(ein etwas brutaleres Kapitel, bitte beachten!)
11. Kapitel
Flammen der Rache
Die Zeit verging wie ihm Flug und schliesslich zerstreute sich die Gruppe um Varunna, wieder langsam. Die Blutelfen wollten noch ein wenig die Stadt erkunden und die Untoten hatten sonst etwas zu tun, von dem sie allerdings ihre Begleiter, nicht in Kenntnis setzten. Auch für Cromnios war es Zeit zu gehen. Er warf Xantina, bevor sie sich trennten noch einen vielsagenden Blick zu und die Orcin nickte beinahe unmerklich. Dann setzte sie sich wieder zu ihrem alten Taurenfreund an den Tisch und sprach mit gesenkter Stimme. „Ich muss dir noch einige wichtige Dinge erzählen“, Varunna neigte sich neugierig vor, um ihre Geschichte zu hören.
Cromnios war zufrieden und verliess den Gasthof. Der junge Troll schaute hinauf in den Himmel. Der Sonnenstand zeigte an, dass es Zeit wurde, zu Asurania zu gehen. Nach alledem, was er gerade gehört hatte, die seltsame Geschichte mit diesem untoten Dabog und die neue Erkenntnis darüber, dass die Seele eines Menschen eigentlich zu so vielem fähig war, wenn sie sich nur genug anstrengte, gab ihm irgendwie neuen Mut. Vielleicht war doch noch nicht alles für Azeroth verloren. Seine Gedanken schweiften zu der Hexenmeisterin zurück, welche vermutlich schon sehnsüchtig auf ihn wartete. Ohne Zweifel würde sie wieder versuchen, ihn zu verführen. Es lag einfach in ihrer Natur und aus irgendeinem Grund, hatte sie doch auf seltsame Weise einen Narren an ihm gefressen. Nun, sie war vermutlich auch ein Stück älter als sie wirkte und er war noch ziemlich jung. Ein jüngerer Mann, bestätigte Asurania natürlich in ihrer Attraktivität. Nun… er würde sie glauben lassen, dass er sich nach ihr verzehrte, obwohl…das schon lange vorbei war. Als er bei ihrem Haus in der Gasse anlangte, kam ihm der kräftige Orc, der damals bei der Versammlung der Schattenhammer an Asuranias Seite gewesen war entgegen. Sein Name so wusste er mittlerweile, war Gorak und vermutlich war er Asuranias neueste Flamme, oder sollte er lieber sagen… Werkzeug? Neben Gorak, ging noch ein anderer Mann. Es war ein Troll mit dunkelgrünem Haar. Beide wirkten irgendwie ziemlich zerzaust und als sie Cromnios anschauten, hatten sie ein seltsames Grinsen auf dem Gesicht. Eigentlich erstaunte ihn dass, denn Gorak schien bisher ziemlich eifersüchtig zu sein. Doch jetzt war das plötzlich anders. „Seht, seht“, sprach der Orc „unser neuestes Mitglied.“ Er klopfte Cromnios kurz auf die Schulter und dieser glaubte beinahe unter der kräftigen Pranke zusammenzubrechen. Er konnte nur hoffen, dass er diesen Kerl niemals zum Gegner haben würde. Er war unglaublich stark. Da war er direkt ein Hänfling dagegen. Ebenso wie auch der andere Troll, welcher Gorak begleitete. Selbiger grinste nun ebenfalls vielsagend und meinte: „Asurania will dir vermutlich ihre neueste Errungenschaft zeigen. Diese Elementarapparate sind wirklich faszinierend.“ „Aber noch faszinierender ist Asuranias eigener Apparat“, lachte Gorak. „Das kann ich wahrlich nicht bestreiten“, bestätigte der Troll. Dann wandte er sich an Cromnios „Wie auch immer, die Mitglieder des Schattenhammerkultes teilen alles miteinander.“ „Ja und da du nun zu uns gehörst…“, sprach Gorak „Viel Spass!“ Er und der andere wandten sich ab und liessen Cromnios völlig entgeistert zurück. Was war denn das jetzt? Sollte Asurania tatsächlich mit diesen beiden…? Cromnios schüttelte den Kopf. Das waren wirklich wunderliche Sitten.
