Gerold hatte den Vorfall am Weiher mit Kunigunde und Gertrude schon fast vergessen. Die beiden Frauen von der Nachbarburg seines Dienstherrn waren nur selten zu Besuch und für den Schmied selber unerreichbar. Daher verschwand das Ereignis auch aus Gerolds Gedächtnis.
Eines Tages jedoch wurde er auf eine etwas andere Art und Weise daran erinnert. Das kam so:
Gerold ging eben seiner Arbeit in der Schmiede nach. Die Sensen für die Grasmahd mussten neu geschärft werden. Plötzlich hörte er eine ihm bekannte Stimme. Er schaute sich um und entdeckte Kunigunde, wie sie eben auf ihrem Pferd in den äußeren Burgring einritt. Neben ihr saß auf einem prächtigen Rappen ein Ritter in seiner Rüstung. Gerold nahm an, dass es Kunigundes Ehemann war, der sie begleitete.
Kaum waren die beiden Besucher auf dem Hof, als eilig zwei Stallburschen angerannt kamen. Sie halfen dem Ritter vom Pferd, der dann wiederum der Frau beim Absteigen half. Die Burschen nahmen den Ankömmlingen die Pferde ab und führten diese in die Stallungen, um sie dort zu versorgen.
Die Frau sah sich um und erblickte Gerold vor der Schmiede bei der Arbeit. Sie tippte ihrem Begleiter an den Arm und zeigte zu Gerold hinüber. Der Ritter wandte seinen Kopf in die angedeutete Richtung. Gerold, der den Anlass dazu nahm, eine kurze Pause zu machen, schlug das Herz vor Aufregung bis zum Hals. In den unteren Gefilden seines Körpers machte sich sogar sein Anhängsel bemerkbar, als er an die nackte Kunigunde dachte, die er vor bösem Unbill gerettet hatte. Doch das war gerade sehr unpassend. So nahm er sich zusammen und konzentrierte sich auf die bekleidete Kunigunde und ihren Begleiter.
Der Mann nahm nun seinen Helm ab und Gerold konnte Kunigundes Gemahl erkennen, dem er vor vielen Monaten einmal begegnet war. Ihm fiel im letzten Moment seine gute Kinderstube ein. Seine Mutter hatte ihm damals beigebracht, wie man sich höher gestellten Personen gegenüber verhalten muss. Gerold deutete eine Verbeugung an, die der Ritter, so gut es in seiner Rüstung ging, erwiderte. Dann begab sich Gerold wieder an seine Arbeit, die dringend erledigt werden musste. Er hatte so viel zu tun, dass er schnell vergaß, wer auf der Burg zu Besuch war. Das war auch gut so, denn am Abend sollte ihn eine weitere Überraschung erwarten.
Bei Sonnenuntergang legten alle ihre Arbeit nieder und versammelten sich wie immer auf dem Burghof. Gerold mischte sich unters Volk. Ihm gelüstete es nach langer Zeit wieder einmal nach einer Frau. Kunigundes Anblick am Nachmittag erinnerte ihn wohl daran, dass das Ding, das er in der Hose mit sich herumtrug nicht nur zum Urinieren bestimmt war.
Trotz intensiver Suche und Bemühungen hatte Gerold bis jetzt noch keine Partnerin gefunden, die mit ihm für immer zusammen sein wollte. Eigentlich war er ein bodenständiger Mann, der die Intimität der Ehe vorzog, anstatt sich immer wieder mit verschiedenen Gespielinnen zu verlustieren. Doch entweder war die Schmiede zu dreckig, oder Gerold zu arm, die Damen, denen er bisher den Hof machte, fanden immer wieder eine Ausrede, um keine Verbindung mit Gerold eingehen zu müssen. Allerdings wenn es nur um das Eine ging, sagte keine nein. So blieb ihm bisher nichts weiter übrig, als seine Gier ab und an auf die Schnelle zu befriedigen. Natürlich hatte das Junggesellendasein auch seine Vorteile: Er musste keine Familie ernähren und war niemandem Rechenschaft schuldig, außer sich selber. Doch auch seine Mutter litt darunter. Wie sehr wünschte sie sich Enkelkinder, die sie nach allen Regeln der Kunst verwöhnen konnte. Doch wo es keinen Deckel zum Topf, also zu Gerold keine Ehefrau gab, gab es auch keine Kinderlein und somit für sie keine Enkelkinder.
