Der Tag, an dem Jan der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, begann mit diesem Brief.
Er fand ihn an jenem Morgen in der Küche, als er später als sonst aufgestanden war. Sie hatten in den letzten Tagen viel gestritten, er und Diana. Überhaupt waren die letzten Wochen anstrengend gewesen. Viele Reibereien, kaum Nähe oder Zeit zu Zweit. Diana arbeitete fast den ganzen Tag und kam oft so spät nach Hause, dass Jan schon auf dem Sprung ans Theater war. Dazwischen der dreijährige David. Am Abend zuvor hatte er den Jungen mit in die Garderobe nehmen müssen, da Diana einfach nicht nach Hause gekommen war. Nach einem bösen Streit hatte sie knapp 24 Stunden zuvor die gemeinsame Wohnung verlassen und sich nicht bei ihm gemeldet. Als Jan dann in der Nacht mit dem schlafenden Kind heimgekommen war, hatte Diana noch am Laptop gesessen und gearbeitet. Ein klärendes Gespräch hatte sie verweigert. Und er hatte sich wie so oft gefügt. Gerade erst hatte er sich erstmal gefragt, ob Diana ihn betrog. Die Ungewissheit hatte an ihm genagt, aber den Mut nachzufragen hatte er nicht gefunden. Später ahnte er, dass er sich vor der Antwort gefürchtet hatte. Zu recht, wie er an diesem Morgen begreifen musste.
Bis kurz vor Drei hatte Jan grübelnd in der Küche gesessen, ehe er wie erschlagen ins Bett gefallen war. Danach hatte er tief, fest und traumlos geschlafen. Als er langsam wach wurde schien die Herbstsonne schon ins Schlafzimmer. Er lag noch eine Weile mit geschlossen Augen im Bett.
Kein Geräusch war zu hören.
Er rieb sich die Augen und sah dann auf den Radiowecker.
Schon 11 Uhr, stellte er erschrocken fest.
Er schlug die Bettdecke zurück und schwang sich aus dem Bett.
Durch den Flur ging er zum Kinderzimmer, doch David war auch schon weg. Dann hatte ihn wohl ausnahmsweise Diana mitgenommen. Na gut, dachte er. So hatte er wenigstens ausreichend Schlaf bekommen. Er beschloss, zu frühstücken, zum Krafttraining zu fahren und danach etwas früher ans Theater. Dann kam er in die Küche und wollte sich einen Kaffee machen. An dem Vollautomaten, den Diana sich innig gewünscht hatte, lehnte ein Brief. In ihrer geschwungener Handschrift stand dort nur "Jan"
Sein Magen zog sich zusammen und mit zittrigen Händen öffnete er den Umschlag.
Jan,
wenn du das hier liest, dann bin ich auf dem Weg in mein neues Leben.
Es ist mir nicht leicht gefallen dich zu verlassen und aus unserem Leben auszubrechen.
Glaube bitte nicht, dass ich es mir nicht anders gewünscht hätte.
Fakt ist, ich liebe dich nicht.
Fakt ist, ich möchte und kann so nicht leben.
Fakt ist auch, ich war zu feige, es dir ins Gesicht zu sagen.
Für mich war unser Leben aber nur noch eine Lüge.
Vermutlich schulde ich dir nun ein paar Erklärungen, die hast du definitiv auch verdient.
Wo anfangen?
Jan, als du damals auf der Party vor mir standest, ja, da hatte ich mich direkt in dich verguckt. Du warst in der Folgezeit wirklich sehr beharrlich und das hat mir imponiert. Ich war ja gerade mal wieder von Karsten getrennt und ziemlich einsam. Deine Zuwendungen mir gegenüber taten mir und meinem Ego extrem gut. Für mich war das mit uns aber zu diesem Zeitpunkt wirklich nur eine Affäre. Es lief so schön entspannt zwischen uns. Du hattest dein Engagement in Berlin und warst trotzdem immer wieder hier. Keine Verpflichtung, kein Müssen. Bis ich schwanger wurde. Verstehe dies nun bitte nicht falsch, denn auch ich liebe David sehr. Aber hätte ich es alleine entscheiden können, es würde ihn heute nicht geben. Es klingt grausam, ich weiß. Ich schäme mich oft für diesen Gedanken. Vielleicht noch schlimmer ist allerdings, dass ich nicht ehrlich zu dir war.