Er klopfte nun an die Tür und Asurania öffnete sogleich. Auch sie wirkte ziemlich zerzaust, trug ein hautenges, rotviolettes Bustier und ein winziges Unterhöschen, dass wirklich nur das Allernötigste bedeckte.
Seltsamerweise berührte Cromnios das jedoch kaum mehr. Erst vor kurzem hatte er sich noch nach Asurania verzehrt und wäre sogleich über sie hergefallen. Doch nun… war da einfach… nichts. Er musste die ganze Zeit nur an Xantina denken, nach der er sich mehr als nach allem anderen sehnte. Irgendwie war das hier ganz falsch. Er war jetzt bei Asurania, anstatt bei der Frau, die er über alles liebte. Das bereitete ihm die allergrösste Mühe. Wie nur sollte er seine Rolle glaubwürdig spielen, wenn er die Frau, die ihm hier gegenüberstand, eigentlich so sehr verabscheute? Vielleicht musste er einfach an seine Liebste denken, sich vorstellen, sie sei anstelle von Asurania hier. Wenigstens sahen sich die beiden Frauen ziemlich ähnlich, auch ihre Figuren glichen sich.
Er dachte deshalb ganz fest an Xantina, stelle sich diese mit der rotvioletten Unterwäsche vor und..., sogleich begann es sich in seinem Unterleib zu regen. Asurania entging das nicht und sie lächelte selbstgefällig. „Hallo Süsser, “ sprach sie mit aufreizender Stimme „Schön, dass du da bist.“ „Ich bin gerade Gorak und so einem Troll draussen begegnet“, sprach Cromnios. „Was haben denn die hier gemacht?“ „Dasselbe wie du, ich habe ihnen einen der fertigen Elementarapparate gezeigt.“ „Du hast ihnen bestimmt noch viel mehr als das gezeigt“, dachte Cromnios bei sich, schwieg jedoch. Er versuchte den Anschein zu erwecken, er schmolle leicht und Asurania meinte besänftigend: „Komm Süsser, ich zeige dir den Apparat! Er ist ein wahres Wunderwerk der Technik! Durch einen Knopfdruck lässt er sich beinahe unsichtbar machen und man kann ihn überall in der Stadt verstecken. Durch eine Art eingebauten Zeitzünder, werden die Elementare dann freigelassen. Die Goblins welche Todesschwinge dienen, haben diese Geräte geschaffen und Todesschwinge hat die Elementare dazu besorgt. Dort wo er lebt, ist das auch kein Problem. Feuerelementare gibt es da genug. Man sagt, er lebt in den tiefsten Tiefen der Erde, man nennt den Ort Tiefenheim. Dies ist eine Elementarebene, dort erholt sich unser Meister, bis er zurückkehren kann.
Schau, hier ist es!“ sie führte Cromnios zu einem Behälter aus dickem Glas. Er sah ein wenig aus, wie eine Sanduhr, nur dass es darin keinen Sand hatte sondern… Der junge Troll trat näher an das Ding heran. Dieses leuchtete und flackerte seltsam. Von näher betrachtet wirkte es, als würden feurige stets pulsierende Schwaden, hinter dem Glas dahinziehen. Manchmal entstanden Stichflammen, die auf das Glas trafen und es für einen Augenblick lang schwarz färbten. Doch das ging sogleich wieder vorbei, als würde das Glas das Feuer absorbieren. Als er noch näher herantrat, merkte Cromnios die Wärme, die von dem Behälter ausging und er glaubte nun in dem kleinen Feuersturm, einige Silhouetten zu erkennen. „Das sind die Feuerelementare“, sprach Asurania, mit einem irren Glitzern in den Augen. „Sie können es kaum erwarten endlich auszubrechen, denn sie hassen nichts mehr, als auf engem Raum gefangen zu sein.“ „Aber erst wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dürfen sie ihre Freiheit auskosten. Sollten sie versuchen vorher auszubrechen, werden sie zerstört.