Gerold richtete sich langsam auf, um den unablässig pochenden Schmerzen hinter seiner Stirn möglichst zu entrinnen. Es war ihm ein wenig schwindlig und die dicke Beule, die er an seinem Hinterkopf ertastete, fühlte sich klebrig feucht an.
„Nun, du wolltest mir etwas erklären“, begann Gerold zu sprechen, als Wilhelma sich nicht von der Stelle rührte und wie zur Salzsäule erstarrt an der Tür stand. „Warum bin ich hier, warum blute ich am Kopf und vor allem: Was mache ich auf deinem Nachtlager? Dazu stehst du nur in deinem Unterkleid vor mir! Was fällt dir denn ein? Das schlägt doch dem Fass den Boden aus! Willst du dich unbedingt in Verruf bringen?“
Wilhelma wagte es immer noch nicht, Gerold die Erklärung zu geben, die er verlangte.
„Reinigen wir erst einmal deine Wunde“, versuchte sie vom Thema abzulenken. Es war ihr mehr als peinlich, Gerold für einen Einbrecher gehalten und ihn, das setzte allem die Krone auf, mit ihrem Knüppel niedergeschlagen zu haben.
„Lenke nicht ab!“, herrschte Gerold sie an. „Die Wunde kannst du nebenbei reinigen. Also! Ich höre.“
Wilhelma gab sich geschlagen. Seufzend setzte sie sich in Bewegung und neben Gerold auf den Strohsack.
„Das war so …“, begann sie zu erzählen. Jedes weitere Wort, das sie sprach, ließ ihre Zunge lockerer werden. Sie dachte nicht nach, sondern redete einfach, wie ihr das Mundwerk gewachsen war. Wilhelma plapperte und plapperte, beinahe wie ein Wasserfall, so lange, bis sie die ganze Geschichte erzählt hatte.
„Du hast wirklich geglaubt, ich sei ein Einbrecher?“, vergewisserte sich Gerold nochmals. Er konnte es kaum fassen, was er eben gehört hatte.
„Ja, das musste ich doch annehmen, als ich in der Schmiede diesen Lärm gehört hatte. Es klang, als würde jemand den Raum durchsuchen“, gab Wilhelma ohne zu zögern zu. „Allerdings muss ich dir noch etwas Anderes gestehen“, setzte sie ein klein wenig kleinlaut hintenan.
„Was kommt denn nun noch?“, knurrte Gerold in seiner eigenen Art.
„Na ja, als du so halb tot vor mir lagst und ich dich in meine Kammer zog, tat ich das nicht ohne Hintergedanken“, bekannte Wilhelma errötend.
Nun war es Gerold, dem die Kinnlade vor Erstaunen herunterfiel.
„Nicht ohne Hintergedanken?“, hakte er nach. „Wie meinst du das?“
„Gerold, spürst du das denn nicht?“, sprach Wilhelma einfach weiter. „Ich beobachte dich schon sehr lange. Genauer gesagt, schon seit du auf die Burg kamst. Ich habe mich unsterblich in dich verliebt. Doch was machst du! Du beachtest mich nicht einmal“, platzte es nun aus der Frau heraus. „Ich wollte dich hier gesund pflegen und dich ebenso glücklich machen, wie die anderen Frauen zuvor: Madeleine, Angelika, Sigurd und weiß Gott, welche Schönheit noch, von der ich nichts weiß. Ich wollte mich für dich unabkömmlich machen, dass dir nichts anders übrig bleiben konnte, als mich als deine Frau zu nehmen.“
Wilhelmas Eifersucht steigerte sich in eine derartige Raserei, dass sie kaum mehr an sich halten konnte. Sie wäre am liebsten gleich über Gerold hergefallen. Sie verspürte doch auch Bedürfnisse, die befriedigt werden wollten.
„Du bist was?“, fragte Gerold nochmals nach, der bei Wilhelmas Rede ganz blass geworden war. Hatte er sich verhört? War das alles nur ein Traum? Er wusste es nicht.
„Du hast richtig gehört. Ich bin in dich verliebt“, wiederholte Wilhelma, nun wieder ganz kleinlaut.
„Aber! Nein, das geht nicht. Ich will nicht heiraten und eine Frau, die viel älter ist als ich, erst recht nicht“, sprach Gerold und wollte aufstehen. Doch ein plötzlicher stechender Schmerz erfasste ihn und ließ ihn taumeln. Stöhnend und sich den Kopf haltend, ließ er sich auf das Lager zurücksinken.
„Gerold, was hast du?“, fragte Wilhelma besorgt. „Soll ich dir kühles Wasser vom Brunnen bringen?“
„Nein, lass mich“, fuhr Gerold die Witwe an. Er versuchte, sich nochmals zu erheben. Doch ein erneuter stechender Schmerz ließ ihn ohnmächtig zusammensinken.
„Oh mein Gott, oh mein Gott“, jammerte Wilhelma, als sie ihren Geliebten so ohne Besinnung daliegen sah. Sie stand auf und tauchte einen Lappen, der am Türbalken hing, in den Eimer mit dem kühlen Nass. Danach wrang sie ihn aus und legte ihn auf Gerolds Stirn, der nur ein leises gequältes Stöhnen von sich gab.
