Zehn kleine Krallen bohrten sich rhythmisch in meinen Brustkorb und weckten mich. Unwirsch knurrte ich: »Donna, runter!«
Als Antwort erhielt ich nur ein wohliges Schnurren. Ich versuchte, mich zur Seite zu rollen, um sie loszuwerden, doch sie grub ihre Krallen nur noch tiefer in mich. Jetzt öffnete ich doch die Augen und wurde etwas lauter: »Donna, ich hab gesagt: Runter!«
Laura erschien neben mir und ging dazwischen, indem sie das Tier von mir herunterhob, bevor ich es unsanft aus dem Bett schmeißen konnte. »Hat sie dich schon wieder geweckt? Ich geh die beiden eben füttern.«
Als sie nach einem Moment zurückkam, setzte sie sich neben mich aufs Bett und streichelte mir über die Brust.
Ich war in der Zeit einfach liegengeblieben und hatte mich zurück in die Decke gekuschelt. Ich sah gar nicht ein, warum ich mir von dem Biest sagen lassen sollte, wann ich aufzustehen hatte.
»Die Kleine hat wirklich einen Narren an dir gefressen.«
Ich grummelte undefiniert. War ja schön für das Vieh, aber ich nicht an ihr. Aber dafür entschädigte mich ihr Frauchen hinreichend. Ihre Hand fuhr angenehm warm über die geschundene Haut, während sie mich anlächelte. Ich lächelte zurück und schloss genüsslich die Augen, ließ es mir eine Weile gutgehen.
Nachdem sie mich noch ein paar Mal auf die geschundene Stelle geküsst hatte, zog ich sie an den Hüften rittlings auf meine Beine. »Komm her, Puschel.«
Es war einfach zu niedlich, wenn sie versuchte, mich böse anzuschauen, während sie eigentlich nur darauf wartete, dass ich sie zu mir herunter zog und küsste. Als Entschuldigung für den Kosenamen, den sie nicht mochte, tat ich das auch. Fordernd erkundete ich mit meiner Zunge ihren Mund, während meine Hände ihren wohlgeformten Körper erforschten. Objektiv war sie sicher nicht perfekt, aber ich konnte mich wirklich nicht beschweren.
Während meine Hände über ihren Oberkörper wanderten, küsste sie meinen, bis sie beim Bauch ankam. Ich genoss die vorsichtigen Küsse, die sich nun auch zu meiner Unterhose bewegten und meine darunterliegende Erregung berührten, bevor Laura mir die Shorts herunterzog und sich wieder auf meine Beine setzte.
Ich küsste sie erneut und zog dabei ihre Hüfte näher an mich, damit sie spüren konnte, wie sehr mir das hier gefiel. Kurz keuchte sie auf, als ich meine Hüfte einmal unter ihr kreisen ließ. Nachdem ich nicht weitermachte, sah sie mich bockig an und rieb sich stattdessen an mir. Schelmisch grinste ich sie an. Ich hatte schon geahnt, dass sie etwas ungeduldig war. Meine Hände wanderten über ihre kleinen, wohlgeformten Brüste und spielten mit den Warzen. Die Laute, die sie dabei von sich gab, klangen wie Musik in meinen Ohren.
»Liebes, da fehlt noch was«, raunte ich ihr zu, als sie sich ihr Höschen ausgezogen und sich wieder über mich begeben hatte.
Etwas bockig streckte sie sich, um an die entsprechende Schublade zu kommen.
Ich konnte ja verstehen, dass sie nicht gerade begeistert war, ich hätte auch gern gewusst, wie sich eine Frau ohne Gummi anfühlte, zumal sie definitiv die Pille nahm, aber ich wusste nicht, ob sie noch andere Partner hatte. Es war mir auch egal. Und selbst wenn nicht, ich hatte noch andere Frauen neben ihr, das war Grund genug.
Als Entschädigung für ihre Mühen küsste ich ihre über mir schwebenden Brüste und biss sanft hinein. Das und die Finger, die über ihren Venushügel wanderten, ließen sie zusammenzucken. Während sie kramte, beschäftigte ich weiter meinen Mund. Meine Finger streichelten in der Zeit über ihre feuchte Hitze, erkundeten erst ihre Lippen und wurden dann mit jeder Bewegung weiter ins Innere gezogen. Vorsichtig versuchte ich, ob ich eindringen konnte, fand jedoch keinen Widerstand.