“ Cromnios brauchte enorme Überwindung, um sich sein Entsetzen nicht anmerken zu lassen. Er wollte sich lieber nicht vorstellen, was mehrere dieser Elementarapparate in seiner Heimatstadt anrichten konnten. Doch er riss sich zusammen und versuchte fasziniert zu wirken. „Wie viele Elementare sind da drin?“ „Hier jetzt 5. Doch es gibt auch Behälter mit 10, oder 15, für grössere Dinge, wie z.B. die Feste Gromash. Schade eigentlich, dass Thrall verreist ist. Ich hätte ihn gerne brennen gesehen.“ Der Hass, welcher aus Asuranias Worten sprach, erschütterte Cromnios zutiefst, auch wenn er selbst einst Thrall hatte loswerden wollen. Doch sein Hass war niemals auch nur annähernd so gross gewesen, wie jener der Frau, die nun vor ihm stand. Sie lächelte ihn jetzt lasziv an und sprach: „Nun Süsser, wie findest du es?“ Er wusste nicht, was sie genau von ihm hören wollte. So äusserte er sich erst mal über die Elementarbehälter. „Ich finde das… faszinierend. Wenn diese Elementare erst mal losgelassen sind, werden sie wohl ziemlich herumwüten.“ „Ja, darauf kannst du Gift nehmen.“ „Ihr könnt sie aber dann nicht mehr so einfach kontrollieren, werden sie dann nicht womöglich auch die Leute des Schattenhammers angreifen? Und was ist mit anderen Familienangehörigen?“ „Jene die dem Schattenhammerkult angehören, haben nichts zu befürchten. Wir haben das Wort unseres Meisters darauf. Er hat die Elementare so abgerichtet, dass sie uns gar nicht angreifen können. Wir haben ein Mahl auf uns, dass uns schützt, das Mahl von Todesschwinge. Es ist ein magischer Schutzzauber, welcher nur Kultmitglieder besitzen. Du hast letzte Nacht unsere Magie gesehen. Diese können wir nur durch Todesschwinges Gnade wirken. Was andere Familienangehörige, oder sonstige Leute betrifft: Wir geben ihnen die Chance, sich noch zu uns zu gesellen. Darum sind unsere Propheten auch schon überall in den Hauptstädten unterwegs und reden zum Volk, auf dass es sich vor dem Ende, doch noch bekehren möge. Immer mehr gesellen sich zu uns. Ich bin froh, dass du diese Chance ebenfalls ergriffen hast, denn… irgendwie hänge ich an dir…“
Wieder schaute sie ihn heraufordernd an. Er kannte Asurania gut genug, um ihre Signale richtig zu deuten und so reagierte er, wie von ihm erwartet, auch wenn es ihn diesmal wirklich Überwindung kostete. Er stellte sich Xantina erneut an Asuranias Stelle vor, dann umfasste er die Taille der Hexenmeisterin und zog sie verlangend an sich heran. „Soso, du hängst also an mir?“ Asurania lächelte verführerisch und schmiegte sich in seine Arme. „Ja, mehr als ich eigentlich dachte. Wir hatten wirklich gute Zeiten zusammen. Du bist auch interessanter als z.B. Gorak. Dieser ist ein sehr einfaches Gemüt, nicht sonderlich intelligent. Du hingegen… Auch hast du so etwas Erfrischendes, dass mir immer guttat. Und nicht zu vergessen…“ Sie schmiegte sich noch mehr in seine Arme „hatten wir immer besonders guten Sex.“ Cromnios überlegte sich, ob die Hexenmeisterin ihn durch ihre Lobhudelei, nur wieder einwickeln wollte, oder ob sie es wenigstens teilweise ernst meinte. Bei ihr wusste man dies nie so richtig. Doch es spielte auch keine Rolle. Er erwiderte: „Das ist für mich jetzt aber überraschend. Ich dachte, du wollest nichts mehr von mir wissen.“ „Aber du hast dich doch von mir zurückgezogen. Ich habe bisher nie so richtig verstanden warum. Ich wollte dich ursprünglich zu meinem festen Partner machen.“ „Ich dachte, du wollest Thralliok heiraten?“
