Vorsichtig machst du dich an die Klettertour. Du lässt dich zuerst auf den Bauch nieder und rutscht rückwärts an die Klippen. Dann tastest du nach Halt auf dem Stein, der weiß vom Möwenkot ist.
Du kletterst vorsichtig, damit du nicht an den feuchten Felsen abrutscht. Dein Fehler wird dir erst klar, als du ein Piepsen hörst, den Kopf hebst und einem Nest voller winziger Küken direkt in die Knopfaugen und geöffneten Schnäbel siehst.
Dich beschleicht ein furchtbarer Verdacht. Da fliegt auch schon der erste Vogel einen Sturzflug auf deinen Rücken und hackt mit einem gelben Schnabel nach dir. Du scheuchst die Möwe fort, doch vom Mut des Artgenossen angesteckt folgt nun eine richtige Armada wütender Seevogeleltern, die dich für einen Nesträuber halten. Ihre Schnäbel hacken nach deinen Händen und deinen Augen. Bald schon tropft dir Blut von der Stirn, du kannst nichts mehr sehen. Bei einer verzweifelten Abwehrbewegung verlierst du schließlich deinen Halt am Felsen.
Verhöhnt von dem siegreichen Gekrächz der Vögel stürzt du ins Meer und direkt auf einen Felsen, der knapp unter der Wasseroberfläche auf dich gewartet hat.
Du bist aber nicht sofort tot. Der Felsen hat lediglich deine Wirbelsäule verletzt. Gelähmt treibst du im Wasser und wirst von den Wellen wieder und wieder gegen die Klippen geworfen. Du kannst dich weder schützen, noch das Wasser ausspucken, dass dir in Mund und Nase läuft. Schließlich wird dir vom Sauerstoffmangel schwarz vor Augen.
Du bist tot.
Tot? Das passt mir aber gerade nicht!