Beim Frühstück grüßt mich Blondi freundlich. Johanna hat also nichts von unserem gestrigen Zusammensein verlauten lassen. Gut so, das Mädchen, das ich ja kaum kannte, weiß also den Mund halten. Mit Jörg habe ich auch über meine neue kleine Problemfreundin gesprochen. Der Kaspar hat natürlich nichts anderes zu tun, als sich anzubieten. Ich musste ihm erst einmal beibringen, dass sie für sein Gemächt doch noch zu unerfahren sei. Der Blödmann grinst nur und meint, ich hätte wohl uneingefahren gemeint. Dann gibt er allerdings schon zu, dass ich wahrscheinlich Recht habe mit der These, dass sie einfach die Gelegenheit nutzen sollte, mal zu sehen, was da wirklich so läuft. Es gäbe ja wirklich nicht nur Rüpel. Ein junges Mädchen würde halt am besten mit einem guten Freund, in die Liebe hineinwachsen, langsam und vorsichtig, aber auf keinen Fall mit einer groben Bande von Motorradrowdys. Jetzt, wo sie so scharf unter Bewachung der Eltern stehe, sei das Kostümfest vielleicht wirklich eine geeignete Möglichkeit, vorsichtig, vor allem sehenderweise in ihr Unglück zu rennen. Wie in der Höhle, würde sicherlich ein Hilferuf genügen, um sofort beenden zu können, was sie nicht wolle.
Irgendwie beruhigt mich das. So ganz quer liege ich also mit meinen Gedanken dann doch nicht. Ich kann Blondi natürlich verstehen. Ich denke aber halt, etwas mehr Eigeninitiative und Entscheidungsfreiheit sollte man einer Tochter in Johannas Alter doch geben. In der Beziehung bin ich mit meinen Eltern sehr zufrieden. Waren es doch erst sie, die mich aus dem Loch befreiten, in das ich mit meinem Bruder fiel. Auch wenn ich mit Pa etwas Probleme hatte, als ich bei der letzten Reise, da einige Jungs auf meinem Zimmer hatte. Er muss sich daran wohl erst gewöhnen.
Willi ist so gegen zehn Uhr dran, das von ihm geplante Kostümfest, den offensichtlich sehr überraschten Konferenzteilnehmern vorzustellen. Ich erfülle ihm auch den Wunsch, den er an mich herangetragen hatte: Jörg und ich sollten Models für ihn sein, an denen er die Kostüme – vor allem ihre Eigenarten – vorstellen konnte. Ich sollte einen Bikini drunter tragen, für die Vorstellung. Als es zu den Eigenarten kommt, entsteht ein fröhlicher Tumult im Saal. Irgendwie klingt es fast wie Neid, als Jörg dann das Fummeln an mir vorführt. Da lasse ich natürlich Willi, in aller Öffentlichkeit nicht an mich ran, deshalb muss Jörg einspringen. Willi erklärt noch, zum Fest sei natürlich keine Unterwäsche erlaubt. Es sei ja keine Pflicht, dort zu erscheinen. Er hat auch noch etwas Neues: Trägerinnen eines roten Buttons wollten nur schmusen. Wer jedoch einen grünen Button trüge, sei zu allem bereit. Ein gelber wolle gefragt werden.
Natürlich taucht die Frage auf, wie man den zur Sache kommen könne. Vor allem die Herren Schöpfung interessiert das sehr. Willi macht es sich einfach, er montiert zuerst einfach mein Oberteil ab. Natürlich drängen meine Brüste ins Freie. Den Trick, das Dekolleté abzumontieren, kannte ich dummerweise nicht. Als Katastrophe empfinde ich dann nur, wie Willi an mir rumfummelt, um den Schaden zu beheben, dachte er doch, ich trüge ein Bikinioberteil. Als täte ich das im Fotopark jemals.
