„Wie lautet dein Name, Sklavin?“ Hedera schlich um die kleine Spanierin herum, wie eine Katze auf der Jagd nach einer Maus. Geduldig und dem Anschein nach vollkommen friedlich schnurrend, ließ sie sich nichts von ihren Absichten anmerken, bis es zu spät war.
„Kesara“, antwortete das ohnehin schon eingeschüchterte Mädchen kleinlaut, dessen Blick dem ihrer Domina auswich und stattdessen immer wieder angstvoll zu Alexeys Erscheinung hinüberhuschte.
Die Instinkte der Spanierin trogen sie nicht, jedoch waren es wohl mehr die schauderhaften Geschichten, die man sich des Nachts in den Kammern der Sklaven über ihn erzählte, die ihre Angst so geschürt hatten.
Geschichten über das Monster hinter der eisernen Maske, das nur von der Domina selbst gezähmt werden konnte.
„Wie ich hörte, sprichst du unsere Sprache sehr gut.“
„Ja, Domina. Ich ... diente einige Jahre im Hause eines Patriziers*.“ Wieder fiel ihr angstvoller Blick auf Alexey, der sich daraufhin noch weiter in den Schatten einer Säule zurückzog.
Verständnis vorheuchelnd streichelte Hedera sanft die Wange des Mädchens und lächelte es beruhigend an. „Beachte ihn nicht weiter, Kesara. Er dient nur meinem Schutz.“
„Natürlich. Vergib mir, Domina.“
„Es gibt nichts zu vergeben.“ Bevor die Spanierin ihren Kopf noch tiefer neigen konnte, winkte Hedera großzügig ab und nahm sie bei der Hand. „Komm. Setz dich zu mir und erzähle mir, wie es dir seit deiner Ankunft hier ergangen ist. Hat man dich gut behandelt?“
Eines musste man Hedera lassen. Ihre Kunst der Täuschung hatte sie mit den zahlreichen zusätzlichen Jahren, die sein Blut ihr bereits geschenkt hatte, zur Perfektion gebracht.
Die junge Sklavin bemerkte nichts von der drohenden Gefahr, in der sie schwebte. Viel mehr war das Gegenteil der Fall. Sie begann sich langsam unter Hederas vorgetäuschter Freundlichkeit zu entspannen, und sich ihr schließlich vollkommen zu öffnen.
Sie erzählte, wie Rashad ihr geholfen hatte, wieder zu genesen, und dass sie sich schon lange nicht mehr so satt gegessen hatte wie unter diesem Dach. Dass die anderen Sklaven ihr zwar mit Zurückhaltung aber doch mit Freundlichkeit begegneten und sie sich sogar auf den Dienst in der Küche freute, da sie auch schon früher gerne die Speisen für ihre Herren zubereitet hatte.
Selbst als Hedera ihr einen Platz neben sich auf dem Bett und einen Becher Mulsum** zusammen mit kandierten Früchten anbot, wurde sie nicht skeptisch, obwohl diese Dinge normalerweise für eine einfache Sklavin unerreichbar waren.
Alexey konnte nichts dagegen tun. Hedera liebte es, ihre Opfer bis zum Schluss in Sicherheit zu wiegen und zu wissen, dass sie damit seinen immensen Hass auf sie nur noch weiter schürte. Darum ließ sie die Mädchen alles von sich erzählen, damit sie für ihn nicht einfach nur Nahrung waren, sondern Menschen mit echten Gefühlen, Hoffnungen und Träumen, die er dann zerstörte.
Es war ihre Art, ihn dazu zu bringen, sich selbst zu hassen und dafür zu verachten, was er war, damit er noch mehr die Kontrolle verlor und zu der Bestie wurde, die alle so fürchteten, ohne je von den Ketten, die Hedera vor ihm schützten, freizukommen. Denn sie wusste sehr genau, sollte es ihm jemals gelingen, sich aus ihren Fängen zu befreien, würde er sie mit bloßen Händen in Stücke reißen.
Noch mehr Honigwein fand den Weg in den Mund der Spanierin und allmählich begann er seine Wirkung zu entfalten.
Angestachelt von seinem gewaltigen Hunger und den quälenden Schmerzen, die es ihm bereitete, inzwischen mehr als zwei Wochen lediglich normale Nahrung bekommen zu haben, blähten sich Alexeys Nasenflügel, während der süße, lockende Duft von erhitztem spanischen Blut seine Lungen füllte.
Seine Fänge pochten im Einklang mit seinem Schädel wild in seinem schmerzenden Kiefer und wieder einmal war er froh darüber, dass er im Schutze des Helms seine unglaubliche Schwäche nicht verbergen musste.
Auch wenn es für den Hass auf Hedera nicht einmal annähernd die richtigen Worte gab, so war die Abscheu vor sich selbst doch noch um Vieles größer. Denn unter seiner Schwäche hatten und würden noch viele Menschen leiden müssen.
Selbst die kleine Kriegerin ...
Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als das Wissen, dass sie seinetwegen sterben könnte, ihn erneut zu übermannen drohte.
Erst als das helle Lachen der beiden Frauen zu ihm herüberwehte und den Nebel seiner Wut etwas lichtete, konnte er seine Finger wieder lockern, aber seine Gefühle konnte es nicht besänftigen.
