Gerold harrte regungslos im Wasser aus und beobachtete gebannt die heißen Spiele der beiden Frauen. Er vermied jede noch so kleine Bewegung, um nicht von ihnen entdeckt zu werden. Sein Versteck zwischen den tief hängenden Ästen der Weiden war relativ sicher. Es bestand kaum Gefahr, dass er aufgespürt werden konnte.
Dafür war der Platz der Frauen recht unsicher. Vom Weg aus konnte man sie zwar nicht sehen, doch die wollüstigen Laute ihres Liebesspiels waren bestimmt auch von dort aus nicht zu überhören. Das hohe Gras und die dichten Büsche boten einem allfälligen Lüstling eine geradezu ideale Deckung, um sich unbemerkt anzuschleichen. Dass dies in wenigen Minuten tatsächlich geschehen und er der Retter in der Not sein würde, konnte der heimliche Beobachter noch nicht ahnen.
Äußerst vorsichtig näherte sich der Schmied dem Ufer, damit er das zügellose Treiben am Rande des Weihers genauer beobachten und das leise Stöhnen der erregten Frauen noch besser hören konnte. Wie Mann und Frau miteinander schliefen, wusste er aus eigener Erfahrung. Doch wie sich zwei Frauen gegenseitig verlustieren konnten, entzog sich seiner Kenntnis. An das Geschehen zwischen zwei Männern mochte er sich erst gar nicht erinnern. Zu sehr ekelte ihn der Nachgeschmack an den mit dem Stallknecht kopulierenden Koch an.
So wandte sich Gerold wieder den Ereignissen am Ufer zu. Er verdrängte die unschönen Erinnerungen und widmete sich dem lieblichen Anblick der Frauen. Seine aufkommende Lust zwang ihn, seinen Schwengel anzufassen, der sich trotz des kalten Wassers erneut zu voller Stärke aufrichtete. Diesmal allerdings hinderte ihn keine beengende Kleidung.
Plötzlich bemerkte der Schwimmer eine Bewegung zwischen den Büschen. Er schaute genauer hin und sah, wie jemand durch das Gras robbte und sich somit den Frauen näherte. Nur konnte er nicht erkennen, wer sich da versteckte. Erst als sich der ungebetene Gast etwas aufrichtete, konnte er die Gestalt in den zerlumpten Kleidern ausmachen. Er schien dieselbe Absicht wie Gerold zu haben: auch er wollte das Liebesspiel Kunigundes mit ihrer Magd Gertrude beobachten.
Der heimliche Beobachter im Wasser beachtete die Frauen nicht mehr, sondern richtete sein Augenmerk lieber auf den anderen Mann. So ganz geheuer war ihm dieser nämlich nicht. Irgendwoher kannte er ihn, nur wusste Gerold nicht mehr, woher. Grinsend erkannte er, wie sich der Fremde über die dicke Beule in seinem Schritt rieb und sich bei diesem erregenden Schauspiel befriedigen wollte. Dass der Fremde Frevel im Sinne hatte, an diese Möglichkeit dachte Gerold gar nicht.
Vorsichtig huschte der zweite Beobachter näher an die Frauen heran. Diese bemerkten noch immer nicht, dass ihr schändliches Tun bereits entdeckt worden war. Stöhnend und sich aneinander reibend wälzten sie sich auf der Grasnarbe hin und her. Gerade noch war Kunigunde oben, schon lag ihre Magd über ihr und spendete der Herrin die schönsten Gelüste.
Gerold beobachtete gespannt das Geschehen. Den zweiten Beobachter hatte er bereits aus seinen Gedanken verbannt, so sehr faszinierte ihn der liebliche Anblick der nackten, sich liebkosenden Schönheiten.
Für Gerold unerwartet sprang der im Gebüsch versteckte Mann plötzlich auf und eilte auf die Frauen zu. Das geschah so schnell, dass sie ihn erst bewusst wahrnahmen, als er direkt vor ihnen stand und sie hämisch angrinste.
„Zwei Grazien auf einmal“, grölte der Mann und rieb sich obszön über sein Gemächt. „Und das auch noch nackt. Genau wie für mich geschaffen.“ Rasch löste er das Seil, das seine Hose zusammenhielt und ließ sie fallen. Sein Prügel sprang hervor, stark und steil abstehend.
