Johann III. seufzte schwer. Er hielt sich den schmerzenden Kopf. Gerade mal 28 Jahre alt hatte er bereits den Thron seines Vaters übernommen. Dieser hatte zeitgleich mit den Königen von Kertófu und Plarun vor zwei Jahren zugunsten der Prinzen des jeweiligen Landes abgedankt. Anfangs noch vom jugendlichen Geist und dem Wunsch nach Veränderung angefeuert, hatte Johanns Begeisterung über die neue Verantwortung bald nachgelassen. Er musste schnell lernen, was es bedeutete plötzlich mit all den Problemen konfrontiert zu sein, die zuvor sein Vater geschultert hatte. Zum Glück hatte er Sophia an seiner Seite. Sie hielt ihm den Rücken frei. Kleinere Angelegenheiten zu klären, Richtersprüche für Streitereien unter der Bevölkerung, etc. All das oblag in Arténol seit jeher der Königin. Es wäre auch gar nicht anders gegangen. Zu viele wichtige Aufgaben wie die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln verstopften jede freie Minute des Tages. Verhandlungen mit den anderen Reichen mussten geführt werden. Die Elben und Zwerge mussten bei Laune gehalten werden, benötigte Arténol doch dringend die Kohlelieferungen Torimans und die Lebensmittel aus Melornia. Ein Angriff von Dämonen war also so ziemlich das Letzte, was Johann gerade brauchen konnte. Sophia kam herein. Ihre bloße Anwesenheit bewirkte wahre Wunder. Sie brachte ihrem Mann einen Becher mit Wasser. „Du trinkst zu wenig, mein Lieber.“ Tadelte sie ihn sanft. Dankbar nahm der König den Becher und trank. „Sophia“, Johann nahm die Hände seiner Frau. „Was täte ich nur ohne dich?“ „Vermutlich verdursten.“ Lachte diese. Sie sah den Brief mit dem königlichen Siegel Plaruns, nahm und las ihn. „Oh nein, wie schrecklich. Hast du bereits etwas unternommen?“ „Der Brief ist erst heute Morgen eingetroffen. Ich werde heute noch den Adel anschreiben. Sie sollen ihre Soldaten warnen. Wenn sich die Befürchtungen Friedrichs bewahrheiten sollten, will ich dass sie vorbereitet sind.“ Er erhob sich von seinem Thron. „Lass uns hoffen, dass es nicht zum Schlimmsten kommt.“ „Und das wäre?“ Sophia nahm ihren zitternden Mann in die Arme. „Krieg.“