Ich habe dir die Schwangerschaft absichtlich verschwiegen. Ich wollte noch kein Kind. An und für sich wollte ich mich von dir trennen.
Aber du bemerktest meine Schwangerschaft, dachtest, ich hätte Angst vor Deiner Reaktion gehabt und hast alles in die Hand genommen. Und ich habe tatsächlich eine Weile geglaubt, dass dies auch mein Wunsch sei. Du warst so glücklich und ich wollte es auch sein.
Aber ich werde dir jetzt sehr weh tun mit den nächsten Zeilen.
Jan, ich weiß bis heute nicht, ob David dein Sohn ist. Ich hatte immer wieder Affären in den letzten 5 Jahren. Mit Karsten. Immer nur mit Karsten.
Kurz bevor ich schwanger wurde, einige Zeit nach Davids Geburt und nun wieder seit einigen Wochen. Diese Tage hättest du uns beinahe ertappt, er war gerade erst weg als du kamst. Da wusste ich, so geht es nicht weiter.
Ja, ich habe die letzte Nacht bei ihm verbracht, mir ist klar geworden, dass ich Karsten liebe. Dass ich mit ihm leben will und deswegen fliege ich mit ihm heute in die Staaten. Wir haben dort einerseits geschäftlich zu tun, andererseits möchte ich dir die Möglichkeit geben Abstand zu gewinnen. Das war nicht geplant, er wäre so oder so geflogen. Ich habe erst gestern entschieden, dass ich bei ihm sein will, dass ich nicht auf ihn verzichten kann.
David ist bei meinen Eltern, sie haben sich bereit erklärt, sich die nächsten beiden Wochen um ihn zu kümmern. Bis wir zurückkommen, und du und ich besprechen können, wie es weitergehen soll mit ihm.
Jan, es ist nicht deine Schuld oder dein Fehler. Du hast, neutral betrachtet, fast alles richtig gemacht.
Bitte hoffe nicht, dass ich zurückkomme.
Das kann ich nicht.
Ich habe das nicht gewollt.
Sei nicht allzu wütend oder traurig.
Ich habe einige der schönsten Momente meines Lebens mit dir verbracht.
Aber für das ganz Große hat es nicht gereicht.
Bitte verzeih ‘mir.
Diana
PS:
Bitte kontaktiere mich nicht. Meine Emails werde ich nicht abrufen und ich habe mir bereits eine neue Mobilnummer besorgt. Im Notfall wissen meine Eltern, wie sie mich erreichen können.
Nach unserer Rückkehr aus den Staaten melde ich mich. Versprochen.
Jan starrte den Brief an. Es fühlte sich an, als würde es ihn zerreißen. Sein Herz raste und kalter Schweiß rann ihm den Rücken herunter. Ich liebe dich nicht, hatte sie geschrieben. Sie hatte ihn verlassen und mehrfach betrogen. Er zitterte und ließ die Hand sinken. Der Brief glitt aus seinen Händen und segelte dem Küchenboden entgegen. Jan fühlte sich nicht in der Lage sich zu bewegen. David.
David war vielleicht nicht sein Sohn? Nein. Das überstieg seine Vorstellungskraft. Panisch sah er sich um. Mit einem Mal machte er einen großen Schritt und griff nach einem Glas auf dem Tisch. Mit aller Wut, die er aufbringen konnte, schleuderte er es gegen die Wand, an welcher es krachend zerschellte. Tränen bannten sich ihren Weg. Laut aufschluchzend stütze sich Jan am Tisch ab, dann stieß er auch diesen um. Die Blumenvase zerbrach, das Wasser sammelte sich an seinen Füßen, der Tisch schlug mit einem lauten Knall an der Arbeitsplatte an. Er riss einen der Schränke auf und schleuderte wahllos Geschirr zu Boden. Schließlich ging er in die Knie, vergrub sein Gesicht in seinen Händen und lehnte sich dann an die Wand. „Warum?“, schrie er laut in die Leere.
