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Felan
Noch immer spüre ich die Flammen über meine Haut züngeln, wie sie hungrig an mir nagen. Mein ganzer Körper zittert von den Qualen, die durch eben diesen gezogen sind. Doch als Aiden seine Folter unterbrochen hat, um der Ursache des plötzlichen Lärms auf den Grund zu gehen, da habe ich sie gehört, die Stimmen meiner Freunde.
Ich wusste, sie würden kommen.
Ich verdränge jeglichen Schmerz aus meinen Gedanken, denn ich weiß sie werden aufhören, sobald ich nur hier raus bin.
Bitte beeilt euch.
Ich schließe die Augen, denn ich fühle mich so unglaublich müde, doch meine anderen Sinne sind geschärft.
Gespannt lausche ich dem Kampf, feuere sie immer weiter in meinen Gedanken an. Und als all die Kampfgeräusche innehalten und stattdessen Schritte zu vernehmen sind, die sich nähern, da zweifele ich nicht eine Sekunde daran, dass es mein Rudel ist, das mich retten wird.
Die eisernen Gitterstäbe kratzen über den Boden, als das Tor geöffnet wird. Meine Lider flattern nach oben, blinzelnd entdecke ich Taruns vor Entsetzen verzerrtes Gesicht.
Hinter ihm stehen Dante, Leana, Talib und Nayara, alle beugen sich beinahe gleichzeitig zu mir herunter.
Leana kriecht direkt an meine Seite, ich spüre ihre warmen Hände auf meiner Stirn und die leisen, heilenden Worte.
Es fühlt sich so gut an. So vertraut.
„Ihr sehr aber fertig aus“, witzele ich, denn es stimmt.
Sie alle sehen ziemlich mitgenommen aus.
„Hattet ihr genauso viel Spaß wie ich?“
Und da endlich verziehen sich Leanas erdbeerrote Lippen zu einem müden Lächeln.
„Was hat er mit dir gemacht?“, erklingt Dantes Stimme von Zorn und Unglauben benebelt.
Es muss hart für ihn gewesen sein, herauszufinden, wozu der eigene Bruder im Stande ist.
„Nichts, was deine Kleine durch Handauflegen nicht wieder gut machen kann“, erwidere ich zweideutig. Doch niemand lacht, außer mir.
Dante lässt es unkommentiert, ist aber trotzdem so freundlich und hilft mir auf, auch Talib und Nayara reichen mir ihre Hände. Dankbar lasse ich mich nach oben wuchten, Leanas Zauber hat zwar die schlimmsten Schmerzen beendet, aber ich fühle mich trotz allem etwas schwach.
Talib schlüpft aus seinem schwarzen Mantel und lässt mich hineinschlüpfen, da all meine Kleidung von Aidens Feuer-Fähigkeiten verspeist wurden. Ich ziehe den Reißverschluss zu, beäuge den Mantel, er ist gerade so lang genug, um meine Blöße zu bedecken.
Nicht, dass es mich stören würde, aber es ist doch etwas kühl geworden.
„Ich hätte niemals gedacht,dass ich so froh sein würde, dich zu sehen“, meint Nayara, als ich meinen Arm um ihre Schulter lege, damit sie mich stützen kann.
Ein amüsiertes Lachen dringt aus meiner Kehle. „Gleichfalls, Süße.“
Talib der sich auf meiner Linken befindet, klopft mir leicht auf den Rücken. „Schön dich wohl auf zu sehen, Mann.“
„Ging mir nie besser.“
Und das meine ich ernst. Ich war noch nie so froh meine Freunde zu sehen wie jetzt.
„Lasst uns schnell verschwinden“, meint Leana nun, ihre Stimme klingt genauso müde, wie auch ich mich fühle.
„Nichts dagegen“, stimmen wir alle murmelnd mit ein.
Ich bin so eingehüllt von dem berauschenden Gefühl der Freiheit, dass die steinernen Flure beinahe unbemerkt an mir vorbeiziehen. Erst als wir in der Vorhalle ankommen, entdecke ich Aiden, der zusammengekauert auf dem Boden liegt, seine Augen sind geschlossen. Seine Haut von einem Eisschimmer überzogen.
