Etwas hatte sich verändert. Alexey konnte es sehr deutlich spüren, während er langsam erwachte. Etwas fehlte. Obwohl er nicht genau den Finger darauf legen konnte, was es war. Zudem fiel ihm das Denken schwer. Er fühlte sich erschöpft und beschwingt zugleich. Ohne Zeitgefühl und für einen kurzen Moment sogar verwirrt, bis die Erinnerungen allmählich wieder zurückkamen und die intensiven Gerüche in der Luft langsam einen Sinn ergaben.
Als er die Augen aufschlug sah er sich in seinen Hoffnungen und Sehnsüchten bestärkt. Er hatte nicht geträumt. Seine kleine Kriegerin war bei ihm. Keine handbreit von ihm entfernt saß sie in eine dünne Decke gehüllt da und aß Eintopf.
Die zarte Röte auf ihren Wangen und der verträumte Blick frischten Alexeys Erinnerungen weiter auf. Hitze stieg in ihm hoch, als er den sinnlichen Bewegungen ihrer Lippen beim Kauen folgte und unwillkürlich daran denken musste, wie sie sich angefühlt und geschmeckt hatten. Das Gefühl, als sie seine Küsse auf so unbeschreibliche Art und Weise erwidert hatte. Voller Zuneigung und Tatendrang, seiner Leidenschaft in nichts nachstehend, obwohl er beinahe wie ein Tier über sie hergefallen war, denn die Bestie kannte keine Zurückhaltung.
Alexey bewegte sich langsam und mit Bedacht, als er sich aufrichtete. Er fürchtete diesen Teil von sich erneut heraufzubeschwören, denn unterschwellig begann die Bestie sich bereits wieder zu regen. Der Duft ihrer leidenschaftlichen Begegnung reizte sie und auch Valerias Anblick in dieser dünnen Decke ließ sie absolut nicht kalt.
Anstatt der Bestie jedoch unnötig viel Aufmerksamkeit zu schenken, setzte Alexey sich in aller Ruhe ganz auf und hauchte Valeria zunächst einmal einen zarten Kuss auf die entblößte Stelle an ihrer Schulter, dort wo die Decke sie nicht gänzlich verhüllte.
„Hey. Wie geht es dir? Ich dachte eigentlich nicht, dass du so schnell wieder aufwachst.“ Valeria schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. Wobei – eigentlich war jedes ihrer Lächeln wunderschön.
Für gewöhnlich blieb Alexey ihr keine Antwort schuldig, doch im Moment fiel ihm das Sprechen ungleich schwerer. Immer noch versuchte er zu begreifen, was geschehen war – dass sich seine kleine Kriegerin ihm tatsächlich hingegeben hatte, trotz all der Umstände, die eigentlich dagegen gesprochen hätten.
Wäre die Bestie nicht gewesen, er hätte es nicht gewagt, doch … der Drang, jede noch so kleine Spur von Vorenus an ihrem Körper auszulöschen, sie vergessen zu lassen, dass dieser Bastard überhaupt existierte, war einfach überwältigend gewesen.
Gegen das aufgezwungene Kind in ihrem Leib konnte Alexey nichts ausrichten, doch er hatte zumindest kurzweilig dafür Sorge getragen, dass sie die widerlichen Berührungen dieses Hurensohns vergaß. Dass sie sich beide gut fühlten und sich so nahe kamen, wie er es sich schon so lange ersehnt, doch nie zu erhoffen gewagt hatte.
Alexey gab ein leises Brummen von sich, als er ein wenig an der Decke zupfte, um noch mehr von Valerias nackter Haut freizulegen, die er küssen konnte.
Er schmeckte Salz, das von ihrer vergangenen Lust erzählte. Lust, die er ihr nur zu gerne geschenkt hatte und … sofort noch einmal schenken wollte. Er schämte sich für dieses Verlangen, doch die sich immer deutlicher regende Bestie in ihm kannte derlei Hemmungen nicht.
„Ich bin … nicht mehr müde …“, antwortete Alexey schließlich mit rauer Stimme. Beinahe könnte man meinen, er hätte geknurrt, doch noch war er der Herr über seinen Körper und nicht die Bestie.
„Hast du Hunger?“ Valeria hielt ihm die Schüssel mit dem kalten Eintopf entgegen. „Ich habe mich an deinem Tablett bedient. Es ist aber noch genug da. Du hast nicht wirklich viel gegessen.“
Alexey entging der leichte Vorwurf in ihrer Stimme nicht, doch er wollte nicht näher darauf eingehen. Essen war im Moment das Letzte, woran er dachte. „Keinen Hunger.“
„Dann vielleicht später. Ich hatte auf jeden Fall schon ein richtiges Loch im Magen und konnte nicht länger widerstehen!“
Alexeys Gewissen plagte ihn zunehmend mehr. So gut es sich auch angefühlt hatte, bei Valeria zu liegen … Er hätte besser auf sie Acht geben müssen. Auf ihre Bedürfnisse, anstatt vollkommen egoistisch und triebgesteuert über sie herzufallen, bloß weil er den Gestank dieses Bastards nicht länger an ihr ertragen hatte.