„Das war doch eine reine Kopfentscheidung. Ich glaubte, Thralliok könne mir einige Vorteile bringen, doch das ist jetzt alles bedeutungslos, da ich nun meinen wahren Meister gefunden habe. Ich brauche jetzt nur noch ihn und die Schattenhammer sind meine Familie. Du gehörst auch bald zu dieser Familie.“ Cromnios erwiderte. „Was heisst bald? Ich dachte, ich gehöre schon zu euch.“ Asurania lachte auf. „Das ist nicht gar so einfach mein Lieber. Jeder muss sich erst beweisen, bevor er wirklich würdig wird Todesschwinges Mahl zu erhalten.“ „Was muss ich tun? Ich will mich würdig erweisen und…“ es fiel ihm schwer diese Worte zu sagen, aber er durfte keinesfalls zulassen, dass sie Verdacht schöpfte. Er hatte schon fast zu viel gefragt. Jetzt musste er handeln, um Asurania noch mehr in Sicherheit zu wiegen. So fuhr er fort: „Und… ich will an deiner Seite sein, ob hier in Azeroth oder woanders, denn du weisst, was du mir bedeutest.“ Mit diesen Worten zog er ihren Kopf an den Haaren leicht nach hinten und küsste sie so leidenschaftlich, wie er es vermochte. Vor seinen geschlossenen Augen tauchte das Bild von Xantina auf und er spürte wie Leidenschaft in seinen Körper strömte. Asurania merkte diese Leidenschaft und drängte sich ihm ihrerseits mit ihrem ganzen Körper entgegen. Ihre Hände fuhren seine Brust herab und erreichten seinen Gürtel. Cromnios trug die für Magier übliche Robe, in blauer Farbe. Asurania seufzte: „Wie gut wirst du erst in der Schattenhammerrobe aussehen.“ Ihre Gier und Leidenschaft, besonders wenn sie von diesem Kult sprach, war Cromnios unheimlich. Doch er durfte nicht zu viel denken. Er musste seine Rolle gut spielen. „Ja“, sprach er als würden ihn Asuranias Worte besonders erregen. „Wenn ich sie erst mal erhalte und auch das Mahl unseres Herrn.“ Er packte sie an ihrem Hintern und hob sie hoch. Ihre Haut war noch immer jung und straff, so wie… bei Xantina. Diese Gedanken erregten ihn noch mehr und stöhnend begann er Asurania zu küssen. Diese schlang ihre Beine um ihn und stöhnte ebenfalls.
Mit atemloser Stimme sagte sie: „Du wirst die Robe bekommen und auch das Mahl, davon bin ich überzeugt. Du musst nur… deinen Auftrag gut erfüllen, das schaffst du schon.“ Cromnios trug sie zum Bett und sie liessen sich darauf fallen. Sie stöhnte erneut auf, als er sich auf sie legte und sich hin und her bewegte, während er sie noch leidenschaftlicher küsste. Sie seufzte und gab sich ihm ganz hin. Mittlerweile war sein Gürtel offen und er streifte seine Robe ab. Darunter trug er nichts mehr und Asurania wurde noch erregter, als sie seine Männlichkeit zwischen ihren Schenkeln spürte. Sie streifte ihren Slip ab und war nun ebenfalls halb nackt. Er liebkoste sie weiter, streifte ihr das Bustier ab und widmete sich ihren Brüsten, dabei fragte er wie beiläufig: „Weisst du denn schon, was das für ein Auftrag sein wird?“ „Ich dürfte es dir eigentlich noch nicht sagen…“ „Na los, sag es mir schon! Ich will es wissen! Er biss leicht in ihre Brustwarzen, was sie immer sehr gemocht hatte und leckte ihr über den Hals. Sie wirkte im Augenblick wie Wachs in seinen Händen und schrie leicht auf, als er seine Hand in ihren Schritt legte. „Na los!“ sagte er zwischen zwei Küssen. „Okay. Ich sage es dir. Es ist Xantina... Du hast den Auftrag Xantina zu töten.“
