Geschrieben: 18:00 - 18:10 Uhr
»Ich glaube nicht, dass ich heute noch rausgehe«, murmelte Jakob und fuhr sich mit den Händen durch sein Schulterblatt langes Haar.
Max, der mit einer Gitarre in den Händen auf dem Sofa saß, blickte zu seinem Kumpel und Mitbewohner hinüber und hob fragend eine Braue. »Wieso das nicht? Du wolltest doch unbedingt Aufnahmen draußen auf der Freiheit machen«, hakte er nach.
Jakob schnaubte und deutete auf das große Fenster des Altbaus. »Schon rausgeguckt? Bei dem Schneegestöber fährt doch gleich nichts mehr in Richtung Tempelhof und ich hab keine Lust mit dem Rad zu fahren oder Gott bewahre durch die Kälte zu latschen. Hier am Fenster bilden sich schon Eiskristalle.«, sagte er.
Der kleine Brünette rutschte vom Sofa und lief zum Fenster. Fasziniert blickte er nach draußen wo vor dem dunklen Winterhimmel helle Flocken im Wind tanzten. Ein verträumtes Lächeln legte sich auf sein Gesicht und er blickte zu Jakob.
»Und was machst du dann, wenn du nicht rausgehen magst?«, wollte er wissen.
Jakob rollte mit den Augen und schlang seinen Arm um Max' Schultern.
»Jetzt werde ich in die Küche gehen uns uns was Leckeres kochen, während du weiter an deinem Song arbeitest. Wenn ich fertig bin, darfst du einen Wein aussuchen und dann machen wir zwei es uns hier in der WG gemütlich. Ich glaube nicht, dass Felix, Sina oder Marti heute noch hier auftauchen werden. Die werden wohl für die nächsten Tage bei ihren Familien unterkommen«, sagte er und warf einen Blick auf sein Handy, welches genau dies in ihrem WG-Chat verkündete.
Max blickte mit kugelrunden blauen Augen zu ihm hoch.
»Heißt das ...«, begann er, brach dann aber ab und biss sich auf die Unterlippe.
Jakob jedoch lächelte und drückte einen warmen Kuss gegen Max' Schläfe.
»Ja ... das heißt, wir machen es uns gleich zusammen in meinem Bett gemütlich und beobachten das Schneegestöber von da aus und tun, worauf auch immer wir Lust haben, okay? Alles kann, nichts muss«, sagte er.
Max blickte ihn unsicher an. »Wirklich alles?«, flüsterte er.
»Wenn du es willst«, bestätigte Jakob.
Max seufzte erleichtert auf und schmiegte sich in Jakobs Arme, während vor dem Fenster die Welt begann im Schnee zu versinken.