2.Kapitel
Erinnerungen
Als Lumnia von ihrer Reise zu Tarrens Mühle zurückgekehrt war, war sie sehr nachdenklich. In ihrem Kopf und ihren Gefühlen war ein heilloses Durcheinander. Sie war traurig und erleichtert zugleich. Traurig darüber, dass Dabog sie nicht angehört, sich nicht bereit erklärt hatte, mit ihr zu den Nachtelfen zu kommen. Ihr einstiger Liebster schien tatsächlich für immer verloren zu sein, so blieb es nur zu hoffen, dass wenigstens seine Seele irgendwo Frieden gefunden hatte. Sie sah Dabog oft in ihren Träumen. Immer war er in einer wundervollen grünen Welt. Diese Welt schien ihr irgendwie bekannt, aber es war eine Welt ohne jegliche Spuren von Zivilisation. Lumnia wusste nicht, weshalb es immer dieser Ort war, wo sie Dabog in ihren Träumen traf. War es das Paradies, war es eine Zwischenwelt, oder einfach nur ein Traumland, das sie sich selbst erschuf, um ihre Hoffnung zu erhalten, dass es Dabog irgendwann doch noch zurückschaffen würde?
Sie ging langsam über eine der grossen, im goldenen Abendlich schimmernde, Brücken von Sturmwind, welche auf den Kathedralenplatz führte. Sie hatte noch einige Dinge im Handelsviertel erledigen müssen und nun, ging sie zur Kathedrale um ihren neuen Liebsten Dadga abzuholen. Seid die beiden die gefahrvolle Reise zum Hügelland zusammen unternommen, zusammen gekämpft und wieder heil zusammen zurückgekehrt waren, waren sie nun ein Paar. Lumnia fühlte sich sehr, sehr wohl in Dadgas Nähe. Er hatte zu ihr gestanden, als alle andern ihr gesagt hatten, ihr Unterfangen mit dem Untoten sei verrückt und nicht durchführbar. Keiner der Priester oder anderen Paladine hatte sie begleiten wollen. Trotz seines schlimmen Unfalles auf der gewaltigen Brücke des Arathihochlandes, wo er beinahe ums Leben gekommen wäre, hatte er nach Lumnia gesucht, bis sie schliesslich wieder zusammengefunden hatten.
Dadga tat ihr so gut. Er war anders als Dabog, etwas älter, erfahrener und voller Weisheit und selbstloser Liebe. Dabog war eher jünger und temperamentvoller gewesen, manchmal auch unvernünftig. Ausserdem hatte er es nie geschafft seine Affinität für das Kämpfen und den Krieg loszuwerden. Auch wenn Lumnia oft gehofft hatte, er möge um ihretwillen auf den Ruhm des Kriegers verzichten. Doch sie hatte bis zu ihrer grausamen Trennung vergeblich darauf gehofft und nun…war Dabog der Krieg tatsächlich zum Verhängnis geworden.
Dadga war auch ein sehr guter Kämpfer. Aber bei ihm stand der Kampf nicht im Vordergrund. Der Kampf war eher etwas, das manchmal einfach nicht zu umgehen war, in einer von Kriegen und Unruhen erschütterten, Welt. Doch das Licht und die Liebe, standen immer im Vordergrund. Ein Paladin, war ein Krieger des Lichts, der häufiger mit anderen Waffen kämpfte, als mit dem Schwert. Er war stets darum bemüht, unnötiges Blutvergiessen zu vermeiden und zu friedlichen Lösungen zu finden. Dadga war durch und durch ehrenwert und er verstand Lumnia, wie kein zweiter. Darum hatte sie ihm auch ihr Herz geöffnet, trotz der Trauer und der Verzweiflung, die sie noch vor kurzem wegen Dabogs Schicksal empfunden hatte. Dadga hatte ihr den Weg zurück ins Licht gezeigt. Er hatte immer ein offenes Ohr für sie, wenn es ihr nicht gut ging und seine Lebenssicht, war der ihren sehr ähnlich. Er war auch so leidenschaftlich in den Dingen, die ihm wichtig waren, wie sie. Er redete nicht nur von Werten, er lebte sie auch selbst.
