Tatsächlich sollte es sich um einen der gewaltigsten Planeten der umliegenden Sternen-Systeme handeln. Das sollten Cain, Uriel und die Reiter feststellen als sie sich zum ersten mal einen Langreichweiten-Scan der Welt ansahen, die sie im Begriff waren anzugreifen. Zwar hatten sie die Daten der Eldar zuvor schon studiert, aber diese konnten einfach nicht vorhersehen in wie weit sich der Planet durch die Anwesenheit der Himmelsarmee verändert hätte. Tatsächlich konnte man auch auf diese Entfernung erkennen, dass er mittlerweile zu einem Viertel mit einer gewaltigen Stadt überzogen war, bei der es sich nur um einen Himmels-Befestigungspunkt handeln konnte. Ebenso sollte sich eine Flotte wie eine Schildkugel um den gesamten Planeten, dessen Monde und noch weit über den Rest des gesamten Systems ziehen. Auch wenn es bisher unmöglich war einzellne Schiffe genau zu identifizieren zählten die Sensoren der Nephilim-Vehikel bereits mehrere Milliarden Signale.
„Das ist die gigantischste Felskugel, die ich je gesehn hab“, kommentierte Cain ruhig, gelassen und nicht ohne ein gewisses Maß an Sarkasmus die Größe des Wüstenplaneten.
„Mir bereitet eher die Tatsache Sorgen, dass meine Leute bereits so weit fortgeschritten sind“, fügte Uriel nun etwas ernster an.
„Selbst wenn sie wissen wo sich die Deus Machina befindet werden sie nicht wissen wie sie sie entfernen können ohne dabei den Sicherungs-Mechanismus zu aktivieren“, antwortete jedoch der Reiter des Krieges.
„Welche Sicherung?“, fragte Gor'shak lediglich verwirrt.
„Falls die Deus Machina unsachgemäß entfernt werden sollte, wird sie Aufhören den Raum dieser Dimension zu erhalten. Er wird kollabieren und die gesamte Dimension inklusive allem, was sich zu diesem Zeitpunkt darin befand vernichten“, erklärte der Reiter des Todes.
„Und das sagt ihr uns jetzt erst?“, fragte erneut Gor'shak der ein wenig verärgert wirkte.
„Das macht es nur noch wichtiger, dass wir die Himmelsarmee aufhalten“, beschwichtigte Natasha, die ebenfalls anwesend war, schnell und Gor'shak stimmte ihr schnell zu.
„Ich werde direkt bei der Ankunft und Beginn des Angriffes einen ganz besonderen Einsatz starten“, warf nun der Erzdämon ein.
„Das klingt ja ganz so, als hättest du sowas wie nen Plan“, warf Gor'shak ein und wirkte ebenfalls stark sarkastisch dabei.
„Ich werde versuchen in das Gebäude dort einzudringen und die Deus Machina vor der Himmelsarmee in die Hände zu bekommen“, schlug daraufhin der Erzdämon vor.
„Und wie kommst du wieder aus der Basis wenn du einmal dort bist?“, fragte direkt Uriel.
„Ich habe schon einmal die Allmacht einer Deus Machina für mich eingesetzt, ich kann sie auch noch ein weiteres mal kontrollieren, so lange bis ich sie einem von euch vier Vögeln übergeben hab“, antwortete Cain und schien die Reiter damit anzusprechen.
„EY! Wenn nennst du hier Vogel, du Vogel?“, rief direkt der Reiter des Hungers aus aber der Reiter des Todes wies ihn durch ein Handzeichen an ruhig zu sein. „Och menno“, kommentierte Hunger lediglich noch und zog sich zurück.
„Du wirst niemals alleine bis in die Himmelsbasis vordringen und selbst wenn du dein Ziel erreichen solltest wird bestimmt ein Untergott die Deus Machina bewachen. Falls wir Pech haben ist es sogar Jehova persönlich“, ergriff Tod dann das Wort.
„Jehova?“, fragte Cain direkt und auch Uriel zeigte sich verwirrt, ebenso Natasha und Gor'shak.
„Jehova ist der Nephilim, der die Himmelsarmee geschaffen hat und sie immer noch kontrolliert. Ihr kennt ihn sicherlich eher unter dem Namen „Der Herr“ oder „Gott“ oder ähnliche Abwandlungen dessen. Sein Name ist aber Jehova, auch wenn er ihn scheinbar Wesen die unter ihm stehen nicht allzu gerne nennt“, erklärte der Reiter des Todes weiter.
„Alleine sich der „Der Herr“ zu nennen zeugt von unglaublicher Arroganz“, kommentierte der Reiter der Krankheit.
„Gegen einen Untergott zu kämpfen dürfte für einen Erzdämon oder einen Erzengel schon schwierig werden. Gegen Jehova zu kämpfen dürfte sich anfühlen, wie gegen alle Untergötter gleichzeitig zu kämpfen, vielleicht sogar etwas problematischer“, fügte der Reiter des Krieges noch schnell an.
„Ihr meint, dass der Herr sich tatsächlich persönlich auf diesem Schlachtfeld zeigen würde?“, fragte Uriel schockiert aber die Reiter nickten es lediglich ab.
„Ich muss eben schneller als sie alle sein und ihnen die Deus Machina entreißen bevor sie ihnen in die Hände fällt. Wenn ich sie habe, werde ich auch mit Jehova fertig“, antwortete Cain.
„Das klingt nach einem riskanten Plan“, kommentierte Gor'shak kritisch. „Gefällt mir. Ich bin dabei“, fügte er dann noch schnell mit starker Gemütsruhe an.
„Du solltest nicht alleine dorthin gehen. Ich werde auch mitkommen“, fügte Uriel an.
„Ihr wollt mich doch nicht hier lassen? Nicht jetzt wo ich tatsächlich helfen kann“, warf Natasha schnell ein.
„Zur Sicherheit solltest du ebenfalls General Ma'ik und den Hybriden mit auf deinen Einsatz nehmen“, kommentierte noch der Reiter des Todes abschließend, woraufhin auch der Einsatz des Erzdämons auf genau diese Weise beschlossen wurde. Die Versammlung wurde geschlossen und Cain war der Erste der sie verließ. Er hatte noch so unglaublich viel zu trainieren, dass er selbst lediglich völlige Überforderung fühlte wenn er sah, was ihm bevor stehen sollte.
„Cain!“, rief Natasha ihm schnell nach und folgte ihm. „Wo willst du hin? Die Reiter wollen die Daten analysieren“, fügte sie an.
„Ich denke es ist bedeutender, dass ich meine Kräfte weiter entwickle und neue Techniken erlerne, für den Fall, dass ich tatsächlich auf einen Gott treffe“, antwortete Cain.
„Du klingst ja so als wolltest du trotzdem alleine da rein gehn“, stellte Natasha fest.
„Das ist richtig. Ich werde alleine da rein gehn und ich werde die Sache beenden. Es ist meine Aufgabe, ich bin der einzige der sie erledigen kann“, antwortete Cain und ging noch ein wenig schneller.
„Du solltest das aber nicht alleine machen. Nicht einmal du kannst das Gewicht eines ganzen Krieges alleine auf dir tragen“, antwortete Natasha ihm, woraufhin der Dämon sich der Terranerin einmal zu wandte und sie einen kurzen Moment lang lediglich ansah.
„Keine Sorge. Das ganze hat nichts mit dir zu tun. Zumindest nicht ausschließlich“, antwortete er ihr dann noch, drehte sich wieder um und ging den Gang weiter entlang, wahrscheinlich zu einem Molekular-Transporter um auf einem Eldar-Schiff weiter trainieren zu können. Natasha ließ er verwirrt und ein wenig deprimiert zurück. Jetzt konnte sie ihm bei alle dem helfen und er schien überhaupt kein Interesse an dieser Art von Hilfe von ihr zu haben.