„Hast du eine Idee, was sich unter seinem Helm verbirgt?“, fragte Hedera da in leisem verschwörerischen Tonfall, während die beiden Frauen heimlich zu ihm hinüberspähten.
„Man sagt, sein Gesicht sei grässlich entstellt. Schlimmer noch als die metallene Fratze des Dämons darauf.“ Die Worte waren kaum ein Flüstern und dennoch blieben sie Alexeys geschärften Sinnen nicht verborgen.
Hedera kicherte bei der Antwort wie ein kleines Mädchen und die Spanierin nahm rasch noch einen großen Schluck von ihrem Getränk.
„Ich bin mir sicher, er wünschte, es wäre so.“ Die falsche Schlange hob ihren Becher und prostete ihm mit einem wissenden Lächeln zu.
„Wenn sein Gesicht nicht entstellt ist, warum trägt er ihn dann die ganze Zeit über?“, wollte die inzwischen angetrunkene Sklavin neugierig wissen, bevor sie sich eine süße, kleine Traube in den Mund schob.
„Was denkst du? Soll er den Helm abnehmen und dir den Grund dafür zeigen?“ Hedera lehnte sich siegesgewiss auf ihrem Bett zurück und brauchte nur noch zu warten.
Die Maus war in der Falle. Sie wusste es nur noch nicht.
„Nun ...“
Tu es nicht! Sag, nein und verschwinde!
„... ja, sehr gerne, wenn das nicht zu viel verlangt ist, Domina.“
Das war ihr Todesurteil.
„Gewiss nicht.“
Ein Blick von Hedera genügte und Alexey setzte sich in Bewegung.
Seine Schwerter hatte er zusammen mit seinem Waffenrock schon kurz nach dem Betreten ihrer Räume abgelegt. Bis auf den massiven Helm trug er lediglich einen Lendenschurz aus dünnem Leinen. Wie befohlen hatte er sich gewaschen, dennoch war trotz der spärlichen Kleidung seine Haut inzwischen von neuem Schweiß bedeckt, was ein nur allzu offensichtliches Zeichen, für seinen ausgehungerten Zustand war, wenn man es zu deuten wusste.
Sein Körper verströmte in seiner Not einen Duft, der auf seine potentielle Beute anziehend wirkte und sie unbedarfter für die Gefahr um sie herum machte, in der sie schwebte.
So war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die junge Spanierin inzwischen furchtlos seinem Erscheinen entgegen blickte. Neugierde war alles, was er in ihren von Alkohol umnebelten Augen erkennen konnte.
Solange er konnte, zögerte Alexey den Moment hinaus, bevor Hederas Befehl ihn dazu zwang, seinen Helm abzunehmen.
Sein Gesicht zu sehen, bedeutete für die Meisten den Tod, jedoch ganz gewiss für die junge Sklavin, deren Augen sich bei seinem Antlitz staunend weiteten, bevor sie rasch ihr errötendes Gesicht senkte.
Sie würde anders reagieren, wenn sie hinter seinen geschlossenen Lippen seine langen Fänge und damit ihren nahenden Tod erkennen könnte, doch das tat sie nicht. Stattdessen fiel sie wie alle anderen vor ihr auf seine ebenmäßigen Züge und den intensiven Blick seiner ungewöhnlichen Augen herein.
„Er ist schön, nicht wahr?“ Hedera glitt vom Bett, nahm ihm den Helm ab und ließ ihn achtlos zu Boden fallen, bevor sie sich dicht neben ihn stellte. Ihre Finger zogen an dem ledernen Band, das seine Haare in einem Knoten an seinem Hinterkopf gebändigt hatte und Wellen aus blauschwarzer Seide ergossen sich über Alexeys Schultern, den Rücken und die Brust.
„Ein Wilder in der Gestalt eines Titanen.“ Beinahe zärtlich glitten ihre Finger durch sein langes Haar.
War es früher sein ganzer Stolz gewesen, so wünschte er sich inzwischen, er wäre dazu in der Lage, sich jedes Haar einzeln auszureißen, nur um Hedera weniger zu gefallen. Doch auch das ließ sie nicht zu.
„In der Tat, das ist er. Und welch bemerkenswerte Augen er hat ... Ein solch intensives Blau habe ich noch nie zuvor gesehen. Sie scheinen beinahe zu leuchten.“ Die anfängliche Scheu der Spanierin begann sich bereits wieder zu verflüchtigen, was nicht nur dem starken Honigwein, sondern gewiss auch seinem gefälligen Geruch anzulasten war, der mit Alexeys stärker werdenden Hunger noch an Intensität zunahm.
Selbst Hedera konnte sich dem nicht vollkommen entziehen, auch wenn sie ihre steigende Erregung meisterhaft zu verbergen wusste.
