Dennoch fand sich jede Schiffsgröße in mindestens dreistelliger Ausfertigung darin wieder. Erstaunlicher Weise war das Führungsschiff jedoch kein Titan, nicht einmal ein Kreuzer, sondern lediglich eine goldene Fregatte, die sehr starke Vogelzüge angenommen hatte und so etwa mit seiner Front und dem Kopf und mit den Flügeln denen eines Vogels stark glichen. Dabei handelte es ich um Ras persönliches Transportvehikel, so dass es dem Untergott möglich war den Zug anzuführen wenngleich er sich für den Moment noch an die Naturgesetze dieser Dimension halten musste. Etwas weiter an der Seite und mit mindestens sechs Schiffen Abstand fand sich das Erzengel-Schiff und auf dessen Brücke alle drei Erzengel. Besonders Metatron zeichnete sich durch eine für ihn untypische Unruhe aus, da er permanent von einer Seite der Brücke auf die andere ging.
„Du scheinst die bevor stehende Schlacht kaum mehr erwarten zu können, Metatron“, sprach Raphael ihn daraufhin auf seine übliche arrogante Weise an.
„Ich hoffe einfach, dass der Dämon erscheinen wird und ich ihn endlich vernichten kann“, antwortete Metatron dann erstaunlich gefasst.
„Ra hat dir also gestattet deine Rechnung zu begleichen. Ein unerwartet nobler Charakterzug von ihm“, kommentierte nun Abbaddon auf seine übliche, zwielichtige Art. „Auch ich hoffe eine Rechnung in dieser Schlacht begleichen zu können“, fügte er dann noch hinzu.
„Ja, nur dass deine Rechnung, genau wie meine auch, mit einem Dimensionsbewohner ist“, stellte nun Raphael fest.
„In einem Punkt muss ich Michael nun nach seinem Ableben recht geben. Die Dimensionsbewohner sollten nicht unterschätzt werden“, antwortete Abbaddon erstaunlich sachlich aber hauptsächlich gelassen darauf. „Sie beherrschen eine Form der Technologie die uns fremd ist und können ganze Elemente kontrollieren, genau wie wir“, fügte der Erzengel noch schnell an.
„Freu dich, Abbaddon. Du wirst genug Zeit haben die Dimensionsbewohner zu erforschen, wenn du sie so faszinierend findest, sobald wir diese Schlacht entschieden haben“, kommentierte Metatron abschließend und begann zu lachen, während sich die gigantische Flotte immer weiter auf ihr nächstes Ziel zubewegte.
Für die meisten Wesen wäre es ein Schockmoment gewesen, aus einem Sprungtor direkt hinter einer Sonne hinaus geschleudert zu werden. Aber das war selbst Benni in der Zeit in der er lebte gewohnt. Und die Eldar interessierte so etwas ohnehin nicht. Sehr bald erreichte das Schiff die nächste Beschleuniger-Bahn und nutzte sie direkt. Zur selben Zeit hielt sich der Dämon in einem der Trainingsräume des Schiffes auf. Er hatte ihn kaum betreten, da folgte auch schon Uriel und platzierte sich direkt neben dem Dämon. Der schien sich nicht ganz sicher zu sein, was er eigentlich genau in diesem Raum wollte. Er war ursprünglich in diesen Raum gekommen um zu trainieren, aber irgendwie schien ihm jedes Interesse daran gerade vergangen zu sein.
„Was ist los, Cain?“, fragte Uriel dann nachdem sie den Dämon lediglich verwirrt von der Seite angestarrt hatte und versucht hatte aus ihm schlau zu werden.
„Wie kann eine Vernichtungswaffe wie ich eine bin, ein Wesen dessen einziger Zweck es ist zu töten, ein Wesen, dass den Kampf liebt, wie kann ein Wesen wie ich es bin, gutartig sein?“, fragte dieser zurück und verwirrte die Engelsdame lediglich weiter.
„Ich weiß nicht was du meinst“, antwortete sie dann nach einer Weile. „Es sind deine Taten die dich als gutartig oder bösartig klassifizieren nicht deine Vorlieben“, fügte sie dann noch schnell an.
„Genau da liegt ja das Problem“, kommentierte Cain abschließend und Stille kehrte wieder ein, während der Dämon darüber nach dachte was er nun überhaupt tun sollte.
„Los. Kämpf gegen mich“, sprach Uriel den Erzdämon dann wieder an, sehr zu dessen Verwirrung.
„Ich soll gegen dich kämpfen?“, fragte er dann nachdem er eine Weile darüber nachgedacht hatte.
„Wir beide sind Wesen, die ohne den Kampf nicht existieren können. Es ist wie für die Bewohner dieser Dimension die Aufnahme von Nahrungsmitteln“, antwortete die Engelsdame und baute ihre Rüstung, sowie ein Schwert auf und richtete es auf den Dämon. „Na los. Fang an und greif mich an. Du wirst mich schon nicht aus Versehen töten. Zumindest nicht, wenn du in deiner versiegelten Form bleibst“, fügte sie dann noch an und provozierte schon fast, was Cain tatsächlich ein Lächeln entlocken konnte. Mit seiner üblichen Gemütsruhe materialisierte er seine beiden Schwerter und nahm seine Kampfstellung ein. „Mal sehen ob du´s trotz allem was mit dir geschehen ist noch drauf hast“, kommentierte dann die Engeldame und beide stürmten aufeinander zu, wobei ihre Klingen aufeinander trafen. Keinem von beiden fiel Natasha auf, die sich ebenfalls kurz in den Raum begeben hatte, ihn aber schnell wieder verließ als sie die beiden kämpfen, sowie Cains erstaunlich glücklichen Blick dabei sah.