„Ist er...?“
Dante schnaubt auf und sofort bereue ich meine unbedachte Frage.
„Außer Gefecht gesetzt worden, aber er lebt.“
Nun wird Dantes verhärtete Miene wieder etwas weicher, er sieht mich aus großen traurigen Augen heraus an. „Ich weiß, niemand kann wieder gut machen, was er dir angetan hat und es tut mir ehrlich leid, du hast ja keine Ahnung wie sehr, aber ich würde ihn gerne...“
Ich lasse den schwarzen Lockenkopf nicht zu Ende sprechen.
„Ihn beschützen?“
Obwohl ich keine seiner schrecklichen Taten je verzeihen kann, so verstehe ich doch Dante. Aiden ist sein Bruder. Seine leibliche Familie. Alles, was davon übrig ist.
„Nein“, sagt er dann mit fester Stimme. „Er soll büßen, für das, was er getan hat. Ich will ihn nur nicht töten, uns fällt sicher ein besserer Weg ein.“
Ich schenke meinem Freund ein schiefes Grinsen. „Aber natürlich, wir lassen uns schon noch was...lustiges für ihn einfallen.“
Erst als alle anderen nach Luft schnappen, bemerke ich, wie sie eben diese wohl vor lauter Anspannung angehalten haben.
„Ach Leute“, pruste ich. „Ihr tut ja fast so, als hätte Aiden mich beinahe umgebracht. Seid doch mal nicht so ernst.“
Abermals bin ich der Einzige, der lacht.
Man, wohl immer noch humorlos wie eh und je.
Leana und Tarun sammeln Aiden vom Boden auf, stützen ihn, so wie Nayara und Talib es bei mir tun.
„Ab nach Hause“, meint Tarun, er nickt auf die Tür vor uns zu. „Bevor die Soldaten aufwachen und der ganze Mist von vorn beginnt.“
„Apropos Soldaten, ich bin mir ziemlich sicher, dass Fremont sie verflucht hat, um das Militär auf seine Seite zu ziehen. Da Fremont Geschichte ist, sollte ich den Fluch ziemlich leicht umkehren können, sodass sie einfach vollkommen vergessen, was passiert ist.“
„Fremont ist Geschichte?“, kommt es mir erstaunt über die Lippen. „Wurde ja auch endlich mal Zeit, der Kerl hatte weniger Humor in den alten Knochen als ihr.“
Jetzt lachen sie doch noch.
Doch es hält abrupt inne, als eine graue Wölfin mit schwarzem Schweif knurrend auf uns zu springt.
Candra, ich dachte sie sei tot.
Niemand von uns hat sie kommen hören und nach einem so langen Kampf, sind wohl nicht nur meine Reflexe zu langsam.
Ich schubse meine Freunde zur Seite, doch ich brauche zu lange, um auszuweichen. Ich spüre wie sich Candras scharfe Reißzähne in meine Arme schneiden, die ich zum Schutz vor mein Gesicht halte. Erneut sucht ein qualvoller Schmerz meinen Körper heim, breitet sich in einem lauten Pochen hinter meiner Schläfe aus.
Elendes Miststück.
Ich schaffe es, sie von mir zu stoßen, aber sie setzt erneut zum Sprung an. Gerade als ich zur Seite springen will, erklingt ein Schuss, zerreißt die Nacht.
Candra heult auf, wimmert und sofort sickert tiefrotes Blut aus der Wunde an ihrem Brustkorb.
Erschrocken schaue ich mich um, versuche den Schuss auszumachen, ducke mich, falls eventuell weitere folgen. Auch meine Freunde sehen verunsichert aus, sie gehen in Deckung. Doch das war's. Nur ein einziger, perfekt gezielter Schuss, der Candra dieses mal wirklich das Leben gekostet hat.
