Felan
Die eisige Kälte frisst sich durch meinen Mantel, bohrt sich direkt in meine Haut.
Ich? Ein Schicksalsträger? Wir kommt er denn auf so etwas? Hätte ich das nicht merken müssen?
Seitdem der alte Schicksalswolf verkündet hat, dass ich angeblich zu einer Gottheit aufsteigen kann, stelle ich mir immer und immer wieder dieselben Fragen
Wie kann das sein? Will ich das überhaupt?
Min Kopf pocht vor Schmerz, alles scheint sich zu drehen und ich kann mich überhaupt nicht mehr konzentrieren.
Was habe ich verbrochen, dass all meine Freunde sich wieder zurückverwandeln können und das für immer, aber mir wird irgendein Märchen aufgetischt? Und dann heißt es, „Tja Felan, finde selbst heraus, wie du wieder an deinen Wolfskörper kommst.“ So ein Scheiß!
Ich irre durch die Straßen, meine dunkle Hose klebt kalt und nass an meinen Beinen und mein menschlicher Körper ist mittlerweile so durchgefroren von dem langen Marsch, dass ich kurzerhand beschließe, eine alte Bekannte anzurufen, die hier ganz in der Nähe wohnt.
Ein bisschen Ablenkung wird mir gut tun.
Ich ziehe das Handy aus meiner Manteltasche und suche unter den Kontakten – Larissa. Mit einem Knopfdruck wähle ich ihre Nummer und halte mir das Gerät ans Ohr. Sie nimmt nach kurzer Zeit ab.
„Hey Sexy“, haucht sie mit lasziver Stimme in den Hörer, „Was gibt’s?“
„Ich bin ganz in deiner Nähe“, lasse ich sie wissen, mehr brauch ich nicht zu sagen.
„Oh ja, beeil dich“, erwidert sie beinahe atemlos, als könnte sie es gar nicht erwarten.
Eine Frau wie Larissa ist genau die Richtige, um mich für den restlichen Nachmittag abzulenken. Sie mag es gerne hart, schnell und häufig. Genau das, was ich gerade brauche.
Als ich an der weißen Eingangstür klopfe, öffnet sie beinahe sofort. Ihr strohblondes, kurzes Haar hat sie nach hinten gegelt, die vollen Lippen sind schillernd Rot geschminkt.
Erst als sie die Tür weiter öffnet, um mich herein zu lassen, bemerke ich, dass sie nichts weiter als einen roten Tanga trägt. Kaum hat sie die Tür ins Schloss geknallt, stürzt sie sich auf mich. Sie reißt mir den Mantel von den Schultern und wirft ihn achtlos zu Boden. Mein Pullover folgt, während ich die Schuhe eilig von meinen Füßen strample. Wir enden in einem wilden Gewirr von Händen, die versuchen mich zu entkleiden. Und obwohl ich in nur wenigen Sekunden komplett nackt vor ihr stehe, friere ich kein Bisschen.
Larissa drückt mich gegen die Wand, ihre schweren Brüste reiben über meinen Oberkörper, ihre Finger kratzen leidenschaftlich über meine Bauchmuskeln ehe sie sie tiefer gleiten lässt, zu meiner Männlichkeit, die sie heiß ersehnt.
„Ich hab dich so vermisst“, stöhnt sie in mein Ohr, beißt spielerisch in meinen Hals.
Ohne Umschweife schiebe ich meine Finger in ihre feuchte Pussy, denn ich weiß, sie ist bereit für mich.
Larissa ist immer bereit. Und genau das macht mir so einen Spaß.
Sie reibt mit ihrer Hand über meinen Penis, welcher vor Freude zuckt und immer weiter anschwillt.
„Bläßt du mir einen, Baby?“, keuche ich atemlos und ihre blauen Augen leuchten auf. Es scheint ihr fast noch mehr Freude zu bereiten, als mein Finger in ihr. Sie leckt sich mit der Zunge über die roten Lippen und kniet sich vor mir auf den Boden.
Ohne zu zögern schließt sich ihr heißer Mund um meinen Schwanz und lässt mich vergessen, wieso ich es so eilig hatte, her zu kommen.
Mit ihrer Zunge und gelegentlich auch einem leichten Kratzen ihrer Zähne über meine empfindlichste Stelle, schließe ich die Hände zu Fäusten und muss mich konzentrieren, nicht direkt zu kommen.
Doch als ihre warmen Hände mit anpacken und mich auf eine Weise massieren, die absolut nichts schüchternes an sich hat, kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
Ich greife in ihr Haar, ziehe leicht daran, bewege zeitgleich meine Hüfte stoßweise nach vorne, tiefer in ihren Mund, während sie ihre Bewegungen immer schneller, fester werden lässt und dann explodiere ich mit einem tiefen Knurren.