Es kam jedem an Bord nur wie wenige Minuten vor, die sich der Kreuzer in einem grünen Nebel aufhielt und auch ein Feld grüner Kristalle stellte kein Problem für den Kreuzer und die Beschleuniger-Bahnen dar. Es waren sicherlich nur noch wenige Lichtjahre und Flugstunden bis sie den letzten Sprung durchführen würden, der sie zum großen Nexus bringen sollte. Das wusste auch Natasha, die es bevorzugte durch eines der Fenster des Schiffes zu sehen, während es nun durch einen gelben Raumnebel trieb. Ihr war einfach nicht danach sich auf der Brücke zu melden. Stattdessen schlug sie lieber mit beiden Fäusten frustriert gegen das Fenster, wohl wissend, dass sie es nicht zerbrechen konnte und sackte dann dort zusammen.
„Natasha. Was ist mit dir? Ist alles in Ordnung?“, fragte daraufhin Benni, der sie ursprünglich abholen und zur Brücke bringen wollte und sie nun so vorfand.
„Uriel ist wirklich klasse oder?“, murmelte sie dann nach einer Weile sehr zu Bennis Verwirrung. „Sie weiß genau was sie wann wo und wie zu Cain sagen muss damit es ihm besser geht. Sie ist stark und weiß viel darüber wie man einen Krieg führt und gewinnt. Sie nutzt der Gruppe wirklich etwas und dazu sieht sie noch wirklich klasse aus. Was bin ich schon gegen sie?“, fügte sie schnell noch an.
„Ich kann das gut verstehen. Ich frage mich auch jeden mindestens Morgen wenn ich aufstehe und jeden Abend wenn ich einschlafe warum ich nicht ein wenig mehr wie Cain sein kann“, antwortete Benni nun ebenfalls ein wenig bedrückt. „Manche Wesen in dieser Welt scheinen einfach zu existieren um permanente Tritte von allen Seiten einstecken zu müssen“, fügte er noch schnell an.
„Kaldrius fehlt mir jetzt sehr. Er wüsste genau was er jetzt zu uns sagen müsste“, stellte Natasha noch deprimierter fest.
„Kaldrius war auch der Einzige der immer gut damit zurecht kam in dieser Situation hier zu stecken. Wahrscheinlich würde er jetzt irgendetwas darüber erzählen, dass wir nicht aufgeben sollen und uns schon gar nicht mit denen vergleichen sollen. Und er würde uns daran erinnern, dass wir Terraner ganz andere Qualitäten haben als unsere körperliche Stärke“, antwortete Beni darauf und begann kurz zu lächeln.
„Ja, genau das klingt nach Kaldrius“, kommentierte Natasha und kicherte sogar kurz, bevor sie sich wieder vom Boden aufrichtete. „Und er hätte wahrscheinlich recht. Ich bin zwar nicht so mächtig wie Uriel und ich verstehe nichts vom Krieg und dem Kampf aber sicherlich hab ich irgendwelche anderen Vorzüge. Danke Benni“, antwortete die Terranerin und umarmte ihren langjährigen besten Freund bevor sie das Fenster verließ und sich auf den Weg zur Brücke machte.
Es war vollkommen egal was Cain tat, was er versuchte zu tun. Ein Wesen der Ehre einfach hingerichtet zu haben tat immer noch zu jeder Sekunde weh, auch wenn der Dämon seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Kampf, nach ging. Nichts konnte ihn darüber hinweg täuschen, dass er ein Mörder war und nichts anderes. Er gehörte nicht mehr zu dieser Gruppe, nicht nachdem er Michael umgebracht hatte. Er konnte einfach nicht bleiben, er musste verschwinden. Und dabei war es vollkommen egal wohin. Ein schockierendes Bild bot sich daher Natasha, als diese auf dem Weg zur Brücke an einer der oberen Luftschleusen vorbei kam und Cain dort antraf.
„CAIN! WAS TUST DU DA!?!?!“, schrie sie im ersten Moment aus, wobei ihr sichtbar entfallen war, dass der Dämon keine Atmosphäre zum Leben brauchte.
„Ich werde verschwinden“, antwortete der Dämon.
„Ja aber wohin denn?“, fragte Natasha genauer nach.
„Ich weiß es nicht“, antwortete wiederrum Cain und öffnete mit einem Tastendruck die massive Metalltür direkt vor sich.
„Ich dachte du wolltest uns helfen zum großen Nexus zu kommen“, warf die Terranerin noch ein.
„Das wollte ich auch. Aber ich kann nicht. Lebt alle wohl. Ihr werdet ohne mich sicherlich besser zurecht kommen“, antwortete Cain scheinbar nur wenig emotional und trat einen Schritt durch die Tür.
