Als mir ein leiser Lustlaut entfuhr, biss Toby mir neckisch ins Ohrläppchen. Leise raunte er: »Lässt du dich von Roger verwöhnen? Tut ihr beide mir den Gefallen?«
Ich öffnete die Augen, während sich Tobys Hand von meinem Bauch entfernte. Dadurch sah ich, wie er Roger sanft über den Kopf streichelte. Dieser lächelte ihn an und nickte.
Da ich noch nicht antwortete, fügte Toby hinzu: »Keine Sorge, ich bleibe hier. Du musst nichts tun, als in meinen Armen zu bleiben und einfach nur zu genießen. Vertrau uns einfach.«
Ja, das klang gut. Warum eigentlich nicht? Immerhin wollte ich ihnen doch vertrauen. Wenn ich jetzt ablehnte, würde ich sie verletzen. Zaghaft nickte ich.
Zum dank biss mir jeder der beiden anregend in eine Schulter. Erschrocken bäumte ich mich auf.
Während sich Toby weiter an meiner Schulter austobte und mir vermutlich einen Knutschfleck verpasste, wanderte Roger weiter, erst zum Hals, den Adamsapfel liebkosend, der nun, da ich den Kopf zurückgelegt hatte, deutlich sichtbar sein musste, dann das Schlüsselbein entlang, bis er auf Tobys Seite angekommen war.
Kurz waren beide Münder weg, dann tauchten sie direkt nebeneinander wieder auf meiner Haut auf. Es jagte mir einen Schauer durch den Körper. Als dann auch noch zwei Zungen sich direkt aneinander von der Schulter über meinen Hals zum Ohr vorarbeiteten, entfuhr mir ein langgezogenes, wohliges Stöhnen.
Scheiße, die beiden raubten mir den Verstand! Wie war ich bitte jemals auf die Idee gekommen, kein Interesse mehr an Männern zu haben?
Rogers Lippen legten sich kurz auf meine, dann wanderten sie meinen Oberkörper hinab, machten mal hier, mal dort halt, beschäftigten sich ausgiebig mit meinen Brustwarzen, während die seines Freundes sich weiter mit meinem Mund, Hals und Schultern begnügten. Scheinbar war es ihm genug, zu beobachten, welche Freude Roger bei seinem Tun hatte und wie er mich damit in den Wahnsinn trieb.
Nein, das hätte keine Frau geschafft. Zumindest keine, die ich kannte. Und dann hätte ich auch noch zwei davon finden müssen. Selbst wenn ich das wie durch ein Wunder geschafft hätte, bezweifelte ich dennoch, dass ich mich so hätte fallen lassen können. Ich wusste nicht, woher es kam, aber das konnte ich nur bei einem Mann. Es war die beste Entscheidung, die ich je getroffen hatte, mich ihnen wieder zu nähern. Langsam wurde mir bewusst, wie sehr ich das vermisst hatte.
Während ich nicht wirklich darauf geachtet hatte, war Roger weiter nach unten gewandert. Er beschäftigte sich nun mit meinem Bauch, die Hände, die mich vorher dort gestreichelt hatten, lagen auf seinem Rücken. Er hatte sichtlich Spaß dabei.
»Ist er nicht wunderschön?«, schien das auch sein Freund zu bemerken.
Mit einem wohligen Seufzen auf den Lippen stimmte ich ihm zu.
Er drehte meinen Kopf sanft zu sich und küsste mich. Dann raunte er: »Genau wie du.«
Verlegen drehte ich den Kopf weg, was ihn amüsiert schnauben ließ. Er suchte erneut meine Lippen und küsste mich drängend, während Roger wieder nach oben gewandert kam. Kaum hatte er uns erreicht, drängte er seinen Freund sanft weg und übernahm nahtlos den Kuss.
Fast hätte ich dadurch nicht mitbekommen, dass Tobys Hände über die Innenseiten meiner Oberschenkel wanderten. Dabei war das gar nicht nötig. Ich fand es gerade einfach nur schön.