Das Volk will natürlich prompt sehen, wie man unten dran kommt. Willi hebt einfach meinen Rock bis zu meinen Knien hoch. Auf mein Zuflüstern zieht er ihn ganz hoch. Darauf bin ich ja darauf vorbereitet, im Gegensatz zum abmontieren meines Oberteil. Ich zische ihm zu „mach schon“, und er hob den Rock höher. Ein Murren ging durch den Saal, als meine durch einen Slip verhüllte Kleine unter dem langen Rock auftaucht.
„Jetzt ist ja nicht das Fest!“, reagiert Willi darauf, wenn es auch irgendwie erleichtert klingt.
Dann kommt noch zur Information, dass Herren, wenn sie etwas freier sein wollten, natürlich auch in Kleidern auftreten könnten. Zum Abschluss wurde noch die Maske ins Gespräch gebracht, sowie, dass das Ganze als Test gedacht sei und die Kostüme behalten werden dürften. Sie seien bereits nach dem Lunch, in Halle C, dem Schauplatz des Abends, ab 14 Uhr, zur Ausgabe bereit. Ebenso wie die Masken und, wenn verlangt, die Buttons. Mit am wichtigsten für mich, ich fürchtete schon, Willi hätte es vergessen, war der letzte Hinweis: Man möge sich nicht zu lange mit einem Partner abgeben, sondern würde morgen gebeten, besonders weitreichende Erfahrung bekannt zu geben.
Während Willi noch redet, lasse ich es mir nicht entgehen, zu demonstrieren, wie man in dem Herrenkostüm an seinem Partner fummelt. Jörg scheint es ein wenig peinlich zu sein, dass er einen Steifen bekam (den er mit der Hand bändigen muss, damit er nicht an die Öffentlichkeit dringt), während einige der Weiber im Saal erfreut grinsten.
Das am Nachmittag noch folgende Allroundgeschwätz, lasse ich einfach sausen. Währenddessen fahre ich mit Tonio, dem Fahrer des Parks, in die Stadt. Einiges muss unbedingt noch beschafft werden. Zurück, gehe ich zu Blondi, um Johanna abzuholen. Ich erzähle ihrer Mutti, wir hätten heute auch etwas vor. Dabei zwinkere ich mit den Augen. Natürlich kommt Blondi nicht auf die Idee, was wir wirklich vorhaben. Dass es nicht ganz harmlos würde, war ihr aber schon klar, immerhin drohte ich ihr ja bei der ersten Unterredung, dass ich mit Töchterchen sogar, unter strenger Bewachung meinerseits natürlich, mal in die Höhle gehen würde. Zu meiner Verblüffung hatte sie keinen Widerspruch.
In meinen Räumen machen wir uns erst einmal zurecht. Jörg geht diesmal freiwillig. Die erste Amtshandlung ist, Johanna wird in ihrem Intimbereich weitestgehend rasiert. Nur oben lasse ich ein Büschel stehen, unten wird Kahlschlag gemacht. Johanna findet das gut. Bei mir wird mein roter Pfeil oben auch gestutzt. Dann mache ich das, was mir gestern einfiel, es wird ja hell sein in der Halle. Also was? Die verbliebenen Schamhaare werden gefärbt. Bei Johanna rot und bei mir braun. Morgen würden wir alles zurückfärben. Mit Johanna habe ich allerdings noch etwas Extraarbeit. Ich versuche schon mal, wie ich sie für den Abend etwas älter aussehend hinbekomme. Zugegeben, dazu hole ich mir den Rat von Saya, meiner ehemaligen Kinderfrau. Die fragt natürlich nicht, warum, sondern überlegt. Dann schlägt sie vor, eine ins graue gehende Schminke zu benutzen und eventuell in den Augenwinkeln, ein paar Krähenfüße anzuschminken. Nun, durch die venezianische Maske würde man sowieso nicht all zu viel davon sehen. Noch ein paar Einmal-Tattoos an strategischen Stellen und Johanna ist kaum noch zu erkennen.
Jörg zumindest tut, als kenne er sie nicht, als er wieder auftaucht.