„Dir scheint es wirklich ernst damit zu sein, oder?“, stellte Cains lange Begleiterin in dieser Dimension fest. „Und das soll´s jetzt gewesen sein oder was? Nach allem was wir alle zusammen durchgemacht haben, verschwindest du einfach so durch eine Luftschleuse? Verdammt, keiner hier will, dass du verschwindest!“, rief sie ihm dann noch hinter her und schien tatsächlich etwas zu bewirken, denn Cain drückte die Taste zur Schließung der massiven Metalltür nicht, sondern hielt lediglich seinen Finger darauf. Auch sein Gesichtsausdruck zeigte tatsächlich einen kurzen Moment etwas wie einen Schock, während Natasha für ihn gut sichtbar in Tränen ausbrach.
„Alle diese Tränen. Nur wegen mir?“, fragte der Dämon nachdem er eine Weile einfach nur mit einem verwirrten Blick zugesehen hatte.
„Du bist der einzige, der uns bei dem was uns bevor steht noch beschützen kann“, antwortete Natasha ihm und trat einige Schritte näher.
„Ich kann niemanden beschützen. Ich bin lediglich gefährlich und vernichte alles um mich rum. Das darf einfach niemals geschehen“, kommentierte Cain und trat im Ausgleich einige Schritte zurück.
„DAS IST NICHT WAHR!!!“, schrie Natasha ihm daraufhin entgegen.
„ICH HABE DEN ERZENGEL ERMORDET!!!“, schrie Cain zurück und schockierte Natasha sehr. „Und nicht nur ihn. Viele, sehr viele andere Engel unterschiedlicher Ranghöhe und Stärke. Dimensionsbewohner und schon ganze Planeten und Systeme habe ich zerstört. Ich habe meinen eigenen Bruder getötet weil es mir damals befohlen wurde. Ich bin eine Vernichtungswaffe und nichts anderes“, fügte er dann viel ruhiger hinzu und Natasha bemerkte tatsächlich, dass der Dämon sich versuchte zu öffnen. „Ich wurde geschaffen um zu vernichten und zu töten. Und das ist alles was ich kann“, fügte er noch schnell an.
„Cain? Weinst du etwa?“, fragte Natasha als Reaktion darauf mit einer gewissen weiteren Verwirrung und tatsächlich stellte der Dämon schockiert fest, dass er eine solche Reaktion zeigte. Schnell versuchte er sich die leichte Nässe aus dem Gesicht zu wischen und sie zu verstecken. „Cain. Lass das doch. Es ist OK. Auch Dämonen dürfen um Tote trauern, zumindest in dieser Dimension“, unterbrach Natasha ihn schnell dabei während sie langsam auf ihn zu ging und ihn dann schnell umarmte, als sie nach etwa einer Sekunde die sie vor ihm stand ihre Chance darauf sah.
„Zuerst hab ich beim Schutz von Kaldrius versagt und dann in deinem Namen einen ehrenhaften Kämpfer ermordet“, fasste Cain noch einmal zusammen. „Bitte vergib mir. Bitte...“ schluchzte er dann, während er tatsächlich die Umarmung erwiederte und sich tatsächlich dadurch besser zu fühlen schien.
„Das hab ich doch längst. Ich will, dass du wieder auf mich aufpasst, so wie vorher auch schon. Mehr nicht. Und ich denke dazu ist es wichtig, dass du dir zu aller erst einmal selbst vergibst“, antwortete Natasha nun ruhig darauf und genoss es derweilen tatsächlich dem Dämon auf diese Weise so nahe sein zu können, zum ersten Mal in einer solchen Weise.
Das Schiff flog gerade an einer roten, wenn auch längst nicht zum roten Riesen gewordenen, Sonne vorbei, und erreichte einen Planeten mit einer violetten Atmosphäre, wo die Beschleunigerbahn an einem der vier grauen, kahlen Monde vorbei führte. Es war sicherlich nicht mehr allzu weit bis der Kreuzer das Sprungtor erreichen würde und es war wichtig, dass alle Vorbereitungen bis dahin abgeschlossen wären. Umso eigenartiger erschien es Ma´ik als Cain mit einem seiner selbst materialisieren PDAs und Natasha als Begleitung auf die Brücke trat.
„Ich hatte nicht mit dämonischem Besuch gerechnet“, kommentierte Ma´ik direkt. „Womit kann ich dir so kurz vor dem Sprung dienen?“, fragte er dann.
„Ich brauche 38 von denen hier. Und das unbedingt noch bevor wir unser Ziel erreichen“, antwortete der Dämon und reichte dem Eldar das PDA, was dieser sich mit großem Interesse durchlas. Es enthielt die Baupläne der Drohnen des Legions.
„Noch bevor wir den Sprung durchführen?“, wiederhole Ma´ik noch einmal und Cain nickte zustimmend. „Ich glaube dir ist nicht bewusst, was du verlangst, Dämon“, fügte er dann noch schnell hinzu.