„Versteckt er sich deshalb hinter diesem hässlichen Helm?“, mutmaßte die Sklavin in ihrer jugendlichen Naivität. „Damit niemand sieht, wie schön er in Wahrheit ist?“
„Oh, ihr Götter, nein!“ Hederas erheitertes Lachen prickelte unangenehm auf seiner Haut, war jedoch nichts im Vergleich zu dem Gefühl ihrer Lippen, die sein Ohr aufreizend streiften, als sie ihm gut hörbar zuflüsterte: „Zeig ihr, warum du diesen Helm trägst.“
Die Jagd strebte ihrem Höhepunkt entgegen, als Alexey sich erneut in Bewegung setzte. Er ging um das Fußende des Bettes herum und begab sich vor seiner Beute auf die Knie, so dass sie auf Augenhöhe zu ihm war.
Ihr Herz flatterte vor Aufregung wild in ihrer Brust und ließ die kleine Linie seitlich an ihrem zarten Hals, heftig pulsieren.
Alexeys Magen krampfte sich bei diesem köstlichen Anblick vor wildem Hunger zusammen und dennoch würde er sie auf der Stelle gehen lassen, wenn ihm nur eine Wahl bliebe.
Die Sklavin schreckte nur ein wenig vor seiner Hand zurück, als er schließlich zärtlich ihre Wange berührte und sie beruhigend streichelte, bis sich ihre angespannte Haltung wieder etwas legte. Dabei schaute er ihr die ganze Zeit in die Augen und hielt ihren Blick gefangen, damit sie die drohende Gefahr nicht erkennen konnte, obwohl diese direkt vor ihr kniete.
Vollkommen gebannt von der faszinierenden Ausstrahlung des Raubtiers in ihm, bemerkte sie nicht, wie er sich ihr immer weiter näherte, während seine Hand in ihren Nacken glitt, um sie ihm Stück für Stück immer weiter zuzuführen.
Kesara erschauderte wohlig, als er zart ihre entblößte Schulter küsste, und schloss genussvoll die Augen, als seine Lippen schließlich ihren empfindlichen Hals berührten und sie noch um einiges intensiver erröten ließen.
Alexey stieß ohne jede Vorwarnung zu.
Seine scharfen Fänge durchbohrten mit Leichtigkeit Haut und Fleisch seines Opfers, während die schiere Masse seines Körpers es in Sekundenschnelle unter sich begruben und dadurch jede Fluchtmöglichkeit zunichtemachte.
Es dauerte nicht lange, bis die Spanierin den ersten Schock überwunden hatte und sich heftig zu wehren begann, während ihre panischen Schreie ihm beinahe das Gehör raubten.
Noch bevor er von ihr zu trinken begann, presste er seine Hand auf ihren Mund, um jeden weiteren Laut im Keim zu ersticken. Erst dann ließ er den köstlichen Geschmack ihres heißen Blutes seine klebrige Zunge umspülen und seine ausgedörrte Kehle wie Balsam liebkosen.
In diesem einen berauschenden Augenblick der Glückseligkeit vergaß Alexey alles um sich herum, denn er war frei. Frei von jedweder Moral, Hass und Abscheu oder irgendwelchen Zwängen und Bindungen. Da gab es nur ihn, seine Instinkte und den unbändigen Drang zu leben.
Doch kaum, dass der erste Schluck den Weg in seinen leeren Magen fand, schlug der Alkohol im Blut der Spanierin seine giftigen Klauen mit aller Heftigkeit in ihn und der Moment der Glückseligkeit erlosch so schnell, wie er gekommen war.
Bei den Menschen mochte er lediglich dafür sorgen, dass sie ihre Hemmungen verloren, doch vermischt mit ihrem Blut, vervielfachte sich die enthemmende Wirkung in Alexeys Körper und raubte ihm jedweder Sinn und Verstand.
Ohne die Ketten seiner Selbstbeherrschung war er nichts weiter als ein Tier, das so ausgehungert, wie es war, nur seinen niederen Instinkten folgte.
Alexey war sich zwar bewusst, dass er seinem schmerzlindernden Speichel in der Wunde am Hals der Spanierin mehr Zeit geben sollte, damit sich die Wirkung besser entfalten konnte, doch in seinem Rausch war es ihm unmöglich, sich zu bremsen. Auch wenn das bedeutete, dass der Geschmack des Blutes sich durch die steigernde Todesangst seines Opfers immer weiter verschlechterte, bis es geradezu widerlich schmeckte.
Alexey biss dennoch nur noch fester zu, je mehr sich der kleine Körper unter ihm zu wehren begann und obwohl das heftig schlagende Herz, ihm das Blut nur so in den Mund sprudeln ließ, war es einfach nicht genug. Also sog er brutal an der klaffenden Wunde, ohne auf das schmerzvolle Wimmern in seiner Hand zu reagieren.
Alexey entkam ein animalisches Knurren, als er Hederas Finger in seinem Nacken spürte, doch anstatt ihm seine Beute streitig zu machen, strich sie ihm lediglich die langen Haare aus dem Gesicht, damit sie ihn besser beim Trinken beobachten konnte. Dennoch fixierten seine wilden Augen sie voller Argwohn, während er seinen Hunger stillte.
Erst als er weit über das benötigte Maß hinaus gesättigt war, konnte er seinen blutigen Mund vom aufgerissenen Hals der kleinen Spanierin lösen und musste mit ansehen, wie ihr Herz mit seinen letzten Bemühungen ihr Blut schwallartig auf den seidenen Bettlaken verteilte, bevor der Quell endgültig versiegte.
