Geschrieben: 17:55 - 18:00 Uhr
Riley saß im Schneidersitz am Boden und tippte mit dem Radiererende seines Tintenrollers auf die leere Seite des Bulletjournals auf seinem Schoss.
Er zögerte, weil er nicht wusste, wie genau er seinen Eintrag beginnen sollte. Dann aber stoppte er das Klopfen, atmete tief durch und beschloss einfach loszulegen.
Ausgehungert ... das ist es, was ich bin ... ich hungere nach Liebe, nach Menschen, die mir vertrauen, nach Armen, die mich sicher und warm halten. Nach Geborgenheit ... so lange haben sie es mir vorenthalten ... und wozu hat es geführt?
Ich sitze in einer beschissenen Anstalt ... weil ich mir selbst wehtue ... weil sie denken, dass ich mich umbringen will ... dabei hätten mir ein wenig Liebe und Zuneigung von Seiten meiner Eltern doch gereicht ... mein Hilfeschrei wurde nicht gehört. Sie wollen mich nicht mehr sehen, solange ich so bin, wie ich bin
Ich hasse mein Leben.
Dann stoppte Riley zu schreiben, lehnte sich gegen das Fußende seines Klinikbettes und rollte mit seinen Augen, als eine Schwester ohne Anzuklopfen den Raum betrat. Sie griff ganz selbstverständlich nach seinem Journal.
»Was soll das?«, fragte er sie und nahm es ihr weg.
»Das ist unser gutes Recht«, sagte die Schwester und nahm es ihm weg.
Sie verließ den Raum und ließ ihn zurück.
Riley schüttelte den Kopf.
»Hier wird es auch nicht besser werden«, murmelte er.