Mom & Dad,
ich weiß, ihr werdet jetzt sauer sein, weil wir nichts gesagt haben aber wir haben beschlossen einen kleinen Ausflug zu machen. Macht euch bitte keine Sorgen. Alic und Killian sind bei uns. Außerdem sind wir eure Kinder. Mut. Entschlossenheit. Intelligenz. Bescheidenheit & Vertrauen. Das habt ihr uns beigebracht.
In Liebe,
Selena.
Mila las nun die Notiz zum gefühlten Hundertsten Mal. Sie lief im großen Saal auf und ab. Sie legte die Notiz auf den Tisch und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. In dem Moment betrat ihr Mann den Saal. „Gibt es etwas Neues?“, fragte sie und lief zu ihm. „Nein. Ich habe noch eine weitere Truppe losgeschickt. Außerdem lassen auch Jack und Amon nach den Kindern suchen.“ „Wir hätten ihnen sagen müssen, was da draußen los ist“, seufzte Mila und setzte sich hin. Coilin kniete sich vor seine Frau. „Unseren Kindern wird nichts geschehen. Sie sind stark.“ Er nahm ihre Hände in seine. Sie sah ihm in die Augen, in die sie sich sofort verliebt hatte. „Sie dürfen das alles nicht auf eigene Faust erfahren, Coilin. Das würde sie brechen. Vor allem Alic. Er eifert dir nach und wenn er erfährt, dass wir so etwas vor ihm verborgen haben, obwohl er schon längst im richtigen Alter ist…“ „Liebling, wir werden es ihnen sagen.“ Erneut seufzte Mila. „Okay.“ Es klopfte an der Tür und kurz darauf betrat einer der Wachen den Saal. „Gibt es Neuigkeiten?“, fragte Coilin. „Nein Mylord. Sie sind in keinem Dorf vorbei gekommen. Dem Anschein nach, sind sie im Wald.“ „Im Wald“, wiederholte Coilin. „Es gibt vier Himmelsrichtungen und in drei davon führt ein Wald. Erweitert die Suche.“ „Jawohl, Mylord.“ Er verbeugte sich und verließ den Saal. „Wir werden sie finden“, versicherte Coilin seiner Frau. Diese nickte, stand auf und trat zum Fenster. Sie sah hoch zu den Sternen. Bald hatten sie Vollmond. Coilin trat hinter sie und schlang die Arme um ihre Taille.