Recht bald hatte Roger seine Hände wieder unter meinem Shirt. Angetan seufzte ich und bog mich ihm entgegen. Der Laut wurde von einer weiteren Stimme erwidert und ich spürte eine zweite Hand in meinen Haaren.
Heiser raunte Toby: »Darf ich mitmachen?«
Ich musste mir das siegessichere Grinsen verkneifen. Wenn ich schon sonst nichts für sie tun konnte, vielleicht konnte ich sie dann wenigstens einander wieder näherbringen. Das war doch auch was.
Roger reagierte zum Glück wie erhofft und küsste ihn, während er mir das Shirt über den Kopf zog und sich dann rittlings auf mich setzte. Toby hielt sich geschickt im Hintergrund und streichelte mal den einen, mal den anderen, küsste uns immer wieder an empfindlichen Stellen, bis wir irgendwann alle drei komplett erregt und nur noch in Boxershorts waren.
Eher unschlüssig sahen wir uns an. Wir wollten weitermachen, das war klar. Aber wir standen vor der großen Frage, wie das funktionieren sollte. Natürlich, es gab etliche Möglichkeiten, nur standen uns, dank mir, einfach nicht alle offen. Und die, die es taten, hatten einen Nachteil: Es würde immer einer leer ausgehen. Gerade war jedoch deutlich zu spüren, dass das niemand von uns wollte, auch nicht mit einem späteren Happy End.
Schließlich war es Roger, der den rettenden Einfall hatte. »Ist es in Ordnung, wenn Toby dir gleich einen runterholt?«
Ich ging kurz in mich. »Ich glaub schon. Wenn nicht, sag ich’s.«
Sie lächelten mich an. Außerdem raunte Toby seinem Freund ein »Siehst du, es geht doch. Einfach nur Ruhe bewahren« ins Ohr.
Grinsend sah ich Roger zu, wie er seinen Freund gegen die Brust boxte und ihn dann zu einem leidenschaftlichen Kuss heranzog.
Mir war durchaus klar, wie schwer es für ihn war, vorher nachzufragen. Dass er gerne einfach tat, ohne zu fragen, hieß nicht, dass es ihm egal war, ob der andere das mochte. Es war einfach seine Art. Sobald er Unbehagen spürte, hörte er auf. Nur war uns allen klar, dass ich ohne Fragen direkt zurückweichen würde.
Während sie sich küssten, verlor Toby sein letztes Kleidungsstück und wurde von Roger in Richtung Couch gedrückt. Einen Moment später lag er mit dem Rücken darauf, während sich der andere genüsslich über den nackten Körper hermachte. Interessiert sah ich ihm eine Weile dabei zu.
So lustvoll, wie die beiden bei der Sache waren, konnte ich einfach nicht verstehen, wie Roger auch nur im Geringsten daran denken konnte, dass sie nicht den Rest ihres Lebens miteinander verbringen würden. Er kannte jede noch so kleine Schwachstelle seines Freundes. Und Dominanz hin oder her, es war offensichtlich, dass dieser es im Moment sehr genoss.
Nachdem ich ihnen eine Weile zugesehen hatte, beschloss ich, dass ich auch wieder mitmachen wollte. Während es nun an mir war, ihnen kleine Aufmerksamkeiten zukommen zu lassen, bereitete Roger Toby auf das Kommende vor. Immer wieder hielt ich inne, um den beiden liebevollen Riesen zuzusehen.
»Komm hoch.« Als er der Meinung war, Toby sei so weit, hielt Roger ihm die Hände hin und half ihm auf die Beine.
Einen Moment lang kam ich mir pervers vor, weil ich den Blick nicht von Tobys steifen Schwanz abwenden konnte, der bei diesem Stellungswechsel verführerisch auf und ab wippte. Beinahe konnte ich seinen Geschmack auf meiner Zunge schmecken, als ich darüber nachdachte, alle Pläne über den Haufen zu werfen und ihn einfach mit meinem Mund zu verwöhnen, während sein Freund ihn fickte. Ich hätte vieles dafür gegeben, diesen Mut wirklich aufzubringen.
