Ricks Finger schwebten über dem Gebäck, was Lars unwillkürlich an das 'Zwei-Finger-Suchsysthem' erinnerte, was er noch immer täglich bei seinem Laptop zur Anwendung brachte.
"Entscheidest du dich heute noch?", neckte Lars seine Freundin und schnappte ihr genau unter den Fingern den Lebkuchen weg, für welchen diese sich soeben entschieden hatte. Rick schaute ihren Freund entrüstet an. Der zuckte jedoch nur mit den Schultern.
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben".
Damit schob sich Lars den Lebkuchen in den Mund und begann genüsslich zu kauen. Kurz ließ Rick ihre Finger erneut über dem restlichen Gebäck schweben, bevor sie sich es anders überlegte. Kurz wartete sie noch ab, bevor sie Lars Kopf zu sich heranzog und ihre Lippen zu einem Kuss vereinigte.
Überrascht gab Lars seiner Freundin nach, welche sich kurz darauf, als sei nichts gewesen, einen Zimtstern angelte und diesen diesmal schnell vernichtete, bevor Lars auch nur auf die Idee kommen konnte, ihr den auch zu klauen.
"Manchmal überrascht du mich immer wieder", kommentierte Lars das Tun seiner Freundin, bevor er einen Schluck seines Glühweins trank und sich entspannt auf ihrem gemeinsamen Sofa zurück lehnte.
"Weil ich Unmengen an Keksen verschlingen kann?", fragte Rick und griff wie um ihre Aussage zu unterstreichen nach einem weiteren Zimtstern.
"Weil du mich einfach so küsst", entgegente Lars und beobachte seine Freundin genau.
Diese verzog ihre Lippen jedoch nur zu einem Schmollmund.
"Ich bin ace, nicht aromantisch."
Nickend trank Lars einen erneuten Schluck Glühwein und wartete darauf, dass Rick weitersprach.
"Und außerdem muss ja nicht jeder stundenlang knutschend das Wohnzimmer blockieren."
Lars konnte gerade noch verhindern, dass er sich an seinem Getränk verschluckte.
"Ich weiß, dass war vielleicht nicht so sensibel", gab er kleinlaut zu und beobachtete Rick dabei, wie sie sich ein weites Mal an dem Gebäck bediente und nun ihn abwartend ansah. Allerdings schweig Lars und fixierte nur die rote Flüssigkeit in seiner Tasse. Erst Ricks Lachen ließ ihn wieder aufblicken.
"Was wirklich unsensibel war, war jeden Abend euer Sex. Ihr hättet wenigestes um Mitternacht fertig sein können. Dir ist schon klar, dass mein Kopfende des Bettes direkt an deiner Wand ist?"
Nun musste Lars leicht rot anlaufen, wobei auch er sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
"Und du hättest es unterlassen können mitten drin reinzukommen und uns zu bitten - wie war dein Wortlaut - es leiser zu treiben, weil du am nächsten Tag eine Klausur hattest."
Rick schlug auf Lars Worte hin unschuldig die Augen nieder, was jedoch ihr Grinsen lügen strafte.
"Ist ja nicht mein Problem, dass ihr nicht abgeschlossen hattet."
Jetzt musste auch Lars lachen und griff nach einem Lebkuchen, den er Rick auffordernd vor die Lippen hielt. Diese ließ sich nicht lange bitten. Allerdings konnte Rick es auch nicht lassen, einmal sanft in Lars Finger zu beißen.
Gespielt entrüstet riss Lars seine Hand weg.
"Meine kleine bissige Katze", murrte Lars und strich gleichzeitig sanft über Ricks Hand.
Diese lehnte sich an Lars Schulter und ließ zu, dass dieser ihr einen Arm über die Schulter legte.
"Wenn schon deine Naschkatze", resümierte Rick den inzwischen fast leeren Teller voller Gebäck.
Als Antwort zog Lars Rick nur ein wenig näher an sich heran und gab ihr einen sanften Kuss auf den Kopf.
"Meinst du, du kannst das?", flüsterte Rick und schaffte es mit ihren Worten, die Luft kaum zu durchbrechen.
"Wir schaffen das gemeinsam!"