Lumnias Herz klopfte wild, als sie an den wundervollen Moment dachte, als er und sie sich das erste Mal geliebt hatten. Es war auf der Rückreise aus dem Hügelland gewesen. An einem der Wasserfälle des Arathihochlandes, ein Stück weit vom Thandolübergang entfernt, rasteten sie. Das Gras dort war saftig und weich. Es war Abend geworden und der warme, goldene Schein des Feuers, welches sie angezündet hatten, strahlte eine wunderbare Geborgenheit aus. Die Sonne war gerade am Untergehen. Zuerst war sie ein Wechselspiel der Farben orange und rot und ihr Schein fiel auf die fruchtbare, mit Felsbrocken und Bergen durchbrochene Landschaft. Es war wunderbar hier. Lumnia hörte auf das letzte abendliche Zwitschern der Vögel, dass dann schliesslich vom Ruf der hundert Grillen abgelöst wurde, die sich im Gras und in den Büschen um sie herum tummelten. Die Sonne wurde immer blasser, wechselte über in Töne aus rosa und sanftgelbem Pastell. Die Wolken, welche nun über den sich mehr und mehr verdunkelnden Himmel glitten, waren in denselben Schein getaucht. „Siehst du die Wolke dort?“ sprach Lumnia „sie sieht aus, wie zwei Menschen, die sich bald küssen werden. Mal sehen, ob sie zusammenkommen werden.“ Sie und Dadga lagen im weichen Gras und schauten hinauf in den abendlichen Himmel. Im Hintergrund rauschte der Wasserfall und die Pferde Lightfire und Redflame weideten friedlich neben ihnen und gaben ab und zu ein leises Schnauben von sich. Lumnia fühlte sich auf einmal so wundervoll geborgen und unbeschwert. Irgendwie war das einer dieser perfekten Momente, die es im Leben nur selten gab. Als sie das mit der Wolke sagte, drehte sie sich zu Dadga um und lächelte ihn vielsagend an. Er schien sehr verlegen und zugleich berührt, durch ihre Worte. „Ja, sprach er „es sieht ganz so aus als würden sie es schaffen. Siehst du, die beiden Wolkenteile rücken immer mehr zusammen!“ Tatsächlich war es so und schliesslich verschmolzen die beiden Liebenden wieder zu Einem. „Das muss etwas bedeuten“, meinte Lumnia. „Warum wohl sehen gerade wir diese Wolke, hier an diesem wunderschönen Ort?“ Sie rückte etwas näher zu Dadga und er tat dasselbe. Doch er war noch sehr zurückhaltend, wartete auf ein deutliches Signal von ihr. Seine zurückhaltende und zugleich liebevolle Art, gefiel ihr und sie fühlte sich ganz tief mit ihm verbunden. „Ich fühle mich sehr wohl bei dir Dadga“, sprach sie „seit diese schreckliche Sache mit Dabog geschehen ist, habe ich mich nie mehr so glücklich und frei gefühlt, wie jetzt. Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast. Dass du mich begleitet und mich suchen gegangen bist. Das werde ich dir nie vergessen.“ „Das war doch selbstverständlich“, sprach er. Sie rückte noch etwas näher zu ihm heran und ihr Gesicht befand sich nun ganz dich vor seinem. Der milde Wind, der über die Ebenen des Hochlandes wehte, spielte etwas mit ihren Haaren. Diese kitzelten Dadga leicht an der Nase. Er lächelte und wickelte die Strähne, die ihn gekitzelt hatte um seinen Finger. Lumnia stütze sich mit dem linken Arm auf und sie sah dem Paladin tief in die Augen. Ihr Blick aus den schönen, blauen Augen, machte ihn noch verlegener und sie glaubte im Abendlich zu sehen, wie seine Wangen einen rosigen Schimmer annahmen. Der Wind spielte auch mit seinem schulterlangen Haar. Sie betrachtete seine edlen Gesichtszüge, seine vollen Lippen und die türkisfarbenen Augen, in denen jetzt goldrosa Fünkchen zu tanzen schienen.
