Der Ausgang der Wette:
Durch die getönten Scheiben des Wagens sah Max zwei Gestalten auf das Gefährt zu rennen. Luca und Amy rannten Seite an Seite, verfolgt von sieben riesigen Wölfen, die sie mit weiten Sätzen einholten.
"Das schaffen sie nicht", Ifrit, die neben ihm saß, hielt eine schmale Zigarette zwischen zwei Fingern und rauchte im geschlossenen Wagen.
Asmodai zog das Steuer herum, bis der Wagen schräg stand, und hielt. Karo auf der Rückbank presste sich die Nase an der Scheibe platt. Ihr Atem beschlug das Glas, als sie flüsterte: "Kommt schon. Kommt schon!"
Asmodai öffnete die Tür und stieg aus.
"Was hast du vor?", fragte Ifrit, lehnte sich über Max' Schoß und sah dem Älteren hinterher. "Bruderherz?"
"Halbbruder", gab Asmodai zurück. Dunkle Schatten waberten um seine Gestalt, hüllten ihn schließlich in eine undurchdringliche Wolke. Als diese sich verzog, stand ein gewaltiger, pechschwarzer Wolf neben dem Wagen.
Max schluckte beeindruckt, obwohl er die Gestalt natürlich schon kannte. Ifrit zischte: "Asmodai!"
Der große Wolf legte den Kopf in den Nacken und begann zu heulen. Das Geheul war ohrenbetäubend laut, wurde aber noch von Ifrits schrillem Schrei übertönt: "Nein!"
Der Wolf heulte unbeirrt weiter. Mit aufgerissenen Augen verfolgte Max, wie die schwarzen Wölfe aus der Irrenanstalt erst langsamer wurden und dann anhielten, ohne Amy und Luca weiter zu verfolgen.
Dann waren die Wölfe mit einem Mal rings um Asmodai, ohne dass sie die Strecke zwischen ihnen irgendwie überwunden hätten. Sieben Tiere beugten die Köpfe vor dem großen, schwarzen Wolf, dessen gelbe Augen glitzerten.
"Mistkerl!", fuhr Ifrit auf. "Das zählt nicht! Sie wären gestorben, wenn du nicht eingegriffen hättest! Ich hätte die Wette gewonnen, und das weißt du! Gib mir sofort die Seelen, die du mir schuldest."
"Die Wette wurde ausgesetzt", Asmodais Stimme grollte wie Donner aus dem Wolfsmaul. "Keiner schuldet irgendwem Seelen."
"Warum hast du das getan?", fragte Ifrit wütend. "Wieso hast du sie gerettet?"
"Willst du etwa, dass deine ganze Mühe umsonst war?", der Wolf brachte es fertig, mit den Schultern zu zucken. Dann hüllten schwarze Wolken seine Gestalt ein und Asmodai stieg wieder in menschlicher Gestalt in den Wagen. "Wir haben so viel Zeit auf die blöden Stationen verwendet, das sollte nicht umsonst sein."
Ifrit sah zu Luca und Amy, die erschöpft näher kamen.
"Aber jetzt hast du die Alptraumhunde an der Arschbacke kleben."
"Damit komme ich zurecht. Ich fürchte mich vor nichts", Asmodai schenkte seiner Halbschwester ein böses Lächeln. "Außerdem können sie nützlich sein."
Die Wölfe - nun sahen sie mehr aus wie große Kampfhunde - umringten den Wagen hechelnd.