Inhalt: Die vier Bücher erzählen eine Frauenfreundschaft über viele Jahrzehnte.
Eindruck/Gedanken:
Vorweg: Die Autorin selbst sieht es weniger als Saga als vielmehr als komplettes Buch und sie hängen wirklich eng zusammen und sind nicht einzeln zu lesen. Das macht etwa 2300 Seiten zum Lesen, aber es lohnt sich sehr. Ich habe wirklich selten ein Buch gelesen, dass mich dermaßen begeistert hat. Die zwei Frauen (bzw. Mädchen) sind sehr unterschiedlich und haben auch sehr verschiedene Lebenswege nach der Kindheit in einem sehr gewaltvollen Milieu. Trotzdem bleiben sie sich über Jahrzehnte verbunden trotz Phasen der Distanz. Es ist auch keine perfekte/einfache Freundschaft, wie man sie sich als Ideal vorstellt, es gibt Konflikte und Probleme, Neid und Hass. Es geht viel um die Identität der Erzählerin Elena, die besonders durch Reibungen mit ihrer Freundin Lila entsteht. Die Erzählerin erzählt anekdotisch ohne feste Chronologie trotz einer groben Struktur und erweckt damit sehr authentisch das Gefühl von Erinnerungen. Gemischt ist dies mit einer sehr feinen Psychologie, die nicht lehrerhaft wirkt, sondern die Selbstanalysen der Erzählerin spiegelt, und historische Einblicke ins Italien des 20. Jahrhunderts.