Mein Blick glitt zu Rogers Glied, als auch er sich seiner Unterhose entledigte. Direkt fragte ich mich, ob ich nicht beiden gleichzeitig einen blasen könnte. Verdammt, die beiden waren jede Sünde wert! Hätte man mich gefragt, wen von beiden ich bevorzugte, ich hätte keine Antwort geben können. Wobei, doch, aber »Beide zusammen« war nicht gerade hilfreich. Zum Glück interessierten meine Gedanken im Moment jedoch niemanden.
Roger machte es sich auf der Couch so bequem wie möglich, Toby folgte der unausgesprochenen Aufforderung und ließ sich, nachdem er ihm ein Kondom übergezogen hatte, langsam auf ihm nieder. Die Geräusche, die dabei seinen Mund verließen, drückten mehr aus, als es Worte hätten tun können. Warum um alles in der Welt sollte das mit ihnen nicht mehr funktionieren können?
»Zieh dich aus und komm her«, riss Roger mich aus meinen Gedanken.
Ach ja, ich sollte ja nicht nur zusehen.
Da mich beide mit gierigem Ausdruck beobachteten, zog ich mir das letzte Stück Soff nur sehr langsam aus und ließ ihnen Zeit, mich ebenso zu betrachten, wie ich es zuvor bei ihnen getan hatte. Ich konnte regelrecht spüren, wie ihr Verlangen mit jedem Zentimeter wuchs.
Toby streckte die Hand nach mir aus und zog mich dann vorsichtig zu ihnen. Es dauerte einen Moment, bis ich verstand, dass ich mich ihm gegenüber ebenfalls auf Roger begeben sollte. Oder besser gesagt auf Tobys Oberschenkeln. Eher vorsichtig setzte ich mich. Immerhin musste er dann nicht nur sein eigenes, sondern auch noch mein Gewicht tragen, während er sich bewegte. Roger hätte dazu kaum eine Chance.
Dieser raunte mir zu: »Halt dich an Toby fest.«
Sicher würde ich das tun! Denn wenn ich es nicht tat, würde ich ziemlich schmerzhaft auf Rogers Bauch landen. So ganz wohl war mir bei der Sache nicht. Vor allem nicht, da Toby seine Hände nicht nutzte, um sich hinten abzustützen, sondern eine unter meinen Hintern legte, um mich zu halten, und die andere, um uns beide zu wichsen. Dennoch schaffte er es wirklich noch, sich zu bewegen.
Während Toby und ich unser Wohlgefallen lautstark zum Ausdruck brachten, blieb Roger wie immer ruhig. Zumindest verbal. Seinen Berührungen an meinem Rücken, Steißbein und ab und zu auch mal Hintern konnte ich durchaus entnehmen, dass seine Erregung wuchs. Immer fahriger und unkoordinierter fuhren seine Finger über mich.
»Runter«, keuchte Toby nach einiger Zeit und drückte mich von sich. Ihm war die Anstrengung deutlich anzusehen, daher beeilte ich mich.
Mehr als ein kleines Stück bewegte ich mich jedoch nicht von ihm weg. Ich stützte mich auf meine zitternden Knie und schwebte mit dem Becken ein paar Zentimeter über Rogers Bauch.
Für einen Außenstehenden hätte es sicher lustig ausgesehen, wie Toby und ich uns gegenseitig beim Wichsen beobachteten, während Roger sich vermutlich ärgerte, davon nichts sehen zu können. Dennoch wurde er nicht müde, mich weiterhin an jedem erreichbaren Körperteil zu streicheln.
Schon bevor Toby mich heruntergeschmissen hatte, wäre ich fast gekommen und so war es wenig verwunderlich, dass es nicht lange dauerte, bis ich vor der Entscheidung stand, wie ich am besten eine mittelgroße Sauerei verhinderte. Toby einzusauen wäre für mich kein Problem gewesen, aber Roger ... Nein, schon der Gedanke war merkwürdig. Ich riss mich einen Moment zusammen und griff nach der Kleenexpackung, die Toby zum Glück mit den Kondomen auf den Tisch gestellt hatte.
Mein Gegenüber lächelte mich schelmisch an, als er sah, dass ich bereits fertig war, sagte jedoch nichts dazu. Stattdessen streckte er die Hand aus und fuhr mir noch einmal zärtlich über den unteren Bauch. Die Berührung ließ mich schmunzeln und beruhigte mich gleichzeitig. Schon aus Reflex tat ich dasselbe bei Roger.
