"Mama, Mama, siehst du das?", rief der kleine Junge aufgeregt und deutete stolz auf den Schneeengel auf dem Boden.
Lächelnd blickte die Mutter auf ihren Jungen hinab.
Der Junge nahm seine Mutter an der Hand und führte sie weiter durch die Winterlandschaft. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen und leichter Schnee fiel auf den Boden und die umliegenden Bäume.
"Warte auf mich!"
Die Mutter versuchte lachend ihren Jungen einzuholen, der sich von ihr gelöst hatte und schon vorlief. Sie wollte nicht, dass er hinviel und noch weniger wollte sie, dass er im kommenden Schneegestöber verloren ging.
Der Junge hielt inne und wartete brav auf seine Mutter, welche ihn daraufhin in die Luft hob und einmal herum wirbelte. Sie genoss die Zeit mit ihrem Sohn, wo sie doch wusste, dass diese so begrenzt war.
Ihr Hand führte die Hand ihres Sohnes in Richtung Himmel und beide legten den Kopf in den Nacken. Die andere Hand der Mutter, war lose um den kleinen Körper den Jungen geschlungen.
"Wenn ich groß bin, werde ich Astronaut!", gab der Sohn überzeugt von sich und lehnte sich enger an den Körper seiner Mutter.
Die Mutter seufzte wehmütig.
"Da vorne geht der Mond auf", erklärte sie sanft und deutete mit dem Finger in Richtung Horizont, wo ein blasser Mond, der grade zur Hälfte gefüllt, über dem Horizont aufsteig.
Der Junge nickte eifrig und schweig. Er wusste was jetzt kam.
"Der Himmel sieht so nah aus, als könnten wir ihn jederzeit erreichen. Vielleicht wirst du ihn eines Tages näher sein."
Während die Augen der Mutter noch am Himmel hafteten, begann der Junge zu zappeln und riss sich los, um grob ein Raumschiff in den Schnee zu zeichnen.
"Damit werde ich fliegen", begann er stolz. "Und wenn ich zurück komme, dann bringe ich dir etwas mit!"
Daraufhin formte der Junge einen großen Schneeball, mit der er seine Mutter abwarf. Diese reagierte sofort, als ihr der Schnee unter die Kleidung fiel. Augenblicklich wurde ihr kalt. Ein weiterer Schneeball folgte und die Mutter begann den Angriff zu erwidern. Schon bald lagen die beiden lachend im Schnee und mussten sich einige Minuten erholen, bevor sie wieder normal Luft holen konnten.
"Wir sollten los, es ist spät geworden."
Schmollend sah der Sohn seine Mutter an. Ein Blick auf die Uhr bestätigte allerdings, dass sie sich beeilen mussten. Also nahm der Junge die Hand der Mutter an und ließ sich aufhelfen.
"Können wir wiederkommen?", fragte der Sohn euphorisch.
Die Mutter wich der Antwort aus.
"Wir werden sehen."
Summend folgte der Junge seiner Mutter, bis sie vor einer breiten Tür ankamen. Schnell klopfte die Mutter dem Sohn den Schnee von der Kleidung, welcher in feinen Flocken auf den Boden fiel.
Ein Rumpeln erklang und es begann zu schneien. Erst ganz leicht, dann immer heftiger. Das Schneegestöber begann, wie angekündigt, auf die Minute pünktlich. Die Mutter nahm sich noch einen Moment Zeit, um durch den dicht fallenden Schnee, hinauf in den blauen Himmel zu schauen. In diesem Moment sah er fast echt aus. Kurz drauf öffnete die Mutter die Tür und Hitze kochte ihr entgegen, als die kleine Familie auf die Oberfläche des Mars hinaus trat.