Ein leises Klappern verriet, dass sie etwas aus der Schublade wieder zurückfallen ließ. Nach einem kurzen Moment des Genießens kramte sie weiter.
Langsam ließ ich den Finger in sie hinein und hinaus gleiten. Ich versuchte gar nicht erst, irgendeinen bestimmten Punkt zu suchen. Die Hornhaut meiner Fingerkuppen war so dick, dass ich es eh nicht erfühlt hätte. Und das letzte Mal, als ich es mit irgendwelchen Tricks versucht hatte, die Lance mir erklärt hatte, hatte sie sich beschwert, dass meine Fingernägel ihr wehtaten. Deshalb ließ ich das lieber.
Endlich wurde sie fündig. Sie setzte sich zurück und reichte mir das Kondom, nachdem sie es ausgepackt hatte. Mit der freien Hand rollte ich es über und lächelte sie dann an. Sie lächelte zurück und beugte sich für einen Kuss zu mir. Ein letztes Mal stieß ich mit dem Finger zu, entlockte ihr ein freudiges Keuchen, bevor ich ihn wegnahm und meine Hände auf ihren Hüften und Hintern platzierte.
Mein Atem flackerte, während sie sich auf mir niederließ. Zu gut war diese warme, feuchte Enge, die mich nach und nach immer weiter umschloss. Während sie sich auf mir bewegte, schwanden mir die Sinne. Ich konnte nur noch Fühlen und Hören. Fühlen, wie ihre Hände über meine Brust wanderten und sie sich um mich bewegte, hören, wie nicht nur ihr Atem mit jeder Bewegung weiter aus dem Takt geriet. Meine Hände hatten Laura ganz von allein fester gepackt und auch mein Becken schnellte ihrem fast schon unkontrolliert entgegen.
Als ich merkte, dass ich es nicht mehr lange aushielt, ließ ich eine Hand über ihren Bauch nach unten wandern. Ich sammelte mich noch einmal und sah ihr in die Augen. Mit einem leichten Nicken beantwortete sie die Frage, die meine Augen und mein tastender Finger stellten. Es war schade, aber leider brauchte sie diese zusätzliche Stimulation, um ebenfalls auf ihre Kosten zu kommen.
Daher dauerte es auch einen Moment länger, bis sie sich zuckend um meinen Schaft zusammenzog. Ich genoss diese letzten Nachwehen, bis auch ich selbst schon fast wieder völlig schlaff war. Allzu viel Zeit ließ ich mir daher auch nicht mehr, mich aus ihr zurückzuziehen. Ich rollte uns auf die Seite und raubte ihr einen Kuss, während ich mich mit einer Hand von dem Gummi befreite. Nach einem flinken Knoten verschwand es in einem Taschentuch, bevor ich sie wieder an mich zog.
Mit ihr im Arm schlief ich noch einmal für eine Weile ein, bis mich eine raue Zunge an meinem Oberarm weckte. Ich schob das Fellknäuel zur Seite und drückte dann Laura wieder fest an mich.
»Nace, Pfui!« Scheinbar hatte das Vieh das Kondom entdeckt und für interessant befunden, denn als ich träge die Augen öffnete, schnappte sich Laura eben dieses und brachte es in den Mülleimer. Danach kuschelte sie sich wieder mit dem Rücken an mich. Dennoch war sie schon viel zu wach. »Was hältst du davon, wenn wir gleich aufstehen, was frühstücken und dann im Bett bleiben, bis wir los müssen?«
»Geht nicht, ich muss direkt los. Ich muss den anderen beim Vorbereiten helfen.« Eigentlich musste ich das nicht, aber ich wollte nicht zum Frühstück bleiben. Das tat ich nie. Und ich hatte nicht vor, das zu ändern. Das hätte sich, gerade bei ihr, viel zu sehr nach Beziehung angefühlt. Immerhin war ich seit unserer ersten gemeinsamen Nacht im September jede Woche mindestens einmal hier gewesen.