Langsam aber sicher zog die Flotte an einem gigantischen roten Riesen vorbei. Jeder der in einem Quartier auf der linken Seite der Schiffe untergebracht war konnte so nun die gewaltigen Sonnen-Erruptionen und die mehrere Millionen Grad heiße Oberfläche des Feuerballs im Weltall sehen. Manchmal zog einer der Sonnen-Ströme sogar mitten durch die Flotte, so dass einige Schiffe mit dem Sonnenfeuer kollidierten. Die Energie-Schilde sollten es jedoch einfach abfangen, was Benni ebenfalls verwirrt fest stellen sollte als er hier dem hervor krabbelte was vor der Sonnenerruption noch sein Sitzplatz gewesen war. Vielleicht wäre er besser auf dem Planeten zur Verteidigung zurück geblieben, wenn er bereits Angst vor einer einfachen Sonnen-Erruption hatte. Jetzt war er mit den mächtigsten Nanobots der Eldar versehen, hatte mächtige Nephilim-Technologie absorbiert und konnte sie dank Terranischer Grund-DNA sogar noch völlig uneingeschränkt einsetzen und dennoch hatte er Angst vor solchen Kleinigkeiten, die bereits von recht einfacher Technologie unter Kontrolle gehalten wurden. Schockiert stellte der Hybride fest, dass er sich drohte erneut zu seinem Kampftraining zu verspäten, dass mittlerweile nur noch von Cain und Uriel durchgeführt wurde, nicht zuletzt weil Ma'ik mit dem Kommando seines Kreuzers beschäftigt war allerdings wohl auch, weil er diesen Teil zufrieden stellend beherrschte. Zumindest hatte Ma´ik das behauptet als er diesen Teil des Trainings für beendet erklärt hatte. Das machte die Sache für Benni allerdings lediglich noch schlimmer, denn Ma'ik hatte er von den beiden immer noch als den angenehmsten seiner Lehrmeister empfunden, da er ihn längst nicht so hart rangenommen hatte wie es die anderen beiden taten und es unmöglich war ihm eine emotionale Reaktion zu entlocken, selbst wenn er sich nach seinem eigenen Gefühl wie der letzte Vollidiot aufführte und überhaupt nichts auf die Reihe bekam. Auf dem Weg in den Transporter-Raum stieß er jedoch mit Natasha zusammen, sehr zu Bennis Schock, denn es war Natasha die einfach nach hinten umkippte und drohte zu Boden zu fallen. Plötzlich stellte jedoch auch sie fest, dass sie einfach von mechanischen Ranken aufgefangen worden war, die mit Hilfe von Benis Nanobots einfach aus dem Boden geschossen waren.
„Ähhhhh... Danke Benni. Ich sollte wirklich darauf achten wo ich hin renne.“ kommentierte die Terranerin weiterhin verwirrt, nicht zuletzt aber auch darüber, dass sie nun wesentlich kleiner war als er, wo sie doch vor seinem Rekonstruktions-Unfall gleich groß gewesen waren. Er war nun mindestens 1,95m groß, aber wahrscheinlich hatte er diese Größe schon immer gehabt, es war lediglich seine Beinprotese gewesen, die ihn kleiner erscheinen gelassen hatte.
„Ähhhhh... Gern geschehn“, antwortete der Hybride ebenfalls verwirrt und ein wenig verlegen, während die mechanischen Ranken seiner langjährigen besten Freundin auf halfen. „Ich könnte ja auch ein einziges Mal zum Training gehn ohne dabei in Hektik zu geraten.“ fügte er dann plötzlich viel gelassener noch an.
„Wieso gehst du dann nicht einfach früher los?“, fragte Natasha ein wenig verwirrt, aber auch ein klein wenig ironisch.
„Weil sie mich so hart ran nehmen, besonders in den Gefechtsübungen“, antwortete Benni äußerst deprimiert. „Ständig brechen sie mir sämtliche Knochen oder rammen ihre Schwerter durch mich durch. Cain hat mich sogar schon verbrannt und mit der Pistole in Stücke geschossen“, fügte er dann noch an und schockierte Natasha sichtbar, allerdings fiel ihr dann recht schnell auf, dass der Hybride troz aller schrecklicher Dinge die er beschrieben hatte, unverletzt vor ihr stand und dass er mittlerweile kein normaler Terraner mehr war.
„Weißt du Benni, gerade du solltest doch wissen, dass die Engel noch viel schlimmeres mit dir machen werden und noch weniger Gnade haben werden als die beiden“, antwortete Natasha und schockierte den ehemaligen Terraner damit sehr, denn die Erinerung von Zavael verprügelt und beinahe getötet worden zu sein dürfte eine seiner schrecklichsten gewesen sein, lediglich übertroffen von dem Ende seiner Eltern durch die Eldar.
„Wahrscheinlich hast du mal wieder recht“, seufzte er lediglich deprimiert. „Was machst du eigentlich hier?“, fragte er dann.
„Ist doch egal. Ich glaub du kommst grade zu spät“, antwortete Natasha ihm allerdings und wirkte mehr als verlegen als sie Benni daran errinnerte.
„Du hast recht. Oh mein Gott, jetzt aber schnell“, kommentierte er jedoch lediglich und stürzte los und das obwohl auch er bemerkt hatte, dass Natasha ihm gerade etwas verheimlicht hatte. Aber sie konnte einfach nicht zugeben, dass sie gerade nach Cain gesucht hatte, da sie das Gefühl hatte von ihm ignoriert und vermieden zu werden.
Erschreckend groß und prunkvoll war das Hauptschiff von Zeus ausgefallen, dass es auf die Größe eines Titanen brachte. Das Schiff hatte eine runde Grundform, wobei es sowohl vorne als auch hinten zusammen lief. Unzählige kleine Details zierten die Hülle und erinnerten meist an Wolken, oder Steinsäulen in ihrer Form. Die Weise Farbe tat ihr übriges um das Schiff von allen anderen Himmelsschiffen zu unterscheiden. Das Schiff von Ra war nicht einmal ein zehntel so groß gewesen und hatte zumindest ausgesehen als wäre es ein Teil der Himmelsarmee.
„Willkommen an Bord“, kommentierte Zeus nicht ohne ein gewisses Maß an Sarkasmus als Ra den Versammlungsraum betrat, in den Zeus ihn gebeten hatte. Auch die übrigen Untergötter waren anwesend, wodurch Ra sich lediglich noch gedemütigter fühlte. Aber er musste jetzt ruhig bleiben. Wenn sein Plan funktionierte, dann könnte er Rache an Cain und an ihnen allen gleichzeitig nehmen, er musste lediglich abwarten und im richtigen Moment zuschlagen.
„Wie hätte ich mir einen Besuch auf einem solchen Prachtexemplar von Ressourcen-Verschwendung entgehen lassen können?“, antwortete Ra ebenfalls sarkastisch und nahm seinen Platz vor den übrigen Untergöttern ein.
„Wie weit sind die Ausgrabungen auf den dem Planeten?“, begann direkt die Frauenstimme, Gaia zu fragen.
„Habt ihr die Deus Machina endlich?“, fügte die stark verzerrte Stimme, Hades noch an.
„Die Ausgrabung des Tempels sind beendet. Die Deus Machina wurde gefunden“, antwortete Ra ruhig und gelassen.
„Wenn ihr euch nicht beeilt werden die Dimensionsbewohner noch eintreffen bevor wir sie haben“, trieb nun Zeus den Untergott an.
„Wir bergen die Deus Machina so schnell wir können. Diese hier verfügt jedoch über einen speziellen Sicherungsmechanismus. Ein kleinster Fehler könnte unser aller Existenz beenden“, antwortete Ra gelassen und schien selbst Zeus ein wenig zu schockieren.
„Die Dimensionsbewohner werden in sechs Mega-Zyklen hier eintreffen. Wir erwarten, dass die Bergung bis dahin abgeschlossen ist“, gab nun Ryujin zum besten.
„Wir werden noch mindestens 20 Mega-Zyklen benötigen bis wir überhaupt im Stande sein werden zu verstehen wie diese Sicherung funktioniert“, antwortete Ra.