Meine Brust zieht sich zusammen, doch der Schmerz bleibt aus.
Ich werde sie vermissen, zumindest die alte Candra. Die, die nicht versucht hat uns alle zu hintergehen und umzubringen. Aber auch sie hat sich verändert, seit die Menschenwelt Teil unseres Lebens wurde.
Ihr Wolfsgestalt weicht der menschlichen Hülle, die sie so verachtet hat. Das schwarze Haar verdeckt nun beinahe komplett ihr Gesicht, allein die goldbraunen Augen sind vor Schock geweitet. Ein trüber Schleier breitet sich ganz langsam darin aus, raubt ihr das letzte Stückchen Seele.
„Was machen wir mit ihr?“, frage ich. „Wir können sie nicht einfach so liegen lassen, das wirft zu viele Fragen auf.“
Und es wäre ihrer nicht gerecht. Immerhin war sie ein Teil unseres Rudels und das will ich in Ehren halten.
„Ich kümmere mich um sie“, sagt Tarun dann. In seinen grauen Augen steht Bedauern.
Bedauern, eine Freundin verloren zu haben. Nicht heute, wir haben Candra, unsere Freundin schon vor langer Zeit verloren. Aber jetzt sickert es erst in unser Bewusstsein. Jetzt ist es real.
Ich nicke nur und die anderen tun es mir betreten nach.
„Lasst uns gehen, aber seid vorsichtig, wir wissen nicht, wo der Schütze sich versteckt hält und ob er es nicht doch auch noch auf uns abgesehen hat“, meint Talib und geh voran, um die Umgebung zu checken.
Es scheint ungefährlich zu sein, denn er winkt uns zu sich ins Freie.
Die kühle Luft tut gut, ich nehme einen tiefen Atemzug und genieße es, wie sich die Kälte in meinen Lungenflügeln ausbreitet.
Während sich meine Freunde dicht an der Hauswand entlang bewegen, die Köpfe ständig in Bewegung um den Schützen auszumachen.
Doch ich habe da bereits eine Vorahnung.
Ich entdecke Dante, wie er Leana einen Kuss aufs Haar drückt und uns dann nur rasch zu nickt. „Wir sehen uns morgen bei Talib, ich glaube, das wird noch eine sehr lange Nacht für mich.“
Tarun, der auf eine sehr makabere Weise Candras leblosen Körper auf dem Rücken trägt, verabschiedet sich ebenfalls.
Nayara schließt sich Leana an, die eindeutig zu schwach ist, um Aidens Körper alleine zu stemmen. Verwirrt schaue ich zu Talib rüber, der an meiner Seite stehen bleibt. „Willst du deine Kleine etwa alleine lassen?“
Mein Freund schaut mich belustigt an, doch es liegt auch eine Spur Besorgnis in seinem Blick. „Ich dachte, heute Nacht könnten du und ich ein bisschen Spaß haben“, sagt er zwinkernd.
Erneut stoße ich ein herzliches Lachen aus.
Ich habe euch so vermisst. Wirklich.
„Geh schon.“ Ich schubse Talib zu den Mädels. „Ich glaube, ich kriege heute eh keinen mehr hoch.“
Dieses Mal ist es mein Freund, der ein tiefes Lachen erklingen lässt. Er sieht mich noch einmal fragend an, aber als ich die Augenbrauen hebe, kehrt er mir den Rücken zu. Auch die Mädels schenken mir noch ein flüchtiges Lächeln.
„Pass auf dich auf, Felan.“
„Wir sehen uns morgen.“
Und gerade als ich mich daran mache, den Heimweg anzutreten, höre ich Schritte auf mich zu eilen. Doch ich brauche mir keine Sorgen zu machen, denn der Geruch, der mir nun in die Nase steigt, ist mir nur allzu vertraut.
„Ich wusste, dass du es warst“, sage ich zu der Frau, die hinter mir auftaucht. Als ich mich umdrehe, zuckt sie leicht zusammen.
Ihre grün-braunen Augen schimmern vom Mondlicht, das sich darin zu spiegeln scheint.