Mit wachsendem Unbehagen sah Alexey sich um und entdeckte das Tablett neben sich auf der Truhe mit dem von ihm verschmähte Essen darauf. Er streckte sich nach einem Stück Brot und brach ein kleines Stückchen davon ab, um es in die Soße des Eintopfs zu tunken und Valeria anschließend entgegen zu halten. Kurz schien sie überrascht zu sein, lächelte dann aber umso mehr und nahm das dargereichte Geschenk schließlich dankbar an.
Völlig ungewollt flutete noch mehr Hitze durch Alexeys Körper, als Valerias Lippen dabei seine Finger berührten und er flüchtig ihre Zungenspitze zu spüren glaubte.
Er musste hart schlucken und gegen den neuerlichen Anflug von Erregung ankämpfen, ehe er das nächste Stück abbrechen und den Vorgang wiederholen konnte.
Wie hungrig seine kleine Kriegerin tatsächlich war, zeigte sich daran, dass sie sich zunächst noch abwechselnd von Alexey füttern ließ und dazwischen selbst immer wieder ein paar Bissen von dem Eintopf nahm. Je mehr sich jedoch die Schüssel leerte und das Stück Brot schrumpfte, umso seltener aß sie selbst von dem Eintopf, bis sie sich ausschließlich von Alexey füttern ließ und ihn dabei auf eine Weise ansah, die ihm richtiggehend unter die Haut ging.
Er konnte immer deutlicher ihre frisch erblühende Erregung wittern, was seine rastlose Bestie zufrieden zur Kenntnis nahm und am Ende sogar dafür sorgte, dass Alexey hart wurde.
Schließlich stellte Valeria die fast leere Schüssel auf das Tablett zurück und stützte sich mit ihren Händen auf seinen Oberschenkeln ab, um ihr Gesicht ganz nah vor seines bringen zu können.
„Alexey, kann es sein, dass du doch hungrig bist?“ Sie sah ihn wissend an, obwohl sie seine Erregung auf keinen Fall sehen konnte, da eine Decke über seinem Schoß lag. Offenbar verriet ihn etwas anderes.
Alexey schlug beschämt die Augen nieder und wich ihrem Blick aus, konnte dabei jedoch nicht verhindern, dass sich vor Verlangen seine Fänge aus seinem Oberkiefer schoben. Erneut musste er hart schlucken und seine zittrigen Hände in den Stoff der Decke vergraben, um sich nicht noch mehr zu verraten. Verflucht sei seine Bestie, die das Ganze hier auch noch genoss und sich dabei immer weiter an die Oberfläche kämpfte.
„Es ist in Ordnung.“ Valeria strich ihm mit einer Hand beruhigend über die Wange und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss gegen die Lippen. „Ich will dich auch.“
Ein zweiter Kuss folgte. Darauf ein dritter, bis sie näher rutschte und ihre Arme um Alexeys Nacken schlang, um ihn intensiver küssen zu können.
Für einen kurzen Augenblick kämpfte Alexey noch mit seiner Selbstbeherrschung, doch dann übernahm sein Verlangen. Er packte seine kleine Kriegerin mit einer Hand an ihrem Gesäß und mit der anderen im Nacken, ehe er sie direkt auf seinen Schoß zog und nah bei sich festhielt, um ihren leidenschaftlichen Kuss mit gleicher Intensität zu erwidern.
Ihr durch und durch weibliches Schnurren ging ihm runter wie Öl und spornte die Bestie dazu an, ihr noch mehr davon entlocken zu wollen.
Sehr schnell wurde es dadurch nicht nur sehr heiß, sondern auch dringend notwendig, die Decken von ihnen beiden zu reißen, um sich wieder ungestört nahe kommen zu können.
Die Bestie nahm es mit grimmiger Zufriedenheit zur Kenntnis, wie feucht Valeria dank ihrer gemeinsamen Lust auch jetzt noch war und dass sie sich nur zu bereitwillig weiter für ihn öffnete, um seine Finger in sich willkommen zu heißen.