„Ich fürchte wir werden so lange aus halten müssen bis Ra's Bergungs-Team die Arbeiten abgeschlossen hat“, fügte Zeus schnell an und wirkte erstaunlich Gefühlsneutral auf alle Außenstehenden, aber Ra wusste es dennoch besser.
„Das dürfte kein großes Problem darstellen“, kommentierte Gaia wieder.
„Es handelt sich lediglich um eine unglaublich große Masse an Dimensionsbewohnern“, fügte Hades noch schnell an.
„Unterschätzt auf keinen Fall die Reiter der Apokalypse“, warf nun Kronos schnell ein. „Sie sind mächtige Feinde, deren Macht der unseren angemessen ist“, erklärte er.
„Und dennoch handelt es sich lediglich um vier Feinde und ich zähle immer noch sechs Untergötter. Wir sind ihnen alleine in unserer Zahl überlegen. Und wir werden sie besiegen“, antwortete Ryujin.
„Wir werden sie alle besiegen, es ist der Wille des Herrn, des einzig wahren großen Gottes“, sagt nun Zeus und alle Untergötter stimmten ihm zu.
In einer schnellen Bewegung duckte Benni sich unter dem gewaltigen Schwert von Cain weg und stürmte wütend schreiend mit zwei nicht zu unterschätzenden Armklingen aus Metall auf den Dämon zu. Der materialisierte jedoch schnell sein Odachi und fing beide Klingen des Hybriden ab. Als er Benni jedoch einen Tritt versetzen wollte wich dieser mit Hilfe eines Sprungs zurück, wo er stehen blieb und sich scheinbar auf etwas vorbereitete. Das hielt Cain jedoch nicht davon ab seine Schwerter zu dematerialisieren und stattdessen beide Rail-Pistolen zu erschaffen. Mittlerweile waren Bennis Vorbereitungen abgeschlossen, so dass er nun eines der terranischen Exoskelete trug, dass die Nanobots um ihn herum geschaffen hatten. Das Material dafür hatten sie wie es bei Eldar auch üblich war, im Blutkreislauf des Trägers eingelagert. Benni war jedoch der einzige, der ein solches Exoskelet nicht nur auf diese Weise erschaffen sondern es auch verwenden konnte, so dass er die Geschosse des Erzdämons mit Energie-Schilden abfing und anschließend erneut, dieses mal mit weitaus größeren Flammen-Klingen auf Cain zustürmte. Dieser wich jedoch schnell zur Seite und sprang mehrmals über das Exoskelet von Benni hinweg, als dieser versuchte seinem Trainingsgegner mit den Flammen-Klingen zu folgen und mehrere seitliche Schläge dabei ausführte. Dabei sollte der Hybride einen gewaltigen virtuellen Felsen zertrümmern, den Cain kurzzeitig als Deckung verwendete. Auch der darauf folgende wütende Feuerball sollte den Dämon nicht weiter beeindrucken, wenngleich er nicht zu unterschätzende Zerstörung in der virtuellen Umgebung hinterließ.
„Ist das etwa alles, Benjamin Renton? Ich hatte gehofft in diesem Gefecht zumindest noch meine entfesselte Form einsetzen zu müssen“, kommentierte der Dämon bevor er weitere Rail-Projektile auf den einzigen ungeschützten Bereich des Hybriden abgab, welcher der Kopf war.
„Es ist ja auch noch nicht vorbei“, antwortete Benni erstaunlich ruhig, als hätte er scheinbar zum ersten mal alles vorher gesehen was geschehen war oder zumindest hatte er es erwartet. Zur selben Zeit erschuf er Energie-Schilde und fing weitere Rail-Projektile seines Trainingsgegners ab, bevor er die selbe Energie verwendete um sie zunächst nach oben und dann in einem Bogen nach unten auf den Dämon zu jagen. Gelassen wich dieser mit Hilfe kleiner Sprünge, sowie rückwärtigen Überschlägen den Blitzen aus, die ihm teilweise sogar noch folgten und nicht zu unterschätzende Gräben in den Boden zogen.
„Das war zu vorhersehbar“, kommentierte Cain, bevor er schockiert feststellte, dass gerade ein nicht zu unterschätzendes Schwert, dass scheinbar eine Art mannsgroße Mech-Einheit im selben Stile wie das Exoskelet bei sich trug, durch seinen Rücken gerammt worden war. Tatsächlich hatte der Hybride sogar sein Herz getroffen, so dass gewaltige Massen Blut aus der Verletzung spritzten.
„Vorhersehbar, ja?“, fragte nun Benni sarkastisch bevor Cain erneut klar wurde, dass sich ganze fünf Geschütze aus dem Metall des Bodens gebildet hatten, wobei jedes davon auf Cain ausgerichtet war. Wenn er jetzt nicht reagieren würde, dann könnte tatsächlich das unmögliche geschehen und dieser Hybride, dieses ehemalige Weichei könnte ihn versehentlich töten. Mehrere Partikelstrahlen unterschiedlichen Typs schossen aus den Geschützen auf den Dämon zu, der sich plötzlich mit Flammen umschloss und diese wie eine Schockwelle so stark erweiterte, dass die sowohl die Mech-Einheit mit dem Schwert, als auch die Geschütze und deren Strahlen einfach weg fegte. Schockiert schrie Benni auf als die Schockwelle auch ihn erfasste und zurück schleuderte. Niemals hätte er mit einer solchen Kraft seitens des Erzdämons gerechnet, zumindest nicht damit, dass er sie gegen ihn einsetzen würde. Umso schockierter musste Benni feststellen, dass Cain tatsächlich seine entfesselte Form angenommen hatte und er nicht die geringste Chance dagegen hätte. Zumindest nicht in seinem momentanen Zustand.
„Ich bin beeindruckt Benjamin Renton. Ich musste nicht nur meine entfesselte Form annehmen, für einen kurzen Moment hast du mich sogar in meine Elementar-Form gezwungen“, kommentierte Cain der zu Bennis Überraschung. „Dein Stil entwickelt sich. Du suchst nach Wegen deinen Feind zu vernichten und du weißt ihn langsam immer besser einzuschätzen. Es war die richtige Entscheidung dich bei diesem Gefecht dabei haben zu wollen“, fügte der Dämon noch hinzu, versiegelte seine Form wieder und reichte dem immer noch auf dem Rücken liegenden Hybriden die Hand.
„Ich denke, das ist es was man einen ehrenhaften Kampf nennt, nicht wahr?“, fragte dieser lediglich und ließ sich von dem Dämon auf die Beine helfen.
„Und das nächste mal wirst du direkt gegen meine entfesselte Form antreten“, fügte Cain noch schnell hinzu und konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen als der Hybride deprimierte Reaktionen zeigte. Danach verließ er den Raum und widmete sich seiner nächsten Aufgabe, von denen der Dämon sicherlich viele übernahm in diesem Krieg, in dieser letzten Schlacht.