Nun folgt natürlich noch ein ernsthaftes Gespräch mit meiner jungen Freundin. Da ist sogar Jörg dabei. Er hat für die Unerfahrene die richtigen Vorschläge. Zuerst einmal solle sie einen gelben Button tragen. Männer würden sich halt gerne bestätigt fühlen, wenn sie fragen. Solche, die nur wollen, seien für sie ja wohl weniger geeignet. Dann solle sie ein wenig auf die Figur des Mannes sehen. Man könnte zwar in den Kostümen kaum viel erkennen, aber in etwa das Alter abschätzen. Wenn einer gleich unter den Rock bei ihr wolle, könnte das sehr wohl der Falsche sein. Im Übrigen solle sie nur zulassen, was ihr gefalle. Es sei vor allem ihr Abend. Dann trainieren wir noch etwas Wichtiges: die Stimmen zu verstellen. Dazu noch, für Johanna sehr wichtig, ein paar Ausdrücke des Gefallens oder des Missfallens auf Italienisch.
Wir bestellen uns das Abendessen aufs Zimmer. Ich denke nicht, dass ich mit meiner Freundin etwas falsch gemacht habe, trotzdem bekommt sie von Jörg und mir noch viele Ratschläge. Vor allem raten wir ihr, sich nicht länger als fünf Minuten von einem Mann bumsen zu lassen. Sonst käme sie nicht weit. Ich weiß jedoch nur zu gut von mir selber, war es erst einmal so weit, würde sie sich nur schwer daran erinnern.
Endlich ist es soweit. Um acht Uhr abends soll es losgehen, halb neun treffen wir ein. Ach ja, Jörg ist natürlich auch mit von der Partie. Im Hosenanzug vom Morgen. Der Einlass ist überhaupt kein Problem. Brav streckt sich unsere Begleitung einen gelben Button an. Ich habe ihr versprochen, zuerst ganz in ihrer Nähe zu bleiben und ein wenig auf sie zu achten. Um die Uhrzeit sind noch nicht so viele Leute da, vielleicht sechzig. Es ist eigentlich viel zu früh. Jörg verschwindet fast umgehend, der Schlingel.
Jörg ist nicht sehr erstaunt, als ich mir am Einlass gleich drei grüne Buttons geben lasse. Johanna wohl schon eher. Ich weiß wirklich nicht, wie es kam, keine zehn Minuten waren vergangen, da sind meine Freundin und ich bereits belegt. Viel hat mein erster Partner leider nicht von mir. Er fasst es wohl falsch auf und nimmt an, ich will nur gevögelt werden. Er durfte doch. Sogar dabei achte ich auf Johanna. Die ist anscheinend vergnügt dabei, gewaltig zu schmusen. Als sie mich mit meinem Burschen am Wirken sieht, flüstert sie auch mit ihrem. Was sie von ihm will, ist unübersehbar.
Ich gebe meinem noch ein Küsschen und bedanke mich. Ich kann mich endlich kurz ein wenig umschauen. Willi kann bereits jetzt voll zufrieden sein. Das Fest wird voll angenommen. Kein Wunder nach einer eigentlich fast langweiligen Konferenz. Vor allem darf man auch keinesfalls vergessen, wer denn die Teilnehmer sind: alles Leute, mehr oder weniger aus dem Pornobereich.
Schon wieder ist einer an mir. Ich schocke ihn mit verstellter Stimme auf Englisch: „Steck in rein. Ich will sehen, was du kannst!“
Er steckt begeistert. Nun ja, ich wollte noch nicht begeistert sein. Der Abend würde ja lang werden. Johanna treibt es immer noch mit dem Ersten. Nachdem ich meinem gesagt habe, so gut sei er gar nicht, verzieht er sich anscheinend beleidigt, mit seinem Ständer.