Sie war tot.
Für einen Moment ließ der grauenvolle Anblick die Bestie in Alexey verstummen, während der rasende Rhythmus seines eigenen Herzens ihm bis in seine Schläfen hämmerte und ihn alles sehr viel klarer sehen ließ.
Sein Verstand weigerte sich noch, zu begreifen, was so eben geschehen war, während ihm von dem vielen mit Alkohol verseuchtem Blut, das er zu sich genommen hatte, schwindelte.
Seine Hände zitterten unkontrolliert, als er sich mit dem Handrücken den Mund abwischte, während er mit aller Macht versuchte, die Beherrschung wieder zu erlangen, egal wie sehr ihn die harte Realität auch schmerzen würde, sobald er sich seiner unverzeihlichen Tat stellte.
Doch die Frau, die ihn seit mehr als zweihundert Jahren versklavte, verstand es wie niemand sonst, die Bestie in ihm von Neuem zu reizen.
„Mir scheint, ihr spanisches Blut hat dir vorzüglich gemundet, so leidenschaftlich, wie du über sie hergefallen bist. Ich könnte fast schon ein bisschen eifersüchtig auf sie sein, wäre sie nicht bloß eine ordinäre Sklavin gewesen.“
Hedera, die sich bis gerade eben noch neben ihm im Bett geräkelt und ihm genüsslich dabei zugesehen hatte, wie er das wehrlose Mädchen tötete, schob den leblosen, kleinen Körper einfach achtlos mit ihrem Fuß über den Rand der Matratze, als wäre er nichts weiter als ein unerwünschtes Kissen für sie.
Alexeys Hände waren an ihrer Kehle, noch bevor der Leichnam auf dem Boden aufschlug.
All die unterdrückte Wut und der tiefsitzende Hass bahnten sich mit einem wilden Aufschrei ungebremst ihren Weg an die Oberfläche, während die rasende Bestie erneut nach Blut gierte. Doch dieses Mal verlangte es ihr nach dem Blut dieses abscheulichen Weibes.
Hedera lachte vor Entzückung und Belustigung zugleich auf, da Alexey noch so viel Kraft in seine Hände legen und ihr dennoch niemals Schaden zufügen konnte.
Es blieb bei dem lächerlichen Versuch sie zu erwürgen, ihr das Genick zu brechen oder wenn es denn möglich gewesen wäre, ihr einfach den Kopf abzureißen.
Das Einzige was er damit erreichte, war ihr Verlangen noch weiter zu steigern, während der ekelhafte Geruch ihrer Erregung ihn nur noch rasender machte.
Ohne sich an den Händen auf ihrer Kehle zu stören, legte Hedera ihre eigenen auf seine angespannten Arme und streichelte lüstern daran auf und ab, während sie sich unter ihm zu regen begann. Dabei fand ihr Fuß zielgenau den Weg zwischen seine Beine, um ihn auch dort zu streicheln, doch bevor es mehr als nur eine flüchtige Berührung werden konnte, wich Alexey mit einem Satz vor ihr und dem Bett zurück.
„Fass mich nicht an!“ Seine Stimme war ein einziges Knurren, während er bedrohlich die Zähne fletschte.
Hederas Belustigung war mit einem Schlag vorbei.
Der Blick, mit dem sie ihn bedachte, während sie aus dem Bett stieg, hätte der Medusa zur Ehre gereicht und auch mit ihm stellte er etwas Ähnliches an.
Zwar verwandelte Alexey sich nicht in Stein, doch mit jedem Schritt, den sie auf ihn zu tat, begann die Luft im Raum sich knisternd mit Magie aufzuladen und ihn damit einzuhüllen, bis er sowohl innen wie auch außen von der fremden Macht umgeben war, unfähig sich auch nur noch einen Millimeter zu bewegen.
Die Bestie tobte und kämpfte gegen die Fesseln an, umso mehr noch, als Hedera ihre Hände auf seinen Körper legte und ihn damit nur noch rasender machte.
„Da ist er ja, mein wilder Barbar.“
Alexey wollte nach der Hand schnappen, die beinahe liebkosend über seine Wange strich, doch keiner seiner Muskeln gehorchte ihm. Einzig und allein ein bedrohliches Knurren fand seinen Weg an die Oberfläche.
„Wie habe ich ihn doch vermisst!“ Hedera schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich einen Moment lang viel zu vertrauensvoll an ihn, was das Grollen in seiner Brust nur noch verstärkte.
„Ja, knurr mich an! Hasse mich!“ Sie biss ihn neckend in die Schulter, bevor sie wieder zu ihm hochsah.
„Es ist mir gleich, ob du mich töten willst. Wenn es das ist, was deine Leidenschaft weckt, dann will ich dir sogar noch tausend Gründe mehr geben, mich zu hassen. Das macht es für mich nur umso süßer, deinen unbeugsamen Willen Stück für Stück zu brechen, bis du am Ende nichts weiter bist als ein weiterer gewöhnlicher Sklave, der sich meiner Macht gebeugt hat.“
Niemals!