Sie seufzte seinen Namen und schlang noch fester die Arme um seinen Nacken, als Alexey ihr köstlich erregtes Fleisch zu liebkosen begann, um sie für sich vorzubereiten, obwohl das genau genommen gar nicht von Nöten war. Er ließ es sich dennoch nicht nehmen, bereitete es ihm doch selbst größtes Vergnügen, seine kleine Kriegerin auf so lustvolle Weise zu verwöhnen.
Erst, als ihr Atem sich bereits überschlug und sie sich auf seinem Schoß und seinen Fingern zu winden begann, nur um ihn kurz darauf mit einem Blick zu beschenken, der mehr sagte, als es je ein Wort könnte, ließ Alexey von ihrer Mitte ab. Er entzog ihr seine Finger und setzte sich anders hin, sodass er auf der Matratze kniete. Wäre die Bestie nicht erneut so unglaublich präsent in seinem Kopf, Alexey hätte gezögert, doch so kannte sein Körper kein Halten und er drängte sich mit einem einzigen Stoß tief in diese unvergleichliche Glut, die sie beide vor Wonne aufseufzen ließ.
Für einen langen Moment versank Alexey sowohl in diesem Gefühl, als auch in Valerias Augen; spürte diese unvergleichliche Verbundenheit mit ihr und ihre für ihn immer noch schwer zu fassende Zuneigung zu ihm, bis sie den Kopf neigte und ihn voller Wärme küsste. Dabei fühlte er ihre Finger in seinem Haar und wie sie ihn zärtlich kraulte und liebkoste, während sie die Beine um ihn schlang, bis sie von sich aus deutlich machte, dass sie mehr wollte. Mehr brauchte, um alles andere um sie herum zu vergessen.
Alexey war ihr Diener und die Bestie der Erfüllung ihrer Wünsche gänzlich hörig, sodass er sich weiter aufrichtete, Valeria mit beiden Händen packte und ihr gab, wonach ihr Körper so sehr verlangte.
Dieses Mal spürte er ihre Fingernägel in seinem Nacken, als sie sich an ihm festhielt und seine kraftvollen Stöße mit süßen Seufzern der Lust erwiderte. Ihre Laute waren wie Sirenengesang in seinen Ohren. Erregten ihn und trieben ihn zugleich an, ihr noch sehr viel mehr davon entlocken zu wollen. Dabei küsste er immer wieder ihre Schulter, verweilte zwischendurch bei ihren Lippen und wechselte dann auf die andere Seite, um auch dort zärtliche Küsse zu hinterlassen.
Der Drang, sie sanft zu beißen und dadurch zu necken, war übermächtig, doch nicht nur Alexey wusste, dass es besser war, hierbei mit Vorsicht vorzugehen, sondern auch die Bestie schien zu wissen, dass sie sich in diesem einen Punkt in Zurückhaltung üben musste, sofern sie Valerias Lust nicht zerstören wollte. Beim Rest jedoch gab es kein Halten.
Die Luft war erfüllt von Valerias süßen Seufzern und dem Duft ihrer Erregung. Ein Gemisch, dass ihm beinahe die Sinne vernebelte, weshalb Alexey sich sogar noch stärker konzentrierte, um nicht dieser herrlichen Verlockung zu erliegen.
Denn gleich welche Wonne es ihm selbst bereitete, sich auf diese Weise mit seiner kleinen Kriegerin zu vereinen, um ihn ging es hier dieses Mal nicht. Oder darum, Vorenus‘ Gestank durch seinen eigenen Geruch zu ersetzen. Einzig und allein Valeria spielte eine Rolle, die inzwischen zitternd und bebend an seinem Hals hing und ihre kleinen Fingernägel in seinen Rücken grub.
Alexey setzte all sein Können und Wissen ein, um es für sie zu einer unvergleichlichen Erfahrung zu machen, dennoch schien es ihm dieses Mal nicht zu gelingen. Irgendetwas machte er falsch. Lag es am Winkel, der Intensität oder der Geschwindigkeit?
Alexey könnte es nicht sagen, denn die ganze Zeit über galt all seine Aufmerksamkeit seiner kleinen Kriegerin, die ihm mit ihrem Gebaren unmissverständlich zeigte, was ihr besonders gefiel. Trotz all dieser Reaktionen und seinen Bemühungen diese richtig zu deuten, fand sie keine Erlösung.
„Alexey …“, kam es schließlich leise zwischen zwei heftigen Atemzügen von Valeria. „Lass … los!“
Loslassen? Er verstand nicht. Alexey könnte sie im Moment gar nicht loslassen, selbst wenn er gewollt hätte, so sehr klammerte sie sich an ihn.