Danach fehlten ihm ein paar Stunden. Als er aus einem Traum hochschreckte, fand er sich in einem Krankenzimmer wieder. Er war in den Sitz gekommen und saß schwer atmend im Bett. War das sein Schrei gewesen, von dem er wach geworden war? Keuchend sah er sich um, als Jule in seinem Gesichtsfeld auftauchte. Was machte seine beste Freundin hier?
„Was ist los?“, fragte sie und knipste das Licht am Bett an. Jan sank in das Kissen zurück und versuchte seinen Atem zu beruhigen. Sein Herz raste und er schluckte. Jule sprach leise auf ihn ein. Als er langsam wieder zu sich kam sah er sie an. Wo war er? Was machte Jule hier? Sie drückte im ein Glas in die Hand. „Komm, trink was.“, forderte sie ihn auf. Er hatte Kopfschmerzen und ihm war richtig schlecht. Dann fiel ihm alles wieder ein.
„Oh Gott.“, stöhnte er. Jule nahm ihm das Glas wieder ab.
„Wo bin ich? Was machst du hier?“, fragte er, als er sich etwas gefangen hatte. Sie hielt noch immer seine Hand.
„Du bist im Krankenhaus Jan; du bist zusammengeklappt. Wir haben uns alle Sorgen gemacht. Ihr....Du warst ja nicht erreichbar und keiner wusste wo du steckst. Gott sei Dank haben wir ja für Notfälle einen Schlüssel. Du hast wohl einen Schock und zudem bist du in eine Scherbe getreten. Alles nicht sonderlich schlimm, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Also habe ich den Notarzt geholt. Du warst nicht ansprechbar. Ich habe den Brief gelesen, Jan. Es tut mir unglaublich leid.“
Jan blieb still liegen; er hatte nur sehr schemenhafte Erinnerungen an all das, was passiert war, nachdem er den Brief gelesen hatte. Allerdings hatte er diesen nicht vergessen. Sein Herz zog sich zusammen.
„David...“, stammelte er. Jule schüttelte den Kopf. „Darüber machen wir uns später Gedanken. Du solltest jetzt noch was schlafen.“
Eine Krankenschwester steckte den Kopf zur Tür herein. „Alles in Ordnung bei Ihnen?“, fragte sie. Dann kam sie herein und veränderte eine Einstellung am Tropf. „Das wird gleich besser. Dann können Sie noch etwas schlafen.“ Er merkte wie er wieder langsam wegdämmerte und sah das Gesicht seines Sohnes dabei vor sich.
Jan durfte die Notaufnahme am späten Vormittag verlassen. Nicht ohne der Ärztin vom psychologischen Notdienst zu versprechen, sich jederzeit zu melden, falls er das Thema von der Seite aus aufarbeiten wolle.
Jule hatte ihn nach Hause gebracht, ihm eine Dusche vorgeschlagen und sich dann um ein kleines Frühstück gekümmert.
Es tat gut, dass jemand da war, der die Führung übernahm.
Jan stand unter der Dusche und fühlte nichts. Nur Leere.
Was war denn eigentlich passiert?
Wieso ist das alles so eskaliert?
War Diana nun weg?
Für immer?
Was konnte er tun, um sie zurückzubekommen?
Wollte er das?
Er liebte sie doch, oder?
Und David?
David sollte vielleicht nicht sein Sohn sein?
Er spürte wieder die Tränen kommen und ließ sie einfach laufen. Minutenlang stand er so unter der Dusche. Nein, dachte er dann, nein Diana, meinen Sohn kannst du mir nicht nehmen.
Er zog sich an und versuchte seinen verletzten Fuß in einen bequemen Schuh zu bekommen, ehe er fast etwas schüchtern die Küche betrat. Staunend sah er sich um. Jule hatte in der Tat fast alle Spuren seines gestrigen Ausbruchs beseitigt.