Ihr Herz klopfte auf einmal schneller und sie atmete etwa heftiger, als sie ihm sanft mit ihrer Hand über die Wange streichelte. Er sah sie mit einem intensiven Blick an, der keiner weiteren Worte bedurfte und dann nahm er ihre Hand und küsste sie sanft und zugleich leidenschaftlich. Die beiden hatten ihre Rüstungen abgelegt und trugen jetzt nur noch ihr bequemes Untergewand. Es war mild und warm. Dadga streichelte nun auch Lumnias Wange. Sie kuschelte sich in seine Hand hinein und küsste diese. Das war das Signal auf, das der Paladin gewartet hatte. Seine Hand wanderte nun von ihrem Gesicht, hinab über ihre Schulter und streifte leicht ihre Brust. Diese sanfte Berührung durchfuhr die Priesterin wie ein Blitz. Sie merkte erst jetzt wie sehr sie diesen Mann eigentlich bereits begehrte und wie sie sich nach seinen Berührungen sehnte. Sie hatte sich wahrhaftig wieder verliebt trotz, oder vielleicht gerade wegen der traurigen Geschichte, die sie mit Dabog erlebt hatte. Dadga war dagewesen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte und nun…hatte sie ihr Herz ein zweites Mal an einen Mann verloren. Als der Paladin sie begann zu streicheln, schlang sie ihre Arme um ihn und zog ihn zu sich herab, dann küsste sie ihn leidenschaftlich. Er erwiderte ihren Kuss, voller Verlangen und umarmte sie eng. Sie merkte wie die Feuer der Leidenschaft nun endgültig von ihm Besitz ergriffen. Bisher hatte er sich immer zurückgehalten, doch nun war seine Männlichkeit entfesselt worden und… das gefiel der jungen Frau. Dadga begann nun ihren Hals zu küssen und ihre Rundungen mit seinen Händen zu erforschen. Sie gab sich ihm ganz hin, genoss seine Berührungen. Sie trug ein silberfarbenes Mieder und einen dazupassenden Unterrock. Dadga begann nun die Bänder, welche das Mieder zusammenhielten langsam zu öffnen. Er tat das behutsam und sehr geschickt. Das Mieder fiel langsam auseinander und Lumnias Brüste kamen immer mehr zum Vorschein. Doch ehe Dadga das Kleidungsstück ganz öffnen konnte, erhob sie sich neckisch und meinte: „Wollen wir nicht noch ein wenig schwimmen gehen? Wir haben ja hier die idealen Bedingungen dafür.“ Sie lachte wie ein Mädchen und lief zu dem Becken, der von dem glitzernden schäumenden Wasserfall gespeist wurde. Er lachte ebenfalls und versuchte sie zu erwischen. Am Ufer des Teiches, worin sich das Wasser des Wasserfalles sammelte, blieb sie stehen und die beiden umarmten und küssten sich erneut. Diesmal noch stürmischer. Beide waren nun schon sehr erregt. Lumnia drehte sich, mit einem verschmitzten Lächeln in seine Richtung, zum Teich und öffnete ihr Mieder selbst. Dann liess sie es herabgleiten. Sie öffnete auch ihren Rock und liess auch diesen zu Boden fallen. Im aufgehenden Mond sah Dadga ihren Körper als wundervolle Silhouette vor sich. Sein Herz begann heftig zu klopfen und seine Männlichkeit richtete sich auf. Wieder warf sie ihm einen verführerischen Blick zu und ging dann hinein ins Wasser. Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur und sie liess sich in das glitzernde Nass hinein gleiten. „Es ist wunderbar!“ rief sie „Kommst du auch rein?