Prompt: Walpurgisnacht
Datum: 29.04.2020
nachgeschrieben: 15.07.2020 14:45 - 15:05 Uhr
Kichernd warf Marina eine Handvoll Kräuter in den blubbernden Kessel. Dann warf sie ihren Kopf in den Nacken, breitete ihre Arme aus begann mit den anderen Frauen rund um das unterm Kessel lodernde Feuer herumzutanzen.
Die kühle Nachtluft strich über ihre nackte Haut. Der Wind ließ die hohen Tannen im Takt einer unhörbaren Musik tanzen und der Nachthimmel über ihnen war sternenklar.
Marina genoss es über den Blocksberg zu tanzen.
Sie glaubte zwar nicht daran, dass sie und die anderen anwesenden Frauen mit dem Teufel feiern würden, aber sie genoss den Anblick der vielen nackten Leiber. Die wogenden Busen und bebenden Hüften.
Auf einmal wandten sich die tanzenden Frauen ihr zu.
Unzählige Hände berührten Marinas Körper, führten sie zu dem Thron gegenüber des Kessels, der zu Beginn der Feierlichkeiten leer gewesen war.
Zum ersten Mal registrierte Marina den Mann, der dort saß und die Hand nach ihr ausstreckte.
Wie in Trance ging sie auf ihn zu, ihre Lippen trafen aufeinander und wenig später wand sie sich unter ihm auf einen Lager aus Tierfellen, während er sie liebte.
Als Marina am nächsten Morgen erwachte, war sie nackt und allein. Zumindest war kein anderer Mensch in ihrer Nähe. Abwesend legte sie ihre Hand auf ihren Bauch. Ein merkwürdiges Gefühl machte sich in ihr breit.
Sie sah sich um.
Niemand war da.
Sie war allein und war es doch nicht.
Ihre Gedanken kreisten um die letzte Nacht. Um den Mann, Lucifer, der sie zu seiner Auserwählten gemacht hatte. Leise hallten seine Worte durch ihren Kopf und ihr wurde klar, dass sie die Frucht seiner Lenden in sich trug.
Zur nächsten Walpurgisnacht würde sie nicht mehr allein gehen, das wusste Marina.