Inhalt: Anhand von drei Paaren schildert die Autorin (die sich hinter dem Pseudonym George Eliot verbirgt) das Leben in der englischen Provinz Anfang des 19. Jahrhunderts.
Eindruck/Gedanken:
Die Länge des Buches sollte einen nicht vom Lesen abhalten – es ist spannend und gut geschrieben und nur wenig langatmig. Die Autorin – die für damalige Verhältnisse ein sehr ungewöhnliches Leben führte – verknüpft die dörflichen Ereignisse mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen der Zeit, die eben neben den Dorfdynamiken wie Klatsch und Tratsch eine Rolle spielen. Gelegentliche, versteckte Kritik an der Bevormundung der Frauen lassen eine Autorin vermuten. Trotzdem weisen alle Figuren Stärken und Schwächen auf, für die der allwissende Erzähler, der mit Kommentaren hervortritt, unterschiedliche Sympathien hegt. Die Perspektive erscheint stellenweise sehr modern, was im Gegensatz zu dem altertümlichen aber interessanten Schreibstil und den gestelzt wirkenden Formulierungen steht. Die vielen Namen sind oft (und besonders am Anfang) verwirrend. Rätsel, die eine Weile offenbleiben, erhalten die Spannung, wobei es stellenweise doch ein wenig so wirkt, als hätte die Autorin vergessen, dass nicht alle so Bescheid wissen können.