“ Dadga zögerte noch einen kurzen Moment, dann entledigte er sich ebenfalls seinen Kleidern. Er trug eine weisse Tunika, mit einigen einfachen Stickereien verziert. Als er nun ebenfalls nackt im Mondlicht vor Lumnia stand und sie seinen kräftigen, muskulösen Körper sah, verspürte die junge Frau noch grössere Lust. Es entging ihr auch nicht, dass seine Männlichkeit bereits etwas aufgerichtet war. Sie erhob sich leicht aus dem Wasser und das erste Mal, sah Dadga ihre wohlgeformten Brüste in ihrer ganzen Pracht vor sich. Silberglänzende Rinnsale des glitzernden Wassers, rannen daran herab. Sein Herz klopfte noch schneller und er schwamm zu ihr hin. Als er sie erreicht hatten, drückte er sie wieder ganz eng an sich und küsste sie voll unbändiger Leidenschaft. Er streichelte über ihren Rücken herab, zu ihrem wohlgerundeten Gesäss und wieder hinauf. Sie gab sich ihm vollkommen hin, denn sie vertraute ihm voll und ganz. „Du bist so wunderschön, so wunder- wunderschön Lumnia!“ seufzte er und begann ihre Brüste zu küssen. Sie warf ihren Kopf zurück und jede seiner Berührungen jagte Schauer durch ihren Körper. Sie tastete nach seiner Männlichkeit und spürte deren Festigkeit, was sie noch mehr erregte. Das Wasser hier war etwas tiefer und sie schlang ihre Beine um Dadgas Hüften. Er seufzte auf und sprach erneut: „Du bist einfach so wunderbar, alles an dir Lumnia ist so einzigartig. Ich liebe dich, seit ich dich das erste Mal gesehen habe!“ „Schon so lange?“ fragte sie und stöhnte auf, als sie seine feste Männlichkeit zwischen ihren Schenkeln spürte. „Ja, schon so lange! Ich habe mich so danach gesehnt, dass du mich auch wahrnimmst. Aber…da war noch Dabog.“ „Sprich nicht von ihm, nicht jetzt!“ sprach sie. „Dabog ist Vergangenheit, du bist jetzt meine Gegenwart und meine Zukunft. Ich liebe dich Dadga!“ „Du liebst mich?“ fragte er voll ungläubiger Freude. „Ja…sprach sie und stöhnte erneut leise auf. „Wirklich? Ist das wahr?“ Ja, es ist wahr! Mehr als ich es jemals für möglich gehalten hätte.“ „Ach Lumnia, du weisst nicht wie glücklich mich das macht!“ seufzte Dadga und erst jetzt liess er seiner Leidenschaft vollends freien Lauf. Er küsste sie wild und stürmisch überall und dann stiess er seine Männlichkeit in sie hinein. Beide stöhnten laut auf als sie sich vereinigten. Das Wasser um sie herum warf schäumende Wellen, als er immer wieder uns wieder in sie hineinstiess und mit einem lauten Lustschrei, entlud er sich schliesslich in ihr.
Seither waren die beiden unzertrennlich. Lumnia dachte, während sie die abendlichen Strassen von Sturmwind entlang ging, an den wunderbaren Moment zurück. Es war so schön, so sorglos gewesen. Nach ihrem Liebesakt, blieben die beiden noch etwas im Wasser, alberten herum und genossen ihr Beisammensein in vollen Zügen. Sie schwammen unter den Wasserfall und liessen das kühle Nass lachend auf sich herabfallen, immer und immer wieder küssten und umarmten sie sich dabei. Schliesslich waren sie etwas erschöpft und sie kehrten zu ihrem Lagerfeuer zurück, dessen flackernder Schein über ihre nackten Körper tanzte. Als Lumnia Dadga betrachtete, seine durch das Wasser glänzende Haut, welche sich über seine Muskeln spannte, seine Augen, welche im Feuerschein besonders leuchteten und die nassen, halblangen Haare, welche über seine Schultern fielen, überkam sie erneut das Verlangen und sie liebten sich noch einmal. Dann wickelten sie sich in ihre Decken ein und schliefen schliesslich, dicht aneinandergeschmiegt, ein.