„Wie geht es dir? Kopfschmerzen, Schwindel Übelkeit?“, fragte sie. Er setzte sich und schüttelte den Kopf.
„Komm, iss was und trink einen Tee. Oder magst du lieber Kaffee haben?“ Er sammelte sich. „Wir müssen sofort zu Dianas Eltern, ich muss unbedingt David holen.“ Sie stand auf, goss den Tee in eine Tasse und sah zur Uhr. „Jule, ich will mein Kind bei mir haben. Sie kann mir alles nehmen, aber nicht den Jungen.“ Sie seufzte.
In Jans Kopf war noch kein Platz für den Gedanken, dass David nicht sein Kind sein könnte. Genaugenommen war noch nicht einmal Platz für den Gedanken, dass Diana nichtmehr wiederkam.
Er sank etwas auf dem Stuhl zusammen. „Sie hat mich jahrelang betrogen, Jule“, er stütze den Kopf in seine Hände. „Sie hat mich nie geliebt und ich habe ihr versucht die Welt zu Füßen zu legen“, murmelte er. Er spürte Jules Blicke, sie musterte ihn still und aufmerksam.
Die Türklingel durchbrach die Stille. Jan regte sich nicht, er starrte weiter die Wand an. Jule ging an ihm vorbei und berührte ihn sanft an der Schulter, dann verschwand sie im Flur. Sie kam wieder und hatte Alex im Schlepptau. Jan atmete durch und sah seinen langjährigen Freund und Agenten an. Bestimmt gab es Ärger, Jan konnte es spüren. Er war gestern einfach nicht zur Arbeit erschienen und schon seit Wochen kriselte es zwischen ihm und dem Regisseur. Alex nickte ihm zu und Jan registrierte dankbar, dass er nicht nach seinem Befinden fragte. Was hätte er auch sagen sollen? Alex kannte ihn seit Kindertagen, kannte ihn besser als die meisten Menschen in seinem Leben.
Wie immer kam der Freund schnell auf den Punkt.
„Okay, ich fasse mal kurz zusammen, was ich in der Kürze der Zeit in Erfahrung bringen konnte. Diana ist mit diesem Karsten Straub gestern Vormittag nach Los Angeles geflogen. Mittlerweile sind sie dort angekommen und haben ins Hotel eingecheckt. Zusammen. In den nächsten 5 Tagen stehen diverse Meetings an. Der Rückflug ist in 14 Tagen geplant.“ Er sah Jan ununterbrochen an. „Dein Sohnemann war gestern nicht in der Kita und ist auch für heute und morgen entschuldigt. Vermutlich schirmen ihn die Meisters ab. Jedenfalls sind auch sie nicht zu Hause.“ Jan gab einen undefinierbaren Laut von sich. Alex nickte Jule dankbar zu, als sie ihm eine Tasse Kaffee vor die Nase stellte.
„Jan, wir haben diverse Baustellen. Zum einen braucht das Theater Planungssicherheit. Kannst du spielen oder meldest du dich krank? Dann das Thema David. Möchtest du einen Vaterschaftstest machen? Wie habt ihr das mit dem Sorgerecht vereinbart? Gibt es da etwas Schriftliches beim Jugendamt? Und du solltest dir überlegen, welche Hilfen du gegebenenfalls in Anspruch nehmen möchtest, rechtliche und auch....psychologisch.“ Alex rührte im Kaffee.
„Als Freund sage ich dir, die Aktion von Diana ist unter aller Kanone. Du wechselst heute noch die Türschlösser. Auch wenn du noch leidest, und dafür habe ich Verständnis, du musst diese Frau aus deinem Kopf bekommen. So schnell als möglich. Ich weiß, einfacher gesagt als getan. Aber du wirst dir keinen Gefallen tun, wenn du ihr hinterherrennst.“
Die Stille in der Küche dauerte einige Minuten.
