Ein chaotisches Theaterstück aus dem sandigen Almanach des Wajbaqwinat-P&Ps.
"Das Lied der Flammen"
Mitspieler:
Dhunya Akeeli (Limayeel) - Zwergin, Wissenschaftler (Giftmischer)
Wardah (Dororose) - Mensch, Wissenschaftlerin (Pflanzenforscherin)
Tiibwani (Maxi) - Mensch (Assai), Kriegerin (Pfeil & Bogen)
Rheeji (NickName) - Tiermensch, Krieger (Pfeil & Bogen)
Njola (Lyzian) - Vinpalla-Elfe, Magierin (Naturmagie)
Gertrud (Kaktus) - eine Kampfgans
Hinter den Bergen, im Fernen Osten namens Shakdee, treffen die Spieler auf eine Bergarbeiterstadt namens Assaibahin. Hier treffen sie auf einige Probleme. Beispielsweise werden nur Gelehrte in dieser Stadt ausgebildet. Magier und Krieger werden an den 'Säufer' verwiesen, der jedoch auch keine Lust darauf hat, jemanden zu unterrichten.
Außerdem ist die Stadt arm. Auch wenn die NPCs zusammenarbeiten, um das Waisenhaus zu tragen, hat dieses kaum genug Geld für alle Kinder. Ihm droht sogar die Schließung!
Unsere gutherzigen Helden finden heraus, dass der Säufer in Wahrheit Bekkal 'Bison-Bekk' Willems ist - ein berühmter Showmaster (aka "Buffalo Bill"). Durch dieses Wissen können sie ihn überzeugen, eine weitere Show abzuhalten, deren Erlös an das Waisenhaus gehen soll. Bekk hat noch ein altes Skript, so ist eine Uraufführung beschlossene Sache. Die fünf Spieler (Gertrud traf erst später als Gast dazu) können sich eine von fünf Rollen aussuchen und erhalten ihre Szenen, nach einer intensiven Lernzeit geht es dann los ...
Das Problem? Bekk hat keinem Spieler das vollständige Skript gegeben, sondern nur Ausschnitte; und der Spielleiter hat gemeinerweise Belletristicans als Publikum eingeladen!
Dies waren die Informationen vorab, woraus sich die Spieler ihre Rolle aussuchen sollten. Diese Informationen waren jedem bekannt:
- Der Held - ein tapferer junger Wabawi, der unter schmerzlichen Umständen den Sheriffstern an sich nimmt und versucht, in der Stadt am Flammenfluss für Ordnung zu sorgen. Der Schauspieler sollte ein guter Bakarireiter sein.
- Die Tänzerin - eine betörende Schönheit von großer Intelligenz, hinter deren Augenaufschlag sich ein gutes Herz und großer Mut verbergen. Der Schauspieler sollte Magie beherrschen oder sehr geschickt sein und nicht zu nervösem Zittern neigen.
- Der beste Freund - ein gutmütiger, einfacher Mann, ein braver Bergarbeiter, dessen Aufgabe im Stück es vor allem sein wird, die Zuschauer zu erheitern - jedoch ist seine loyale Seele auch zu mancher Heldentat bereit. Der Schauspieler sollte gute Sozialfähig-keiten haben und idealerweise ein Mensch, Zwerg oder Elf aus der alten Welt sein.
- Der indianische Prinz - der Sohn eines Häuptlings, entschlossen, seinen Stamm zu retten und zu jedem Opfer bereit. Der Schauspieler sollte sportlich und schwindelfrei sein, wünschenswert wäre natürlich ein Eingeborener.
- Der mysteriöse Magier - ein Fremder, dessen Gesinnung lange ein Rätsel ist, ein Mann mächtiger, geheimnisvoller Fähigkeiten. Der Schauspieler sollte Magie beherrschen oder gut bluffen können, eine hochgewachsene Gestalt wäre außerdem vorteilhaft.
Dann erhielt jeder Spieler eine detailliertere Rollenbeschreibung sowie eine Szenenliste, die jedoch teilweise nicht ganz vollständig war.
