Der Abstieg ist fast noch anstrengender als der Aufstieg. Immer wieder musst du anhalten und einen besonders steilen Hang umrunden. Als du endlich unten bist, hast du beinahe die Orientierung verloren. Entschlossen schlägst du dich trotzdem in das Unterholz und arbeitest dich dorthin vor, wo du die Wüstendünen erblickt hast.
Fremdartige Vögel kreischen im Geäst über dir. Die Sonne blitzt durch die im Wind bebenden Blätter und beleuchtet bunte Kelchblüten an den Stämmen, blühende Büsche, Trauben merkwürdiger Beeren, die du lieber nicht probieren willst, solange du nicht wirklich hungrig bist. Überall raschelt und tapst es unter Büschen und Wurzeln. Du sieht jedoch kaum etwas von diesen vielen Tieren, da die meisten zu schnell die Flucht ergreifen, wenn sie dich bemerken. In den höheren Ästen siehst du manchmal schlafende, grüne Schlangen, und auf den Stämmen sitzen bunte Fröschchen. Die Vögel haben die merkwürdigsten Federkleider. Der gesamte Wald pulsiert vor Leben.
Du hast das Gefühl, dass du immer häufiger über größere Säugetiere stolperst. Du siehst nur wenig von ihnen. Sie sind braun und wirken etwas wie große Meerschweinchen. Doch du hörst immer wieder das lautere Rascheln, dass dir verrät, dass etwas Größeres Reißaus nimmt.
Dann schwillt ein Lärm mit jedem deiner Schritte ab. Du zögerst, ob du dich seine Quelle wirklich nähern sollst. Durch die Bäume siehst du schließlich einen großen Vogelschwarm. Papageien, deren Rufe sich zu dem ohrenbetäubenden Lärm verbinden.
Offenbar gibt es dort irgendwas, das die Vögel anzieht. Du beschließt, dich vorsichtig zu nähern. Es ist sicherlich etwas zu Essen oder Wasser, und beides wäre dir in deiner Situation sehr lieb.
Du bist vorsichtig. Der Lärm der Papageien übertönt bald alle anderen Geräusche des Waldes – auch solche, die dir das Nahen eines Raubtiers anzeigen könnten. Schließlich erreichst du einen kleinen Abhang, hinter dem es steil in die Tiefe geht. Du hältst dich an einem der dünnen Bäumchen fest, die bis über die Klippe wachsen, und beugst dich vor, nachdem du sichergegangen bist, dass die Pflanze dein Gewicht halten kann. So kannst du sehen, dass Wasser aus der Felswand leckt, ein stetiges Tröpfeln, dass sich langsam zu einem Wasserfall verbindet und sich am Fuß einer vielleicht fünfzehn Meter hohen Klippe zu einem kleinen See sammelt. Hierhin zieht es die lärmenden Vögel, die als großer Schwarm über dem Wasser kreisen. Immer wieder stoßen einzelne hinab und trinken im Flug. Der Lärm ihrer Kameraden ist laut genug, um alle andere Tiere zu vertreiben, und selbst du überlegst, ob du wirklich dort unten trinken sollst. Das Wasser sieht wunderbar klar und sauber aus, es wurde sicherlich durch die Gesteinsschichten gefiltert. Über die sanften Hänge links von dir ist der See gut zugänglich. Aber schon jetzt fürchtest du um dein Gehör. Und vielleicht locken die Papageien auch Raubtiere an – oder würde ihr Lärm diese vertreiben?
Du …
- … gibst das Wasser auf und ziehst weiter. Kapitel 794:
[https://belletristica.com/de/chapters/203023/edit]
- … steigst zum Trinken hinab. Kapitel 804:
[https://belletristica.com/de/chapters/203033/edit]
Nachdenklich siehst du zu deinen Lebenswerten.
- Essen (38/100)
- Trinken (47/100)
- Gesundheit (61/100)
- Schlaf (68/100)
- Mental (92/100)
Momentan sieht es eigentlich ganz gut aus. Dein Durst ist noch fast zur Hälfte besänftigt, doch die Wanderung im schwülen Dschungel lässt deinen Wasserhaushalt rasch sinken. Du hast keine Ahnung, wie bald du wieder etwas trinken können wirst.
Beide Optionen bergen ein Risiko. Die Frage ist, welches du eher eingehen willst.