Scheiße, das war heiß. Sie weiß einfach, was sie will und nimmt es sich.
Larissa schluckt es runter, steht in einer eleganten und zugleich sexy weiße wieder auf, reibt dabei weiter über mein bestes Stück, der mit nur etwas Hilfe gleich wieder so weit für die nächste Runde ist.
Dann wischt sie sich mit der anderen Hand über die Ränder ihrer Lippen, um den roten Lippenstift wegzuwischen, der nur etwas verwischt wurde.
„Wieso benutzt du den überhaupt, wenn er sowieso verschmiert?“, frage ich und beiße ihr sanft in die Unterlippe.
„Weil ich mich dadurch sexy fühle“, erwidert sie und gibt mir einen leidenschaftlichen Zungenkuss. Ich löse mich nur kurz von ihr, umfasse ihre Brüste mit meinen Händen und raune: „Du bist immer sexy.“
Sie entgegnet es mit einem leisen Kichern, zieht mich rückwärts mit sich Richtung Schlafzimmer.
Während ich sie rückwärts zum Bett führe, fühle ich ihre Hände überall auf meinem Körper, sie kneift mir in den Po oder zwickt mir in die Brustwarzen. Beißt und kratzt mir in die Schulter.
Ich kann es kaum erwarten mich zu revanchieren, in dem ich hart und unbarmherzig in sie stoße, immer wieder, bis sie vor Lust zu wimmern beginnt.
Als wir das Bett erreichen, schubse ich sie rücklings auf die Matratze, sie quiekt auf und streckt die Arme nach mir aus. Doch in dem Moment, in dem ich mich über sie knie, blitzt ein Gesicht vor meinem Inneren Auge auf, ohne Vorwarnung. Ich kann mir nicht einmal erklären, wieso genau jetzt. Obwohl ich sie schon ein paar Mal in meinen Träumen gesehen habe, konnte ich Sabrina über den Tag hinweg immer verdrängen.
Sie ist auch nur eine Menschenfrau wie all die anderen. Attraktiv und schlagfertig, aber doch nur ein Mensch. Wieso also kann ich sie einfach nicht vergessen?
„Was ist denn?“, dringt Larissas Stimme durch meine Trance durch, beklagt sich, weil ich es ihr immer noch nicht besorgt habe. Doch als ich jetzt auf die nackte Frau unter mir blicke, mir ihren verschmierten Lippen, den gemachten Brüsten und den kalten blauen Augen, klingt meine Lust abrupt ab.
Sie ist nicht hässlich, ganz sicher nicht, aber wie zum Teufel konnte ich sie jemals heiß finden?
Ich steige rasch von ihr, immer noch verwundert über mich selbst.
Scheiße! Wann habe ich jemals eine Frau abgelehnt?
Unschlüssig, was ich machen soll, starre ich nur auf sie herunter. Sie hat ihre Lippen zu einem Schmollmund verzogen, ihre eisigen Augen sehen mich durchdringen an.
„Was hast du denn? Sonst muss ich dich doch auch nicht zwei Mal darum bitten.“ Sie räkelt sich in einer Art und Weise, die mich früher immer auf Hochtouren gebracht hat. Doch jetzt ist mein Verstand viel zu vernebelt von den Gedanken an eine Frau, die mir doch nur ein Hindernis ist. Und plötzlich sind auch alle anderen Gedanken wieder da.
Sabrina, die in jener Nacht alles mit angesehen haben muss. Fremont, der sich in einen Bär verwandelt, wie meine Freunde die Soldaten bekämpft haben und selbstredend auch, wie wir nicht nur Magie benutzt haben, sondern auch, wie wir zu Wölfen wurden. Und irgendetwas muss ich mir einfallen lassen, um sie daran zu hindern, es irgendjemanden zu erzählen.
Ich stöhne entnervt auf.
„Sorry“, murmle ich dann halbherzig an die Blondine auf dem Bett, die mich immer noch erwartungsvoll anblickt. „Muss mich um etwas wichtiges kümmern.“
Sie wirft mir einen wütenden Blick aus zu Schlitzen verengten Augen zu.
„Was ist denn wohl wichtiger, als mich zu ficken?“
So ziemlich alles.
Ich erwidere nichts, habe es plötzlich noch viel eiliger von hier zu verschwinden, als dass ich herkommen wollte.
Ich sammle meine Kleidung vom Boden auf, höre aber bereits, wie sie mir nacheilt. Ich trete schnell durch die Haustür und lasse sie ins Schloss fallen, als ich sehe, wie sie den Flur betritt.
Die Kälte des Winters umfängt mich sofort, aber plötzlich fühlt es sich unheimlich gut an. Erfrischend.
Ich kleide mich während dem Gehen an, ehe Larissa auf die Idee kommt, mir nachzueilen. Doch die Tür bleibt verschlossen.
Für immer.