„Alex hat Recht“, stimmte Jule zu. „Sie hat dich richtig mies behandelt und jetzt musst du den Tatsachen ins Auge sehen.“
Jan war das alles zu viel. Er stand auf und sah die beiden an. Wut und Trauer spiegelte sich in seinem Gesicht. Jule war drauf und dran ihn in den Arm zu nehmen.
„Bitte“, begann er. „Gebt mir doch etwas Zeit....“, flehte er. Jule zerbrach es fast das Herz. Sie machte schon einen Schritt auf ihn zu, als Alex meinte: „Jan, nicht wir setzen dich unter Druck, das würden wir niemals tun, das hast du Diana zu verdanken und nur ihr.“
Er schwieg wieder. Jan hielt sich am Türrahmen fest, ihm schwankte der Boden unter den Füßen. Jule trat zu ihm.
„Punkt 1 müssen wir klären Jan, da führt kein Weg dran vorbei. Melde ich dich krank?“ Alex war nun ebenfalls aufgestanden und lehnte an der Arbeitsplatte. „Oder willst du spielen?“, fragte er nach. Jan kämpfte mit sich. Vielleicht würde die Bühne helfen? Er spürte Jules Hand auf seinem Arm.
„Du musst nicht Jan. Denk immer daran, du musst nicht.“ Zögernd nickt er Alex dann zu.
„Melde mich krank, bitte.“ Dieser griff schon zum Handy.
„Morgen sehen wir weiter?“, fragte er noch, was Jan mit einem zustimmenden Nicken quittierte.
Jan tigerte ein paar Stunden später unruhig durch die Wohnung. Jule hatte ihn, nach einigen Beteuerungen seinerseits dass er klar kam, in Richtung eigene Heimat verlassen. Nicht, ohne ihm ungefähr 100 Mal zu sagen, dass sie jederzeit wiederkommen könnte. Jan wusste das sehr zu schätzen. Er war ihr sehr dankbar, dass sie in der letzten Nacht dagewesen war und ihn quasi gerettet hatte. Denn Jan wusste einfach nicht, wie das ansonsten mit ihm und den Scherben ausgegangen wäre. Sein pochender Fuß erinnerte ihn sehr deutlich daran, wie weh es tat, sich mit einer Scherbe zu verletzen; aber auch, wie gut sich der Schmerz gegen das taube Gefühl in ihm drin angefühlt hatte.
Er schämte sich für seine Verzweiflung in jenen Stunden.
Was nun zählte war David.
Er vermisste ihn.
Ihm fehlte das unbekümmerte Lachen seines Sohnes, seine Nähe und sein Geruch.
Es machte ihn wahnsinnig, dass er den Kleinen verlieren könnte.
Oh Diana, was hast du nur getan, dachte er.
Ruhelos lief er weiter auf und ab.
Ja, es tat weh so verletzt worden zu sein. Dass sie ihn jahrelang betrogen hatte, machte ihn rasend. Warum nur hatte er das nicht bemerkt?
David hatte in den letzten Tagen immer wieder Geschichten über einen „böser Onkel“ erzählt. Jan wurde wütend. Hatte Diana Karsten hier her eingeladen?
Hatte sie etwa hier in ihrer Wohnung mit ihm geschlafen während der Knirps nebenan im Bettchen lag?
Jan spürte Übelkeit in sich aufkommen, aber alles zusammen ergab jetzt Sinn.
Er zwang sich ruhig zu atmen.
Ein Kollaps seinerseits kam nicht in Frage.
Er griff zum Handy und rief Alex an.
„Hi, ich habe nachgedacht. Kannst du prüfen, ob und wie ich David zu mir nehmen kann?“ Am anderen Ende war es erst einmal still.
„Hast du dir das gut überlegt, Jan?“, fragte Alex dann. Jan wurde laut.
„Ja, habe ich. Das ist mein Sohn. Er hängt an mir und ich an ihm. Und keinesfalls überlasse ich ihn Dianas Eltern“, erklärte er. Alex versprach ihm so schnell als möglich einen Anwalt hinzuzuziehen.
Erleichtert legte Jan auf. Um seinen Sohn würde er kämpfen. Koste es, was es wolle.