„Du glaubst mir wohl nicht? Dabei genügt bereits ein einziges Wort von mir und du gehorchst wie ein Hund, den man geprügelt hat.“ Hedera ließ von ihm ab und trat einen Schritt zurück.
Ihre ungeheuerliche Magie gab ihn so unvermittelt frei, dass er für einen Moment bedrohlich schwankte, bevor er sein Gleichgewicht wieder fand und sich sogleich auf sie stürzte.
„Halt.“
Alexey verharrte mitten in der Bewegung, von einer Macht dazu gezwungen, deren Ursprung einer gänzlich anderen Quelle entsprang als jene, die Hedera soeben noch über ihn verhängt hatte, die jedoch ungleich mächtiger war als alles andere, was sie sonst noch aufbieten konnte.
„Auf die Knie.“ Ihr spöttischer Tonfall reizte ihn, und wenn Blicke töten könnten, dann wäre sie bereits tausend Tode gestorben, noch bevor sein Knie den Boden berührte.
„Siehst du? Allein der Klang meiner Stimme vermag dich zu bezwingen.“ Hedera trat vor und packte ihn grob an den Haaren, bevor sie seinen Kopf nach hinten riss, damit er sie ansehen musste.
Unendlicher Hass schlug ihr entgegen, während er sie mit gefletschten Fängen anknurrte.
„Du bist nichts weiter als ein wildes Tier, das nach einer starken Hand verlangt.“
Ihr Daumen strich über seine bebende Unterlippe und berührte dabei einen seiner Fangzähne. „Und doch begehre ich genau das so sehr an dir.“
Alexeys Kiefer mahlte unter dem Verlangen, ihn ihr einfach abzubeißen, gab jedoch schon unter dem geringsten Druck nach, als sie ihm den Mund ein Stück weit öffnete.
Er wusste, dass der Anblick seiner voll ausgefahrenen Fänge sie erregte und dass sie sich manchmal sogar danach sehnte, er möge sie in ihrem Fleisch versenken.
Nicht so wie bei der Sklavin gerade eben, um seinen Hunger an ihr zu stillen, sondern mehr um ihre Lust noch weiter zu steigern, während er sie wie ein Zuchtbulle stieß.
Alexey war unendlich dankbar dafür, dass sie es niemals wagen würde, ihn auch nur einen Tropfen ihres magischen Blutes kosten zu lassen. So blieb es ihm zumindest erspart, sie auch noch auf diese Weise befriedigen zu müssen, zumal er dann auch noch ihre ganze Lust auf seiner Zunge schmecken und in sich aufnehmen würde, als wäre sie ein Teil von ihm.
Nichts lag ihm ferner.
Der Stoff ihres Kleides breitete sich wie eine Flut aus Seide vor ihm aus, als Hedera sich in die Hocke begab und sein Gesicht in ihre beiden Hände nahm. Sie war ihm plötzlich so nahe, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren und ihr direkt in die kalten Augen blicken konnte.
„Du gehörst mir. Vergiss das niemals.“
Wieder wollte die Bestie nach ihr schnappen, doch er konnte nicht. So sehr seine Muskeln auch vor Anstrengung zu beben begannen, Alexey konnte sie nicht töten.
Eine Weile starrten sie sich einfach nur an, darauf wartend, dass einer von ihnen zuerst den Blickkontakt abbrach, doch obwohl er nichts lieber getan hätte, als sie nicht länger ansehen zu müssen, gab er ihr diesen Triumph nicht.
Jeden Kampf, den sie für sich entschied, war eine Niederlage mehr für ihn und er war ihr schon viel zu oft unterlegen.
Hedera war es, die schließlich den Blick senkte und nach dem Saum ihres Kleides griff. Mit ihrer Zunge befeuchtete sie ein Stück der grünen Seide und tupfte ihm damit das restliche Blut aus dem Gesicht. Danach packte sie ihn mit einer Hand im Nacken und mit der anderen drückte sie sein Kinn nach oben, während sich ihr Mund dem seinen näherte.
Alexeys Hände ballten sich zu Fäusten und er versuchte mit aller Macht, von ihr loszukommen, egal wie sinnlos es auch war. Er presste seine Lippen so fest aufeinander, dass sie jedweder Farbe verloren. Ein offensichtlicheres Zeichen seiner Ablehnung hätte es nicht geben können, doch Hedera zerschmetterte seinen Widerstand allein mit nur zwei geflüsterten Worten.
„Küss mich.“
Ihr Befehl ließ sehr viel Spielraum für Interpretationen. Für gewöhnlich küsste Alexey sie so kalt und leidenschaftslos, wie er nur konnte, damit sie schnell ihr Interesse daran verlor, doch heute war er nicht dazu fähig, seine Gefühle zu kontrollieren oder gar seinen unendlichen Hass zu zügeln.
Er fiel wie ein Tier über ihren Mund her und überraschte sie damit so sehr, dass sie ihn losließ und auf ihren Hintern fiel. Doch da war er schon über ihr und küsste sie erneut so voller Hass und Abscheu, dass es ihr den Atem raubte.
Sein Kuss war brutal und rücksichtslos.
Zwar konnte er sie nicht verletzen, nicht einmal im Eifer des Gefechts, aber gerade deshalb ließ er all seine brennenden Gefühle in diese abstoßende Berührung ihrer Münder fließen, um nicht länger daran ersticken zu müssen.