Erschrocken sprang die Magd auf und wollte wegrennen. Doch der Fremde packte sie am Schopfe und hielt sie fest. Mit der anderen Hand ergriff er Kunigunde, die wie erstarrt da saß und sich nicht rühren konnte. Er zwang sie, sich vor ihm hinzuhocken.
Während er Gertrude weiterhin festhielt, griff er nach Kunigundes Kinn. Er drückte so heftig auf ihre Kiefer, dass sie den Mund öffnen musste. Das nutzte der Grobian aus und stieß seinen erigierten Schwanz tief in Kunigundes Rachen. Die hechelte und keuchte, ja, würgte sogar und versuchte krampfhaft nach Luft zu ringen. Der Unhold hatte kein Erbarmen mit ihr. Immer wieder stieß er in ihren Mund, dass ihr kaum Luft zum Atmen blieb.
„Ja, das gefällt dir, du alte Schlampe“, stieß der Mann keuchend aus. „Gleich ist deine Gespielin dran. Auf ihre Fotze freue ich mich besonders. Die ist bestimmt schön eng.“ Dabei hielt er Gertrude weiter an ihren Haaren fest. „Mach dich schon mal bereit, knie dich hin“, höhnte er weiter. „Ich mag es von hinten, du Hündin. Sieh nur, wie die feine Dame meinen Schwanz für dich bereit macht. Schau richtig hin. Das gefällt dir doch, wie sie mir einen bläst. Das geilt dich auf, gib es zu! Schlampen wie dir gefällt das. Dein Loch tropft schon vor Nässe, man kann es sogar riechen.“
Endlich erwachte Gerold aus seiner Starre, die ihn zu Beginn des Angriffs erfasst hatte. Er konnte diesen Frevel nicht zulassen. Vorsichtig schlich er sich ans Ufer. Sein Vorteil war es, dass er sich dem Unhold von hinten nähern konnte und deshalb nicht bemerkt wurde.
Gerold sah sich um und fand zufällig einen derben Knüppel, den er als Waffe nutzen konnte. Gertrudes Gesicht verzerrte sich vor Schreck, als sie einen weiteren nackten Mann auf sich zueilen sah. Doch Kunigundes Peiniger ahnte nichts Böses, er weidete sich lediglich an Gertrudes panischer Angst.
Mit Schwung holte Gerold aus und ließ den Knüppel auf den Schädel des Mannes nieder sausen. Dieser ließ Gertrude vor Schreck los. Die ergriff die Chance und sprang beiseite, um aus der Griffweite des Mannes zu kommen und um ihre Blöße zu bedecken.
Kunigunde selbst erkannte geistesgegenwärtig die Lage und biss ihrem Peiniger heftig ins Gemächt. Der Unhold jaulte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und war im Begriff, seine Faust gegen die ihn beißende Frau zu erheben. Sehr zu seinem Leidwesen, biss die noch fester zu. Vor Qual aufjaulend versuchte er, Kunigunde immer wieder von sich wegzustoßen und ihr ins Gesicht zu schlagen.
Gerold kam dem aber zuvor, sein zweiter Hieb mit dem Knüppel ließ den überwältigten Mann ohnmächtig zusammenbrechen. Hart schlug sein schlaffer Körper auf dem Boden auf. Kunigunde konnte gerade noch so beiseite kriechen, sonst wäre er mit seinem gesamten Gewicht auf sie gefallen.
Die befreite Frau hustete sich den blutigen Schleim aus ihrer Kehle. Angeekelt spuckte sie noch mehrmals aus, bis ihr Speichel wieder eine normale Farbe angenommen hatte. Erst dann wagte sie es, in Gerolds Richtung zu schauen.
Gertrude hatte inzwischen die getrockneten Unterkleider von den Ästen des Baumes geholt und hielt nun ihrer Herrin das ihrige hin. Verschämt zogen sich die beiden Frauen an, bedeckten hastig ihre Blößen.