»Dreh dich mal um«, forderte dieser daraufhin.
Etwas umständlich, um nicht unsanft auf dem Boden zu landen, stand ich auf und ging nach einer kurzen Geste zu seinem Kopfende.
Er zog mein Gesicht zu sich, küsste mich gierig und raunte mir dann ins Ohr: »Wackel nie wieder so verführerisch mit deinem nackten Hintern vor meinem Gesicht herum, wenn ich damit nichts anfangen darf!«
»Ich bin nicht schuld!«
Kurz musterte er mich mit skeptischem Gesichtsausdruck, dann glitt sein Blick zu Toby. »Du hast recht. Daran ist jemand anders schuld.«
Gerade rechtzeitig, um zu sehen, dass Roger Toby fest an der Hüfte packte und ihn so stoppte, folgte ich dem Blick.
Als er weitersprach, knurrte er schon fast. »Aber ich bin mir sicher, dieser jemand bietet mir seinen eigenen Hintern als Entschuldigung an.« Roger richtete sich auf und zog sich dadurch etwas unter Toby hervor.
Dieser zog eine Augenbraue hoch. »Tu ich das nicht schon?«
»Ich bin nicht sicher.« Das Grinsen in Rogers Gesicht zeigte deutlich, dass er Toby gerade gern ärgerte. »Ich glaub, ich müsste es sehen, um das zu glauben.«
Noch umständlicher als ich erhob Toby sich. Ihm war anzusehen, dass das Ganze ziemlich auf seine Beine ging. Mit einem Blick, der irgendwo zwischen Herausforderung und schelmischem Grinsen lag, betrachtete er mich und schubste mich dann leicht auf die Couch. Kaum hatte ich mich fallen lassen, griff er links und recht von mir in die Rückenlehne und beugte sich über mich. »Das wirst du mir büßen.«
Ich hatte noch gar nicht ganz begriffen, was mit mir geschah, da gab Toby schon ein heißeres Stöhnen von sich und warf den Kopf in den Nacken. Erst da bemerkte ich Roger, der sich hinter Toby gestellt hatte und sehr wahrscheinlich für die Stöße verantwortlich war, die durch den Mann vor mir gingen.
Verdammt, war das ihr Ernst? Wollte Roger ihn jetzt wirklich hart ficken, während mir gar nichts anderes übrig blieb, als ihnen dabei zuzusehen? Selbst wenn ich gewollt hätte, ich hätte nicht weggekonnt, da Toby mich zwischen sich und der Couch gefangen hielt.
Auch wenn es mir ein wenig unangenehm war, wollte ich das beste daraus machen. Vorsichtig streckte ich die Hand aus und fuhr zaghaft über Tobys Brust, während ich meine Lippen auf seinen hervorstehenden Adamsapfel legte. Der Schauer, der durch ihn ging, rührte eindeutig nicht nur von den Stößen seines Freundes her.
Unweigerlich versetzte ich mich in Tobys Lage. Ich wäre wohl auch hin und weg. Der Kontrast zwischen den harten Stößen und meinen zögerlichen Berührungen musste überwältigend sein. Ich hätte vieles dafür gegeben, selbst einmal so behandelt zu werden.
Obwohl ich wusste, was für ein Glück ich hatte, Toby überhaupt so sehen zu dürfen, änderte es nichts daran, dass ich mich unwohl fühlte. Ich wusste, dass sie mich nicht zwangen, dass ich vermutlich sogar problemlos hätte aus meinem ›Gefängnis‹ ausbrechen können, dennoch fühlte ich mich gedrängt. Nicht dazu, irgendetwas Bestimmtes zu tun, sondern eher ... Ich wusste nicht einmal, wie ich es benennen sollte. Ich fühlte mich einfach, als hätte man mir das Recht genommen, selbst zu entscheiden, wie stark ich involviert werden wollte.