Hedera erwiderte den Kuss voller Verlangen. Ihre Hände rissen an seinen Haaren, kratzten über seine Haut und wurden es nicht leid, ihn zu erkunden, während Alexeys Lippen das Einzige an ihm waren, das sie berührte.
Erst als sie seinen Kopf erneut packte und ihm so fest in die Unterlippe biss, dass er blutete, ließ der Zwang sie zu küssen, von ihm ab.
Hederas Atem ging immer noch stoßweise, als sie ihm über die blutige Stelle leckte und schließlich gierig daran saugte.
Als sich die Wunde wieder schloss und keinen Tropfen mehr hergab, ließ sie sich mit einem zufriedenen Seufzen auf den Boden zurücksinken und blickte mit glühenden Augen zu ihm auf, während sie sich den Rest seines Blutes von ihren Lippen leckte.
„Du überraschst mich. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“
Alexey schwieg, wurde es aber nicht leid, sie mit seinem Hass zu erdolchen, was sie lediglich zum Lächeln brachte.
„Nun, woran es auch liegen mag, es gefällt mir. Es gefällt mir sogar außerordentlich und ich will noch mehr davon.“
Wieder schwoll ein tiefes Grollen in seiner Brust an, wanderte seine Kehle hinauf und kam ihm brodelnd über die Lippen, während er sich langsam vor ihr zurückzog.
Alexey hatte einen Fehler begangen, den er nun nicht mehr rückgängig machen konnte, doch selbst jetzt noch war es ihm unmöglich, seine Gefühle zu zügeln.
Er wollte sie töten! Sie in Stücke reißen! Ihr den Schädel einschlagen und sie komplett ausweiden!
Er wollte schreien und toben, doch sie ließ ihn nicht.
„Das Leinen um deine Hüften – leg es ab. Aber langsam. Ich will den Anblick genießen.“
Verflucht noch mal, nein!
Ohne auch nur auf seine eigenen Wünsche zu achten, stand Alexey auf und löste mit zittrigen Fingern langsam den Knoten, der den Stoff um seine Hüften zusammenhielt. Danach ließ er die Enden los, so dass das Leinen seine Beine hinab zu Boden rutschte.
Vollkommen vor Hedera entblößt, war er nicht länger dazu in der Lage, sie anzusehen. Er konnte ihren begehrlichen Blick auf sich einfach nicht ertragen. Vor allem dann nicht, als sie erneut ihre Magie auf ihn wirken ließ.
Alexey konnte die meiste Zeit den silbernen Ring, der direkt die Wurzel seines Schaftes umschloss, ignorieren. Auch wenn er sich schon oft dem verlockenden Gedanken hingegeben hatte, sich einfach den eigenen Schwanz abzuschneiden, um dieses verteufelte Schmuckstück loszuwerden.
Doch letztendlich hielt ihn die Tatsache davon ab, dass dieser einfach wieder nachwachsen und Hedera ihm den Ring erneut anlegen würde. Dadurch hätte er nichts gewonnen.
In diesem Moment allerdings wünschte er sich ein Messer herbei, um den Zauber zu brechen, der seinen Schaft langsam aber sicher hart werden ließ, obwohl er nicht im Geringsten so etwas wie Lust verspürte.
Alexey wusste gar nicht mehr, wie es sich anfühlte, ohne Zwang erregt zu sein. Er hatte vergessen, was es bedeutete, jemanden wirklich und wahrhaftig zu begehren. Wahrscheinlich war es ihm nicht einmal mehr möglich, echte Befriedigung zu empfinden.
Wie so vieles hatte Hedera ihm auch das im Laufe der Zeit weggenommen, dabei war inzwischen kaum noch etwas von seinem Selbst übrig geblieben.
Als sie sich schließlich genug an seinem Anblick ergötzt hatte, raffte sie ihre Röcke und stand auf. Mit dem Rücken zu ihm stehend, befahl sie knapp: „Hilf mir aus dem Kleid.“
Ein raubtierhaftes Lächeln schlich sich auf Alexeys Lippen, als er hinter Hedera trat, den Stoff ihres äußerst kostspieligen Kleides packte und ihn mühelos bis zum Ansatz ihres Hinterteils auseinanderriss. Der Rest kapitulierte ganz von selbst und fiel zu Boden.
Die Ohrfeige, mit der sie ihn kurz darauf bedachte, fiel weit weniger heftig aus, als er erwartet hatte.
Einen Moment später erfuhr er auch warum.
Hedera packte entschlossen seinen Schwanz und zog ihn daran zum Bett hinüber. Dort stieß sie ihm hart vor die Brust, sodass er mit dem Rücken voran auf der Matratze landete, was ihr ohne Hilfe seitens ihrer Magie niemals gelungen wäre.
Alexey wandte seinen Blick ab von ihr, als sie zu ihm aufs Bett kroch und ihn bestieg.
Sein Kiefer knackte unter der Last seiner aufeinandergebissenen Zähne, während sich seine Finger krampfhaft um den seidenen Stoff der Bettlaken ballten.