Mit großer Sorge betrachtete Ma'ik die holographischen Projektoren auf der Brücke seines Schiffes, die zum ersten Mal seit Beginn der Reise Sensoren-Daten der mittleren Reichweite aufzeichnen konnten und immer detailreicher und perfekter wurden je näher die Flotte ihrem Ziel kommen sollte. Auf fallen sollten ihm dabei die besonders groß geratenen Titanen, sowie die fünfköpfigen, bereits mit Rüstungen versehenen Himmelsdrachen, sowie die normalen Himmels-Drachen, die ebenfalls mit Rüstungen versehen worden waren. Wahrscheinlich handelte es sich auch hier um transformierte Schiffe, die diesen Vorgang bereits eingeleitet hatten um sich einen Vorteil zu sichern. Die größte Sorge wurde Ma'ik jedoch von der Himmelstechnologie selbst bereitet. Immer noch war ungeklärt weshalb die Eldar-Schiffe, sowie die der Terraner, immer noch die einzigen waren, deren Waffen permenent im Stande waren Schaden an der goldenen Panzerung der Himmelsarmee zu hinterlassen. Es war nur eine Frage der Zeit, maximal noch weniger Stunden bis sich die Himmelstechnologie der Technologie der Allianz fast völlig angepasst hatte. Damit würde mindestens 90% der derzeitigen Flotte zu einem fast völlig nutzlosen Zustand verkommen, da lediglich noch die Waffen der Eldar und der Terraner Schaden verursachen würden. Ma'ik zählte die ihm dann noch verbleibende Flotte und stellte besorgt fest, dass es sich lediglich um 729.126 Schiffe handelte, was gegen eine überlegene Flotte aus Milliarden Schiffen eine viel zu geringe Zahl war, selbst wenn die Technologie dieser Nephilim mächtig war, sie konnte niemals einen solchen Zahlennachteil ausgleichen. Irgendwie mussten sie die Frage klären, weshalb nur die Waffensysteme
zweier Spezies immer Schaden anrichten konnten und die goldene Panzerung sich an die anderen scheinbar mit zunehmendem Beschuss anpasste. Eine Lösung für dieses Problem musste schnell gefunden werden und das obwohl Ma'ik noch nicht einmal wirklich im Stande war das Problem genau zu benennen. Es war unmöglich eine Lösung zu finden und das trieb Ma'ik in eine völlige Verzweiflung, die ihn wütend machte, sogar so wütend, dass er mit der Faust auf den holographischen Projektor einschlug und ihn dabei völlig zerstörte. Blitze entluden sich kurz von dem völlig verbogenen Gerät während das holographische Abbild zusammen brach. Der Schaden war dennoch nicht sehr bedeutend, da er bereits von schiffsinternen Nanobots repariert wurde. Viel bedeutender erschien die Tatsache, dass Ma'iks Untergebene den Wutausbruch beobachtet hatten und den General äußerst verwirrt anstarrten. Was bei ihnen noch zumeist die Regel war, bei höheren Eldar immer seltener vorkam und bei Generälen als völlig unmöglich galt war Ma'ik nun geschehen. Es handelte sich scheinbar um einen emotiomalen Kontrollverlust. Wie lange war das her, dass Ma'ik eine Emotion, diese Emotion gefühlt hatte? Schockiert stellte er fest, dass der Zeitpunkt viel näher war als er dachte. Damals als er Cain noch versucht hatte zu jagen und zu vernichten hatte er einen dieser emotionalen Kontrollverluste. Auch damals war die von ihm verspührte Emotion Hass auch damals endete sie in unkontrollierter Gewalt.
„Weshalb seht ihr mich alle verwirrt an? Nehmt eure Posten wieder ein“, befahl der General schnell als er bemerkte, dass immer noch alle ihn anstarrten und schnell begann die übliche Arbeit auf der Brücke von neuem.
„Es ist nichts wofür man sich schämen sollte. Man sollte lediglich lernen seinen Hass einzusetzen“, warf plötzlich Gor'shak ein, der die Brücke betrat. Ma'ik hatte völlig vergessen, dass er ihn gerufen hatte um die Daten mit ihm durchzugehen.
„Ich bin ein General der Eldar. Ich sollte überhaupt nichts empfinden. Schon gar keine primitiven Gefühle wie Hass“, antwortete Ma'ik so kontrolliert er konnte.
„Es ist niemals falsch etwas zu empfinden. Niemand ist lediglich zu schlechten Gefühlen fähig“, antwortete Gor'shak dem äußerst logischen General, der offensichtlich keine Antwort darauf wusste. „Ich kann mir zwar vorstellen, dass es nicht sehr einfach ist für ein Wesen, dass alles dafür getan hat seine Gefühle zu vernichten, wieder welche zu haben, aber es ist nicht falsch. Alles was du tun musst ist dich ihnen zu öffnen und sie zu zulassen“, fügte er noch schnell hinzu.
„Der Nexus hat tiefere Spuren in unserem Volk hinterlassen als selbst ich angenommen hätte“, stellte Ma'ik fest.
„Der Nexus hat die Eldar überhaupt erst geschaffen. Nur durch ihn wurde die Trennung Eldar und Terraner durchgeführt. Das bedeutet aber auch, dass ihr zu den selben Gefühlen und auch den selben unmöglichen Dingen fähig seit wie die Terraner. Ihr solltet nur auf gar einen Fall mehr den Idealen des Nexus folgen“, unterbrach Gor'shak den Eldar schnell. „Was sind dies nun für Daten?“, fragte er dann und ließ sich daraufhin von Ma'ik an den holographischen Projektor führen, der bereits von den Nanobots des Schiffes repariert worden war.
Wütend schreiend stürmten Cain in seiner entfesselten Form und Benni, der sich mit einem Nephilim-Exoskelet schützte aufeinander zu. Beide erschufen Klingen aus Flammen und entfachten eine gewaltige alles vernichtende Welle, die sich nach allen Seiten ausbreitete, als sie zusammen trafen.
„Was ist los, Benjamin Renton? Hältst du dich etwa zurück?“, fragte Cain den schockierten Benni, wobei der noch nicht genau wusste ob ihn die gerade entfachte Schockwelle oder die Tatsache, dass Cain gerade richtig gelegen hatte mit seiner Vermutung, mehr schockierte. „Dann wirst du sterben!“, rief der Erzdämon plötzlich und führte einen weiteren Schlag mit seinem Flammen-Schwert aus, dem der Hybride jedoch schnell zurück wich. Anschließend feuerte er zielverfolgende Strahlen aus Licht aus dem Rücken seines Exoskelets und zwang Cain dazu schnell seine Flammenflügel zu aktivieren und sich in die Luft zu erheben, wo er die Lichtstrahlen, die nicht in die virtuelle Steinumgebung eingeschlagen waren, mit einer Flammenkugel abfing. Ebenso fing er mehrere rote und grüne Partikelstrahlen, ab die der Hybride mit Hilfe gewaltiger Geschütz-Türme, ähnlich deren in Nephilim-Kreuzern, abfeuerte die er mit seinen Nanobots kurzfristig und kurzzeitig erschaffen hatte. Insgesamt fünf dieser Geschütztürme feuerten zehn dieser Partikelstrahlen auf den Dämon ab, der ihnen mehrfach auswich oder sie mit einer Flammen-Schildkugel abfing, wobei ihn jedes mal die gewaltige Kraft der Partikelstrahlen überraschte und beinahe überwältigte. Dennoch brachte er die Kraft auf sie abzufangen und jagte dem Hybriden einen gewaltigen Feuerball entgegen, der ein Gebiet von einem Meter völlig vernichtete. Benni wich jedoch zur Seite und raste so schnell er konnte über den Boden, wobei er immer wieder Harken schlug um dem Flammenstrahl zu entkommen mit dem Cain versuchte über ihn hinweg zu schwenken. Und tatsächlich konnte Benni nicht bestreiten, dass er Angst hatte, schließlich war dies die letzte große Konfrontation mit Cain und dessen entfesselter Form und der letzte große Test seiner Fähigkeiten. Und gewiss hatte er die in der letzten Zeit mehr als nur trainiert. Hinzu kamen unzählige Daten über Technologie und Absorptionen mit Hilfe der Nanobots. Hauptsächlich diese hatte er gelernt einzusetzen, mit der Magie tat der Hybride sich immer noch schwer. Und genau das war es was Benni jetzt tun musste. In einer kurzen Feuerpause des Erzdämons, begann sich das Hybridwesen stark zu konzentrieren und rammte anschließend die Arme seines Exoskelets in den Boden. Schockiert sollte Cain nun feststellen, dass ein rießiger, mechanischer Wurm, dessen Grundaufbau offensichtlich auf Vogelwesen-Technologie basierte, aus dem Boden nach oben auf ihn zugeschossen kam und drohte ihn mit seiner gewaltigen Mechanik zu verschlingen. Schnell wich der Dämon zur Seite und sah die gewaltige Metallbestie, die ihn stark an einen Sandwurm erinnerte an sich vorbei ziehen. Anschließend erschuf er schnell einen Feuerball in seiner eigenen Körpergröße und jagte ihn direkt in die Metallhaut des Wurmes, wo er eine nicht zu unterschätzende Explosion hinterließ und ein gewaltiges Loch in die Panzerung riss, wo der Wurm letztendlich in zwei Hälften zerbrach. Plötzlich stürzte jedoch ein wütend schreiender Benni von oben herab, wobei er erneut mit Flammenklingen zuschlug und den Dämon direkt in einen unerwartet schnellen Schlagabtausch hinein zog. Was auf den Außenstehenden wie ein unkontrolliertes Austeilen von Schlägen mit der Flammenklinge in besonders hoher Geschwindigkeit wirkte, sollte sich für Cain als überraschend kontrolliert heraus stellen und tatsächlich hatte der Erzdämon starke Probleme jeden der Angriffe seines Gegners auch tatsächlich abzufangen, nachdem er ihn erkannt hatte. Plötzlich holte der Dämon jedoch zu einem Gegenschlag aus den Benni nicht erwartet hatte, indem er schlagartig seine Flammenschwerter zusammen brechen ließ und stattdessen seine Klaue mit Flammen umschloss als er vor stürmte. Tatsächlich wirkte Benni mehr als schockiert und schien nicht im Stande zu sein den Angriff abzufangen, ebenso wenig ihm auszuweichen. Stattdessen richtete er schnell seine Handflächen auf den ebenso überraschten Dämon und feuerte schlagartig seinen gewaltigen Energiestrahl ab, der genügte um die gewaltige entfesselte Form, sowie das gewaltige Abbild der Flammenklaue, dass sich gebildetet hatte als Cain zugeschlagen hatte, vollständig zu umschließen, so dass nicht viel von ihm übrig bleiben würde.