„Aus genau diesem Grund hab ich dir ja auch diese Pläne überlassen“, antwortete Cain ruhig und gelassen darauf. „Oder hattest du ernsthaft gedacht, dass ich dir ein Stück dämonische Technik einfach ohne jeden Grund überlassen würde?“, fügte er dann noch mit einem gewissen Sarkasmus an.
„Meine technischen Teams werden diese Aufgabe niemals rechtzeitig beenden“, kommentierte Ma´ik abschließend und wandte sich wieder dem Kurs des Schiffes zu.
„Deine technischen Teams vielleicht nicht. Aber du kannst das schaffen“, antwortete Cain wiederrum darauf und Ma´ik drehte sich ihm wieder zu. „Du oder Gor´shak. Ich bin mir sicher, dass keiner von euch beiden länger als ein paar Sekunden dafür brauchen wird“, fügte er dann noch schnell an.
„Dann werde ich dir Gor´shak in den Hangar senden“, antwortete Ma´ik ruhig und sachlich darauf.
„Na bitte, war doch gar nicht so schwer“, kommentierte der Dämon lediglich mit einem gewissen Sarkasmus und verließ die Brücke wieder. Natasha blieb, denn sie sollte bald das Steuer übernehmen und das wäre sicherlich mehr als nötig, wenn sie den Nexus erreichen wollten.
„Mir scheint, unser stärkster Kämpfer wäre zurück gekehrt“, kommentierte nun Ma´ik und widmete sich wieder dem Kurs des Kreuzers, der diesen an einem Asteroiden vorbei führte.
„Ja, das ist er. Endlich…“, antwortete Natasha sicht- und hörbar erleichtert. „Wie weit ist es eigentlich noch?“, fragte sie dann so fröhlich wie es früher immer bei ihr üblich gewesen war.
„Es kann sich nur noch um wenige Minuten handeln bis wir das Tor erreichen“, antwortete der Navigationsoffizier darauf, während die Beschleuniger-Bahn langsam damit begann das Schiff abzubremsen. Das bedeutete, dass es tatsächlich nicht mehr allzu weit sein konnte.
Cain hatte sich bereits im Hangar eingefunden als Gor´shak erst erschien. Dieser fand den Dämon mit verschränkten Armen vor seinem Legion stehend vor und trat recht bald neben ihn
„Du hast dir Zeit gelassen“, kommentierte er dann mit einem leichten Sarkasmus.
„Ich will dich mal als Commander sehen, dann reden wir weiter“, antwortete Gor´shak ruhig und ebenfalls mit einem gewissen Maß an Sarkasmus darauf. „Also worum geht´s?“
„Um das hier“, antwortete Cain und reichte dem einstigen Dämonenjäger das selbe PDA. „Ich brauche 38 davon, am besten sofort“, fügte er dann noch schnell an.
„Hey, hetz mich nicht so. Ich hab schließlich auch noch anderes zu tun“, antwortete Gor´shak ruhig und ließ sich derweilen von seinen Arbeitern 38 große Blöcke aus Metall bringen. Danach platzierte er sich vor den ersten Block und berührte ihn mit seinen Händen. Anschließend drangen seine Nanobots in das Metall und begannen es zunächst zu verflüssigen und dabei neu zu formen, bis es die Form einer Drohne hatte, wie sie Cain auf dem Legion verwendete.
„Genau so“, kommentierte Cain die Arbeit des Jägers, nachdem er sie begutachtet hatte und Gor´shak fuhr mit dem nächsten Block fort.
„Du scheinst deine Kriese hinter dir gelassen zu haben, wie es scheint“, kommentierte er dabei und beendete eine weitere Drohne. „Zumindest scheinst du dem sicheren Ende in das wir hinein fliegen mit großer Gelassenheit entgegen zu sehen, so wie die meisten hier“, fügte er dann noch an und beendete noch während des Satzendes eine weitere Drohne.
„Es ist nicht das sichere Ende. Dafür werde ich sorgen“, antwortete der Dämon, während Uriel den Hangar betrat und direkt zu den beiden ging.
„Hältst du es wirklich für eine gute Entscheidung jemandem deine Technologie preis zu geben und dann auch noch jemandem für den es keine Schwierigkeit darstellt sie zu kopieren?“, warf sie direkt ein, während Gor´shak weitere Drohnen produzierte und sein Tempo sichtbar immer weiter erhöhte.
„Gerade deshalb ist es eine gute Wahl. Somit ist es immer möglich schnell neue Ersatzteile für den Legion zu erhalten“, antwortete der Dämon ruhig darauf. „Wenn der Legion nicht mehr funktioniert, werde ich nicht mehr in der Lage sein euch zu beschützen“, fügte er dann noch an.
„Beschützen?“, fragte Uriel noch verwirrt aus, bevor Gor´shak seine Arbeit mit dem Ausruf „Fertig“ beendete.
„Und keine Sekunde zu früh“, kommentierte Cain, als gerade der Gefechtsalarm aktiviert wurde, und begab sich durch die gewaltige Hangartür um die Brücke aufzusuchen.
„Was hast du eigentlich in diesem Trainingsraum mit ihm angestellt? Er ist ja jetzt völlig andersartig, sogar noch unterschiedlicher als damals, als er von den Toten wiederauferstanden ist“, stellte Gor´shak noch fest.
