Vorsichtig wagst du dich so nah ans Wasser, wie du dich traust. Dann kniest du dich in die Wellen, schöpfst Salzwasser und gießt es über deine Verletzungen.
Scharf ziehst du die Luft durch die Zähne ein. Das brennt fürchterlich! Als würden sich Nägel durch die Wunden in deine Knochen bohren.
Kleine, rötliche Wolken bilden sich im Wasser unter dir und aus dem Augenwinkel siehst du bereits drei graue Flossen durch die Wellen schneiden. Schon sind es sieben. Dann ein Dutzend.
Du zwingst dich noch zweimal zum Ausspülen, jedes Mal werden die pochenden Schmerzen etwas erträglicher. Dann springst du auf und flüchtest zurück an Land. Die Haie können dich im flachen Wasser zwar nicht erwischen, aber trotzdem sind sie dir unheimlich.
Du setzt dich wie geplant in den spärlichen Schatten und beobachtest die Raubfische, die gemächliche Runden um deine Insel drehen. Ihre Geduld ist abnormal und beängstigend. Das sind ganz offensichtlich keine echten Haie!
Jetzt, da das Adrenalin nachlässt, beginnst du zu zittern. Wieder und wieder kreisen deine Gedanken um den Angriff, den du nur knapp überlebt hast. Und du hast dich mit bloßen Fäusten auf einen Hai gestürzt! Bist du eigentlich wahnsinnig? Dein Atem wird ein wenig schneller, als sich dir die einzelnen Momente ins Gedächtnis brennen. Dein Fausthieb aufs Haiauge. Der plötzliche Schmerz des Angriffs. Die Panik, als du schwammst, ohne dem schnelleren Hai entkommen zu können …
Da dir ohnehin nichts anderes zu tun bleibt, als im Schatten auszuharren, versuchst du, dich zu beruhigen und schaffst es sogar, einige Stunden zu schlafen, wenngleich diese alles andere als erholsam sind.
Als sich die Sonne senkt, sinkt auch der Meeresspiegel. Sandbänke und Dünen erheben sich aus dem Meer und bilden bald ein verzweigtes Netz mit nur noch wenigen Kanälen und Tümpeln dazwischen.
Du erhebst dich, von neuer Hoffnung gepackt. Du könntest vermutlich trockenen Fußes zu einer der anderen Inseln gelangen – zum Beispiel zu der großen, dicht bewachsenen, die du am Horizont erkennst.
Warum also nicht? Du setzt dich in Bewegung. Zuerst langsam, damit deine gerade erst verheilenden Wunden nicht erneut aufreißen. Nachdem du dich etwas an das Tempo gewöhnt hast, schreitest du selbstbewusster aus. Die Insel rückt stetig, aber langsam näher. Erst mit dem ersten Grau der Morgendämmerung erreichst du den Strand mit weichem, trockenem Sand, nicht so festem Sand wie auf dem trockengelegten Meeresboden. Hier und dort sprudeln erste Bäche zurück in die trockenen Täler. Der Ozean kehrt wieder.
Aber du hast dein Ziel sicher erreicht.
- Sieh dich um. Kapitel 793:
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Du kontrollierst deine Werte.
- Essen (13/100)
- Trinken (11/100)
- Gesundheit (67/100)
- Schlaf (85/100)
- Mental (93/100)
Deine Gesundheit ist etwas gestiegen, was dich freut. Essen und Trinken haben wieder abgenommen, doch sie sind noch nicht rot. Deine Mentalität hat etwas gelitten, und nun macht sich auch die Müdigkeit bemerkbar, doch ansonsten geht es dir erstaunlich gut.