„Was soll ich nur tun?“, sinnierte Wilhelma. „Mein Schlag mit dem Knüppel hat ihn wohl doch mehr verletzt als ich dachte. Ich muss ihn wieder zum Leben erwecken. Wenn das nicht klappt, werde ich wohl oder übel den Medikus rufen müssen.“ Da hatte sie die geniale Idee, den Patienten zu entkleiden und von oben bis unten mit dem nassen Lappen abzureiben. Das würde seinen Kreislauf garantiert wieder in Schwung bringen.
Wie gedacht, so getan. Schnell hatte Wilhelma den Bewusstlosen von seiner Kleidung befreit. Nackt, wie Gott ihn schuf, lag er nun vor ihr auf ihrem Lager. Wilhelma, die den Anblick eines nackten Mannes gewohnt war, besah ihn sich von oben bis unten. Außer der Wunde am Kopf schien er keinen Schaden genommen zu haben. So machte sie sich ans Werk.
Erst ein wenig zaghaft wusch sie Gerolds Gesicht. Die Spuren des geronnenen Blutes aus seiner Kopfwunde mussten verschwinden und die Wunde gesäubert werden, damit sie erkennen konnte, ob seine Verletzung wirklich nur oberflächlich war. Zum Glück war offenbar äußerlich nichts Schlimmeres geschehen.
Langsam arbeitete sich Wilhelma an Gerolds Körper abwärts. Schließlich erreichte sie sein edelstes Teil. Bis eben hatte sie es vermieden, es anzusehen. Aus gutem Grund.
„Oh mein Gott“, seufzte die Frau auf, als sie des Gemächts ansichtig wurde. Ihr verstorbener Mann wies auch eine recht imposante Männlichkeit auf, doch Gerold konnte noch viel mehr vorweisen. Ein süßes Verlangen durchzog Wilhelmas Unterleib.
Wie lange hatte ihr schon kein Mann mehr beigewohnt. Es schien schon gar nicht mehr wahr zu sein, so lange Zeit war seitdem schon vergangen. Ihr Ehemann war der Letzte, der sie beglückt hatte. Erneut verspürte Wilhelma ein verlangendes Ziehen in ihrem Unterleib. Eine bekannte Nässe breitete sich zwischen ihren Schenkeln aus. Sie griff dorthin, mitten hinein in die Feuchte. Sie zog ihren Finger wieder heraus und roch daran. Ja, eindeutig. Wilhelma war mehr als bereit, einen Mann zu empfangen.
Nur was tun, um Gerolds Freudenbringer aufzuwecken? Wilhelma dachte angespannt nach. Was mochte ihr Mann am liebsten, wenn er müde war und eigentlich nicht mehr bereit, sie zu beglücken?
Ja, das war es! Doch erst einmal das lästige Unterkleid ablegen. Schnell war dies getan und Wilhelma hockte nun ebenso wie Gerold, nackt auf dem Lager. Wie hypnotisiert starrte sie den Mann an, der ungeschützt vor ihren Blicken dalag. Wilhelma konnte ihren Blick nicht von ihm wenden. Immer wieder seufzte sie verlangend auf. Was sollte sie nur tun?
Ablenken? Ja, das wäre wohl das Beste. Wilhelma wusch den Bewusstlosen weiter. Diesmal begann sie von den Füßen an aufwärts. Doch unausbringlich näherte sie sich erneut dem Objekt ihrer Begierde. Am liebsten hätte sie sich darauf gestürzt. Jedoch in dem Zustand, in dem es gerade eben war, half ihr das nicht.
So begann Wilhelma vorsichtig auch das edle Teil zu säubern. Nicht ohne Grund. Sauber vögelt es sich halt besser. Um Gerold nicht aufzuwecken, beendete sie erst einmal das Spiel, um sich ebenfalls zu waschen. Schnell war das erledigt und sie wandte sich wieder dem Mann zu, der sich immer noch nicht rührte. Angestrengt überlegte Wilhelma, ob Gerold nur so tat oder ob er wirklich noch ohne Bewusstsein war. Doch er war es wirklich. Beinahe kein Lebenszeichen kam von ihm, nur sein Atem ging flach, doch regelmäßig.
Wilhelma wurde mutiger. Trotz ihres Alters und der langen Erfahrung mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann fühlte sie sich wie ein junges Mädchen, das zum ersten Male mit einem Manne das Lager teilt.
Sie besah sich Gerolds Gemächt genauer. Ja, das war schon etwas, dieser dicke Schlauch, der hoffentlich bald als erstarkter Pfahl ihr vernachlässigtes Loch verwöhnen würde. Mutig geworden, fasste sie zu. Zart zog sie die Vorhaut zurück und streichelte dabei den langen Schaft. Gespannt beobachtete sie Gerolds Reaktionen, doch da tat sich immer noch nichts. Sie wurde noch kühner. Flugs verschwand die dicke Eichel in ihrem Mund. Sie wusste, Männer mögen das. So lässt sich jeder noch so schlaffe Schwengel schnellstens zum Leben erwecken.