Eiseskälte zog auf einmal durch Cromnios Herz, sie floss durch seine Venen und er erschauderte am ganzen Körper. Das Entsetzen, das er im Augenblick empfand, war grenzenlos und er hielt einen Moment lang inne. „Xantina?“ fragte er tonlos. „Ja, ist das ein Problem für dich? Du weisst, was dein Lohn dafür sein wird.“ Cromnios gewann, wenn auch rein äusserlich seine Fassung zurück und widmete sich weiterhin dem Liebesspiel. Doch in seinem Herz kochte eiskalte Wut und der Hass brodelte wie tausend Feuer in seiner Seele. „Du verfluchtes Miststück!“ dachte er bei sich und versuchte nicht allzu angewidert auf Asurania nieder zu blicken. Sie war in seiner Hand. Er konnte ihr nun alles heimzahlen, was sie getan hatte. Dies würde der Augenblick sein! Die Grausamkeit dieser Frau, kannte keine Grenzen. Sie wusste genau, dass er mit Xantina befreundet war und bestimmt war deren Ermordung wieder ihre Idee gewesen. Sie wollte die junge Orcin schon lange aus dem Weg haben, seit diese am Auftrag Kybelia zu töten, gescheitert war. Vielleicht sah sie Xantina sogar auch als eine Konkurrentin, was ihn betraf und wollte sie auch deswegen aus dem Weg schaffen. Auch wusste sie, dass Xantina eine unvergleichliche Attentäterin war und sie ihr gefährlich werden konnte, früher oder später. Zwar wusste sie nicht, warum Xantina den Mord an ihrer Mutter damals nicht begangen hatte, aber sie hatte ihr das niemals verziehen und traute ihr seither auch nicht mehr. Sie war so kaltherzig, so ohne jegliche Tiefe, unfähig wirklich jemanden zu lieben. Die Bilder all jener zogen an Cromnios innerem Auge vorbei, die schon für Asuranias Zwecke eingespannt und missbraucht worden waren. Von Thralliok, über Xantina bis zu diesem… Gorak und natürlich Cromnios selbst. Er musste die Welt endlich von diesem Miststück befreien! Es war an der Zeit und er spürte, dass sie im Augenblick nicht mit einem Angriff seinerseits rechnete. Das verschaffte ihm einen deutlichen Vorteil.
Während er die Hexenmeisterin weiter liebkoste, küsste und sich an ihr rieb, waren seine Gedanken weit entrückt, an einem Ort, wo er ganz klar und analytisch denken konnte. Diese Art zu denken, ohne andere merken zu lassen, dass er es tat, war eine Gabe, die ihm einst die Götter verliehen hatten. Vielleicht hatte er das sogar von seiner Mutter vererbt? Er glaubte plötzlich, dass es so sein musste. Sein Vater hatte diese Gabe wohl kaum besessen, jedenfalls nicht in dieser Form. Alles lief wie in Zeitlupe ab. Sein Blick wanderte kurz rüber zu dem Elementargerät, worin sich die glühenden Wellen der Feuerelementare wanden. Was hatte Asurania gesagt: Wenn sie früher ausbrechen, werden sie sogleich zerstört werden. Wie war es wohl, wenn man den Behälter vor der Vollendung des Countdowns von ausserhalb her zerstörte? Würden die Elementare dann auch vernichtet? Er nahm es stark an.