Die genauen Informationen findet ihr hinter diesen Links:
Dhunya/Held:
https://belletristica.com/de/chapters/337928/preview?token=cEzBsZ2WK1sBvAXlbqZYlw
Tiibwi/Prinz:
https://belletristica.com/de/chapters/337930/preview?token=yicNjTraAgaN9BYQ_HWmDg
Njola/Magier:
https://belletristica.com/de/chapters/337931/preview?token=r1vSTSe4O3W4IACmdXJY5g
Wardah/Tänzerin:
https://belletristica.com/de/chapters/337932/preview?token=s6Q4lIgEC_jHUFVW1VQ4Ng
Rheeji/Freund:
https://belletristica.com/de/chapters/337933/preview?token=kfovrZHEYRNIEmg8crohWQ
Mehr als diese Anweisungen hatten die Spieler nicht. Somit würden einige blind in die Szene gehen, andere etwas mehr wissen. Chaos war also von Anfang an vorprogrammiert.
Die eigentliche Handlung (in Stichpunkten) findet ihr hier:
https://belletristica.com/de/chapters/337223/preview?token=66v78lWvxE_9rdeOKgs5SA
Die größte Abweichungen besteht in der Charakterentwicklung. Der Comic Relief - also der gute Freund - wurde beispielsweise von Anfang an etwas zu kompetent gespielt. Der Indianerprinz schlug sich etwas zu früh auf die Seite der Siedler, der Held verlor die Rache für seinen Mentor komplett aus den Augen und der Magier war etwas zu deutlich darin, seine Seite zu wählen. Dadurch fielen insbesondere im dritten Akt viele Schlüsselszenen weg, wo sich die Charakterentwicklung erst abschließen sollte.
Außerdem - sprechen wir über das Kamel im Raum - die Spieler haben Akt 2 umgeschrieben, sodass statt des Heldentods nun der Prinz verletzt wurde. Dieser füllte Helds Lücke aus und wurde vom Magier gerettet, konnte dann allerdings eigentlich nicht auch noch den Gefangenen verhören. Zwar ist Tiibwi dann doch noch ins Dorf geeilt, allerdings hatte Bekkal bereits einen Alternativplan begonnen ...
Dadurch, dass der Prinz den Gefangenen auch sofort befreite, verlor der Magier eine Szene und der Comic Relief seinen Heldenmoment. Sehen wir das also als Beweis, dass Rebellionen gegen den Spielleiter immer zu Nachteilen führen!
Allerdings sind diese Sachen größtenteils verständlich, jedenfalls die Verwirrung, die sich auf die Szenenbeschreibung zurückführen lassen. Woher sollte der Prinz wissen, dass er in der zweiten Szene mit der Beute entkommen kann, wenn das nur beim Comic Relief steht? Hier hätte Rheeji dann mehr oder weniger die Initiative ergreifen müssen, aber das kann ihr auch vorher nicht klargewesen sein. Solche Fallen waren eingeplant, um ein bisschen mehr Chaos reinzubringen. Dass Bekk mitten auf der Bühne heimlich Anweisungen erteilen muss, war definitiv geplant.
Dass ein paar Charakterzüge vergessen wurden, ist eine andere Sache, aber da sich das Stück über mehrere Wochen zog, kann so was vorkommen. Auch fehlte den Spielern eine Einschätzung, welche Rolle ihre Figur im größeren Ganzen spielen würde, sodass sie da natürlich auch blind drangingen - und zuletzt gehört es zur Arbeit mit Schauspielern, dass diese die Charaktere etwas uminterpretieren ...
Bei den Rollen gab es eine Idealbesetzung. Dhunya zum Beispiel, die Panikattacken in der Nähe von Bakaris kriegen kann, sollte definitiv nicht Held spielen. Allerdings stand es den Spielern frei, sich 'falsch' zu besetzen, um etwas mehr Chaos zu generieren. Eine Panikattacke auf der Bühne wäre jedenfalls sehr lustig geworden, leider standen die Würfel gegen mich.
Alles in allem ging es aber in erster Linie darum, dass alle Spaß haben (bzw., alle Zuschauer - die Spieler sollten ruhig überfordert sein). Viele faule Tomaten und etwas Kameldung sollten regnen, denn was ist ein Theaterstück wert, wenn man keine Zuschauer hat, die einen nervös machen? Das Ende war absichtlich offen gehalten, sodass die Spieler entscheiden konnten, was mit dem Häuptling geschehen soll.
Nicht, dass genau diese Entscheidung noch Folgen haben wird ... °3°
In der nächsten Runde zeigt sich nun, wie viel Geld sie mit ihren Mühen eingenommen haben und ob das reicht, um das Waisenhaus zu retten.