„Eigentlich gar nichts. Ich zumindest nicht“, antwortete Uriel und wirkte sichtbar verwirrt von Gor´shaks Worten und Cains eigenartiger Veränderung.
Erst nach und nach fanden sich alle auf ihren Stationen ein, darunter auch Natasha auf dem Platz des Steuermanns. Für den Moment wurde der Kreuzer allerdings noch durch den Computer der Beschleuniger-Ringe und danach einen Autopiloten kontrolliert, der das Schiff in Richtung des nicht weniger gewaltigen Sprungtores steuerte, nachdem es den Beschleunigerring verlassen hatte.
„Und hinter diesem Portal befindet sich der große Nexus?“, fragte Uriel noch einmal nach.
„Nach meinem letzten Kenntnisstand schon“, antwortete Gor´shak.
„Naja, wisst ihr... Noch können wir umdrehen und verschwinden so lange wir das noch können.“ schlug Benni daraufhin schnell vor und wirkte ohnehin schon die ganze Zeit mehr als nur ein wenig verängstigt. Das war auch kein Wunder, schließlich war er der einzige, der nicht irgendetwas Tolles zur Bewältigung dieser Situation beitragen konnte. Alles was er machen konnte war sich das Ganze ansehen, vor Angst schwitzen und hoffen, dass die anderen stark genug wären.
„Auf gar keinen Fall. Wir müssen das jetzt zu Ende bringen“, antwortete Natasha ihm schnell, während das Sprungtor bereits damit begann ein künstliches Wurmloch zu bilden.
„Vorbereiten auf den Sprung“, kommentierte Ma´ik noch bevor das Schiff endgültig das Wurmloch passierte und auf der anderen Seite wieder verließ und das genau in Sichtweite des gigantischen mechanischen Planeten den die Eldar als den großen Nexus bezeichneten, oder zumindest etwas, dass sich auf diesem Planeten befand.
„Tatsächlich ganz schön groß euer Nexus“, kommentierte Cain mit einem gewissen Sarkasmus, während Natasha das Steuer übernahm und ohne Anweisungen von Ma´ik bereits das Schiff auf einen Kurs dorthin führte.
„Irgendwelche ungewöhnlichen Anzeigen?“, fragte der Eldar-General stattdessen in die Runde seiner Offiziere.
„Bisher noch keine“, antwortete Gor´shak darauf, während der mechanische Planet langsam aber sicher näher kommen sollte.
„Sollte uns nicht ein gigantisches Geschützfeuer erwarten oder sowas?“, fragte auch Benni äußerst verwirrt und starrte Ma´ik nach einer Antwort verlangend an.
„Der große Nexus sollte längst über unsere Anwesenheit informiert sein“, antwortete der feststellend und versuchte sichtbar eine Erklärung zu finden. „Die einzige Möglichkeit, die mir einfällt ist, dass er möchte, dass wir zu ihm kommen. Aber das ist eigentlich völlig unmöglich“, fügte er dann noch schnell an.
„Wir kommen langsam in Sensor-Reichweite. Ich hab hier unzählige Anzeigen. Da ist ne Menge wichtiges Zeugs dabei. Aber mir erscheinen die beiden hier am interessantesten“, warf nun Gor´shak ein und legte zwei Schiffe im Orbit, eines davon im Raumdock, auf Ma´iks Holoprojektor.
„Tar´wik und Rar´mor“, stellte dieser dann fest.
„Es scheint als hätte unser Todfeind überlebt und wäre vor uns da“, stellte Uriel weiter fest.
„Aber wenn das so ist, wieso stehen wir dann nicht längst unter Dauerfeuer?“, fragte Natasha weiter nach.
„Um das heraus zu finden gibt es nur einen Weg. Wir müssen in Transport-Reichweite gelangen und uns zum großen Nexus selbst begeben“, antwortete Ma´ik darauf und Natasha nickte lediglich, während sie das Schiff aufmerksam in den Planetenorbit steuerte.
„Ihr wollt jetzt wirklich da runter gehen?“, fragte Benni noch einmal nach und wirkte sichtbar verängstigt, denn es war unklar ob der Nexus sie anhören oder lediglich in eine Falle locken wollte.
„Wir haben keine andere Wahl“, antwortete Cain lediglich darauf und verließ als erstes die Brücke, direkt gefolgt von Ma´ik, Uriel und Natasha. Lediglich Gor´shak blieb mit Benni zurück, der sich sichtbar besorgt zeigte, hauptsächlich aber um Uriel und Natasha. Noch niemals zuvor hatte er sich so sehr gewünscht stark sein zu können um sie alle zu beschützen als in diesem Moment.
Der Molekular-Transport dauerte wie üblich nur wenige Sekunden. Allerdings würde der Dämon sich wahrscheinlich niemals wirklich daran gewöhnen in seine Moleküle gespalten und wieder zusammen gesetzt zu werden. Er bevorzugte an sich das dimensionale Fenster für derartige Reisen. Allerdings war es schwierig eines zu errichten, wenn man den Zielpunkt nicht kannte. Und somit musste er sich einem Molekular-Transport zur Oberfläche anschließen. Tatsächlich fand sich der Dämon in dem entsprechenden Raum wieder, in dem sich der gewaltige, massive Panzer-Kubus befand, der wohl die Kontrolleinheit der Eldar, der große Nexus war. Sie hatten sich also direkt ohne weitere Umschweife in das passende Gebäude und den passenden Raum transportiert.