An dem Ort weit entrückt, von äusseren Einflüssen, legte er sich einen Plan zurecht. Er musste funktionieren. Keinesfalls würde er zulassen, dass Xantina oder irgendwem den er liebte, nochmals Leid zugefügt würde. Er würde kämpfen, mit allen Mitteln würde er kämpfen, um den schrecklichen Kataklysmus aufzuhalten, den dieser Schattenhammerkult zusammen mit Todesschwinge plante. Die Kraft und Entschlossenheit, die er nun in sich fühlte, all sein Hass den er für Asurania empfand, übertrug sich nun auf seinen Körper. Er drückte seiner Gespielin ziemlich grob die Arme nach hinten und presste seinen Körper auf ihren, damit sie nicht mehr bewegen konnte. „Du bist ja wirklich ein kleines Miststück, nicht wahr?“ sprach er zu ihr. Asurania dachtte, dass dies Teil des Liebesspiels sei. Sollte sie das nur glauben, sie war mittlerweile so abgestumpft, dass sie nicht mal seinen tiefen Hass spürte. Er fragte: „Es war sicher wiedermal deine Idee, Xantina zu töten, hab ich recht?“ „Ja“, gab Asurania atemlos zu „So kannst du beweisen, wie wichtig ich dir bin und du wirst ein wahrer Schattenhammer!“ „Du willst also, dass ich ein wahrer Schattenhammer werde?“ „Jaja, das will ich!“ seufzte sie „und ich sehe schon, du bist auf dem besten Wege dazu. Ich hätte gedacht, du nimmst das mit Xantina anders auf.“ „Anders, wie denn anders?“ stiess er hervor. „Nun… vielleicht etwas schockierter, nun ja, weil du ja mit ihr… befreundet bist.“
Cromnios Hass, steigerte sich ins Unermessliche. Er konnte nicht mehr. Er hob seine Hand und wob einen Frostzauber. Eisige Ketten legten sich nun um die Handgelenke der Hexenmeisterin, welche sie an den Kopfteil ihres Bettes fesselten. Sie schaute darauf und lächelte herausfordernd „Also ganz auf die harte Tour, willst du mir beweisen, dass du das Zeug zum Schattenhammer hast?“ Er wob noch einen Zauber und die Ketten fesselten auch ihre Beine. Sie begriff noch immer nicht, was hier wirklich passierte und fand es noch immer aufregend. „Ja los Cromnios, zeig es mir!“ rief sie „Ich liebe es, wenn du so entfesselt bist, so wie die Feuerelementare dort, wenn sie erst mal freigelassen werden.“
Diese Worte waren zu viel für Cromnios. „Du redest zu viel“, sprach er und stopfte ihr einen Teil des Lakens in den Mund, um sie zu knebeln. An ihren Augen sah man, dass ihr dies nun doch etwas unheimlich wurde. Er löste sich von ihr und stellte sich neben das Bett, während er seine Robe wieder anzog. „Du hast schon immer an vollkommener Selbstüberschätzung gelitten Asurania. Nur darum habe ich es geschafft, dich auf diese Weise zu fesseln, “ sprach er. Seine Stimme klang nun hart und so kalt wie das Eis, das Asuranias Hand- und Fussgelenke umschloss. „Du hast bis zum allerletzten Moment geglaubt, dass ich hier bin, weil ich dich noch immer so sehr begehre und wie ein liebestoller Köter stets tue, was du von mir verlangst.“ Er ging zu seinem Gürtel und nahm den Dolch, den er stets bei sich trug. Er zog ihn aus der Scheide und strich kurz über die Klinge, dann setzte er sich neben Asurania.
Er liess das Messer über ihren Körper wandern und meinte: „Es sieht fast so aus, als liessen deine Verjüngungszauber etwas nach, du hast da und dort schon einige Falten und dein Gesicht…“ er glitt mit der Klinge weiter hinauf, bis zu ihrer Kehle und dann zu ihrer Wange „ist auch nicht mehr so straff wie es einst war. Du gefällst mir nicht mehr so sehr. Doch das hat wohl weniger mit deinem Körper zu tun, als mit der schwarzen, verdorbenen Seele, die er beherbergt.“ Er sah sie an und stellte mit Genugtuung fest, dass nun die blanke Furcht in ihren Augen flackerte.