Vielleicht lag es gar an der Stellung, dass ihr der Höhepunkt verwehrt blieb. Vielleicht, wenn er sie zusätzlich mit der Hand –
„Alexey!“
Der scharfe Tonfall ließ ihn auf der Stelle verharren. Selbst die Bestie hielt den Atem an, während sie beide verwirrt Valerias Gesicht betrachteten, das zwar unverkennbar vor Lust gezeichnet war, dennoch ihren Unmut deutlich machte.
Alexeys Herz schlug plötzlich wie verrückt. Er hatte offensichtlich etwas falsch gemacht. Doch was genau?
„Alexey, nein …“ Seine kleine Kriegerin schüttelte schwach den Kopf und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Es ist … alles in Ordnung … Es ist nur …“
Sie umfing sein Gesicht und sah ihm fest in die Augen. „Ich kann nicht … wenn du … Ich meine …“ Nun senkte sie doch beschämt den Blick, ehe sie erneut die Arme um seinen Hals schlang und sich ganz eng an ihn drückte. „Bitte, hör auf, dich nur auf mich zu konzentrieren. Ich weiß … du willst mich verwöhnen und das … ist auch in Ordnung … Solange du dich selbst dabei nicht vergisst. Ich …“
Alexey konnte spüren, wie seine kleine Kriegerin hart schluckte und mit Worten rang, die seinen Puls geradezu in die Höhe trieben. Was bei all der Anstrengung davor offenbar nicht der Fall gewesen war. Alexey fiel es erst jetzt auf.
„Ich bin nicht sie, verstehst du?“ Sie sagte es ganz leise. „Dein Vergnügen ist mir wichtig. So wie meines dir wichtig ist.“
Er verstand es immer noch nicht. Hatte er irgendwie gezeigt, dass es ihm nicht ebenso Vergnügen bereitete, mit seiner kleinen Kriegerin zusammen zu sein? Dass es sich in ihrem Schoß etwa nicht absolut göttlich für ihn anfühlte?
„Du hast noch nicht einmal schneller geatmet“, kam auch schon prompt die Antwort, ehe Valeria ihn wieder ansah. Dieses Mal lag Traurigkeit in ihren Augen.
„Ich dachte, es wäre in Ordnung. Beim ersten Mal hast du dich am Ende auch gehen lassen, aber dieses Mal … Du bist immer mehr zum gefühllosen Sexroboter mutiert!“ Was auch immer der letzte Satz bedeuten mochte. Im Grunde genommen verstand Alexey immer noch nicht, worauf sie hinaus wollte. Es hatte ihm doch Vergnügen bereitet!
„Valeria, das ist nicht wahr.“ Endlich brachte er den Mund auf, um zu widersprechen. „Mit dir zusammen zu sein … IN dir zu sein, fühlt sich unglaublich für mich an …“
Alexey musste sich räuspern. Irgendwie war sein Hals mit einem Mal ganz trocken und dann zogen sich auch noch seine Fänge zurück, was wirklich unerwartet kam.
Gerade noch war die Stimmung erhitzt und voller sinnlicher Eindrücke gewesen, im nächsten Augenblick zog sich die Bestie mit eingeklemmten Schwanz zurück und ließ Alexey mit diesem äußerst unangenehmen Gefühl, irgendwie versagt zu haben, allein.
Valeria stieß ein leises Seufzen aus, als er auch noch aus ihr rutschte, nachdem seine Standfestigkeit deutlich unter der plötzlich so bedrückenden Situation litt.
Ein sehr eigentümliches Gefühl, das er so gar nicht kannte, da Hedera ihn für gewöhnlich dazu zwang, hart zu bleiben, egal, wie er sich fühlte. Von daher käme diese Reaktion fast schon einer Offenbarung gleich, wenn sie nicht auch noch zu der ohnehin schon unangenehmen Stimmung beitragen würde.
Alexey konnte Valeria nicht ansehen, als sie sich schließlich anschickte, von ihm runterzugehen. Dabei lag die Schuld in diesem Fall nicht einmal bei ihm. Dennoch fühlte er sich beschämt und wusste nicht, was er zu der ganzen Angelegenheit sagen sollte. Er hatte eigentlich nicht das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben.
Eine zarte Berührung an der Wange ließ ihn schließlich wieder hochsehen, auch, wenn es ihm unglaublich schwer fiel, Valerias Blick zu erwidern.
„Es tut mir leid. Ich hätte nicht … Es … tut mir leid, Alexey. Es ist wirklich nicht deine Schuld. Ich habe zu viel von dir verlangt.“ Sie schlang wieder die Arme um ihn und schmiegte sich an seine Seite, während er reglos dasaß und die Geste nicht erwidern konnte.