Unter den Angestellten, die sich auf dem äußeren Burghof versammelt hatten, tummelte sich an diesem Abend auch Gertrude, die ihrer Herrin zur Burg seines Dienstherrn gefolgt war. Insgeheim erhoffte sie sich damit, ihrem Retter über den Weg zu laufen und ihm auf ihre Art und Weise Dank zu erweisen. Die Herrschaften, somit auch Gertrudes Dienstherr und dessen Gemahlin Kunigunde, feierten ihr eigenes Fest im großen Saal. So hatte Gertrude Zeit, sich unter die Bediensteten zu mischen und sich umzusehen. Erst wenn ihre Herrin zu Bett gehen würde, musste sie ihr behilflich sein. Womöglich sogar nicht einmal das, wenn Kunigundes Gemahl seiner Frau Avancen machte und ihr die Nacht versüßen wollte.
Gertrude schlenderte von Tisch zu Tisch, begrüßte alte Bekannte, oder wurde denen vorgestellt, die sie noch nicht kannte. So kam sie auch an Gerolds Tisch, den sie bisher noch nicht entdeckt hatte. Als sie schließlich den Schmied zu Gesicht bekam, schlug ihr Herz sogleich höher.
„Oh, du auch hier“, rief sie erfreut und umrundete den Tisch, um an Gerolds Seite zu gelangen.
Gerold sah von seinem Essen auf, um zu erfahren, wer ihn da bei seinem wohl verdienten Abendmahl störte. Erst wusste er nicht, wer die Frau war, die da vor ihm stand. Doch dann erinnerte er sich.
„Du bist doch…“, antwortete er und überlegte angestrengt. Doch Gertrudes Name wollte und wollte ihm nicht einfallen.
„Na ich muss ja eine bleibende Erinnerung bei dir hinterlassen haben, dass du nicht mal mehr weißt, wer ich bin“, frotzelte Gertrude. Dabei machte sie ein ernstes Gesicht und tat erbost.
„Ja, ja, lass mich doch erst einmal überlegen, woher ich dich kenne“, bat Gerold mit verbitterter Miene. „Oder gib mir einen winzig kleinen Hinweis.“
„Weiher, der Unhold…“, half ihm Gertrude auf die Sprünge.
Wieder überlegte Gerold angespannt. Dann endlich kam ihm die Erleuchtung.
„Ja, klar, der Weiher!“, erwiderte er. „Du bist die Gertrude von der Nachbarburg!“
„Na endlich klingelt es“, freute sich Gertrude.
„Angezogen siehst du so anders aus“, gab Gerold noch zum Besten. „Damals gefielst du mir allerdings etwas besser und die Kunigunde auch“, setzte er hinzu, dabei grinste er recht anzüglich.
„Pst“, machte die Magd, die sich jetzt neben ihn setzte, „es muss nicht jeder wissen, dass du mich und meine Herrin am Weiher bei unserem Spiel beobachtet hast“, flüsterte sie Gerold zu. „Der Herr weiß auch nicht alles. Einiges haben wir ihm lieber verschwiegen.“
„Ah ja“, machte Gerold nur, der nicht wirklich verstand, warum Teile der Angelegenheit verschwiegen wurden.
„Auch, dass du bei unserer Rettung ebenfalls nackt warst, weiß er nicht. Es würde ihn sehr erzürnen, wenn er erfahren sollte, dass sich seine Gattin von einem fremden, entblößten Mann aus ihrer peinlichen Notlage helfen lassen musste. Also bitte, nichts sagen“, bettelte Gertrude. „Der Herr treibt sich ja lieber auf Schlachtfeldern rum, anstatt seine Gemahlin glücklich zu machen. Kein Wunder, dass sie sich ihren Spaß woanders suchen muss.“ Gertrude zog eine Schnute, worüber Gerold herzlich lachen musste. Die Gertrude gefiel ihm sehr. Nur wie sie zu ihm stand, das konnte er noch nicht erkennen. Vielleicht wäre ja sie bereit für mehr. Doch damit wollte Gerold nicht gleich kommen. Es gab zwar Frauen, die darauf standen, rigoros angemacht zu werden, ob Gertrude auch eins von diesen Weibsbildern war, wusste er nicht. So ließ er es lieber langsam angehen, anstatt gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
„Magst du dich mit hersetzen und mir Gesellschaft leisten?“, fragte Gerold und deutete auf den freien Platz neben sich. Wie es sich gehörte, bot er ihr etwas zum Essen an.
„Gerne“, erwiderte Gertrude und setzte sich auf die Bank. Schweigend sah sie Gerold beim Essen zu. Sie selbst mochte nichts, sie war nicht hungrig. Nicht hungrig war zwar ein wenig untertrieben, sie plagte ein etwas anderer Hunger.