Dennoch wollte ich die Stimmung nicht versauen. Sie waren mittendrin, sie hatten ganz andere Sorgen als meine Empfindsamkeiten. Daher blieb ich sitzen und versuchte, das Unbehagen zurückzudrängen. Dass mich die Situation dennoch anmachte und ich Toby gerne mehr Zärtlichkeiten hätte zukommen lassen, machte das alles nicht besser. Genauso war es doch auch bei Peter gewesen. Auch wenn ich ihn zum Schluss nicht mehr geliebt hatte und der Drang, von ihm loszukommen, immer größer geworden war, etwas hatte uns dennoch zusammengehalten und mich ein ums andere Mal in seine Arme getrieben. Solange ich mich richtig verhielt, konnte ich sicher sein, bei ihm Liebe und Geborgenheit zu finden.
Ich schaffte es, die Gedanken zurückzudrängen und mich auf das zu konzentrieren, was vor mir geschah. Toby hatte seine rechte Hand weggenommen, um sich zu wichsen, sodass ich einfach zur Seite hätte abhauen können. Doch schon allein das Wissen, dass mich nichts mehr hinderte, beruhigte mich ungemein und ich entspannte mich.
Gerade als ich mich zurücklehnte, um ihm besser zusehen zu können, beugte Toby sich weiter zu mir und drängte seine Lippen auf meine. Noch bevor ich den Kuss erwidern konnte, löste er sich mit einem lauten Stöhnen wieder.
Erst als ich ein paar Tropfen auf meinem Bauch spürte, wurde mir klar, was gerade geschehen war. Nein! Nein! Das Zittern, die Angst und die Erinnerungen, die ich zuvor noch hatte zurückhalten können, brachen von einem auf den anderen Moment über mich herein.
In einer einzigen Bewegung befreite ich mich und sprang vom Sofa. Ich konnte die verwirrten Blicke in meinem Rücken spüren, als ich aus dem Zimmer stürmte, doch es war keine Zeit, mich zu erklären. Ich musste raus aus der Situation!
Die Badezimmertür fiel laut hinter mir ins Schloss, das ich direkt verriegelte. Heftig zitternd und schnaufend klammerte ich mich ans Waschbecken.
Es dauerte eine ganze Weile, bis ich mich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte. Schnell wusch ich mir die Spuren des Erlebten von meinem Körper. Da es mir unangenehm gewesen wäre, Toby und Roger erneut nackt unter die Augen zu treten, wickelte ich mir ein Handtuch um die Hüften, bevor ich die Tür wieder aufschloss. Nach einem tiefen Durchatmen trat ich hinaus ins Schlafzimmer.
Zu meiner Überraschung warteten Toby und Roger nicht dort auf mich. Stattdessen lagen meine Sachen auf dem Bett bereit. Die Tür zum Flur war außerdem angelehnt worden. Sie spürten wohl, dass ich etwas Zeit für mich brauchte.
Nachdem ich mich angezogen hatte, machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Ob ich das Gespräch nun hinauszögerte oder nicht, sie würden keine Ruhe geben, bevor wir es nicht geführt hatten. Da war es vermutlich besser, es gleich von mir aus zu suchen.
Die beiden saßen tatsächlich im Wohnzimmer und hatten ein Kartenspiel aufgebaut. Es sah nicht kompliziert aus, wahrscheinlich hatten sie sich einfach nur die Zeit vertreiben wollen, statt wirklich ernsthaft zu spielen. Sie sahen erwartungsvoll auf, als ich mich auf den Sessel setzte. Vermutlich wollten sie wissen, ob es sich lohnte, das Spiel abzubrechen oder ob sie eh noch warten mussten, bis ich auch bereit war zu sprechen.
Ich versuchte mich an einem Lächeln. »Tut mir leid.«
Sie richteten ihre Aufmerksamkeit nun vollständig auf mich. »Schon gut. Magst du uns sagen, was genau passiert ist?«
Eher unwillig nickte ich. Es brachte nichts, es ihnen zu verheimlichen, das war mir mittlerweile klar. Dann würde es nur erneut geschehen. Nur indem ich ehrlich mit ihnen sprach, würden wir die Situation vermeiden können.
Ich atmete tief durch, bevor ich verriet: »Ich hab mich bedrängt gefühlt.«
»Wodurch?«, kam es verwundert von Toby.
»Weil du mich festgehalten hast. Ich hab mich gefühlt, als wäre ich gezwungen mitzumachen.«
»Ich hab doch ...«, wollte er sich schon nach meinem ersten Satz rechtfertigen, unterbrach sich aber selbst. Mit schuldbewusstem Gesicht sah er zu mir hinüber. »Tut mir leid, ich hab nicht darüber nachgedacht, dass es so auf dich wirken könnte.«
»Ich weiß.« Beruhigend lächelte ich ihm zu.