Sabrina.
„Ich bin froh, dass es dir gut geht“, flüstert sie kaum hörbar.
Ich quittiere es mit einem frechen Grinsen.
„Was führt dich hierher?“
Sie mustert mich von oben bis unten und es scheint sie gar nicht zu stören, dass ich halbnackt vor ihr stehe.
Nun ja, es gibt nichts, was sie nicht eh schon gesehen hat.
Als ihr bewusst wird, dass sie mich anstarrt, erröten ihre Wangen ganz leicht.
„Ich habe eine Lieferung ans Nachbarhaus abgegeben, als ich dich gesehen habe. Und einen rothaarigen Mann, der dich bewusstlos ins Haus gezerrt hat.“
„Und was hast du noch gesehen?“ Ich trete einen Schritt auf sie zu, sodass wir uns ganz nah sind, beuge mein Gesicht zu ihr herunter und verenge die Augen warnend zu Schlitzen.
Es scheint sie überhaupt nicht nervös zu machen, sie hält meinem Blick stand.
Viel zu lange lasse ich mich hinreißen, ihr hübsches Gesicht näher zu betrachten. Erst jetzt fällt mir auf, dass es nicht das Mondlicht ist, das in ihren Augen leuchtet, sondern in der Iris scheinen bernsteinfarbene Sprenkel gefangen zu sein.
Die feinen Sommersprossen an der Nasenwurzel, die kaum sichtbare Narbe an ihrer Unterlippe, die auf ihrer blassen Haut beinahe weiß wirkt. Ich starre auf ihre geschwungenen Lippen, auf die sie sich beißt.
„Nur einen Wolf, der dich angreifen wollte.“ Ihre Worte klingen bedacht, als würde sie etwas zurückhalten.
„Und dann?“ Ich beuge mich noch etwas näher, so nahe, dass ich ihren Atem auf meiner Haut fühle. Er wärmt mich und ihr süßer Duft lullt mich ein.
„Dann habe ich ihn erschossen.“
Sie wendet sich ab, macht einen Schritt zurück um Abstand zwischen uns zu bringen und zieht dann das Jagdgewehr hervor, das sie auf ihrem Rücken getragen hat.
„Du hast also angeblich gesehen, wie mich jemand bewusstlos geschlagen hat und das nächste was du tust, ist hier mit einem Gewehr aufzutauchen und Wölfe zu erschießen, die du angeblich gesehen hast?“
Nun verfärben sich ihre rosigen Wangen zu einem tiefen Dunkelrot.
„Oder wie soll ich mir das vorstellen?“
Ich versuche sie absichtlich zu verunsichern. Ich muss wissen, wie viel sie wirklich gesehen hat. Und ob sie vielleicht eine Gefahr für uns darstellt.
„Da war nur ein Wolf“, sagt sie dann. Ihre Stimme klingt fest, so als hätte sie keine Angst vor mir. Und das spornt mich an.
„Bist du dir da sicher?“, frage ich mit einem dunklen Unterton in der Stimme.
Doch ihre wunderschönen Augen lodern auf, so als würde ihr das ganze genauso viel Spaß bereiten wie mir.
Sie scheint nicht weiter auf das Thema eingehen zu wollen, sondern mich zu necken.
„Ich glaube, jetzt sind wir quitt, Pinselöhrchen.“
Pinselöhrchen?
„Inwiefern? Und wie hast du mich gerade genannt?“
Ihre Lippen verziehen sich zu einem schelmischen Grinsen, bei dem sich nur auf ihrer linken Seite ein Grübchen bildet. Es juckt mich in den Fingerspitzen es zu berühren.
„Du hast mir deinen Namen nicht verraten.“
Und das habe ich auch jetzt nicht vor.
„Was meintest du mit, jetzt sind wir quitt?“, dränge ich sie weiter. Ignoriere ihre stumme Bitte.