Die Bestie in ihm raste vor blinder Wut als Hedera erneut seinen Schaft ergriff und sich ohne zu zögern darauf niederließ.
Sie war nass vor Erregung und mehr als bereit, ihn in sich aufzunehmen. Dennoch kam ihr lautes Seufzen nicht nur von ihrer Lust.
Alexeys Rücken wölbte sich leicht bei dem Versuch, dem Gefühl ihrer unwillkommenen Enge zu entgehen. Dennoch war es viel zu intensiv, um es einfach ausblenden zu können, vor allem da sie sich nur langsam auf ihm herabsenkte, während seine beachtliche Größe ihren Schoß immer weiter dehnte.
Erst als sie sich ganz auf ihm niedergelassen hatte, war er dazu in der Lage wieder zu atmen. Wenn auch nur stoßweise. Sein Hass und sein Ekel zerrten an ihm, genauso wie die Bestie wie ein Berserker in ihm tobte, ohne einen Weg hinauszufinden.
„Sieh mich an.“
Der Befehl traf seinen Körper wie ein Blitz.
Alexey hatte das Gefühl, sich gleich den Kiefer zu brechen, so fest, wie er seine Zähne aufeinanderbiss, doch das wäre nichts im Vergleich dazu, dass er dieses abscheuliche Weib auch noch ansehen musste, während sie ihn gegen seinen Willen nahm.
Hedera hatte sich inzwischen mit ihren Händen auf seiner Brust abgestützt und beobachtete jede noch so kleine Gefühlsregung in seinem Gesicht, während sie träge ihre Hüften kreisen ließ.
„Du liegst da wie eine verängstigte Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht.“ Ihrem Tonfall nach zu urteilen, war sie nicht besonders erfreut darüber.
Alexey verbiss sich jedweder Reaktion darauf. Er hatte gelernt, dass es besser war, in ihrer Gegenwart zu schweigen, denn vieles von dem, was er zu sagen hatte, zog äußerst schmerzhafte Strafen mit sich, also behielt er seine Gedanken lieber für sich.
Das hier war ohnehin Folter genug.
„Was ist los? Hat es dir wieder die Sprache verschlagen?“
In seinen glühenden Augen konnte Hedera erkennen, dass dem nicht so war, weshalb sie ihn noch weiter zu reizen versuchte, indem sie ihn nun richtig zu reiten begann.
Alexeys ganzer Körper war verkrampft und seine Muskeln bebten unter der Anstrengung, die es ihn kostete, ruhig zu bleiben und sie nicht einfach anzubrüllen oder von sich zu stoßen.
Denn je mehr er auf sie reagierte, umso mehr Angriffsfläche bot er ihr und sie wusste seine Schwächen nur zu gut auszunutzen.
Ihre langen Fingernägel bohrten sich mit zunehmender Intensität in die Muskeln seiner Brust. Wieder ließ sie ihn bluten, doch der Schmerz war Alexey sogar willkommen. Er war besser als das widerwertige Gefühl in seinen Lenden, auch wenn dieser viel zu schwach war, um ihn davon abzulenken.
Sie hätte ihm schon den ganzen Brustkorb aufreißen müssen, um das zu erreichen.
Ohne in ihren rhythmischen Bewegungen innezuhalten, beugte Hedera sich nach vor, um ihm das Blut von der Haut zu lecken.
Bei dem Genuss, den es ihr bereitete, könnte man annehmen, dass sie diejenige von ihnen beiden war, die Blut zum Überleben brauchte. Allerdings ließ sich nicht bestreiten, dass jeder Tropfen, den sie von ihm nahm, sie gesund, jung und vital hielt und zugleich auch noch ihre magischen Kräfte verstärkte. Was auch immer es mit dem Blut seiner Art auf sich hatte, es war der einzige Grund, warum Hedera ihn gefangenhielt.
Wobei die beachtliche Größe seines Schwanzes auch keine unerhebliche Rolle dabei spielen dürfte.
Alexey konnte sich ein weiteres Knurren nicht mehr verkneifen, als Hedera ihn schließlich auch noch biss. Nicht so fest, dass er blutete, oder dass es ihm unerträgliche Schmerzen bereitet hätte, aber fest genug, um die Bestie in ihm noch weiter zu reizen.
Mit einem zufrieden Lächeln auf den roten Lippen lehnte sie sich wieder zurück, warf den Kopf in den Nacken und ließ sich zur Gänze auf ihn sinken, bevor sie ihr Becken genussvoll vor und zurückschob, während er tief in ihr drin war.
Das Gefühl ließ ihn regelrecht aus der Haut fahren, ohne dass er es tatsächlich konnte. Stattdessen verband es sich in seinem Körper mit seinen anderen Gefühlen zu einer explosiven Mischung, der lediglich nur der Zunder fehlte, um letztendlich in Flammen aufzugehen.
Hederas Bewegungen wurden fahriger und sie begann zu schwitzen, während sich ihr Atem immer weiter beschleunigte.
Alexey konnte ihr wildpochendes Herz hören und ihr erhitztes Blut riechen. Sie strebte ganz offensichtlich ihrem Höhepunkt entgegen, während er nur darauf wartete, dass sie endlich von ihm runterstieg. Doch selbst dann würde es noch nicht vorbei sein. Er wusste es nur zu gut. Hedera würde erst dann zufrieden sein, wenn sie völlig erschöpft in die Laken fiel.