„General Ma´ik, welch unerwarteter Besuch“, kommentierte der Nexus mit seiner üblichen, überall aus dem Raum kommenden Stimme, wobei der Kommentar zwar in nüchternem Ton gesprochen war, aber durch seine Wortwahl zwangsweise sarkastisch erscheinen musste. Immerhin wusste der Nexus genau, dass sein Schiff im Anflug gewesen war.
„Ich komme mit einer wichtigen Botschaft und ich bin nicht alleine wie ihr seht, großer Nexus“, antwortete Ma´ik darauf.
„Ich weiß. Das bin ich auch nicht“, sagte der Nexus noch, bevor sich zwei Türen öffneten und General Tar´wik zusammen mit Captain Rar´mor eintrat. Weitere Unterstützung schien ihnen zu fehlen. Allerdings wusste jeder der übrigen Anwesenden, wozu Tar´wik im Stande war oder konnte es erahnen.
„Bitte, ihr müsst uns anhören! Das gesamte Universum ist in Gefahr!“, rief Natasha aus.
„Eine Armee aus Engeln und Himmelsbestien ist dabei diese Welt zu überrennen und nur wenn wir alle zusammen halten können wir sie besiegen“, fügte Cain noch viel ruhiger hinzu.
„Das weiß ich, zumindest das mit der Engelsarmee“, antwortete der Nexus sehr zum Schock aller anderer Anwesender, inklusive Rar´mor.
„Ich hatte bereits einige Gelegenheit dem großen Nexus von der Armee der Engel zu berichten. Ebenso davon, dass ihr den Rat der Community bereits mit einbezogen habt und jetzt einen Krieg gegen diese Wesen führen wollt“, fügte Tar´wik dem ganzen noch an.
„Das ist nicht wahr! Wir versuchen lediglich zu tun, was für dieses Universum das Beste ist!“, antwortete Natasha aufgebracht.
„Wer hat einer Terranerin überhaupt gestattet mit mir zu kommunizieren?“, fragte der Nexus anschließend aus und wandte sich dabei scheinbar an Tar´wik und Rar´mor, die direkt in eine Kampfstellung übergingen und sich auf den ersten Angriff vorbereiteten. Das veranlasste auch Ma´ik, Cain und Uriel sich auf einen Kampf durch Materialisierung von Waffen und Rüstungen vorzubereiten, wobei Ma´ik den vordersten Platz einnahm.
„Du willst also wirklich den Nexus und das ganze Universum an eine Armee mythischer Wesen verlieren, nur weil du nicht bereit bist einer Terranerin zu zuhören?“, fragte Ma´ik seinen ehemaligen Generals-Genossen und trat einen Schritt weiter vor.
„Was sollte ein weiblicher Terraner auch schon wichtiges zu berichten haben?“, antwortete Tar´wik lediglich und aktivierte eine Energieklinge an seinem Arm.
„Zum Beispiel, dass diese Armee genau auf den Nexus selbst zusteuert. Und wenn du nicht so unendlich stur, wie der Rest unserer Art wärst, hättest du das wissen können“, kommentierte Ma´ik und schockierte den General und seinen Captain damit sehr.
„Was ist? Tötet sie! Vernichtet die Verräter!“, befahl der Nexus und schien tatsächlich Anzeichen für Emotionen zu zeigen.
„Ich kann nicht“, antwortete Rar´mor und dematerialisierte alle seine Waffen. Tar´wik zielte jedoch weiterhin auf die Gruppe.
„Sei nicht bescheuert, Dimensionsbewohner. Du hast selbst gesehen wozu diese Armee in der Lage ist“, kommentierte Cain noch eindringlich und auch Tar´wik dematerialisierte seine Waffensysteme.
„Ihr wagt es euch mir zu wiedersetzen?“, fragte der Nexus selbst sichtbar schockiert und wütend zugleich aus, während sich die Decke und Seitenwände um zu transformieren schienen.
Keiner der Anwesenden hätte mit einem solchen Gefühlsausbruch bei dem gigantischen Maschinenwesen, dass die Eldar als „den großen Nexus“ bezeichneten erwartet. Besonders nicht die Eldar selbst, denen solche Zustände größtenteils unbekannt waren. Und während alle dem begannen sich Decke und Wände weiter um zu transformieren und eine unzählbare Menge mechanischer Arme zu bilden.
„Versteht doch großer Nexus. Wir müssen zu eurem eigenen Schutz auf diese Weise handeln. Und zu dem unserem...“, kommentierte Rar´mor, bevor ihn ingesamt sechs der Arme packten und bewegungsunfähig hielten. Dazu wären diese Arme in der Lage den Eldar-Captain ohne Probleme auseinander zu reißen.