„Wie war das? Unterschätze deinen Feind niemals? Hast du aber gerade getan“, kommentierte Benni erstaunlich sarkastisch und vor allem mit großer Gemütsruhe, als Stünde er weit über dem gerade geschehenen. Plötzlich sprengten jedoch gewaltige Flammen den Strahl von ihnen heraus und bildeten eine humanoide Form, die doppelt so groß war wie die entfesselte Form zuvor. Es war klar, dass Cain gerade seine Elementar-Form eingesetzt hatte um den Strahlenangriff zu überleben. Sie sollte jedoch nur kurz bestehen, denn nun sollte Cain seine versiegelte Form wieder annehmen und sich einfach nach unten fallen lassen. Ebenso Benni, der sein Exoskelet wieder in seinem Blutkreislauf verstaute und sich ebenfalls der Schwerkraft hingab.
„Du hast mich besiegt. Niemals hätte ich geglaubt, dass du mich eines Tages besiegen könntest. Kein Weichling wie du“, kommentierte Cain verwirrt als sie beide auf ihren Füßen in der Mitte des gewaltigen virtuellen Raumes gelandet waren.
„Na du zeigst dich ja momentan auch nicht grade von deiner mutigsten Seite“, antwortete Benni sarkastisch und verwirrte den Erzdämon nicht nur durch seine neue erstaunlich ehrliche, raue Art, sondern auch durch diese Anspielung die er nicht zuordnen konnte, oder zuordnen wollte.
„Deine Entwicklung ist fast abgeschlossen. Du bist Gefechtsbereit und wirst dich auch gegen einen stärkeren Feind behaupten können“, sprach der Erzdämon dann ledlich weiter und ging über die Anspielung einfach hinweg, als wäre sie niemals geschehen. „Dein Kampf-Training ist abgeschlossen. Nun wirst du es niemals mehr in dieser Weise aufnehmen müssen“, fügte er dann hinzu.
„Schade. Es hatte mir gerade angefangen zu gefallen“, antwortete Benni ruhig und gelassen, so dass es ganz unweigerlich ein wenig scherzhaft wirken musste, wenngleich es sich scheinbar lediglich um die Wahrheit handelte. Dennoch konnte der Dämon sich ein gewisses Gelächter nicht verkneifen und auch Benni stimmte kurz mit ein. Auf eine eigenartige Art und Weise, die Benni sich nicht im geringsten erklären konnte, verstand er den Dämon nun ein wenig besser, ebenso die Eldar und die Engel. Und auch wenn Benni sich eigentlich freuen müsste Cain in der entfesselten Form besiegt zu haben, so wusste er dass dies nur ein kleiner Schritt auf dem Weg war, der ihm noch bevor stehen sollte und dass noch weitaus härtere Gefechte folgen sollten als das gerade durchgestandene.
Es war nicht mehr sehr weit bis die Flotte ihr Ziel erreichen sollte und ganz offensichtlich war jeder an Bord der Moment of Silence stark verängstigt durch diese Situation. Ganz ohne dass die Terraner das eigentlich beabsichtigt hatten, begannen sie sich nur noch schleichend durch die Schiffsgänge zu bewegen, beinahe so als fürchteten sie von einem Feind gehört zu werden. Niemand sprach ernsthaft darüber, aber jeder wusste, dass ein Gefecht mit vielen Verlusten, auch auf ihrer Seite bevor stand.
„Maaaaann, denen geht ja ganz schön die Panik“, kommentierte der Reiter des Hungers, während die vier an einem der Terranischen Crewmitglieder vorbei zogen.
„Es ist verständlich, dass sie emotionale Reaktionen zeigen vor einem solch bedeutenden Ereignis“, antwortete der Reiter der Krankheit.
„Aber die dürfen die Himmelsarmee nicht fürchten, wenn sie sie besiegen wollen“, kommentierte der Reiter des Krieges.
„Die Terraner werden ihre Aufgabe in diesem Krieg erfüllen. Die Nephilim wussten es, deshalb sandten sie ihnen diese Techologie. Wir alle sollten Vertrauen zu ihnen haben“, stellte der Reiter des Todes abschließend zu dem Thema fest während die Gruppe in eine Art Lift einstieg, der sie nach oben, auf die Brücke des gewaltigen Kommando-Schiffes bringen sollte. Dort hatten sich bereits die Eldar, sowie auch Cain, Uriel und nicht zuletzt Benni und Natasha eingefunden.
„Ich bin ja echt mal gespannt was die von uns wollen“, konnten die vier mächtigen Wesen noch Cain sagen hören, bevor sie sich der Gruppe anschlossen.
„Ich dachte immer höhere Wesen verspäten sich nicht“, kommentierte Benni erstaunlich sarkastisch und schockierte Natasha offensichtlich damit sehr.
„Der Grund für unsere Verspätung ist, dass nicht wir es waren, die diese Versammlung einberufen haben“, antwortete der Reiter des Krieges nur wenig emotional.
„Richtig. Das war ich“, warf nun Gor'shak ein und verwirrte alle Anwesenden sehr damit.
„Der Grund für diese Versammlung ist, dass wir dank General Gor'shak einen Weg gefunden haben die goldenen Panzer der Himmelsarmee zu durchbrechen“, fügte Ma'ik nur wenig emotional an.
„Na gut, jetzt bin ich tatsächlich gespannt“, gestand Cain der Gruppe ein.
„Die goldenen Panzerungen der Himmelsarmee bestehen aus einem besonderen Material, dass wir in unserem gesamten Universum nicht finden können. Es muss also aus einer anderen Welt stammen“, erklärte Gor'shak einführend.
„Dieses Material absorbiert physikalische Energie jeder Art und passt sich diesen Energieen selbstständig an, falls die Art und Weise der Energie unbekannt sein sollte“, fügte Ma'ik noch hinzu.
„Das ist zwar alles hoch interessant, aber wie hilft uns das weiter?“, fragte Uriel schnell.
„Das Material passt sich unbekannten Energiearten an, das bedeutet, dass wir es nicht beschädigen können“, stellte der Erzdämon weiter fest.
„Das können wir schon. Das Material absorbiert nämlich nur ausschließlich physikalische Energie. Es wird keine magische Energie aufnehmen. Das kann es gar nicht“, antwortete Gor'shak.
