Du setzt dich flussaufwärts in Bewegung. Immerhin muss der Fluss irgendwo herkommen! Solange du dich an seinem Lauf orientierst, findest du zielsicher irgendwohin, und zwar ohne dich zu verlaufen.
Entschlossen, wenn auch müde und durstig, machst du dich auf den Weg.
Der Fluss windet sich in weiten Schleifen durch den Urwald. Die Vegetation am Ufer ist dicht und manchmal bilden die Bäume und Pflanzen eine dichte Röhre, in deren Inneren der Fluss im Dunkeln liegt. Dann musst du einen größeren Umweg nehmen und dich vom Geräusch des fließenden Wassers leiten lassen. Doch du findest immer wieder zum Wasser zurück.
Die Vegetation ist dicht. Alle Töne von Grün verschmelzen zu einem wilden Farbenspiel, aus dem hier und da die Blüten merkwürdiger Pflanzen blitzen. Du siehst ab und zu bunte Schlangen im Geäst, die jedoch entweder bleiben, wo sie sind, oder sich sogar zurückziehen, sobald sie dich bemerken.
Auf diese Weise gelangst du ohne nennenswerte Zwischenfälle durch den Dschungel, bis sich plötzlich der Wald vor dir lichtet. Du wirst langsamer, als der Fluss dich an den Rand einer großen, halbwegs gepflegten Lichtung bringt. Die großen Bäume wurden hier alle abgeholzt, und obwohl viele kleinere Pflanzen wachsen, ist der Platz dennoch gut zu überblicken. Doch am interessantesten sind definitiv die Hütten, die sich überall erheben! Es sind kleine, gebogene Häuser, ein bisschen zeltartig. Offenbar werden sie von einem Halbbogen in der Mitte aufrecht gehalten, vielleicht ein gerundeter Ast, wie ein Bogen. Auf beiden Seiten sind die Wände, die aus bunt bemaltem Leder bestehen, mit Steinen beschwert, sodass sie sich aufspannen. An einer Seite gibt es eine runde Öffnung, durch die man in die kleinen Zelte kriechen könnte.
Mehrere bunte Totempfähle und verschiedene verstreute Werkzeuge zeugen davon, dass das Dorf zu irgendeinem Zeitpunkt bewohnt war. Du kannst nicht genau bestimmen, ob es noch immer bewohnt ist. Auf einem Gestell trocknen Häute und viele der freien Kochstellen wirken frisch. Andererseits ist die Lichtung stark überwuchert – dann wiederum mag es eine Eigenart der ‚zivilisierten‘ Stadtmenschen sein, dass sie jeden Grashalm in ihrer Umgebung bis auf den letzten Millimeter niederstutzen müssen und die Menschen hier leben mehr im Einklang mit der Natur.
Vorsichtig machst du ein paar Schritte vor. Das Dorf erstreckt sich über eine Fläche von fast einem halben Quadratkilometer und grenzt an einer Seite an den Fluss, wo Netze, Speere und Körbe liegen. Du könntest einfach leise am Wasser entlang weiterlaufen und würdest nach einer kurzen Strecke wieder im Wald sein. Aber vielleicht kannst du mit den Menschen hier reden! Sie werden womöglich nicht deine Sprache sprechen, aber du kannst dich mit Zeichnungen, Gesten oder anders verständlich machen. Vielleicht können sie dir helfen! Entweder mit Nahrung oder mit Wissen.
Aber würden die Leute dir freundlich gesinnt sein? Du bist immer noch in Phantasma – hier könnten ebenso gut Kannibalen leben! Vielleicht wäre es besser, wenn sie dich nicht bemerken.
Du überlegst und …
- … folgst dem Fluss am Dorf vorbei. Kapitel 795:
[https://belletristica.com/de/chapters/203024/edit]
- … machst auf dich aufmerksam, falls hier jemand lebt. Kapitel 798:
[https://belletristica.com/de/chapters/203027/edit]
- … bleibst unauffällig, falls hier jemand lebt. Kapitel 802:
[https://belletristica.com/de/chapters/203031/edit]
Du wirfst einen Blick auf deine Werte, was dir inzwischen zur Gewohnheit geworden ist.
- Essen (34/100)
- Trinken (81/100)
- Gesundheit (61/100)
- Schlaf (68/100)
- Mental (90/100)
Du fühlst dich inzwischen tatsächlich hungrig, also scheinen diese Werte sehr exakt zu sein. Alles andere kannst du momentan verkraften, wobei dir bessere Werte besonders bei ‚Gesundheit‘ natürlich sehr viel lieber wären. Nun, man kann nicht alles haben … Du hoffst trotzdem, dass du dieser Welt bald entkommen kannst. Die ständigen Balken machen dich nervös.