Als sich die Lippen entfernten, öffnete ich die Augen. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie sich die beiden innig küssten. Ich hatte die beiden sich schon so oft küssen sehen, in so vielen Varianten. Mal wild, drängend und um die Oberhand kämpfend, dann wieder träge, zärtlich und begehrlich. Doch diese Art sah ich am liebsten: Ein langer, liebevoller Kuss, den beide zu genießen schienen und an dessen Ende sie sich beide verliebt anlächelten.
Das Schönste daran war aber immer noch der leicht ertappte Ausdruck, den die beiden zeigten, wenn sie bemerkten, dass sie dabei beobachtet wurden. Es brachte mich zum Schmunzeln. Für sie war es kein Problem, beim Sex beobachtet zu werden oder sich gegenseitig dabei zu beobachten, aber solche Liebesbeweise waren ihnen dann plötzlich peinlich.
Doch lange hielt es sie nicht auf. Toby zog mich noch fester in seine Arme und lehnte sich mit mir an die Wand, während sein Freund sich wieder über mich hermachte. Toby flüsterte: »Du kleiner Spanner.«
»Ihr seid einfach zu schön«, hauchte ich, während mich ein paar Hände über die Flanken, das andere über die Oberschenkel streichelte. Das an meinen Beinen drückte sie etwas auseinander, damit Roger sich bequemer auf mich legen konnte.
Ich schloss erneut die Augen und genoss ihr Tun. Es machte mich völlig wahnsinnig. Als dann auch noch Rogers Zunge dem Pfad von meinem Bauchnabel bis zu meiner Shorts folgte, war es völlig um mich gesehen. Ja, verdammt, das war eine geile Idee!
Warum zur Hölle machte er nicht weiter? Roger verharrte nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit mit seinem Mund dicht über dem Bund der Shorts und bewegte sich nicht. Stattdessen flog sein heißer Atem sanft über meine Haut. Missmutig öffnete ich die Augen.
Roger hatte sich zwischen meine Beine gelegt, stützte sich mit den Unterarmen neben meinen Beinen ab und sah zu mir herauf. In seinem Blick war deutlich Gier zu sehen.
Worauf wartete er denn noch, verdammt? Die Hose würde sich nicht von allein ausziehen. Da halfen auch Tobys in den Bund verhakte Finger nichts, sie würde sich nicht von allein bewegen. Worauf zur Hölle warteten sie also?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich, sie warteten auf meine Erlaubnis! Ich hatte sie ihnen bisher noch immer nicht erteilt. Ganz im Gegenteil, nicht einmal Toby hatte mich in den letzten Monaten dort berühren dürfen.
Tief atmete ich durch. Jetzt oder nie! Eine bessere Gelegenheit würde sich wohl so schnell nicht wieder ergeben. Ich war geil bis in die Haarspitzen. Wenn ich es ihnen jetzt verwehrte, würde ich es später bereuen.
Ich sah Roger in die Augen und nickte.
Er lächelte und legte ganz sanft die Lippen auf die sich abzeichnende Beule unter dem Stoff, während Toby diesen ganz vorsichtig und mit zitternden Fingern nach unten schob. Roger übernahm, während ich unterstützend die Hüfte anhob. Nachdem die Shorts neben mir auf dem Bett gelandet war, küsste er mich noch einmal, bevor er wieder nach unten wanderte.
»Bist du wirklich sicher?«, fragte Toby an meinem Ohr, kurz bevor sein Freund an seinem Ziel ankam. Die Aufregung war ihm deutlich anzuhören.
Ich drehte mich zu ihm herum und küsste ihn drängend. Verdammt, ja, ich wollte das! Nach dem mehrmaligen Auf und Ab des Morgens wollte ich nun endlich die Erlösung.
Noch bevor ich mich von Toby gelöst hatte, legte sich eine Hand um meinen Penis. Erschrocken keuchte ich auf. Es war so unglaublich lange her, dass mich zuletzt ein Mann bei vollem Bewusstsein dort berührt hatte. Aber verdammt, es war so geil!
