Prompt: Neuanfang
Warnungen: keine
Atemlos stand Isabella auf dem Balkon, stützte sich an der Brüstung ab und blickte von ihrem erhöhten Plätzchen über den Wald hinweg. In der Ferne sah sie den sich durch den Wald windenden Fluss im Licht der Sonne glitzern. Sie atmete tief ein und hatte das Gefühl den Wald unter ihr fast schmecken zu können.
Vögel zwitscherten, Elche, Rehe und Hirsche bewegten sich zusammen mit ihren Jägern, den Berglöwen, Wölfen und Bären durch das teilweise sehr dichte Unterholz und sorgten für eine beinahe urwaldlich anmutende Kulisse.
Isabella seufzte wohlig und lächelte glücklich, als sich mit einem Mal starke Arme von hinten um ihre Hüfte wanden und sie gegen eine starke Brust zogen. Weiche Lippen legten sich gegen ihren Puls und küssten sie dort. Ein warmer Schauer rann durch ihren Körper.
"Jasper", brummte sie leise.
Ein warmes Lachen ließ die Brust an der sie ruhte erbeben und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus.
Jaspers Hand schob sich unter ihren dünnen Pulli und legte sich über ihren leicht gewölbten Bauch, der das darin heranwachsende neue Leben beschützte.
"Ich liebe dich, Bella", murmelte Jasper leise an ihr Ohr, bevor er ihren Hals und ihren Nacken mit Küssen und zärtlichen Bissen neckte.
Wärme und Erregung brodelten in Bella und sie lehnte sich schwerer gegen Jasper, während ihre Umwelt sich immer weiter zu verkleinern und sich auf den Mann hinter ihr zu konzentrieren schien.
Seit sie sich vor mehr als einem Jahr von Edward getrennt hatte, konnte sie klarer denken als je zuvor in ihrer Erinnerung. Sie hatte beschlossen, um ihre Freundschaft zu Jasper zu kämpfen und keiner der beiden konnte sagen, wie genau es passiert war, aber aus der Freundschaft zwischen ihnen war Liebe geworden.
Jasper hatte Alice verlassen. Nicht einmal darüber nachdenken müssen, nachdem er erkannt hatte, wie sehr seine Ex-Frau ihn manipuliert hatte, um zu bekommen, was sie wollte. Oft hatte Edward, sein Ziehbruder, ihr dabei geholfen.
Das Gefühl betrogen und benutzt worden zu sein, hatte dazu geführt, dass Jasper sich von der Familie zurückgezogen und weggezogen war.
Hier, am Lake Tahoe, inmitten des Waldgebietes, besaß er nun ein großes Grundstück und hatte ein Haus gebaut, wie er es bevorzugte. Aus Holz, rustikal, aber mit den Annehmlichkeiten der modernen Welt. Fließendes Wasser, Strom, Fernsehen, Internet. Alles Dinge, ohne die er aufgewachsen war und die erst im Laufe der Zeit erfunden worden waren.
Isabella war ihm ohne zu zögern gefolgt. Sie hielt nichts in Forks, nachdem ihr Vater zu Sue Clearwater ins Reservat gezogen und in Rente gegangen war.
Und nun waren sie hier. Sie hatten einen Neuanfang fernab der Familie Cullen gewagt. Peter und Charlotte hatten eine Hütte unweit ihres Hauses und sie wollten die kleine Familie, die hier nun heranwuchs beschützen, ohne Bella und den Nachwuchs zu gefährden. Nicht, dass sie jemals eine Gefahr für die beiden dargestellt hatten, obwohl sie sich vom Blut der Übeltäter dieser Welt ernährten.
Jasper hielt sich nach wie vor an die "vegetarische" Diät, weil es für seine Empathie einfacher war.
Isabella konnte es kaum abwarten.
Wenn ihr Kind endlich auf der Welt war, würde sie endlich den entscheidenden Schritt gehen und Jasper auf seinem Pfad durch die Ewigkeit folgen. Dies war der letzte Schritt, den sie für ihren Neuanfang geplant hatte.
Jasper, den alle immer für den instabilsten der Cullens gehalten hatten, war in Wahrheit derjenige, der sich am Besten in Bellas Gegenwart unter Kontrolle hatte. Immerhin hatte er mehr Übung als alle anderen, abgesehen von Carlisle.
Aber an all das wollten sie jetzt nicht denken. Nur sie beide waren jetzt wichtig.
Jasper hob Bella hoch und trug sie ins Haus, wo er sie aufs Bett legte und sie in ein zärtliches Liebesspiel verwickelte, welches erst lange nach Sonnenuntergang endete.
Ein einsames Käuzchen schrie in der Nacht.
~Ende~