„Was soll das heißen, sie ist verschwunden?“ Verständnislosigkeit stand König Cámalon ins Gesicht geschrieben. „Ist sie nicht wieder auf einen Ausflug in den Wald aufgebrochen, wie das letzte Mal? Ich sehe keinen Grund, einem verwöhnten Mädchen nach zu jagen.“ Diplomat Yamato schluckte schwer, als er das hörte. „Verzeiht, Herr Yamato, aber so sehe ich es nun einmal.“ Beschwichtigte ihn Cámalon. „Wenn ich das richtig verstanden habe, hat sie solcherlei Unternehmungen auch schon früher unbeschadet überstanden. Wir sollten einfach abwarten. Vielleicht hat sie das einfach gebraucht. Wie mir zu Ohren gekommen ist, ging es ihr in letzter Zeit nicht so gut. Sie sah auch schrecklich blass aus, bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen man sie zu Gesicht bekam.“ Er wandte sich zum Gehen. „Entschuldigt meine Eile, aber ich muss heute noch nach Plarun reisen. Unser Nachbar hat mich zu einem Fest eingeladen. So unhöflich zu sein, dort nicht zu erscheinen, kann ich mir nicht leisten.“ Eros zitterte. Er konnte sich nicht länger beherrschen. „Majestät, bitte erlaubt mir dennoch Fräulein Sakura zu suchen.“ Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. „Meinetwegen. Wenn Ihr so viel Zeit übrig habt. Aber lasst meine Männer aus dem Spiel. Die haben hier am Hof genug andere Arbeit. Kinder zu beaufsichtigen, gehört nicht dazu. Knappe! Sattle mein Pferd. Ich möchte in einer Stunde abreisen.“ „Jawohl, Sire.“ Yamato folgte dem Snift im Laufschritt aus dem Thronsaal heraus. „Was habt Ihr vor, Eros.“ „Was wohl“, schnaubte der Katzenmann. „Kinder beaufsichtigen natürlich.“ „Wenn Ihr ihr auch nur ein Haar krümmt.“ Eros sah den Diplomaten traurig an. „Keine Sorge, ich werde lediglich aufpassen, dass ihr nichts geschieht. Wenn alles gut geht, wird sie nicht einmal merken, dass ich da bin.“