So auch bei Gerold. Langsam richtete sich sein Schwanz in Wilhelmas Mund auf. Beinahe füllte er ihn aus. Während sie den nun erstarkten Pfahl mit der Zunge liebkoste, knetete sie mit einer Hand Gerolds Hoden. Ganz leise begann der Mann zu stöhnen, ob unbewusst oder bewusst, das konnte sie noch nicht einordnen.
Wilhelma wurde geiler, dass sie es fast nicht mehr aushalten konnte. In ihrem Unterleib zog es verdächtig, sie spürte, wie sie immer nasser wurde. Doch ehe sie sich selbst pfählen wollte, nahm sie ihre längst nicht mehr prallen Brüste und quetschte Gerolds Gemächt dazwischen ein. Rauf und runter bewegte sie ihre Melonen, immer gerade so viel, dass Gerolds Eichel oben herausschaute und sie diese mit den Lippen einfangen konnte.
Die Frau seufzte erneut auf. Sie konnte es nicht mehr aushalten. Jetzt musste sie es tun. Gerolds riesiger Pfahl würde wundervoll in ihr Loch passen.
Flugs ließ sie ihn los und hockte sich breitbeinig über Gerolds Schwanz. Sie senkte sich so weit herab, dass seine Eichel ihre Schamlippen berührten.
Gerold begann sich zu rühren. Er wurde wach. Es dauerte einen Moment bis er erkannte, was mit ihm geschah. Erschrocken sah er die über ihm hockende nackte Frau an.
„Was tust du?“, fragte er verdutzt, immer noch nicht richtig begreifend, was Wilhelma soeben tun wollte. Er sah nur ihre riesigen Brüste, die nach vorne baumelten, den Bauch, der von den vielen Schwangerschaften gedehnt war und ein großes Loch, das direkt über seinem Schwanz schwebte und seinen Schwengel scheinbar auffressen wollte.
„Ich will dich lieben“, antwortete Wilhelma erregt. „Schau doch, er ist fast in mir. Oh, ja, das wird schön.“
„Nein!“, schrie Gerold erbost auf, als er sich erinnerte, wovon ihm Wilhelma vor seiner Ohnmacht berichtet hatte. „Nein, lass das. Sofort unter von mir, du Dirne! Ich will nicht mit dir vögeln.“
Gerold richtete sich auf, obwohl ihm durch die ruckartige Bewegung erneut schwindlig wurde. Er riss sich zusammen. Flugs schubste er Wilhelma von sich, dass sie rücklings ungebremst auf den harten Bretterboden fiel.
„Fass mich nie wieder an!“, schrie Gerold weiter, während er in seine Kleidung stieg und seine Hose besonders fest schloss. „Wehe dir, du kommst mir noch ein einziges Mal unter die Augen. So haben wir nicht gewettet.“
„Gerold, bitte“, weinte Wilhelma herzzerreißend. „Lass uns doch Liebe machen. Du willst es doch genauso wie ich.“
„Ich will gar nichts, nicht mit dir. Das war das erste und letzte Mal, dass du mich belästigt hast. Verstanden! Wehe wenn nicht, dann ziehe ich andere Saiten auf und schlage dich windelweich, so wie du mich vorhin!“, drohte er der wimmernd am Boden liegenden Frau. Er hob dabei sogar noch seine zur Faust geballte Hand, um seine Entschlossenheit zu zeigen.
„Gerold, so höre doch …“, schluchzte Wilhelma.
„Ich höre nicht, lass mich in Ruhe! Geh mir nur noch aus dem Weg, dann ist alles gut. Sonst, du weißt, was dir blüht“, schrie Gerold Wilhelma nochmals an, ehe er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zuschlug und wie von Teufeln gejagt über den Burghof rannte.
Zurück in ihrer Kammer blieb eine weinende Wilhelma, die am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre.
„Was soll ich nur tun, was soll ich nur tun?“, schluchzte sie immer wieder und konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
Ob Wilhelma Gerold nochmals direkt über den Weg lief, ist leider nicht überliefert. Ein paar Wochen später, kurz bevor das neue Frühjahr begann, erschien Wilhelma eines Morgens nicht zu ihrer Arbeit in der Küche. Als Kaspar, der Koch, den Küchenjungen losgeschickt hatte, um nach seiner Magd zu schauen, berichtete dieser, dass Wilhelmas Kammer leer und von der Frau keine Spur zu sehen sei. Sie blieb verschwunden und ward niemehr gesehen. Wohin sie ging, wusste niemand. Hinterlassen hatte sie nichts, nur eine leere Stelle in der Küche, die bald wieder besetzt werden musste.
Gerold selbst erholte sich recht schnell von diesem Überfall. Nachdem er schlimme Kopfschmerzen hatte, musste er sich lediglich vom Burgvogt einige Tage beurlauben lassen, bis diese abgeklungen waren und er wieder voll einsatzfähig war. Danach erinnerte ihn, außer einer winzigen Narbe am Hinterkopf, nichts mehr an dieses Intermezzo.