Als sie endlich so weit war, biss Alexey sich so fest auf die Innenseite seiner Wange, dass er Blut schmeckte. Doch der scharfe Schmerz lenkte ihn zumindest etwas von den zuckenden Muskeln um seinen Schwanz herum ab, die von ihm unbarmherzig etwas einzufordern schienen, das er ihnen niemals geben würde.
Nachdem es vorbei war, sank Hedera schwer atmend auf seine Brust und schmiegte sich an ihn, während er immer noch steif wie ein Brett dalag und die Sekunden zählte, die es dauerte, bis sie endlich von ihm abließ.
Minuten vergingen, doch es geschah nichts.
Bevor Alexey allerdings befürchten musste, dass sie am Ende eingeschlafen sein könnte, regte sie sich nun doch leicht, doch nur so weit, dass sie ihn ansehen konnte.
Hederas verschwitzte Gesichtszüge waren entspannt, doch in ihren dunklen Augen glomm immer noch das unheilverkündende Feuer ihrer Erregung.
„Ich will, dass du mich nimmst und dieses Mal erwarte ich von dir mehr Hingabe. Hast du mich verstanden?“
Statt ihr eine direkte Antwort zu geben, rollte Alexey sich mit ihr zusammen auf dem Bett herum, einfach nur froh darüber, sie nicht mehr länger auf sich zu haben oder ansehen zu müssen.
Da sie ihm keine genaueren Anweisungen gegeben hatte, drehte er sie grob auf den Bauch, drückte sie mit einer Hand im Nacken auf das Laken nieder und hob mit der anderen ihre Hüften den seinen entgegen.
Ohne weiter darüber nachzudenken, stieß er sich kraftvoll in sie, ungeachtet dessen, wie empfindlich sie nach ihrem Höhepunkt noch war, und brachte sie dadurch zum Wimmern.
Alexey war es egal.
Nun, da er nicht länger zur Untätigkeit gezwungen war, ließ er all seine angestauten Gefühle auf die einzige Art und Weise, die ihm möglich war, an ihr aus.
Er nahm sie hart und erbarmungslos.
Dass es Hedera nichts ausmachte, wie grob er sie behandelte, verriet ihm seine Nase, der voll von dem Gestank ihrer Erregung war und die Art und Weise, wie sie unter ihm stöhnte und sich wand, ohne seinem festen Griff entkommen zu können.
Über zweihundert Jahre lang hatte Alexey Zeit gehabt, zu ergründen, wie er sie erregen, stoßen und anfassen musste, um sie möglichst schnell zu einem Höhepunkt zu treiben. Denn umso schneller sie kam, umso eher hatte er seine Ruhe vor ihr.
Inzwischen war er ein wahrer Meister auf diesem Gebiet.
Ihre Laute und die Art und Weise, wie sie sich bewegte, verrieten ihm sofort, wenn es für sie besonders genussvoll war und allein darauf konzentrierte Alexey sich, während die körperliche Anstrengung die Bestie in ihm ablenkte.
Es dauerte daher nicht lange, bis ihr Leib erneut zu zucken begann und sie ihre Lust laut hinausschrie.
Um dem Gefühl ihres erbebenden Schoßes weitestgehend zu entgehen, zog er Hedera am Nacken hoch an seine Brust und stieß weiter unbarmherzig in sie, während seine Hand sich um ihre Kehle schlang.
Als sie versuchte, ihn mit ihren Händen zu berühren, packte er grob ihre Handgelenke und hielt sie gegen ihre eigene Brust gepresst fest.
„Ich sagte, du sollst mich nicht anfassen!“ Das Knurren der Bestie nah an ihrem Ohr ließ sie noch mehr erschaudern.
Hedera ließ ihn einfach gewähren.
Alexey hatte auch nichts anderes erwartet. Zumindest in diesem Augenblick erregte es sie ungemein, wie er sie dominierte und ihr auf diese Weise seinen glühenden Hass auf sie offenbarte.
Doch die Nacht war noch jung und sein Hass grenzenlos, so dass Hedera ihn letztendlich erst eine Stunde vor Morgengrauen stoppte, als ihr Körper völlig erschöpft in die Laken sank.
„Schaff das weg“, war alles, was ihr noch über die Lippen kam, bevor sie auch schon eingeschlafen war.
Alexey, der sich sofort angezogen hatte, kaum dass Hedera ihn entließ, beugte sich zu dem inzwischen kalten Körper der kleinen Spanierin hinunter und nahm sie vorsichtig in seine Arme.
Er würde sie wegschaffen. Allerdings nicht wie Dreck, den man einfach so vor die Tür warf.
Sie hatte ihr Leben für seines gegeben. Sie respektvoll zu bestatten war daher das Mindeste, das er für sie tun konnte.
*Patrizier ist die Bezeichnung für Angehörige der Oberschicht im antiken Rom, die meist auch politisch sehr präsent waren.
**Mulsum ist ein mit Honig gemischter Wein, der sehr beliebt bei den alten Römern war.