Achtung: Diese Geschichte wird gerade in einigen Punkten überarbeitet und nach und nach wieder zugänglich gemacht!
Halli-Hallöchen!
Es freut mich sehr, dass du in meine Geschichte reinschaust! Ganz hinten in der Kapitelwahl findest du Inhaltswarnungen. Auch dort hinterlegt sind ein Glossar und ein Charakterverzeichnis. Du kannst aber natürlich direkt ohne Vorwissen in die Geschichte rein, das ist ganz dir überlassen!
Beginnen wir mit dem Vorwort des stolzen Beraters einer gewissen Königsfamilie, der seine bestimmt überhaupt nicht subjektive Meinung zum Protagonisten verrät. Viel Spass!
***
Less Err Leather. Ein Mann aus Cragvim in Fara – oder auch dem rauen Ödland, wie wir es geläufiger nennen – und einer der wenigen aus den niedersten Schichten, die doch hier als Ritter akzeptiert wurden. Vor sechs Jahren war er in Liskia angekommen und hatte nach einer Soldatenausbildung verlangt. Wir hätten es zu dem Zeitpunkt nie gedacht, aber trotz seiner Herkunft – oder vielleicht gerade deswegen – bewies der Junge Talent im Umgang mit Waffen und konnte seine Ausbildung in nur zwei statt drei Jahren abschliessen. Andere Talente Leathers waren dabei irrelevant – erwähnenswert finde ich aber seine Kunst, laut Suppe zu schlürfen und unsere Sprache auch jetzt noch mit einem Akzent zu ehren, den ich lediglich als Mischung aus Sand und heissen Kartoffeln beschreiben kann.
Es blieb nicht wie erst abgesprochen bei der einfachen Ausbildung. Ein sehr unglücklicher Zufall führte dazu, dass unser Kronprinz beinahe eines Anschlags von Räubern zum Opfer fiel! Leather, in seiner Begleittruppe, bewies eine schnelle Reaktionsfähigkeit und machte damit Eindruck bei dem jungen Prinzen. Kaum eine Woche später begann Leathers Ausbildung zum Ritter. Als Berater äusserte ich natürlich meine angebrachten Bedenken, aber der König ist ein gütiger Mann, der jeder noch so kleiner Figur eine Chance geben will – und Leather erhielt viele Chancen.
Meine erste Wahl zum Teetrinken wäre Leather wahrlich nicht, wenn ich das anmerken darf – das liegt aber nicht nur am Schlürfen. Er mag einen guten Kämpfer abgeben, einen harten und gnadenlosen Ausbilder für Neulinge und praktischen Henker bei untreuem Gesindel, aber als Ausländer mit dem Hintergrund eines besseren Streuners fehlen ihm viele unserer guten Sitten und sein Kopf bleibt so hart und hitzig wie die Steine seines Ödlandes. Jegliche Bemühungen seinerseits etwas anderes zu sein arteten in peinlichen Tragikomödien aus. Und wie oft ich schon lachen musste, um nicht in Tränen auszubrechen, wenn wieder eine neue Szene mit Leather begann!
Den Höhepunkt des aktuellen Aktes erreichten wir, als Leather zum Beginn des Herbsts aus einer Stationierung im Bezirk Nava zurückkehrte und das Aussehen eines verlausten Kobolds trug. Ihr müsst wissen, Leather hat lange Zeit der hohen Dame Ira Midia Eila van Niderborgen den Hof gemacht – eine Frau, die ich sehr respektiere, aber als dunkle Hexe auch ein wenig fürchte. Anscheinend waren seine öden Sitten der Dame ebenfalls zu nieder und genauer will ich darauf gar nicht eingehen, aber anscheinend konnte und wollte bisher niemand den üblen Fluch aufheben. Das kommt davon, wenn man Leute als Schleimer bezeichnet! Die Königin hat natürlich entsprechend darauf reagiert und doch frage ich mich, wie lange dieser bessere Barbar noch an unserem Hof bleiben und ihn in eine bunte Bühne verwandeln will.
Persönliche Aufzeichnungen über das Leben am Hof Liskias
Verfasst von U. Eck, dem stolzen Berater der Königsfamilie