Als ich nach unten sah, war es jedoch zu meiner Überraschung nicht Rogers, sondern Tobys Hand. Scheinbar hatte er sich dieses Vorrecht nicht nehmen lassen wollen. Ich schmunzelte, bevor ich mich wohlig in seine Arme zurückfallen ließ.
Zu der Hand gesellte sich bald auch bald ein Paar Lippen, die mich gemächlich verwöhnten.
Eigentlich hatte ich nur kurz sehen wollen, ob es Roger gefiel, doch bei dem Anblick, den er mir bot, konnte ich nicht wegschauen. Die Hand seines Freundes hatte sich in seinen Haaren vergraben und lenkte ihn in bedächtigem Tempo, während er mit einem seligen Gesichtsausdruck an mir saugte und leckte.
»Ist alles gut?«, klangen Tobys Worte ruhig an mein Ohr.
Ich nickte und streckte meine Hand nach Rogers Wange aus, um zärtlich darüber zu streicheln. Er sah kurz auf, seine Augen funkelten begehrlich.
Ein sanfter Biss ins Ohr erinnerte mich, dass Toby mit mir sprach. »Soll er es zu Ende bringen?«
»Ja, verdammt!«, stöhnte ich. Was war das denn für eine Frage?
»So nicht, Kleiner«, vernahm ich Tobys amüsierte Stimme und sah, wie er Roger langsam von mir wegzog.
»Nein, bitte«, wimmerte ich und griff nach Rogers Schulter, versuchte, ihn an mich zu drücken. Beide Männer lachten rau auf.
Toby zog mich kräftig an sich, verschränkte die Arme vor meiner Brust und spielten mit meinen Brustwarzen, während er meinen Mund suchte und mich drängend küsste. Roger widmete sich derweil allein meinem Penis, diesmal jedoch deutlich intensiver als zuvor.
Schon bald stöhnte ich ungehalten in die Küsse, konnte mich kaum noch auf etwas konzentrieren. Als ich merkte, dass es bald so weit war, schob ich Roger an der Schulter von mir. Zwischen zusammengepressten Zähnen stieß ich dabei seinen Namen hervor.
Während sich die Lippen seines Freundes von mir lösten, hörte ich Tobys zärtliche Stimme, die mir zuflüsterte: »Lass dich einfach fallen.«
Ich schloss die Augen und ließ mich gehen.
Als es vorbei war, öffnete ich sie langsam wieder und sah Roger, der mich anlächelte, während er sich mit einem Taschentuch die Hand säuberte. Verlegen murmelte ich eine Entschuldigung. Er lächelte jedoch nur noch breiter. »Alles gut. Ist doch nichts passiert.«
»Aber ...«
Mein Protest wurde durch einen Kuss von Toby unterdrückt. Erst als er sicher war, dass ich nicht weiter widersprechen würde, löste er sich von mir und küsste seinen Freund auf die Wange.
Dieser sah mich an und stupste mir dann lachend gegen die Schulter. »Schau nicht so, Kleiner. Du tust ja so, als hätten wir dir wehgetan. Haben wir doch nicht, oder?«
Schnell schüttelte ich den Kopf, immerhin hatte ich das nie behaupten wollen.
Zärtlich küsste mich Roger. »Gut, dann hat es dir hoffentlich gefallen?«
Während ich scheu nickte, schob Toby mich sanft von seinem Schoß. »Kannst du dich schnell saubermachen? Ich muss duschen gehen, sonst komm ich zu spät.«
»Zum Essen hast du aber schon noch genug Zeit, oder?«, fragte sein Freund fürsorglich, gab sich dann aber mit einem Nicken zufrieden. Er nahm meine Hand und stand auf. »Dann machen wir mal welches.«
»Oh how to breathe, how to be
When everthing you see
Falls apart I’m outta here
And I do know what to feel
All I am, all I was
Nothing’s left but a scar
And I know that’s what you are«
Andreas Gross – My Fears