„Sowohl die Angriffe von Cains Legion, ich nehme an, dass alle Dämonischen Waffensysteme auf diese Weise funktionieren, als auch die der Eldar basieren auf magischer Energie“, fügte Ma'ik hinzu.
„Wir Eldar verwenden dabei einen blauen Kristall, eine einmalige Energiequelle, die es lediglich auf HG-401 zu finden gibt. Die eigenartige Energie die diese abstrahlen betreibt unsere Waffen, unsere Schilde, unsere Antriebe und auch unsere gesamte übrige Technologie. Es handelt sich um magische Energie“, erklärte Tar'wik abschließend.
„Wahnsinn… So eine Erkenntnis hätte ich euch niemals zugetraut“, stellte Cain fest.
„Die Frage ist tatsächlich nun eher, welche taktischen Vorteile wir daraus gewinnen können“, antwortete der Reiter des Krieges.
„Ich fürchte, dass es längst zu spät sein dürfte um auch andere Schiffe mit magischen Waffensystemen auszurüsten“, kommentierte der Reiter der Krankheit.
„Das würde ein verbleibendes Kampfpotential von nur wenigen Schiffen bedeuten“, fügte der Reiter des Todes noch hinzu und die Eldar nickten diese Feststellungen lediglich besorgt ab. Weitere Besprechungen sollten folgen, bis endlich die Versammlung geschlossen wurde. Natasha hatte sich an der Diskussion nur wenig beteiligt, da ihr völlig andere Dinge durch den Kopf gingen.
„Ist mit dir etwas nicht in Ordnung? Du bist doch sonst nicht so... still“, sprach Benni sie plötzlich an und überraschte sie damit sichtbar. Sie hätte eine solche Frage nicht von ihrem langjährigen besten Freund erwartet, auch wenn es lediglich ein Ausdruck von Sorge war.
„Ähm... Was? Ach was. Nein. Ich bin nur etwas müde“, antwortete Natasha dem Hybriden.
„Es ist wegen Cain, nicht wahr?“, ertappte dieser sie daraufhin offensichtlich.
„Du kennst mich wirklich gut Benni. Kein Wunder auch, nach all den Jahren“, kommentierte Natasha und versuchte scheinbar vom eigentlichen Thema abzulenken.
„Nun, ich würde sagen, wenn du ein Problem mit ihm hast, solltest du es mit ihm besprechen. Du bist nicht mehr die kleine, schwache Terranerin, die sich in einem Exoskelet vor der Welt versteckt. Und außerdem fliegen wir in die größte Schlacht die wir jemals hatten. Vielleicht sterben wir alle und es ist die letzte Gelegenheit“, riet Benni ihr dennoch, wobei er gerade den letzten Satz unerwartet gefasst sagte, so wie er es früher niemals getan hätte.
„Du hast wahrscheinlich recht Benni, so wie so oft“, seufzte Natasha deprimiert. „Du hast dich ja echt ganz schön verändert seit wir auf diesem Schiff sind. Ich erkenne dich fast gar nicht wieder“, wechselte sie dann schnell das Thema.
„Ähhh... Danke. Aber ich glaube das trifft´s irgendwie nicht so ganz. Ich hab nur nicht mehr ganz so viel zu verlieren wie vorher“, antwortete der Hybride verlegen und lief richtig rot an auf dieses Kompliment hin. Langsam aber sicher begann sich die taktische Versammlung aufzulösen, wobei es Cain war, der die Gruppe als erstes verließ. Es blieb Natasha keine Zeit ihn auf irgendetwas anzusprechen, auch wenn sie sich langsam nichts mehr wünschte, als endlich die Dinge mit dem Dämon zu klären.
Eine gewaltige Explosion bildete sich als Erzdämon und Erzengel zusammen trafen, wobei sie ihre entfesselten Formen verwendeten und Flammenschwerter, sowie Energieschwerter. Beide schrien wütend und angestrengt auf, während sie ihre Kräfte maßen, aber scheinbar die völlig selbe Stärke aufbrachten. In einer schnellen Bewegung wich Cain zurück und zur Seite als Uriel mit einem gewaltigen elektrischen Blitz aus ihrer Handfläche feuerte. Auch der Energieball konnte Cain nicht daran hindern weiter in die Höhe aufzusteigen und der Engelsdame eine gewaltige Flammenkugel entgegen zu jagen. Eine riesige Explosion riss den größten Teil der künstlich geschaffenen Umgebung auseinander, bevor plötzlich ein blauer Strahl aus ihrem Zentrum direkt auf den Dämon zuschoss. Nur um wenige Zentimeter verfehlte Uriels Energie-Form den Kopf des Dämons der ihn schnell zur Seite bewegt hatte und selbst seine Elementar-Form einsetzte. Zwei gewaltige Säulen aus Flammen und Energie sollten zusammen treffen, bevor eine weitere Explosion die gesamte künstliche Umgebung vernichtete und sogar den Belastungsalarm des Trainingsraums aktivierte. Dennoch war Cain nicht bereit diesen Kampf zu stoppen. Es gab da noch eine Sache, die er unbedingt ausprobieren und tun musste, bevor die Schlacht beginnen würde. Es war eine Sache, mit der im Stande sein könnte sich auch mit Ra oder einem anderen Untergott zu messen. Und so startete er einen weiteren Vorstoß in seiner Flammen-Elementar-Form. Schockiert sollte er jedoch seinen Angriff abbrechen und in seine versiegelte Form zu wechseln, nachdem er Uriel in ihrer versiegelten Form gesehen hatte. Scheinbar war sie nicht bereit die Zerstörung des Raumes, oder sogar des Eldar-Schiffes zu riskieren, nur um die Grenzen der eigenen Kräfte zu erfahren.
„Das war unglaublich Cain. Ich konnte nicht mal ansatzweise mehr mit dir mithalten“, kommentierte Uriel direkt.
„Das ist nicht wahr. Du hast den Kampf abgebrochen“, antwortete der Dämon.
„Manchmal steckt Ehre darin nicht zu kämpfen, oder seine Grenzen zu kennen. Oder auch die seiner Umgebnung“, antwortete die Erzengeldame. „Gerade du solltest das wissen, es war einmal der Grund weshalb ich mich dir anschloss“, fügte sie noch hinzu.
„Ich hatte geglaubt, dass das andere Gründe hätte“, antwortete der Dämon nicht ohne ein gewisses Maß an Sarkasmus und anspielungsfrei.
„Es war diese Tatsache, die mich aufmerksam machte auf deine Andersartigkeit. Diese Andersartigkeit, die ich bei keinem anderen Dämon jemals zuvor sah. Auf den ersten Blick war dein Herz so finster wie das aller Dämonen. Hass, Tod, Verderben und unglaubliche Qualen prägten auch dein Wesen, wie das aller Dämonen. Aber zwischen aller dieser Finsternis gab es ein ganz winziges Leuchten, ein kleiner Punkt aus Licht“, erklärte sich Uriel und für einen kurzen Moment antwortete Cain nicht.
„Benjamin Renton hat die nächste Stufe seiner Ausbildung erreicht. Ich denke, dass nun lediglich noch eine Trainingseinheit genügen wird, die er durch dich erfahren wird“, wechselte der Dämon dann einfach das Thema.
„Das dürfte sinnvoll sein. Seine magische Kontrolle und der Einsatz der Magie dürften seine momentan noch größte Schwäche sein“, antwortete Uriel nach einem kurzen Moment der Verwirrung, aber sie verstand auch was der Dämon tatsächlich gesagt hatte. „Wo gehst du hin?“, fragte sie dann als Cain sich auf den Weg machen wollte.
„Ich werde den Plan unseres Einsatzes ein weiteres mal durch gehen und verbessern. Vielleicht lässt sich das Risiko reduzieren“, antwortete Cain.
„Du solltest auch unbedingt mit Natasha sprechen“, warf Uriel ein.
„WAS?“, antwortete der Erzdämon lediglich verwirrt.
