Inhalt: Das Buch erzählt die Geschichte der Flucht der jungen Farbigen Cora aus der Sklaverei im Amerika des 19. Jahrhunderts.
Eindruck/Gedanken:
Das Buch ist eine eindrückliche Schilderung des Lebens von Farbigen im Amerika der Sklaverei – und nichts für schwache Nerven und sanfte Gemüter, denn der Autor scheut nicht davor zurück, bestialische Grausamkeiten in abstoßender Klarheit zu schildern. Coras Flucht führt sie durch mehrere Staaten des Südostens der USA und sie erlebt viele Dinge, die den Lesern sprachlos zurücklassen – vor allem durch das Wissen, dass Coras Geschichte sinnbildlich für viele andere Menschen steht, die unter der Sklaverei leiden mussten, deren Narben nie verblassen. Sie begegnet vielen Menschen – Farbigen und Weißen, „guten“ und „bösen“. Immer wieder wird darüber philosophiert, warum Farbige nicht als Menschen gelten, sondern als Ding, als Besitz. Der Dingstatus der Sklaven wird auch immer wieder an eingeschobenen Fahndungsplakaten sichtbar. Andere Perspektiven bieten die Einschübe aus der Sicht anderer Personen, die mit Cora auf irgendeine Weise in Verbindung stehen. Durch Erinnerungen und Vorblenden (meist am Kapitelanfang) verschwimmen die Zeiten ineinander, fließen zusammen. Whitehead ist ein großartiger Schriftsteller und hat ein schweres, aber nach wie vor wichtiges Thema mit Blick auf den heutigen Rassismus aufgegriffen. Wer also auch mit Grausamkeiten klarkommt, sollte das Buch durchaus lesen.