„Du wolltest also, dass ich Xantina umbringe? Darin hast du dich schwer geirrt. Ich werde das nie und nimmer tun, denn ich liebe Xantina, ich liebe sie mehr als mein Leben! Mit dir habe ich schon ewig abgeschlossen, schon damals, als du Xantina dazu anstiften wolltest, ihre Mutter zu töten. Stell dir vor, ich war es sogar, der das verhindert hat! Ich wollte das keinesfalls zulassen, denn wie man mir ja schon mal sagte: ich bin ein sensibles Seelchen. So habe ich Kybelia gewarnt und Xantina zur Vernunft gebracht. Seither sind wir gern gesehene Gäste, in Theramore. Dein und mein Pfad, hat sich so unterschiedlich entwickelt, wie es nur hätte sein können. Ich bin gar nicht erpicht darauf, zu diesem schrecklichen Kult zu gehören. Ich werde ihn bekämpfen, bis aufs Blut, doch das wirst du nicht mehr miterleben, denn deine Stunde ist nun definitiv gekommen.“ Er beugte sich über sie, das Messer immer noch in der Hand. „Dein Grössenwahn hat dich schlussendlich in diese Lage gebracht. Nun, wie ist es auf einmal das Opfer zu sein? Ein schlechtes Gefühl, nicht wahr? Du hast mich stets unterschätzt. Wie sagtest du damals, als du den Dämonen getroffen hast: "Der naive Junge tut alles, was ich ihm sage. Tatsächlich war ich damals naiv und ich war wirklich sehr verliebt in dich. Bis du mich aufs Schändlichste ausgenutzt hast, ebenso wie Xantina, die dich so sehr verehrt und geliebt hat. Sie ist meine grosse Liebe, das was ich für sie empfinde ist um so vieles bedeutender als das, was du und ich jemals hatten.“
Asuranias violette Augen, sahen ihn um Gnade heischend, an. Sie wand sich und versuchte sich zu befreien, doch die Eisketten hielten sie in ihrem kalten Griff gefangen und sein Messer ritzte bereits ihre Kehle. Irgendwie gelang es ihr, das Laken, das ihren Mund verschloss, herauszuspucken. Sie wollte nach einem ihrer Dämonenhelfer rufen. Doch… ihre Worte erstarben in einem Gurgeln, denn Cromnios' Dolch durchtrennte in diesem Augenblick ihre Kehle. Sie spürte den bleiernen Geschmack des Blutes in ihrem Mund und hustete heftig. Dann… sackte sie in sich zusammen und… starb.
Cromnios erhob sich und wischte das Messer am Laken ab. Er schaute auf Asurania herunter, deren Blut das Bett benetzte. Er wusste nicht was er genau empfinden sollte. Es war weder wirkliche Genugtuung, noch Trauer. Er wusste, dass er sie hatte beseitigen müssen, schon weil ihre Seele bereits so von der Bosheit verderbt worden war und auch um seine Liebsten zu schützen. Nun galt es noch seine Spuren zu verwischen und er wusste auch schon wie. Er nahm zwei Flaschen Branntwein aus ihrem Schrank. Sie bewahrte dort immer einen Vorrat auf. Er nahm einen grossen Schluck aus einer der Flaschen und dann übergoss er das Bett und die Tote mit dem Rest. Dann ging er zu dem seltsamen Elementarbehälter. Die Flammen darin züngelten gierig, als wüssten sie, dass man sie bald freilassen würde. Cromnios fuhr über das Glas. Dieses schien ziemlich massiv zu sein, aber das hatte er in seinem Plan berücksichtigt. Er musste es erst schwächen, um es zu zerstören. Es war ein riskanter Plan, denn ganz genau wusste man nicht, was die Elementare trotz allem anrichten konnten. Er musste das Risiko einfach eingehen.
So ging er zur Eingangstür und von dort aus begann er einen Feuerzauber zu weben. Ein orangeroter Feuerstrahl drang aus seinen Händen und traf auf das Glas. Die Flammen leckten, wie sich windende Schlangen, über die glatte Oberfläche. Die Elementare innerhalb des Behälters, wurden immer unruhiger. Sie versammelten sich alle an dem Ort, wo die Flamme von Cromnios Zauber am heissesten war. Sie drängten ihrem Element entgegen, wie Motten auf das Licht zuströmten und stiessen als kleine Feuerwirbel, immer öfters und heftiger gegen das Glas. Das kam dem Troll entgegen, denn so wurde der Behälter auch von innen geschwächt. Als das Glas förmlich anfing zu glühen, unterbrach er seinen Feuerzauber und sandte nun eine magische Eislanze gegen selbiges. Die Elementare gaben seltsame zischende Laute von sich, als ein entsetzlich kalter Hauch das Glas umschloss und es auseinandersprengte. Mit einem gewaltigen Knall explodierte es und eine riesige Stichflamme schoss aus dem Behälter heraus nach oben! Sie riss das Dach des Hauses und einen Teil der Wände weg. Cromnios wurde von der gewaltigen Druckwelle nach draussen auf die Strasse geschleudert. Benommen blieb er liegen. Noch einmal, konnte er einen Blick auf die Szenerie werfen. Die Stichflamme, fiel wieder in sich zusammen und… das Schauspiel war vorbei. Erleichtert seufzte er, dann glitt er hinüber in die friedliche Dunkelheit der Ohnmacht…