Irgendwie fühlte Alexey sich dadurch kein bisschen besser. Eigentlich verstärkten ihre Worte noch das Gefühl in ihm, versagt zu haben. Dabei hätte nicht viel gefehlt. Er war sich sicher. Hätte sie zugelassen, dass er sie auch noch mit der Hand verwöhnte, wäre sie ganz bestimmt –
Alexey entkam ein überraschtes Keuchen, als Valeria ihn in den Hals biss. Nicht brutal. Nicht so, wie er zubeißen würde, dennoch durchfuhr ihn ein heftiges Gefühl, das er gar nicht richtig benennen konnte.
Verblüfft und verwirrt zugleich starrte er seine kleine Kriegerin an, die sich daraufhin ein wenig zurückzog und ihn anlächelte.
„Setz dich bequemer hin und lehn dich gemütlich zurück, Alexey. Ich möchte etwas anderes probieren.“
Etwas anderes?
„Vertrau mir, bitte.“
Seine kleine Kriegerin wartete geduldig, bis Alexey ihrer Bitte zögerlich nachgab. Sie steckte ihm sogar sein Kissen und eine der Decken in den Rücken, damit er nicht an der kalten Wand lehnen musste. Dennoch fühlte Alexey sich gänzlich unwohl, da er nicht wusste, was sie vorhatte.
Sobald er sich ganz zurückgelehnt und die Beine ein wenig ausgestreckt hatte, kam Valeria ganz nahe, stützte sich ein wenig auf seiner Brust ab und sah ihn mit ihren ungewöhnlichen Augen intensiv an. Es schien tatsächlich so, als wäre sie von ihm nicht enttäuscht oder etwas in dieser Art. Im Gegenteil. Da war so viel Wärme und Zuneigung in ihrem Blick, dass Alexey sich nun doch ein wenig entspannte.
„Du bedeutest mir wahnsinnig viel“, gestand sie ihm leise, während sie ihm zärtlich durchs Haar strich und dadurch sein Herz erneut wie verrückt schlagen ließ. „Ich würde alles dafür tun, um dich glücklich zu machen.“
„Ich bin glücklich“, widersprach Alexey, während er eine Hand in ihren zarten Nacken legte, „solange ich bei dir bin.“
Seine Worte entlockten ihr ein noch schöneres Lächeln. „Ich weiß. Es geht mir mit dir ganz genauso.“
„Warum hast du mich dann unterbrochen?“
„Weil du dich immer weiter von mir entfernt hast. Anfangs konnte ich deinen Hunger spüren. Dein Verlangen nach einer körperlichen Verbindung mit mir. Du wolltest mich und ich wollte dich, doch dann ging es irgendwann nur noch um mich.“
Valeria senkte niedergeschlagen den Blick. „Ich bin nicht wie diese Schlampen. Diese egoistischen, selbstsüchtigen Schlangen, die sich an dir vergehen. Dir einen verfluchten Ring umlegen müssen, damit du für sie hart wirst …“ Für einen kurzen Moment bebte Valerias zarter Körper vor Wut, ehe sie ihre Hand auf die von Alexey in ihrem Nacken legte und bemüht ruhig weitersprach. „Ich weiß, dass es dir vermutlich nicht so vorkommt und ganz bestimmt besteht da für dich ein Unterschied, wenn du mit mir zusammen bist. Allerdings denke ich, dass du früher oder später, wenn wir zusammen sind, wieder in alte Muster fällst und es am Ende nur noch darum geht, mir Vergnügen zu bereiten.“
„Was ist falsch daran, wenn ich dir Vergnügen bereiten möchte?“ Also hatte er doch etwas falsch gemacht. Alexey erkannte darin nur keinen Fehler …
„Nichts, solange das Vergnügen auf Gegenseitigkeit beruht.“
„Das tut es!“
„Nein, Alexey. Als wir heute das erste Mal zusammen waren, war es am Ende gegenseitig. Das streite ich gar nicht ab, doch dieses Mal …“ Sie sah ihn ernst an. „Dein Gesicht wurde immer ausdrucksloser. Dein Atem ruhiger. Du hast gewirkt, als müsstest du eine schwere Aufgabe mit dem Kopf lösen …“
„Ich wusste nicht, was ich falsch mache. Ich konnte dir keine Erlösung schenken, darum habe ich überlegt, was ich anders … was ich besser machen kann“, widersprach Alexey erneut, doch dieses Mal schon sehr viel leiser.