So beobachtete Gertrude den neben ihr sitzenden Gerold. Sie sah, wie sich seine kräftigen Zähne ins Fleisch der fettigen Hühnerkeule schlugen. Die Bratensoße lief ihm übers Kinn und tropfte auf das nicht mehr ganz saubere Hemd. Gerold griff nach dem Krug Bier, der vor ihm auf dem Tisch stand, setzte an und trank mit großen Schlucken die köstliche Flüssigkeit. Dabei hüpfte sein Adamsapfel auf und ab. Gerade noch konnte Gerold ein lautes Rülpsen unterdrücken. Hinter vorgehaltener Hand entließ er diskret die überschüssige Luft aus seinem Mund.
Gertrude musste lächeln, sie spürte Gerolds Bemühungen, sich ihr gegenüber sittsam zu verhalten. Er gefiel ihr wirklich, musste sie sich ehrlicherweise zugestehen. Gerold war ein Mann, der das Herz in ihrer Brust hüpfen ließ. Nicht nur in der Brust wurde es ihr warm, wenn sie an ihn dachte. Denn das, was er in seiner Hose mit sich herumtrug, erweckte ein gewisses Kribbeln in ihrem Unterleib. Gut, sie hatte das Objekt ihrer Begierde bisher nur im Ruhezustand bewundern können, doch das, was sie damals sah, war nicht von schlechten Eltern. Die Erinnerung daran ließ sie leise aufseufzen.
Gerold bemerkte ihre offensichtliche Unruhe.
„Was plagt dich“, wollte er wissen.
„Ach, weißt du“, begann Gertrude, „wenn ich dich hier so sehe, kommen mir Dinge ins Gedächtnis, die ich schon ewige Zeiten nicht mehr getan habe.“ Dabei errötete sie leicht. Ihre Wangen nahmen die Farbe von reifen Äpfeln an, die dazu einluden, hineinzubeißen und sie zu genießen.
Noch wusste Gerold nicht, was Gertrude wollte. Deshalb bohrte er weiter, um mehr zu erfahren.
„Erzähle“, bat er Gertrude, die daraufhin noch mehr errötete.
„Gut“, ließ sie sich darauf ein. „Aber niemanden weitersagen“, stellte sie als Bedingung, auf die Gerold einging. „Ich brauche mal wieder einen Mann“, platzte sie einfach mit der Wahrheit heraus. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, schlug sie sich selbst auf die Mund, als wolle sie damit das Gesagte ungeschehen machen. Doch Gerold hatte richtig gehört. Das nutzte er nun für sich. Womöglich konnte er Gertrudes Gier heute ausnutzen, um seine eigene zu stillen.
„Da geht es dir wie mir“, flüsterte er Gertrude ins Ohr.
„Wie? Du brauchst auch einen Mann“, antwortete sie erschrocken. „Ich wusste nicht, dass du sündigst.“ Gerade wollte sie aufspringen und weggehen, Gerold jedoch hielt sie fest.
„Nein, das hast du falsch verstanden“, versuchte er die Frau zu beruhigen. „Ich brauche keinen Mann, eine Frau brauche ich!“
„Du bist also nicht…?“
„Natürlich nicht, das ist doch Sünde“, schnitt Gerold Gertrude das Wort ab. „Eine zarte, weiche Frau mit schönen, weichen Rundungen, genauso wie du, so etwas brauche ich.“
„Du meinst, du willst mit mir?“
„Mein hartes Fleisch in dich stecken und schöne Dinge mit dir tun, das möchte ich“, sprach Gerold einfach weiter. Nur der Gedanke daran ließ sein Glied steif werden. „Schau mal, wie sehr er sich danach sehnt“, sagte Gerold, griff nach Gertrudes Hand und führte sie unter den Tisch. Zarte Finger ertasteten die erstarkte Wurst. Gertrudes Augen wurden vor Überraschung immer größer. Das, was ihre Finger dort spürten, war mehr als sie erahnt hatte. Das zarte Kribbeln in ihrem Unterleib steigerte sich zum begehrlichen Jucken und zwang sie dazu, unruhig auf der Bank hin und her zu rutschen.
Auch Gerold wurde es ganz anders. So lange Zeit hatte er keine Frauenhand an seinem Beglücker gespürt, geschweige denn andere schöne Dinge damit getan.
„Gehen wir?“, fragte Gerold leise. „Ich kann es kaum erwarten.“
Anstatt zu antworten, stand Gertrude auf und folgte Gerold in dessen Schmiede. Dort sah sie sie sich um.