„Die Eldar müssen eingestehen, dass Dämonen und Engel, sowie Magie existieren und dass wir die Terraner zu unrecht ausgelöscht haben“, fügte Tar´wik noch schnell an, bevor auch er von sechs dieser Arme gepackt und mit elektronischen Schocks ruhig gehalten wurde.
„NIEMALS!!!“, schrie nun der Nexus aus und eine nicht näher definierte Menge an mechanischen Armen richtete sich auf Cain, Ma´ik, Uriel und Natasha. Besonders letztere war hier nun sehr stark in Gefahr, das wussten sie alle Drei, aber Ma´ik wusste auch, dass ein Rücktransport durch Kraftfelder, die der Nexus sicherlich errichtet hatte, ausgeschlossen war. Somit blieb den Dreien nichts anderes übrig als sich in einer Verteidigungsstellung rund um die Terranerin zu platzieren und wachsam zu bleiben.
„Wenn du und deine Eldar überleben sollen, habt ihr keine andere Wahl, Blechdose“, antwortete Cain mit einem gewissen Maß an Gemütsruhe.
„Wir werden die Himmelsarmee niemals zurück schlagen können, wenn wir nicht mit ALLEN Rassen der Community und in diesem Universum zusammen arbeiten“, fügte Ma´ik noch hinzu.
„Und dazu muss der große Nexus zugeben, dass er gelogen hat“, sagte nun noch Natasha und schien einen weiteren Wutausbruch bei dem Nexus zu verursachen, der seine Arme nun auf Ma´ik jagte und ihn gleich mit acht davon packte und unter Elektroschocks setzte. Uriel zerteilte noch drei von ihnen bevor auch sie von sieben der mechanischen Arme des Nexus gepackt wurde.
„Verdammt!“, kommentierte sie dabei lediglich, während Natasha kurz in die Richtung sah, in der sich das kleine Sichtfenster befand. Und erschreckender Weise erkannte sie tatsächlich eine Person darin, die sehr humanoid wirkte, aber mit unzähligen Kabelverbindungen mit der Umgebung verknüpft war. Nun war auch klar, was der Metallpanzer beschützen sollte. Es war diese Gestalt und diese Gestalt war auch das was die Eldar als den großen Nexus kannten.
„Ich werde niemals zulassen, dass die anderen diese Geschichte erfahren!“, rief der Nexus noch aus, bevor er seine Arme auf Natasha jagte. Cain verpasste ihr jedoch schnell einen Stoß zur Seite und schob sie so rechtzeitig aus der Bahn. Der Dämon allerdings wurde von gleich zehn der mechanischen Arme gepackt und musste sogar kurz aufschreien, so sehr verzogen ihn die Arme. Nun war Natasha alleine und wahrscheinlich hätte sie keine Chance gegen den Nexus, ebenso wenig ihm zu entkommen.
Die Situation erwies sich als unverändert negativ. Keiner der starken Kämpfer war überhaupt noch in der Lage sich zu bewegen und die einzige, die dazu noch in der Lage war, war keine Kämpferin. Zudem schienen die letzten Worte nicht dazu beigetragen zu haben, den Hass des Nexus zu verringern, eher im Gegenteil. Seine Augen schienen fast schon zu blitzen, so sehr hasste das Wesen.
„Ich werde niemals zugeben, dass die Terraner zu unrecht ausgelöscht wurden“, kommentierte der Nexus lediglich noch, sehr zum Schock von Natasha, denn sie schien nun zu begreifen, weshalb der Nexus auf diese sehr heftige Weise reagierte.
„NATASHA! LAUF!“, schaffte Cain lediglich noch zu rufen, bevor der Nexus seine mechanischen Arme auch auf sie zurasen ließ und das mit einer solch hohen Geschwindigkeit, dass ein Treffer sie wahrscheinlich ohne weitere Umschweife zerreißen würde. Sowohl Cain als auch Uriel wechselten schnell kurzzeitig auf Elementar-Formen, so dass die Arme einfach durch sie hindurch griffen und stürmten schnell auf den gepanzerten Kubus zu. Immer wieder versuchten diese mechanischen Arme einen von beiden zu packen bevor sie sich mit gewaltigen Klingen ihrer beiden Elemente durch diesen hindurch sägten. Kurz vor dem Hals des eigentlichen Nexus stoppten beide jedoch den Angriff, wobei sie weiter in dieser Form verblieben und den Humanoiden weiter mit ihren Elementar-Klingen handlungsunfähig hielten.
„Selbst wenn ich wollte... Ich könnte euch niemals geben, was ihr von mir verlangt. Also vernichtet mich endlich und bringt das zu Ende wozu ihr wirklich hier seit“, sprach der Nexus die Gruppe nun an und schien sein Ende bereits zu erwarten.
„Du hast selbst nie verkraftet mein Volk vernichtet zu haben.“ stellte nun Natasha fest und schockierte den Nexus noch einmal zusätzlich. „Dein Gewissen lässt dich nicht in Ruhe, weil du ein ganzes Volk ausgelöscht hast. Hab ich recht?“ fragte Natasha noch einmal.