»Warum hast du denn nicht gleich was gesagt?«, wollte Roger von mir wissen.
Der tadelnde Ton ließ mich etwas den Kopf einziehen. »Ich wollte die Stimmung nicht versauen.«
»Isaac!«, mahnten mich beide im gleichen scharfen Ton.
Dann fuhr nur Roger fort: »Ich dachte, wir hätten das geklärt. Wenn wir dir helfen sollen, müssen wir uns darauf verlassen können, dass du uns sagst, wenn dir etwas Angst macht.«
»Ich dachte, es würde schon gehen. Ich wusste ja, dass Toby mich nicht wirklich zwingt und ich jederzeit wegkann. Wenn Toby nicht gekommen wäre, wäre es bestimmt auch gegangen«, versuchte ich, mich leise zu rechtfertigen.
»Warum bis ich gekommen bin?«
Sofort bereute ich meine Aussage. Toby schien sich nun noch mehr verantwortlich zu fühlen. »Weil er ... Weil Peter, wenn er mir wehgetan hat, nie ein Kondom benutzt hat ...«
Toby nickte seufzend. »Ich versteh schon. Es tut mir leid. Ich hab wohl bei der ganzen Sache nicht wirklich nachgedacht.«
»Ich auch nicht«, gestand sich Roger ein. »Ich hätte dich fragen sollen, ob du noch immer darauf stehst. Ich wollte dich einfach nur noch mit einbeziehen.«
Ich nickte vor mich hin. »Schon gut. Ich glaub, ich würde sogar immer noch darauf stehen. Auch auf das Festhalten. Aber das ... das war mir einfach zu viel.«
»Das nächste Mal fragen wir vorher, ob es in Ordnung ist. Versprochen!« Toby versuchte, mich aufmunternd anzulächeln, doch so ganz gelang es ihm nicht.
»Ich weiß nicht, ob ich das jemals wieder kann«, flüsterte ich und senkte den Kopf.
»Hey, du musst Geduld haben. Das wird schon wieder.«
»Wie viel denn noch?«, fragte ich aufgebracht. »Es sind jetzt zwei Jahre und wir sind immer noch nicht weiter!«
»Es sind eineinhalb Jahre«, verbesserte mich Roger.
»Außerdem bist du schon ziemlich weit gekommen. Damals hattest du sogar noch Angst, dich von mir in den Arm nehmen zu lassen. Aber jetzt nicht mehr, hab ich recht?«, ergänzte Toby und breitete mit einem wissenden Lächeln die Arme aus.
Zuerst wollte ich aus Protest sitzen bleiben, dann fiel mir auf, dass das dumm war. Wogegen wollte ich damit denn protestieren? Also erhob ich mich und setzte mich zwischen sie beide. Sofort rutschten sie näher und schlangen ihre Arme um mich.
Toby küsste mich sanft in den Nacken und flüsterte: »Kleiner, du bist so weit gekommen, mach es dir jetzt nicht kaputt, indem du ungeduldig wirst.«
Ich nickte wenig überzeugt. »Danke, dass ihr so geduldig seid.«
»Hey, wir wussten doch, worauf wir uns einlassen.« Roger drückte seine Nase sanft gegen meinen Haaransatz und küsste mich auf die Stirn.
Ich seufzte ergeben und ließ mich sinken. »Schon. Ich hab nur nicht gedacht, dass es so lange dauern würde.«
»Mach dir deswegen keine Gedanken. Wir haben alle Zeit der Welt.«
»Nicht, wenn ihr vorher alt werdet und keinen mehr hochbekommt«, neckte ich sie und zog schon einmal vorsichtshalber den Kopf ein.
»Hey!«, beschwerte sich Toby und kitzelte mich, während Roger mich daran hinderte, dabei zu sehr auszutreten.
Es war immer wieder witzig, dass man diese beiden eitlen Hähne so mit ihrem Alter aufziehen konnte.
»Denn Liebe vergeht,
Wie alles im Leben
Und nichts was uns hält
Mehr in dieser Welt ...«
Mantus – Liebe vergeht