„Genau darum geht es. Du denkst zu viel nach und vergisst dich selbst dabei. Das was du empfindest und was es braucht, um dich dabei gut zu fühlen, um selbst Erlösung zu finden …“
„Aber …“
Valeria schüttelte vehement den Kopf. „Nein, wenn es um dich geht, gibt es kein Aber! Wenn wir beide zusammen sind, zählst du genauso viel wie ich. Dein Vergnügen ist meine Erfüllung. Ich kann selbst nicht vollkommen loslassen, wenn ich merke, dass du dich für mich aufgibst.“
Alexey presste die Kiefer aufeinander. Langsam dämmerte es ihm, worum es seiner kleinen Kriegerin wirklich ging. Doch tatsächlich war das alles andere als einfach, jetzt, wo seine Bestie ihn mit ihrem wilden Verlangen und den zügellosen Trieben im Stich ließ. Er hätte ihre Unterstützung im Augenblick gut gebrauchen können, denn dann würden sie dieses Gespräch hier gar nicht erst führen. Er würde über seine kleine Kriegerin herfallen, sie zum Seufzen und vor Lust zum Schreien bringen und sich selbst vollkommen in ihr verlieren, bis sein Samen ihren Schoß füllte …
Auf sich alleine gestellt, ließ ihn selbst seine sonst so verhasste Männlichkeit hängen. Alexey wusste also wirklich nicht, wie er Valeria noch in die Augen schauen konnte, nachdem er sie am Ende doch noch in so vielerlei Hinsicht enttäuscht hatte.
Als sie ihm dieses Mal in den Hals biss, stieß Alexey lediglich ein leises Brummen aus und drehte den Kopf weg. Er tat zwar so, als würde er nicht weiter darauf reagieren, doch auch jetzt durchfuhr ihn dieses elektrisierende Empfinden, für das er im Moment keinerlei Interesse aufbringen wollte.
„Alexey … hör auf zu denken …“, hauchte seine kleine Kriegerin leise in sein Ohr, ehe sie ihn erneut biss. Fester dieses Mal, während sie zugleich mit ihren Fingernägeln zart über die andere Seite seines Halses kratzte.
Abermals versuchte Alexey nicht weiter darauf zu reagieren, doch sein Körper gehorchte nicht. Er bekam eine Gänsehaut und sein Puls beschleunigte sich.
„Valeria …“ Er knurrte es geradezu, so sehr waren seine Kiefer immer noch aufeinander gepresst.
„Ja?“ Ihr Tonfall klang vollkommen unschuldig.
„Was … tust du?“
Sie biss ihm in die Halsbeuge und leckte träge darüber, sodass Alexey erschauderte. „Ich lasse dich fühlen …“
Sein Kopf fiel ihm dabei ganz von selbst in den Nacken, während er tiefer Luft holen musste. „Wa…rum?“
„Weil du … mir wichtig bist.“ Ihre unvergleichlich zarten Lippen wanderten wieder seinen Hals hoch, während Valerias Hand in seinen Nacken strich und sein Haar dort ein wenig fester packte. Nicht brutal oder schmerzhaft, dafür deutlich wahrnehmbar.
Alexey musste mehrmals hart schlucken, als er zudem auch noch spürte, wie sich ihre Lippen fester gegen seine Haut pressten und sie daran zu saugen begann, als würde sie von ihm trinken. Was sie natürlich nicht tat, da sie nicht einmal ihre Zähne eingesetzt hatte, dennoch ging ihm das Gefühl durch Mark und Bein und ließ sein Herz wie verrückt schlagen.
Alexey hatte mit einem Mal das Gefühl, nicht länger stillhalten zu können. Etwas tun zu müssen, egal was, doch er bewegte sich nicht. Er wagte es noch nicht einmal, seine kleine Kriegerin zu berühren, stattdessen vergrub er am Ende seine Finger in der Decke unter sich und ballte sie zu Fäusten, während er den Empfindungen, die Valeria in ihm hervorrief, Herr zu werden versuchte. Nichts dabei zu tun zu haben, ließ ihn sehr viel stärker fühlen und genau das schien seine kleine Kriegerin anzustreben.
Es war fast schon eine Erleichterung, als sie endlich von seinem Hals abließ und ihn stattdessen auf den Mund küsste. Zwar versuchte Alexey auch weiterhin ruhig zu bleiben, letztendlich löste er aber eine Hand von dem Stoff unter sich, um sie wieder in Valerias Nacken zu legen und sie fester an sich zu ziehen. Er wollte das unangenehme Gespräch und seine damit verbundenen Unzulänglichkeiten vergessen. Sich ganz in diesem Kuss verlieren, der immer intensiver wurde, doch bevor er sie packen und wieder auf sich ziehen konnte, zog sich seine kleine Kriegerin ein wenig vor ihm zurück, um ihn ansehen zu können.
Ihr Blick war erhitzt und ihre Atmung erhöht. Dazu noch die verführerische Röte auf ihren Wangen, die von derselben Hitze sprach, die auch seinen Körper von neuem erfasst hatte.
