Sieben Gäste:
Max erschien als erster wieder auf der Wiese. Das Oval flackerte, dann trat er heraus. Wenig später folgte ein Monstrum aus Metall, bemalt mit Totenköpfen und Flammen, das aus dem silbrigen Portal sprang und durch das niedrige Gras rollte.
Als letzte folgten Amy und Luca mit wachsamen Gesichtern.
Karo war erstaunt, wie glücklich es sie machte, die beiden wieder zu sehen. Sie wäre am liebsten sofort zu ihnen gerannt, aber Asmodais Hand lag schwer auf ihrer Schulter, eine ständige Erinnerung daran, dass sie nicht mehr frei war.
Ifrit drehte sich zu den Neuankömmlingen um.
„Ah, da seid ihr ja! Habt ihr uns vermisst?“
„Sie!“, knurrte Luca und funkelte Ifrit an.
„Sie heißen jetzt übrigens Mortimer, Kassandra und Blaze“, sagte Max mit einem sarkastischen Unterton.
„Ach, ist das so? Findet ihr nicht, dass so viele Namen für Verwirrung sorgen?“, fragte Asmodai.
„Und das kommt ausgerechnet von dir!“, rief der kleine Tobias, den Karo erst jetzt im Inneren des metallenen Rollstuhls erkannte. Er trug eine Fliegerbrille, die seine Augen verbarg und eine Lederkappe, die seinen Kopf schützen sollte.
Asmodai lachte. Seine tiefe Stimme jagte Karo einen Schauer über den Rücken. Sie fing einen Blick von Amy auf.
„Was wird das hier? Wollt ihr direkt sterben?“, fragte Luca hitzig.
„Oh nein. Ich dachte, wir vergnügen uns gemeinsam ein wenig“, sagte Ifrit mit schlecht gespielter Unschuld.
Karo sah, wie Amy und Luca einen Blick tauschten. Sie schluckte.
„Sie machen auch mit!“, platzte es aus ihr heraus. Asmodai verstärkte drohend seinen Griff um ihre Schulter und Karo schwieg. Aber Luca und Amy hatten sie verstanden.
„Ihr beide macht bei der Tour mit?“, entfuhr es auch Tobias.
Ifrit warf Karo einen wütenden Blick zu. „Du hast meine dramatische Enthüllung versaut! Asmodai!“, jammerte sie.
„Sie wird ihre Strafe kriegen“, knurrte es hinter Karo und sie warf Amy einen flehentlichen Blick zu.
„Ja, Asmodai und ich machen dieses Mal mit. Max und Karo ebenfalls. Sieben Gäste, sieben Hotels. Wir mussten leider ein wenig improvisieren“, erklärte Ifrit dann den drei Neuen.
„Improvisieren?“, wiederholte Amy und hob beinahe mechanisch einen Arm, um mit einer Pistole auf Ifrit zu zielen. Der Schuss ließ Karo zusammen zucken, aber Ifrit stand bereits neben Amy und nahm ihr die Waffe aus den Händen. Amy besaß noch eine zweite Pistole.
„Na, na, na, das ist sehr unhöflich“, Ifrit warf die Waffen Asmodai zu. Karo verfolgte mit ausdruckslosem Blick, wie er die zwei Pistolen einsteckte.
Dann klatschte Asmodai in die Hände. „Lasst uns loslegen. Wir haben heute einen weiten Weg vor uns!“
Amy war blass geworden. Als Ifrit mit Max voraus ging und Asmodai den drei Wächtern bedeutete, seiner Schwester zu folgen, taten sie es ohne Widerstand. Karo und Asmodai folgten als Schlusslicht.
„Hach ja, nichts geht über eine Wanderung in der freien Natur mit guten Freunden!“, schwärmte Ifrit.
Amy, Luca und Tobias tauschten weitere verwirrte Blicke.