„Hier willst du?“, wollte sie wissen. Ein wenig enttäuscht war sie schon, dass ihrem Galan kein besserer Platz als diese dunkle, verrußte Schmiede für ihre gemeinsame Liebesstunde einfiel.
„Natürlich nicht. Komm“, antwortete Gerold und nahm die Frau bei der Hand und führte sie in seine Unterkunft im Nachbarzimmer.
„Na hoffentlich ist es dort sauberer als hier“, dachte Gertrude. Am liebsten hätte sie auf dem Absatz kehrt gemacht. Doch als sie durch die Tür in die Stube schritt, kam sie aus dem Staunen nicht heraus. Es roch zwar ein wenig nach Rauch, doch der Raum war blank geputzt. Der Tisch war sauber abgeschrubbt, so auch der Fußboden. Sogar die Bettstatt lud dazu ein, sich dort niederzulegen. Sie konnte das saubere Stroh riechen, das Gerold in regelmäßigen Abständen wechselte.
„Schön hast du es hier“, lobte Gertrude, „sehr sauber ist es auch. Das hätte ich nicht erwartet.“
„Danke“, erwiderte Gerold, der doch glatt vor so viel Lob errötete. Sein Vorhaben, mit Gertrude eine schöne Stunde zu erleben, vergaß er jedoch nicht.
„Magst du nicht näher treten?“, fragte Gerold.
„Gerne“, säuselte Gertrude und trat so nah an Gerold heran, dass er ihren Atem in seinem Gesicht spüren konnte. Wohl beabsichtigt, gewährte sie ihm dabei einen tiefen Blick auf ihren Busen, der ein wunderschönes Tal in ihrem Ausschnitt bildete. Gerolds Herz machte einen Hüpfer, etwas anderes aber auch. Wie von Geisterhand geführt, machte sein Frauenbeglücker einen Aufstand.
Gertrude bemerkte die Misere und grinste verschmitzt.
„Da will jemand was“, meinte sie. Dabei lächelte sie wissend. Ein Griff in Gerolds untere Region bestätigte ihre Annahme. „Ja“, kommentierte sie einfach. „Da ist was hart. Aber ganz schön hart.“ Sie blickte tief in Gerolds Augen, dass der beinahe denken musste, in Gertrudes himmelblauen Augen, die wie Bergseen schimmerten, ertrinken zu müssen.
Gerold nahm seine Besucherin einfach in seine Arme. Er umschlang sie mit einem Arm, mit einer Hand griff er nach ihrem Kinn. Sanft zwang er Gertrude, ihm noch tiefer in die Augen zu blicken. Sein Mund senkte sich auf ihren nieder. Seine Lippen berührten die ihrigen. Erst ganz zart, ja fast etwas zurückhaltend. Dann fand Gerolds Zunge den Weg zwischen Gertrudes Lippen hindurch. Er traf auf ihre Zunge. Die beiden kämpften miteinander, umschlangen sich.
Gertrudes Atem beschleunigte sich rasant, immer höher hob sich ihr Busen, der inzwischen gegen Gerolds Brust gedrückt wurde. Gerold spürte den schnellen Herzschlag durch den dünnen Stoff seines Hemdes. Willig überließ sich Gertrude seinen kräftigen Armen, mit denen er sie eisern festhielt. Leise stöhnte Gerold auf, fast konnte er nicht mehr an sich halten, als er bemerkte, wie sich ihr Unterleib seinem Liebesgerät entgegen drängte. Doch ehe er so kurz vor dem Ziel ausgebremst werden könnte, wollte er es lieber langsam angehen lassen. Gertrude sollte sich nach ihm verzehren, ihn anbetteln, sie doch endlich zu nehmen. Erst dann würde er sie beglücken, sie zum Stöhnen bringen, sie vor Wollust schreien lassen.
Während Gerold sie weiter küsste, tastete er nach den Bändern ihres Kleides. Langsam löste er den Knoten, fädelte das lange Band aus den zahlreichen Ösen. Ein letzter Zug an der Schleife ihrer Vorbindeschürze nahm dem Ganzen den letzten Halt, ihr Kleid sank zu Boden. Nur im Unterhemd stand die Frau nun vor ihm. Hart drückten sich Gertrudes dunkle Brustwarzen durch das zarte Gewebe des dünnen Stoffes. Gerolds ließ seinen begehrlichen Blick über ihren Körper wandern, dorthin, wo er den Himmel auf Erden vermutete. Doch dort konnte er noch nichts erkennen.