Ich stehe auf und gehe in Johannas Richtung. In ihrer Nähe hüstele ich warnend. Und, tatsächlich, sie begreift sofort, was ich meine. Ihr Freier kratzt auch die Kurve. Wir flüstern ein paar Worte. Schnell stellt sich heraus, Johanna ist sehr zufrieden. Ich frage mich, wie lange sie aushält. Da kommen auch bereits wieder zwei Burschen auf uns zu, offensichtlich Italiener. Wie kamen die den hier herein, denke ich noch, da liegen wir auch schon auf dem Teppichfußboden. Ich lasse einen der beiden sein Ding reinstecken, das war ja mein Plan für heute Abend. Nicht rumbumsen, sondern Schwänze nur testen – und die Männer die dranhängen.
Der von Johanna bekommt ein klares „Nein! Nur schmusen“, entgegen gehalten. Das Mädchen zeigt Vernunft.
Nun beginnt für mich ein Abend, den ich wohl nie vergessen werde. Ich wollte ja mal sehen, welche Macht ich tatsächlich über Männer ausüben kann. Dazu hatte ich mir fest vorgenommen, so viel wie möglich Schwänze nur mal auszuprobieren. Wenn mir einer nicht passt, würde ich ihn nach ein paar Stößen einfach weiterschicken. Oh Wunder, es klappt auch. Bis zehn Uhr war nur einer dabei, den ich gut in mir haben konnte. Gut, es kann auch sein, dass er nur Glück hatte. Ich bin bald aber so mit Geilheit aufgeladen, dass ich einen sogar in mir abspritzen lasse. Da ich dabei auch richtig zum Höhepunkt komme, ist es für uns beide im wahrsten Sinne des Wortes befriedigend. Nach dem notwenigen Gang zur Toilette futtere ich erst einmal eine Kleinigkeit am ebenfalls vorhandenen Buffet. Johanna habe ich, jetzt eher nur noch nebenbei, aber natürlich immer noch im Blick. Sie benimmt sich fast vorbildlich, im Gegensatz zu mir.
„Trinken sie ein Glas Champagner mir, schöne Frau?“, höre ich plötzlich eine nur zu bekannte Stimme neben mir.
„Si, si“, piepse ich auf Italienisch.
„Und wie gefällt es ihnen hier?“, schaltet die Stimme umgehend auf diese Sprache um.
„Sehr gut“, antworte ich, meine Stimme so gut wie möglich verstellend. „Ich versuche halt, ganz nach Anweisung von Herrn Willi, ein paar Quickies zu bekommen, um später, wenn ich heirate, in dieser Beziehung keine Gelüste mehr zu bekommen“, behaupte ich. Dann nehme ich allen Mut, den ich habe, zusammen. „Sie scheinen nett. Würden sie?“ Ich trank ihm zu.
„Ganz sicher nur ein Quickie?“, fragt er interessiert zurück.
Ich kann nur noch nicken. Seit meiner Reise nach Polen war das mein größter und sicher abartigster Wunsch. Sollte er in Erfüllung gehen? Ein Traum wird wirklich erfüllt. Wenn ich danach auch schon wieder auf die Toilette muss. Wer mein Wunschmann war? Das werde ich wohl nie über meine Lippen bringen. Dafür sitze ich danach fast eine Viertelstunde auf dem Klo und heule süße Tränen. Ich bin jetzt bereit zur Hochzeit mit Jörg. Da gibt es nur noch eines: Ich muss wissen, wie sich eine echte Hure fühlt. Eine die voll in Betrieb ist. Ich schaffe es.
Johanna geht schon um halb elf. Sie hat einen Schlüssel zu unserer Suite, um sich umziehen zu können. Ich habe bis kurz vor eins geschafft 35 Männerschwänze in mir gehabt zu haben. Abspritzen lasse ich allerdings nach dem Traummann keinen mehr. Um halb zwei lasse ich, bereits in unserem Zimmer, nur Jörg noch einmal ran. Der wird ja mein Ehemann, auch wenn er mir eben grinsend gestand, er hätte auch mit Johanna ... Er hätte doch gepasst und sie sei dabei sogar gekommen. Hurenbock!
Dass ich etwas dazu sage, erwartet er wohl. Ich unterlasse es jedoch. Zum ersten Mal verschweige ich ihm jedoch etwas: den Quickie mit dem Traum.