Enttäuscht nickte sie und schweig dann. Erst nach ein paar Minuten fragte sie: »Und wenn wir einfach ohne Frühstück noch etwas liegenbleiben?«
»Ein wenig Zeit hab ich sicher noch, aber dann muss ich wirklich los. Ich kann die anderen ja nicht die ganze Arbeit allein machen lassen.«
»Ich könnte doch auch mitkommen und helfen.«
»Nein lass mal, das willst du gar nicht. Wir sind eine reine Männer-WG, du willst gar nicht wissen, wie es dort aussieht, wenn nicht aufgeräumt ist.« Das fehlte mir gerade noch, dass sie wirklich direkt mitkam! Reichte es nicht, dass sie heute Abend, entgegen meinen Grundsätzen, sehen würde, wo ich wohnte? Ich nahm grundsätzlich keine Frauen mit zu mir. Andrej hatte viel zu häufig bewiesen, dass sie dann gerne mal unangekündigt vor der Tür standen. Und dennoch würde sie heute Abend vorbeikommen. Wer hatte sie überhaupt eingeladen?
Ich seufzte. Das war wohl ich gewesen. Aber was war mir auch anderes übrig geblieben, nachdem Alison plötzlich in ihrem Beisein von der Silvesterparty in der WG erzählt hatte? Es wäre unhöflich gewesen, sie nicht auch einzuladen. Auch wenn Laura manchmal etwas nervte, mochte ich sie im Grunde ja trotzdem und wollte unsere Affäre nicht durch so etwas gefährden.
Gedankenverloren streichelte ich über ihren Arm, der wiederum die beiden Katzen vor ihr kraulte. Da sie so beharrlich schwieg, hatte ich das Gefühl etwas sagen zu müssen. Ich küsste sie sanft in den Nacken. »Ich will einfach nicht, dass du wegen der Wohnung einen schlechten Eindruck von mir bekommst. Außerdem muss doch jemand nachher noch die beiden Mäusefänger füttern.«
»Schon gut. Bleibst du trotzdem noch ein wenig?«
Ich nickte so, dass sie es spüren konnte, und drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Schulter, bevor ich meinen Kopf wieder aufs Kissen fallen ließ. Obwohl ich noch immer wenig Schlaf benötigte, sie stand selbst für meine Verhältnisse viel zu früh auf.
Daher döste ich auch noch einmal ein, bis mich die Gedanken, die mir im Halbschlaf durch den Kopf schossen, aufschrecken ließen. Ich versuchte, wieder einen klaren Kopf zu erlangen und die aufkeimende Erregung zurückzudrängen. Doch in meinem schläfrigen Hirn fühlte es sich viel zu real an.
Ich öffnete die Augen und sah auf Lauras schwarze Mähne. Doch noch immer spürte ich viel zu deutlich, wonach es meinem Körper gerade verlangte.
Warum passierte das in letzter Zeit ständig? Seitdem ich mich regelmäßig mit Laura traf, hatte ich im Halbschlaf häufig solche Gedanken. Besonders dann, wenn wir so zusammenlagen. Auf einmal gierte mein Körper dann nach Aufmerksamkeiten, die sie mir nicht gewähren konnte. Gelüste, die mir Angst machten, da sie immer mehr nach Erfüllung schrien.
Also tat ich das, was mich sonst am besten ablenkte: Ich widmete mich einfach ihr. Ich liebkoste ihren Nacken und ließ dabei meine Hand über sie streicheln. Wohlig kuschelte sie sich näher an mich, streifte dabei mit ihrem Hintern meine Erektion. Ein wohliges Knistern lief durch meinen Körper. Und gleichzeitig spross eine Idee in meinem Kopf. Vielleicht konnte ich meinen Körper zum Schweigen bringen, indem ich ihm zumindest einen Teil von dem gab, was er wollte. Vielleicht ließ er sich ja überlisten.
Noch während ich darüber nachdachte, wanderten meine Hände fester über ihren Körper, presste sich meine Hüfte härter gegen ihre. Erneut streiften ihre Backen über meinen Schaft und ließen mich aufkeuchen. Mein Mund beschäftigte sich mit ihrem Nacken, den Schultern und Hals, während meine Hände immer fahrig über ihren Oberkörper wanderten. Beides entlockte ihr ein wohliges Seufzen und ließ meine Erektion weiter wachsen. Ihre Hand hatte schon lange aufgehört, die Tiere zu streicheln, und sich stattdessen in das Laken gekrallt.