Während des ganzen Geschehens hatte niemand ein Wort gesprochen. Gerold stand, nackt wie Gott ihn schuf, vor Kunigunde und Gertrude, die ihn nun interessiert betrachteten. Vor allem seine Mitte erregte ihre Aufmerksamkeit. Leise tuschelten sie miteinander, doch dann besannen sie sich.
„Mag er mir sagen, wer er ist“, ergriff Kunigunde als Erste das Wort.
Gerold errötete wie ein Bub und senkte seinen Kopf.
„Ich bin Gerold, der Schmied auf eurer Nachbarburg. Ritter Arthur ist mein Dienstherr“, brachte er endlich stockend hervor. „Ihr seid Kunigunde, die Frau des Ritters Siegreich? Und die junge Dame neben euch ist bestimmt eure Anstandsdame?“ Fragend blickte er die Frauen an. Bei dem Wort Anstandsdame errötete Gertrude.
„Ich bin nur eine einfache Magd, die ihre Herrin auf einem Ausflug begleitet“, berichtigte Gertrude den Schmied, der sie wie die Schlange das Kaninchen musterte.
„Den Ritter Arthur kenne ich, genau wie seine Gemahlin Brunhild und beider Tochter Sigurd“, erwiderte Kunigunde auf Gerolds Rede. „Wir sind ihm zum Dank verpflichtet“, sprach sie einfach weiter und reichte ihm ihre Hand. Dass dieser immer noch nackt vor ihr stand, schien sie weder zu beeindrucken noch zu stören.
„Herrin, ihr seid mir nicht zum Dank verpflichtet. Ihr und eure Magd wart in Gefahr, was ich sofort erkannte und ich kam euch zu Hilfe, mehr nicht. Ich tat nur meine Pflicht“, wehrte Gerold ab. „Doch jetzt lasst uns den Angreifer binden, ehe er wieder zu sich kommt und vielleicht noch seiner gerechten Strafe durch Flucht entgehen kann.“
„Er hat recht“, antwortete Kunigunde. „Vorher zieht er sich etwas über. Er ist ja ganz nackt“, worauf Gerold erneut die Röte ins Gesicht schoss. Flugs holte er sein Kleiderbündel, das er achtlos ins Gebüsch geworfen hatte und zog sich seine Hose über. Dann machte er sich daran, den überwältigten Unhold zu fesseln. Dazu nutzte er gleich dessen Seil, das sein Beinkleid zusammengehalten hatte. Nachdem Gerold fertig war, schlug er den immer noch Bewusstlosen ins Gesicht, damit dieser erwachte.
Kaum wieder bei Sinnen, erkannte der Unhold seine missliche Lage. Heftig zerrte er an seinen Fesseln, doch vergebens. Gerold hatte gute Arbeit geleistet. Da half kein Zetern, er blieb gefesselt und gefangen.
„Still“, herrschte Kunigunde ihren Peiniger an, die sich inzwischen, genau wie Gertrude, vollends angekleidet hatte. „Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Man überfällt keine wehrlosen Frauen, um sie zu schänden!“
Vor sich hin schimpfend gab der gefesselte Mann endlich Ruhe und ergab sich seinem Schicksal.
„Gerold, begleite mich und meine Magd zu deinem Herrn, damit dieser über den Mann urteilen kann“, wandte sich Kunigunde an Gerold.
Der zog den Gefesselten rabiat auf die Füße und los ging es zu Ritter Arthur, der gerecht nach Gesetz und Ordnung richtete.
Noch Wochen später lachten die Bediensteten der Burg über die gerechte Strafe des Verurteilten, der einige Tage mit heruntergelassenen Hosen am Pranger ausharren musste. Die Leute machten sich einen Spaß daraus, ihn mit faulen Eiern oder Gemüse zu bewerfen oder sein nacktes Hinterteil die Gerten spüren zu lassen, ehe er mit Schimpf und Schande davon gejagt wurde. Nur Kunigundes Gnade hatte er es zu verdanken, dass der Henker nicht sein Beil schärfen musste.
Und Gerold, was wurde mit ihm? Er hatte ab sofort bei Kunigunde etwas gut. Genauso bei Gertrude, der der Schmied bestens gefiel. Was aus den beiden wurde? Schauen wir einfach, was wird. Wer weiß, was die Zukunft noch bringt.