„Ich möchte dich berühren und verwöhnen, Alexey. Aber du musst mir sagen, wenn dir etwas unangenehm ist oder ich dabei schlechte Erinnerungen in dir wecke.“
Im ersten Moment begriff Alexey nicht, worauf seine kleine Kriegerin hinaus wollte. Sowohl was die Sache mit dem Berühren anging als auch den unangenehmen Erinnerungen. Erst, als ihre Hand zielstrebig aus seinem Nacken über seine Schulter und die Brust glitt und auf seinem Unterbauch zum Liegen kam, verstand er, da er sich unwillkürlich verspannte. Sofort legte sich seine Hand auf ihre, um sie davon abzuhalten, noch tiefer zu wandern. Dabei sah er seine kleine Kriegerin ernst an. „Valeria, du musst das nicht tun.“
Niemals könnte er das von ihr verlangen. Immerhin wusste er nur zu genau, wozu Vorenus die Sklavinnen im Allgemeinen und Valeria im Besonderen zwang, um seine abartigen Bedürfnisse zu befriedigen. Allein daran zu denken, machte Alexey so wütend, dass seine Fänge hervorschossen und ihm unwillkürlich ein Knurren entkam.
Sofort entzog Valeria ihm ihre Hand, um sogleich sein Gesicht zu umfassen und sich so dicht davor zu schieben, dass er nur noch sie sehen konnte.
„Denk nicht daran. Denk nicht an ihn! Er hat hier zwischen uns keinen Platz.“ Ihr Blick wurde grimmig. „Ich hab auch wirklich keine Lust, im Moment an diesen Bastard erinnert zu werden. DU bist bei mir und somit der einzige Mann, mit dem ich mich gerade beschäftigen will.“
Obwohl er es wollte, kam Alexey nicht dazu, irgendetwas zu erwidern, da hatte seine kleine Kriegerin ihn auch schon im Haar gepackt und wieder an ihre Lippen gezogen, die dieses Mal sehr viel ungestümer über seinen Mund herfielen. Er konnte zwar deutlich ihre Wut riechen, doch der scharfe Geruch verblasste allmählich in der neuerlich auflodernden Hitze ihrer Küsse, bis schließlich kaum noch etwas davon wahrnehmbar war und Alexey sich in dieser Hinsicht ebenfalls wieder etwas beruhigt hatte. Auch er wollte nicht weiter daran denken und kurz darauf wäre es ohnehin ein Ding der Unmöglichkeit gewesen, denn Valeria brachte ihn um den Verstand. Mit ihren Küssen, aber auch mit ihren Händen, die nun sehr deutlich über seinen Oberkörper wanderten. Ihn kratzten, kraulten und streichelten, wie er nie zuvor in diesen Genuss gekommen war.
Dabei gab es durchaus Stellen an ihm, die nicht so gerne berührt werden wollten, obwohl seine kleine Kriegerin besonders vorsichtig mit ihnen umging.
Alexey bemerkte, wie er sich immer wieder unwillkürlich verspannte, sobald eine ihrer Hände in die Nähe seiner Brustwarzen kam. Es war zwar alles verheilt, der Schmerz saß jedoch immer noch tief in seinem Kopf, allen voran die Erfahrung, gefoltert worden zu sein.
Dank der Umsicht seiner kleinen Kriegerin kam Alexey jedoch nie in die Verlegenheit, es ansprechen zu müssen. Sie umging geschickt die Stellen, die schlechte Erinnerungen in ihm weckten und lenkte ihn zusätzlich mit neckenden Bissen und sanftem Kraulen ab. Alexey bemerkte noch nicht einmal, wie er dabei immer weiter an der Wand entlang nach unten rutschte, bis er beinahe auf dem Rücken lag und seine Beine von den Knien abwärts über den Rand des Bettes hingen.
Inzwischen konnte seine kleine Kriegerin nicht mehr behaupten, sein Atem bliebe ruhig, wenn er mit ihr zusammen war. Das Gegenteil war der Fall. Alexey atmete unregelmäßig, so sehr wühlten ihn ihre neckenden Liebkosungen auf. Immer wieder biss sie ihn sanft, leckte anschließend darüber oder saugte sich mit ihrem sinnlichen Mund fest.
Alexeys gesamter Körper begann dadurch zu kribbeln, obwohl sich Valerias Zuwendungen ausschließlich auf seinen Hals und den Oberkörper beschränkten. Südlich seines Bauchnabels rührte sie ihn noch nicht einmal an und dennoch stand er vollkommen unter Strom. Er hatte sich in der Tat noch nie so gefühlt und nicht einmal gewusst, dass er zu solchen Empfindungen fähig war.
