Inhalt: Die Welt besteht aus drei Supermächten. Ozeanien ist eine davon und wird von der Partei und dem „Großen Bruder“ regiert. Dort lebt die Hauptfigur Winston Smith, der das System hasst und ihm durch eine Liebesaffäre mit Julia entgegentritt, doch Widerstand in einem totalitären und voll überwachten Staat ist nicht einfach.
Eindruck/Gedanken:
Orwells Geschichte ist trotz hoher Theorielastigkeit und philosophischen Passagen ein spannendes und bedrückendes Buch, das in eine paradoxe Welt entführt: Gedankendelikte sind die größte Gefahr für die Partei, denen rigoros entgegen gewirkt wird, indem mit einer eingeschränkten Sprache („Neusprech“) aufrührerische Gedanken unmöglich gemacht werden sollen und die Vergangenheit beständig verändert wird durch im Ministerium für Wahrheit gefälschte Dokumentationen, besonders auch hinsichtlich des immerwährenden Krieges. Diese Paradoxie kommt im Neusprech-Wort „Doppeldenk“ zum Tragen: Der Betrug ist vielen bekannt und eigentlich offensichtlich und doch sind alle von der Lüge überzeugt, die zur Wahrheit wird. Selbst der Leser beginnt sich zwischendurch zu fragen, was wahr ist, wenn der Hauptfigur eine Geistesstörung unterstellt wird. Am Ende dieser Dystopie zeigt Orwell den Kern des Totalitarismus: Widerstand ist zwecklos.