Als er zu voller Größe angeschwollen war, ließ ich meinen Penis zwischen ihre Backen gleiten und rieb mich daran. Schon das jagte so viele Glücksgefühle durch meinen Körper, dass ich aufpassen musste, nicht sofort zu kommen. Ich zog mich etwas von ihr zurück und ließ meine Hand zu ihrer feuchten Spalte wandern. Ich wusste, dass sie kein Gleitgel hier hatte, also musste ich mit natürlichen Mitteln nachhelfen.
Kaum waren meine Finger an ihrem Bestimmungsort angekommen, entrang sich Lauras Kehle ein dunkles Stöhnen. Sie drückte sich ihnen entgegen, ließ sie ganz automatisch zwischen ihre Lippen gleiten. Als sie genug Feuchtigkeit aufgenommen hatten, zog ich sie nach hinten durch ihre Spalte, über den Damm, zwischen die runden, festen Backen und zu ihrem A...
»Isaac!«
Der spitze Schrei ließ mich zusammenfahren. Ich ließ sie los, richtete mich auf, versuchte, meinen Atem wieder unter Kontrolle zu bringen. Warum jetzt? Warum musste sie diesen Namen ausgerechnet jetzt benutzen? Ich ließ meine Hände durch meine Haare wandern, kauerte mich unwillkürlich zusammen.
»Was soll das?!« Die hysterische Stimme ließ mich wieder wahrnehmen, wo ich war.
Mühsam hob ich den Blick, versuchte, ihr in die Augen zu sehen. Ich verbannte das Zittern, so gut es ging, aus meiner Stimme, während ich aufstand. »Gib mir kurz ein paar Minuten.«
Mit zittrigen Beinen wankte ich ins Bad und schloss hinter mir ab. Ich ließ mich auf dem Klodeckel nieder und atmete solange in meine Hände, bis ich wieder klar denken konnte, bis mein ganzer Körper und mein ganzer Verstand realisiert hatten, dass ich bei Laura war und mich keiner anschreien oder mir wehtun würde, dass es reine Unwissenheit ihrerseits gewesen war, mich ausgerechnet in diesem Moment bei diesem Namen zu nennen.
Dann stand ich auf und wusch mir das Gesicht. Bevor ich das Bad verließ, sah ich noch einmal in den Spiegel, bis ich mir sicher war, dass ich entschlossen genug war.
Als ich ins Schlafzimmer zurückkam, saß sie von den beiden Katzen umringt im Bett. Ich schnappte mir meine Boxershorts und setzte mich daneben, nachdem ich sie mir angezogen hatte. Mit einer Hand strich ich durch Lauras Haare, die mich noch immer verwirrt ansah. Ich atmete tief durch. »Tut mir leid. Ich wollte einfach mal was anderes ausprobieren. Ich dachte, es könnte dir gefallen.«
»Mach das nie wieder! Das ist widerlich.« Ihr war anzusehen, dass sie das wirklich ernst meinte, auch wenn ich sicher war, dass sie es nie versucht hatte.
»’Tschuldigung. Ich wusste nicht, dass du das überhaupt nicht magst.« Ich beugte mich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich tu es nicht mehr, versprochen. Ich glaub, ich sollte jetzt los.«
»Ist gut.« Noch immer schien sie unsicher, lächelte mich aber tapfer an, nachdem sie mir einen Kuss gestohlen hatte.
Ich ging zum Schrank und holte die Plastiktüte mit meinen Sachen hervor, bevor ich wieder im Bad verschwand. Ich hatte einmal vergessen, meine Sachen in einer Tüte zu lagern. Danach waren sie so haarig gewesen, als hätten die Katzen darauf geschlafen. Wobei ich mir nicht sicher war, ob Donna das nicht tatsächlich getan hatte.