„Ich…“, brachte der Nexus noch heraus, bevor er vor Cain und Uriel in sich zusammen sackte. „Ich habe einen Genozid begangen. Nur aus eigenem Machtinteresse, weil ich die Terraner gefürchtet habe“, stellte er dann weitaus deprimierter fest. „Alle diese Leben, alle diese Planeten sind nun einfach weg, nur wegen mir“, fügte der Nexus dann noch weiter an und ließ nicht nur seine Gefangenen wieder frei, sondern transformierte auch seine mechanischen Arme nach und nach wieder zurück, während Natasha langsam vor ihn trat und ihm direkt in die Augen sah.
„Das ist jetzt alles egal. Alles was jetzt von Bedeutung ist, ist dass wir alle zusammen arbeiten und das Universum retten, dass wir kennen und lieben“, antwortete Natasha ihm.
„Soll das heißen, dass du mir tatsächlich vergibst?“, fragte der Nexus nun unsicher und wirkte nun eher wie ein kleines Kind als ein mächtiges, mechanisches Wesen.
„Ja… Ja, das tue ich“, antwortete die Terranerin und nach und nach traten die anderen hinzu, während Cain und Uriel beide ihre Formen wieder versiegelten.
„Also, was ist jetzt, Blechdose? Bist du dabei?“, fragte Cain noch einmal genauer nach.
„Andernfalls werden meine Artgenossen diese Dimension einfach überrennen“, fügte Uriel noch an und der Nexus nickte es einfach ab, sehr zu Natashas erneuter, sichtbarer Freude. Kein Wunder, wenn man bedachte, dass gerade eine Allianz gebildet worden war, die man bis vor wenigen Minuten noch für völlig unmöglich gehalten hätte. Allerdings sollte diese Freude nicht sehr lange andauern. Eine Erschütterung durchzog den gesamten Raum und zeitgleich war das Geräusch einer Explosion zu hören. Außerdem sollte es nicht bei diesem einen Vorfall bleiben.
„Was ist das?“, fragte Natasha direkt und wirkte sichtbar erschrocken.
„Meine Oberfläche wird von unbekannten Feindschiffen aus dem Orbit bombardiert. Ich nehme an, dass es sich um die besagten Engel handelt“, antwortete der Nexus und schien alle Anwesenden zu schockieren. Denn keiner hätte erwartet, dass die Engel schon so früh eintreffen würden.
Gewaltige Strahlen unterschiedlichen Elements und Typs krachten auf die Oberfläche. Jeder Einschlag hinterließ dabei eine nicht zu unterschätzende Explosion und vernichtete mindestens ein Gebäude. Und durch dieses Gewitter aus Strahlen, dass von weiterer Entfernung aus abgefeuert wurde, sah sich Gor´shak gezwungen zu navigieren. Noch hatte er allerdings Glück, denn es handelte sich um ungezieltes Artillerie-Feuer. Weniger Glück und Freude brachte ihm dabei sein Flugbegleiter, der immer noch Benni war und sich direkt an ein Gitter klammerte.
„Wir werden sterben!“, schrie er direkt wieder einmal aus, während Gor´shak das Schiff weiter auf den Planeten zusteuerte und dabei mit der Oberseite, sehr dicht an einem der Strahlen vorbei flog. Es war nicht mehr allzu weit, so viel wusste der Jäger.
„General Gor´shak. Ich übernehme die Steuerung“, kommentierte plötzlich der große Nexus über das Kommunikations-System und tatsächlich aktivierte sich ein Autopilot, der das Schiff an einem weiteren Strahl vorbei, in eines der Gebäude steuerte, wo ein spezieller Landeplatz für es geschaffen worden war und das innerhalb von nur weniger Minuten. Zuvor hatte der Jäger allerdings noch einen weiteren Blick auf die Flotte des Himmels nehmen können, die mehr als nur gigantisch ausgefallen war, selbst für seine Verhältnisse, die schon einiges her gaben.
„Gegen eine solche Übermacht haben wir mal ganz sicher keine Chance“, kommentierte er noch, während sich die Tore hinter dem Kreuzer schlossen und ihn scheinbar sicher versteckten, während einer der Strahlen in einen Wolkenkratzer daneben einschlug und ihn zum Einsturz brachte. Zeitgleich starteten Landungsschiffe von den Himmelsschiffen, die auf den Planeten zuflogen und ihn sicherlich sehr bald eingenommen hätten. Das wussten auch die Erzengel, als sie die Invasion von der Brücke ihres Schiffes aus verfolgten.
„Seltsam. Das geht tatsächlich äußerst einfach“, kommentierte Abbaddon nachdenklich.
„Scheinbar werden unsere Truppen diesen Planeten bald eingenommen haben“, stellte Raphael fest.
„Wenn nicht der Dämon noch auf dem Schlachtfeld erscheint“, antwortete Metatron.
„Du glaubst doch nicht wirklich, dass der Erzdämon Cain noch erscheinen wird oder?“, fragte Abbaddon verwirrt.
„Ich hoffe inständig, dass das passiert. Denn dann kann ich ihn persönlich in seine dreckigen, nutzlosen Einzelteile zerlegen“, antwortete Metatron hörbar hasserfüllt, aber auch voller Freude auf seine Rache.