„Ich sprach doch zuvor von einem Licht, dass ich in der Finsternis gesehen habe. Dieses Licht... Das war sie. Du bist ihr zugeneigt seit wir beide uns kennen, vielleicht schon viel länger. Du liebst sie und sie sollte davon wissen. Niemand, nicht einmal Reiter der Apokalypse oder Nephilim können das Ende dieser Schlacht vorher sehen. Es könnte die letzte Chance sein, es ihr zu sagen“, erklärte sich nun Uriel, während sie ihrerseits den Raum verließ und einen noch stärker verwirrten Cain als zuvor zurück ließ. War er etwa so einfach zu durchschauen oder galt das nur für Uriel und die jenigen die ihm nahe waren und ihn schon lange kannten?
„Stellt eine weitere Einheit Hunter-Geschütze an diesen Punkten auf und würde endlich der Minen-Trupp mit seiner Aufgabe beginnen?“, befahl Ra hektisch und auch ein wenig wütend, während er Koordinaten in eine Konsole eingab, woraufhin sich ein Holograpisches Bild der momentanen Himmelsbasis stark veränderte. Was der Untergott tatsächlich im Begriff war zu tun, war der Aufbau einer Defensiv-Linie, die ausreichen sollte um jeden Dimensionsbewohner zu vernichten, der es schaffen würde durch die Flotte im All zu brechen.
„Meister Ra, die Bauarbeiten gehen in gutem Tempo voran“, meldete ein Engel dem Untergott.
„Dann verstärkt die Arbeitsintensität. Die Bauarbeiten müssen in sehr gutem Tempo voran gehen“, antwortete der Untergott wütend und der Engel zog sich erschrocken zurück.
„Meister Ra. Die Erzengel Zavael, Gabriel und Jophiel sind anwesend“, sprach ein weiterer Engel den Untergott an, der sich jedoch schnell entfernte und den Weg für das Dreier-Team der Erzengel frei gab. Verwirrt betraten sie den Raum in dem mittlerweile sich nicht nur die Deus Machina und die Ausrüstung um diese zu erforschen und eventuell zu bergen, sondern auch eine halbe Kommandozentrale befinden sollte. Der Untergott schien momentan jeden zu seiner höchsten Leistung, sogar zu mehr als er wahrscheinlich im Stande war zu leisten, anzutreiben, aber das war meist in allen Kriegen so. Langsam traten die drei vor den Untergott.
„Ihr seit endlich anwesend. Das ist gut, denn ihr dürft keinen Meter von meiner Seite weichen“, kommentierte der Untergott Ra direkt.
„Verzeiht Meister Ra. Aber aus welchen Grund sollen wir euch nicht von der Seite weichen?“, traute sich Jophiel zu fragen nachdem die drei zunächst nur verwirrte Blicke ausgetauscht hatten.
„Ihr werdet meine letzte Verteidigungslinie sein, wenn die Dimensionsbewohner diese Basis angreifen“, antwortete der Untergott, während er das Holographische Bild wechselte und sich den tatsächlichen Zustand der Basis betrachtete. Die bereits gewaltigen Gebäude der Himmelsbasis wurden um einige scheinbar noch gewaltigere Gebäude ergänzt die jedoch eine dreieckige Form hatten anstelle der üblichen viereckigen. Allerdings waren sie offensichtlich weit davon entfernt fertig gestellt zu werden, da noch einige Verstrebungen nach oben aus dem Gebäude ragten.
„Verstanden, Meister Ra“, antworteten die drei Erzengel, verbeugten sich und machten sich auf den Weg in den Nebenraum, wo sie ebenfalls koordinative Aufgaben übernehmen sollten.
„Du solltest deinen Arbeitern eine leichtere Erholungsphase gestatten. Ihre Leistungsfähigkeit wird sonst nachlassen“, tönte plötzlich die Stimme des Untergottes Hades durch die Kommunikations-Anlage der Kommando-Konsole.
„Ich werde auf den Angriff der Dimensionsbewohner vorbereitet sein und meine Ehre verteidigen. Und wenn es meine Untergebenen das Leben kostet“, antwortete Ra sogar noch entschlossener als vorher.
„Die letzte Schlacht in ausreichendem Maße vorzubereiten ist bereits ehrenvoll. Ich bin mir sicher, dass der Herr deine Anstrengungen vergelten wird“, antwortete Kronos. „Da ist noch etwas. Es ist keine Schande gegen einen Reiter der Apokalypse zu verlieren“, fügte er dann noch schnell hinzu.
„Aber es ist eine Schande gegen einen Erzdämon zu verlieren, selbst wenn er ein wenig den Umgang mit der Deus Machina beherrscht“, antwortete Ra wütend.
„Auch das ist keine Schande, insbesondere aus diesem Grunde. Auch ich habe vor langer Zeit einmal gegen einen einfachen Erzdämon verloren“, ergänzte Kronos sehr zu Ras Verwirrung.
„Was verstehst du denn schon von meiner Ehre“, antwortete Ra plötzlich wütend. „Berichte dem Herrn lieber, dass das Sicherheitssystem der Deus Machina zu 50% deaktiviert wurde“, fügte der Untergott an.
„Ich verstehe. Dann werde ich nun dem Herrn Bericht erstatten“, antwortete Kronos und deaktivierte das Kom-System.
Verwirrt betrat Benni den Trainingsraum, indem er zuletzt gegen Cain angetreten war um sich für die Schlacht als Einsatzfähig zu erweisen. Genauso sehr hatte ihn zuvor allerdings die Nachricht verwirrt, dass tatsächlich nur noch Uriel ihn ab diesem Moment trainieren sollte. Was sollte allerdings dagegen sprechen? Schließlich hatte Cain bereits eine Menge Zeit in das Training von Benni investiert und brauchte wahrscheinlich noch etwas Zeit um sich selbst auf die Schlacht vorzubereiten. Uriel war bereits anwesend und schien auf ihn gewartet zu haben, allerdings dieses mal war Benni ursprünglich völlig rechtzeitig, weshalb auch ausnahmsweise niemand über die Zeit sprach und man direkt mit dem Training beginnen konnte.
„In Ordnung, versuch jetzt mal einen Strahl aus Finsternis abzugeben. Wenn du Affinität zu diesem Element besitzt müsste das problemlos funktionieren“, wieß die Engelsdame den Hybriden an.
„O.K.?“, antwortete der verwirrte Benni bildete die Nephilim-Rüstung und steckte seinen Arm nach vorne aus. Dabei versuchte er sich ähnlich wie zuvor bei dem Feuerelement vorzustellen, dass es seinem Körper einfach entsprang. Tatsächlich geschah auch etwas, nur nicht dass was Benni ursprünglich bezweckt hatte. Anstelle eines Schattenstrahls, der aus seiner Handfläche schoss, bildete sich eine gewaltige Explosion aus Schwärze, die Benni zurück schleuderte. Verwirrt fand der Hybride sich danach auf dem Rücken liegend wieder und richtete sich so schnell wieder auf wie er konnte. Ebenso verstaute er das Exoskelet wieder mit Hilfe seiner Nanobots in seinem Körper. Er fühlte sich wie ein Trottel, ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr gefühlt hatte und wahrscheinlich würde Uriel ihm diese dumme Aktion gleich vergelten. Aber anstatt einer negativen Reaktion, begann sie einfach darüber zu lachen und das wie früher schon einmal nicht in einer Weise bei der es sich anfühlte als würde sie ihn auslachen.
„Du brauchst dich nicht dumm oder schlechter zu fühlen. Das war sehr gut. Nur wenige Erzengel beherrschen überhaupt volle drei Elemente. Du hättest gerade beinahe das vierte erfolgreich eingesetzt“, kommentierte sie dann.
„Irgendwie fällt es mir schwer das zu glauben. Was bedeutet das jetzt eigentlich?“, antwortete Benni erstaunlich deprimiert.