Zart strich Gerold über die hervorstehenden Brustwarzen. Gertrude stöhnte leise auf. Ihr wurde schwindelig, sie schwankte. Gerold nutzte natürlich die willkommene Gelegenheit, hob seine Gespielin auf und trug sie zu seinem Bett. Zärtlich legte er sie nieder, beugte sich vor und schob die Träger ihres Hemdchens von ihren Schultern..
Mit glasigen Augen schaute sie ihren Liebhaber an, als Gerold ihre Brustnippel liebkoste. Lüstern strich ihre Zunge über ihre Lippen und ließ diese feucht glänzen. Dann griff sie nach Gerold und zog ihn zu sich auf das Lager. Gerold legte sich neben sie, stützte seinen Kopf auf seinem Arm ab und blickte seiner Bettgefährtin verliebt in ihre sehnsüchtig leuchtenden Augen. „Bitte, liebe mich“, flüsterte sie, als ihr Verlangen übermächtig wurde.
Gerold ließ sich nicht lange bitten, genau auf dieses Signal hatte er gewartet. Willig ließ sich Gertrude von ihrem Liebhaber entkleiden, hastig riss sich danach der Schmied die Kleider vom Leib. Ungeduldig bettelte Gertrude, nun endlich von ihm genommen zu werden. Gerold ließ sich jedoch viel Zeit und genoss den Augenblick. Er verwöhnte ihren zarten Körper mit Händen und Zunge.
Mühsam zügelte Gerold seinen Trieb, gleich über Gertrude herzufallen. Die ekstatischen Schreie ihrer höchsten Lust, die er ihrem Mund entlocken konnte, spornten ihn immer wieder an. Erst als ihn Gertrude schmerzhaft an den Haaren riss und ihn zum wiederholten Mal keuchend anflehte, sie endlich zu erlösen, legte er sich auf ihren bebenden Körper.
Fast brutal drang Gerold in Gertrudes klatschnasse Liebeshöhle ein, stöhnend stemmte sie sich seinen harten Stößen entgegen. Erst auf ihr erneutes Betteln: „Lass es kommen, spritz endlich“, ließ er seiner Lust freien Lauf.
Sorgfältig löste er sich daraufhin von seiner Gespielin, blickte zutiefst befriedigt in ihr erschöpft wirkendes Gesicht. So dauerte es auch nicht lange, bis Gertrude friedlich in seinen Armen einschlummerte.
Im Schlaf murmelte sie manchmal „er hat es verdient, er hat den Dank verdient“. Was das bedeuten sollte, darauf konnte sich Gerold keinen Reim machen. Er nahm sich vor, Gertrude am Morgen danach zu fragen. Mit diesem Gedanken schlief auch er schließlich ein.
Der Morgen graute schon, als Gertrude die Augen aufschlug. Erschrocken schaute sie sich um. Anfangs wusste sie nicht, wo sie sich befand. Doch dann sah sie Gerold neben sich liegen. Er schlief noch, dabei lächelte er selig und zufrieden. Vorsichtig stand die Frau auf, um den Schläfer nicht zu wecken. Sie zog sich leise an. Bevor sie Gerold verließ, gab sie ihm noch einen Kuss. Nicht einmal davon wurde er wach.
„Schlaf schön weiter. Du hast es verdient“, murmelte Gertrude, als sie mit einem letzten Blick auf ihren schlafenden Liebhaber die Schmiede verließ und hoffte, auf ihrem Weg zur Burg nicht gesehen zu werden. Dort wurde sie bereits von Kunigunde erwartet.
„Wie war es?“, wollte Kunigunde wissen. Ihre Neugier war nicht zu bändigen. Nur mit ihrem Nachthemd bekleidet, schritt sie aufgeregt in ihrer Kammer auf und ab. „Nun sag schon! Ist er so gut, wie erzählt wird?“
Gertrude errötete.
„Besser, sehr viel besser, als erzählt wird“, gab sie nach anfänglichem Schweigen zu.
„Meinst du, ich könnte ihn vielleicht auch für ein kleines Schäferstündchen mit mir gewinnen?“, fragte Kunigunde aufgeregt.
„Ganz bestimmt. Euer Dank für ihn steht ja noch aus. Ich habe meinen schon abgegolten. Jetzt seid Ihr dran“, erwiderte die Magd. Doch gerne gab sie es nicht zu, aber sie wollte ihre Herrin nicht belügen. Zu viel Gutes hatte diese ihr bisher getan. Da wäre es nicht fair, ihr dieses Erlebnis zu missgönnen, zumal ihr Ritter sie derart vernachlässigte.