Nachdem ich mich geduscht und angezogen hatte, ging ich noch einmal in die Küche, um mich zu verabschieden. Ich schlang meine Arme von hinten um Laura und küsste sie in den Nacken. »Bis später.«
»Bis später.« Sie drehte sich um und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich ließ sie los und war schon fast bei der Tür, da hielt mich ihre Stimme auf. »Isaac?«
Ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich umdrehte. Wer hatte ihr diesen Namen überhaupt verraten? Sicher war es Alison gewesen. Es war definitiv ein Fehler gewesen, sie einander vorzustellen. Aber Laura hatte mir leidgetan. Wegen ihrer Arbeit lernte sie schlecht Leute kennen und hatte daher keine gute Freundin. Außerdem hatte ich mir etwas Ruhe erhofft, wenn ich ihr eine besorgte. Ich hatte gehofft, dass sie mich dann nicht mehr ständig abends zum Reden anrief. Leider hatte das nicht geklappt, sie rief mich trotzdem noch an, um mir von ihrem Tag zu erzählen. Und jetzt kam zusätzlich auch noch Aiden regelmäßig in der WG vorbei, wenn seine Frau etwas mit Laura unternahm.
»Stimmt es, dass du vorher einen Freund hattest?«
Ich würde dringend ein Wörtchen mit Alison reden müssen! Am besten noch heute Abend. Das ging nicht, dass sie irgendwelchen Frauen private Dinge über mich erzählte. Dennoch nickte ich. Lügen ging mir gegen den Strich. »Ja, ich hatte mal einen Freund.«
»Bist du ... schwul?« Unsicher senkte sie den Kopf.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Was sollte das Theater denn jetzt? »Nein. Sonst wäre ich sicher nicht hier. Es war nur eine Phase. Wie kommst du auf so einen Unsinn?«
»Wegen gerade ... Das ... Das ist Nichts, was man mit einer Frau m...«
»Es gibt genug Frauen, die darauf stehen. Es tut mir leid, dass ich nicht vorher gefragt habe, ob du es mal ausprobieren willst. Das war falsch. Ich weiß selbst, wie scheiße so was ist. Es tut mir wirklich leid. Aber es kommt sicher nicht mehr vor.« Ich ließ meine Stimme fest klingen, dennoch senkte ich die Arme und ging ein paar Schritte auf sie zu. Verdammt, ich wollte sie doch nicht verletzen!
»Ist gut. Nur lass das bitte, okay? Wir sehen uns heute Abend.« Sie hatte die anderen Schritte auf mich zu gemacht und küsste mich auf die Wange. Ich war froh, dass sie mir trotzdem verzieh. Ich war so ein Idiot!
Auch nachdem ich die Wohnung verlassen hatte, ließen mich die Gedanken nicht los. So sehr ich auch versuchte, sie zu verdrängen, das Gedankenkarussell ließ sich, einmal angekurbelt, nicht mehr anhalten. Ich hätte wissen sollen, dass sie damit nichts anfangen konnte, Laura war für so etwas nicht der Typ. Viel schlimmer war jedoch: Ich hätte sie nur fragen müssen, um uns diesen Fehler zu ersparen. Eine einfache Frage, ob es in Ordnung war. Dann hätte es keinen Streit gegeben und sie müsste nicht daran zweifeln, ob ich so etwas noch einmal tun würde.
Aber natürlich hatte ich wie so oft nur auf mein Verlangen gehört, mich davon leiten lassen. Ich hasste mich dafür, hasste meinen Körper, meine Gedanken, die ständig nach diesen Dingen verlangten, statt sich mit dem zufriedenzugeben, was ich ihnen gab. Und dazu war ich noch zu schwach, um ihnen zu widerstehen.
Er hatte damals recht und hatte es auch noch heute: Ich war ein widerliches Miststück! Ein Arschloch par excellence, nicht besser als er. Dabei wusste ich doch nur zu gut, wie es war, auf der anderen Seite zu stehen, wie es war, zu etwas gedrängt zu werden, das man nicht wollte, neues ausprobieren zu müssen. Wann genau war ich so geworden?
Ich hatte nie vorgehabt, zu werden wie er, hatte mich doch eigentlich entschieden, alles, was an ihn erinnerte, hinter mir zu lassen. Ich musste das abschalten, musste es wirklich wieder gutmachen, es nie wieder tun. Nur so konnte ich mich von ihm entfernen. Ich musste es besser machen als er. Keine leeren Worte, keine Versprechungen, die ich nicht hielt! Ich musste ihr beweisen, dass es mir wirklich leidtat und ich nie wieder etwas tun würde, ohne zu fragen, ob sie es auch wollte. Nein, ich durfte nicht werden wie er!