„Valeria …“ Dieses eine Wort klang knurrig und drängend zugleich, dabei wusste Alexey nicht einmal, was er sagen wollte. Er wusste nur, dass es ihm immer schwerer fiel, still zu halten und einfach nichts zu tun, obwohl genau das seine kleine Kriegerin von ihm verlangte. Zumindest nahm er das an. Bei den verfluchten Göttern, er wusste es einfach nicht! Alexey wusste gar nichts mehr.
Valeria strich sich ihr Haar aus dem Gesicht, das sich daraufhin über seinen Bauch legte, und hob den Blick, um ihn anzusehen. Sie schien nicht wirklich zu erwarten, dass er weitersprach, dafür ging ihm ihr Blick schier unter die Haut.
Wenn er es nicht besser wüsste, könnte er beinahe glauben, sie trüge ebenfalls eine Bestie in sich, die gerade nahe unter der Oberfläche lauerte, während sie träge über seine Haut leckte. Schon sehr nah dran an seiner Brustwarze, doch dieses Mal verspannte er sich nicht dabei. Nicht so, wie zuvor bei ihren Händen.
Seiner kleinen Kriegerin entging das keinesfalls. Sie beobachtete ihn genau, während sie von Lecken auf Küssen überging und sich dabei seiner Brustwarze immer weiter näherte.
Obwohl er für gewöhnlich überhaupt nicht empfindlich an dieser Stelle war, fühlte es sich für Alexey an, als wäre alles noch ganz frisch – gerade erst verheilt und bedeckt mit zarter, unglaublich sensibler Haut, die kaum berührt werden wollte. So war es jedoch nicht. Alles war wieder wie zuvor, abgesehen von den zarten Berührungen seiner kleinen Kriegerin, die ihn auf völlig überraschende Art und Weise vollkommen aufwühlte.
Die kleinste Berührung ihrer Lippen an seiner harten Knospe ließ ihn die Zähne zusammenbeißen und den Atem anhalten in Erwartung irgendeines Grauens, das letztendlich gar nicht kommen konnte, wenn es um Valeria ging. Dennoch legte Alexey schließlich seine Hand zurück in ihren Nacken. Weder zog er sie dadurch von sich weg, noch drängte er sie zu etwas. Er benötigte lediglich diese Art von Halt, um mit all dem hier klar zu kommen.
Valeria schenkte ihm daraufhin ein kleines Lächeln und streichelte ihm beruhigend über die Seite, ehe sie fortfuhr, seine Brustwarze zu liebkosen.
Anfangs fiel es Alexey unglaublich schwer, sich darauf einzulassen. Die Empfindungen waren so anders. Er kannte an dieser Stelle eigentlich nur Schmerz und kein Vergnügen. Zumindest nicht bei sich selbst, obwohl ihm natürlich bewusst war, dass Frauen durchaus sehr empfänglich für Liebkosungen an ihren Brustspitzen waren. Es war nur etwas völlig anderes, einmal selbst Empfänger dieser Liebkosungen zu sein.
Zwar dauerte es, bis Alexey mit diesen Gefühlen umgehen konnte, doch sobald das geschah, veränderte sich etwas in ihm. Er begann es wirklich zu genießen, wie Valeria seine kleine Knospe mit Küssen bedeckte, mit der Zunge umspielte und als sie sie sogar einmal vorsichtig zwischen die Zähne nahm und sacht daran zog, bog er sich ihr unwillkürlich ein kleines Stück entgegen, während er ein leises Zischen ausstieß.
Ohne es zu bemerken, breitete sich allmählich ein schwaches Zittern in Alexey aus, das immer weiter zunahm, je mehr er sich auf Valerias Tun einließ. Inzwischen kümmerte sie sich auch hingebungsvoll um seine andere Brustwarze, während ihre Hände ihn intensiv streichelten und kraulten.
Alexey fiel das Denken mittlerweile unglaublich schwer, er konnte nur noch fühlen, beobachten und vor allem atmen. Dabei hielt er beständig die Verbindung zu seiner kleinen Kriegerin aufrecht. Ob nun dadurch, dass er seine Hand in ihrem Nacken hatte, oder irgendwo anders an ihrem Körper. Alexey brauchte diese Bindung zu ihr, um nicht völlig in seinen Empfindungen verloren zu gehen, die mittlerweile eine Intensität erreicht hatten, die ihm völlig fremd war. Mehr als das. Alexey hatte nicht gewusst, dass er überhaupt so stark fühlen konnte.
Wie naiv von ihm, zu glauben, davon könnte es keine Steigerung mehr geben. Dabei gab es noch sehr viel empfänglichere Stellen an ihm, wie Valeria ihm schon bald darauf zeigte …