„Ich habe nicht nur angeblich einen Wolf gesehen, da war einer. Und im Wald, als der Luchs mich angegriffen hat, da war zweifellos auch einer. Und er hat mich gerettet.“
„Und was hat das ganze mit mir zu tun?“
Sabrinas Lächeln wird breiter und mit ihm vertieft sich auch das sexy Grübchen. Ich schließe die Hände zu Fäusten, um mich davon abzuhalten, meine Finger nach ihr auszustrecken. Seit ich sie das erste Mal gesehen habe, hat sie etwas in mir ausgelöst, doch ich kann nicht sagen, was es ist. Ich habe viel Spaß mit Menschenfrauen gehabt und sie alle waren wirklich gutaussehend, aber keine war annähernd so attraktiv wie die Rothaarige vor mir.
„Du warst das im Wald.“
Es ist keine Frage.
„Du warst dieser Wolf.“
Ich stoße ein trockenes Lachen hervor. Und endlich zuckt sie etwas zusammen. Ich schüttle kaum merklich den Kopf, um diese wirren Gedanken von ihr loszuwerden.
„Du glaubst, ich sei ein Wolf?“ Ich werfe ihr einen höhnischen Blick zu, lasse sie glauben, sie hätte den Verstand verloren. „Soll ich dir einen Arzt rufen?“
Doch dann überrascht sie mich, bringt mich total aus dem Konzept, indem sie vorsichtig einen Schritt auf mich zu macht und nach meinen Armen greift, an denen noch immer offene Wunden klaffen.
„Vielleicht sollte eher ich dir einen rufen. Tut es sehr weh?“
Behutsam streicht sie mit ihren Fingerspitzen über meine Hände, sofort bildet breitet sich ein Kribbeln in ihnen aus.
Wie von Sinnen entreiße ich mich ihrem Griff, dabei stolpert sie etwas zurück.
„Vielleicht sollte ich dich einfach fressen“, knurre ich sie bedrohlich an, damit sie mir nicht noch einmal so unfassbar nah kommt. Auf diese vollkommen vertraute, berauschende Weise.
Doch meine Drohung scheint ihr Ziel zu verfehlen, ganz im Gegenteil sogar, es scheint sie zu belustigen.
„Oh Großmutter, wieso hast du nur so scharfe Zähne?“, zitiert sie Rotkäppchen und mit ihren atemberaubenden Augen zwinkert sie mir frech zu.
Und so surreal diese ganze Szene auch wirkt, es ist genau dieser Anblick, der mein Herz aufgeregt schneller schlagen lässt.
„Ich sollte jetzt gehen“, raune ich ihr zu, „aber deine kleinen Wolfsmärchen solltest du für dich behalten. Es ist zu deinem eigenen Besten.“
Diese Drohung war mehr als deutlich.
Sie scheint sie zu verstehen, das zeigen mir ihre klugen Augen und doch erlischt ihr zauberhaftes Lächeln kein einziges Mal.
„Na dann, eine gute Nacht“, sagt sie und wirkt dabei fast ein wenig enttäuscht.
Mit Nachdruck schaue ich sie noch einmal an, versuche ihr stumm klar zu machen, dass sie diese Nacht vergessen muss. Dass sie mich vergessen muss.
Ich sollte morgen unbedingt mit den anderen besprechen, was wir ihretwegen unternehmen sollen.
Dann wende ich mich einfach von ihr ab, um aus dieser eisigen Kälte zu kommen. Und aus Sabrinas Bann.
Was hat diese Frau nur an sich?
„Pass auf dich auf, Pinselöhrchen“, ruft sie mir nach, als ich weit genug weg bin, sodass ich sie kaum noch sehen kann. Doch als ich mich zu ihr umdrehe und meine Sinne anstrenge, erkenne ich erneut dieses unwiderstehliche Grübchen und diese unfassbar einladenden Lippen, die viel zu gerne lachen.
„Felan“, erwidere ich in einer Lautstärke, die sie auf unsere Entfernung sicher nicht mehr verstehen kann. Und obwohl ich es nicht sollte, hoffe ich, dass sie mich gehört hat.