„Das bedeutet lediglich, dass du wie erwartet noch sehr viel zu lernen hast“, kommentierte Uriel und Benni sah wieder auf zu ihr. Er hatte bisher gar nicht bemerkt wie nahe sie ihm war, nur wenige Zentimeter trennten die beiden noch und Benni war so völlig hingezogen von ihrem Körper, dass es ihm schwer fallen sollte seine Augen wieder auf etwas anderes zu richten. Ihre Kleidung betonte ihn dabei auch noch sehr stark, ebenso ihre blonden Haare das perfekt geformte Gesicht, dass so gar nicht recht zu einer Kriegerin passen sollte. Er wollte ihr nahe sein und sie berühren, aber das traute er sich einfach nicht. Benni hatte überhaupt keine Ahnung wie lange er schon da gestanden hatte und die Erzengeldame anstarrte. Und je klarer ihm diese Tatsache wurde umso peinlicher wurde ihm die gesamte Situation. Plötzlich fühlte der Hybride jedoch die Arme der Engelsdame um seinen Körper und bevor er darauf reagieren konnte auch ihre Lippen auf den seinen. Zunächst ein wenig verwirrt von dieser unerwarteten Aktion, wollte Benni sich zunächst dagegen wehren, aber es war ein einfach zu schönes Gefühl diese Frau zu küssen, so dass er lieber auch seine Arme um sie legte und den Kuss erwiederte.
„Du hast tatsächlich noch eine ganze Menge zu lernen“, kommentierte Uriel kurz, bevor sie dem Hybriden einen kräftigen Stoß gab und über ihn her fiel als hätte sie das ihr nun bevor stehende seit Jahrzehnten nicht mehr getan.
Es waren maximal noch ein paar Stunden bis die Flotte das Zielsystem erreichen würde und die Schlacht begann. Dennoch mussten die Schiffe erst einen gewaltigen Eisnebel hinter sich lassen, bevor sie das System selbst erreichen konnten. Die Sonnen des Zielsystems, sowie des bereits hinter ihnen liegenden Systems, strahlten dabei in einer ganz besonderen Weise auf das Eis, das die Lichtstrahlen in einer ganz besonderen Weise brach. Die Kristalle glitzerten daher in allen möglichen Farben und wechselten diese auch noch mit dem sich ändernten Winkel des Schiffes. Ein wunderschönes Natur-Schauspiel, dass Natasha sich auf einem Beoachtungsdeck förmlich ansehen musste. Ein Bedürfnis, dass sie mit vielen anderen Terranern auf dem Schiff teilte, die es völlig fasziniert durch das gewaltige Panorama-Fenster anstarrten. Alle hatten unfassbare Mengen an Zeit in ihr Training oder andere Vorbereitungen investiert. Noch niemals in der Geschichte der Community, der gesamten Dimension, waren so viele Schiffe so gut koordiniert eingesetzt worden. Und dennoch war es offensichtlich, dass nicht nur Natasha von der bevorstehenden Schlacht stark verängstigt war. Jedem der Terraner musste es so ergehen, das konnte sie in deren Gesichtern sehen und auch die Schönheit des Naturschauspiels konnte sie nicht davon überzeugen diese Angst abzulegen.
„Ich habe bereits sehr viele Dimensionen bereist und viele ihrer natürlichen Phenomene gesehen, aber selbst ich habe noch niemals ein solch beeindruckendes sehen dürfen“, kommentierte plötzlich Cain äußerst ruhig und gelassen als er neben Natasha trat und sich dabei mit seiner Größe Zutritt dorthin verschafft hatte, denn jeder Terraner ließ den weitaus größeren Erzdämon einfach vorbei.
„Ja, es ist wirklich wunderschön“, antwortete Natasha dem Erzdämon auf ihre überfrohe Art. Aber Cain wusste es besser. Er wusste, dass sie auf diese Weise etwas überspielte.
„Die gesamte Dimension ist gefüllt von derartigen Erscheinungen. Sie sind der Grund, weshalb ich nicht zulassen kann, dass sie vernichtet wird, egal durch wen“, fügte der Dämon dennoch seiner letzten Aussage noch hinzu und sah sie von oben herab an. Er hatte dabei keinen bewussten Blick angenommen, aber Natasha erschien es als würde er durch sie hindurch sehen können. Sie fühlte sich wie ein offenes Buch für den Dämon, mit dem sie diese Reise schon seit so langer Zeit führte. Keinem der beiden war so richtig aufgefallen, dass sie das Eisfeld passiert hatten und nun wieder durch den freien Raum flogen.
„Was hast du eigentlich die letzte Zeit getrieben? Ich hab dich kaum noch zu Gesicht bekommen können“, fragte Natasha dann nach einer Weile.
„Ich musste mich genau wie jeder hier auf den Angriff vorbereiten. Ich muss fähig sein die Kräfte eines Untergottes zu übertreffen“, antwortete Cain.
„Gut, ich dachte schon du wolltest mir aus dem Weg gehen“, kommentierte Natasha daraufhin wieder überfröhlich, aber auch nicht ohne ein gewisses Maß an Sarkasmus. Cain wusste genau, dass sie ihm diese Erklärung nicht glaubte, ebenso wenig wie er zuvor die ihre. Es war keinem der beiden Möglich den anderen anzulügen, oder auch nur sein wahres Inneres vor dem anderen zu verbergen. Beide kannten sich dafür einfach zu lange und das mussten sie sich in diesem Moment gestehen.
„Die Wahrheit ist, dass ich dir tatsächlich aus dem Weg gegangen bin. Ich hatte Angst nicht damit zurecht zu kommen, falls ich dich in dieser Schlacht verliere. Ich würde nicht damit zurecht kommen und ich weiß nicht wie genau ich reagieren würde, falls es passiert. Aus diesem Grund habe ich trainiert, mich selbst und Benjamin Renton. Ich wollte einfach stärker werden um dich zu beschützen und ich habe dabei völlig verloren was wirklich wichtig ist“, erklärte Cain nun als erster und überraschte Natasha sichtbar damit. Mit einem dazu passenden Blick sah sie den Dämon an und schien das darauf folgende bereits zu ahnen. „Ich hatte vergessen, dass ich dich am besten beschützen kann, wenn ich dir nahe bin“, fügte er noch schnell hinzu.
„All das nur wegen mir...“, kommentierte Natasha verlegen.
„Du bist es wert. Genau wie diese Dimension, bist auch du wunderschön“, antwortete der Dämon ihr und Natasha reagierte lediglich verlegener, denn niemals hätte sie sich überhaupt vorstellen können, dass überhaupt ein anderes nicht-terranisches Wesen existieren würde, dass eine Terranerin als „wunderschön“ bezeichnet hätte. Nicht zuletzt deshalb hatte sie sich früher nur noch in einem Exoskelet der Öffentlichkeit gezeigt. Plötzlich schreckte sie wieder auf, denn ihr war nicht wirklich aufgefallen, wie der Dämon mit seiner gewaltigen Hand vorsichtig ihre ergriffen hatte und nun noch vorsichtiger mit der anderen Hand über ihre Wange strich.
„Aber Cain, das würde ja bedeuten dass...“, brachte sie gerade noch heraus, als plötzlich ein lautstarkes akustisches Alarmsignal aktiviert wurde.
„Achtung. Hier spricht der Reiter des Todes. Alle Schiffe umgehend auf Gefechtsposition. Der Angriff wird in kürze beginnen“, tönte die stark verzerrte Stimme durch das Kommunikatons-System, wahrscheinlich auf allen Schiffen der Flotte. Schnell stürmten alle Terraner durcheinander und versuchten so schnell sie konnten ihre Position zu erreichen. Cain hatte Natashas Hand bereits auf das akkustische Signal hin los gelassen und ein weiterer Versuch erschien ihm in dieser Situation mehr als unangebracht und auch Natasha schien momentan mehr durch den Alarm, als durch den Dämon beeinflusst zu sein.
„Auch wir beide sollten unseren Platz für dieses Gefecht einnehmen“, schlug Cain schnell vor.
„Was? Ach so, ja... Die Schlacht. Gehen wir“, antwortete die Terranerin zunächst verwirrt und folgte dem Dämon dann, während sie versuchte sich wieder zu besinnen und daran zu erinnern, was ihr nun bevor stehen sollte.