Mit einem wohligen Seufzen kuschelte ich mich an den Mann vor mir, schlang ihm den Arm fester um den Bauch und zog ihn an mich. Er roch so verdammt gut! So verführerisch. Am liebsten hätte ich mich in ihn gelegt, um seinen Geruch auf mich zu übertragen. Da das jedoch nicht ging, beschränkte ich mich darauf, ihm zärtlich den Nacken zu küssen und dann genüsslich mit der Nase darüber zu reiben. Immer wieder im Wechsel.
Er gab einen wohligen Laut von sich und schmiegte seinen Hintern fester gegen mein Becken.
Ich war so froh, dass er noch immer bei mir war. Ohne ihn hätte ich nicht gewusst, was ich tun sollte. Er war mein Halt im Leben, meine Stütze. Ohne ihn wäre ich nie so weit gekommen. Daher war es vollkommen in Ordnung, dass er der Einzige für mich sein sollte. Etwas anderes wollte ich gar nicht. Ihn und niemanden sonst.
Da ich ihn das wissen lassen wollte, flüsterte ich ein Liebesgeständnis gegen seinen Nacken und küsste ihn weiterhin.
Noch immer recht verschlafen seufzte er, ich nahm es als Bestätigung, dass er das genauso empfand.
Das war gut, er hatte schon viel zu oft daran zweifeln müssen. Und das alles nur wegen mir. Wie hatte ich ihm nur so wehtun können? Im Grunde war das unverzeihlich und daher war ich umso glücklicher, dass er es dennoch versuchte.
Ich ließ meine Hand seinen Bauch hinabwandern und streichelte über den Bund seiner Hose. Sofort verschwand sein Arsch etwas von meiner Hüfte, weil er sich meiner Hand entgegenstreckte.
Das war mindestens genauso gut. Hauptsache, ich konnte ihn noch lange berühren, dann war alles in Ordnung. Ich wollte für immer bei ihm bleiben.
Meine Hand wanderte weiter in seinen Schritt und ich vernahm diesmal deutlich mehr als nur ein leises Seufzen. Vielmehr war es ein Keuchen, die Bestätigung, dass das, was ich dort erfühlte, mehr war als nur der Drang nach einer Toilette. Er genoss es genauso sehr wie ich, wollte, dass ich ihn weiterhin verführte.
Nur zu gern kam ich diesem Wunsch nach, massierte den steifen Schaft in meiner Hand durch die Unterhose hindurch. Erneut keuchte er, drückte sich fest in meine Hand.
Ich wollte mehr davon, wollte, dass er durch mich kam. Es würde ihm zeigen, dass ich noch immer ihm gehörte.
Meine Hand wurde gepackt und mit etwas Kraft aus dem Schritt gezogen. Er drehte sich zu mir herum, drängte seine Lippen auf meine, sowie sein Bein zwischen meine Oberschenkel.
Von mir aus auch so, Hauptsache, ich konnte ihm zeigen, was er mir bedeutete.
Seine Hand strich zärtlich über meine Wange, während seine Lippen sich wieder entfernten. Ich konnte seine Erregung deutlich an der meinen spüren und drückte mich ihr entgegen.
Erneut keuchte er auf, rutschte zu meiner Enttäuschung fort. Mit zittriger Stimme flüsterte er: »Einen Moment. Stopp! Bist du dir sicher?«
Ich suchte mit der Hand seinen Nacken und zog sein Gesicht wieder an mich, gierte nach seinen Lippen und schob schon nach kurzer Zeit meine Zunge dazwischen. Irgendwie schaffte ich es, dabei auch noch ein »ja« zu seufzen.
Ich wurde am Hintern gepackt und näher an ihn gezogen. Nachdem sein Mund wieder frei war, murmelte er: »Ganz sicher? Das hat für mich schon nichts mehr mit Fummeln zu tun. Ich hab nichts dagegen, aber gestern meintest du noch, du könntest das nicht.«
Etwas unleidlich öffnete ich die Augen.
Ich wollte in seinen grünen Augen versinken, damit er verstand, dass ich das wirklich wollte. Ich hatte ihn schon immer gewollt!
Ein wenig erschrak ich, als ich zwar in grüne Augen blickte, die jedoch deutlich matter waren als die Erwarteten. Ich brauchte eine Weile, um zu verstehen, was geschehen war.
Ohne es aktiv zu wollen, rutschte ich von ihm weg, blinzelte ein paar Mal, bis ich wieder vollständig im Hier und Jetzt war. Es hatte sich alles so unglaublich echt angefühlt. Als läge tatsächlich Peter neben mir, als würde ich ihn noch immer begehren.
Besorgt sah Steve mich an und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. »Ist alles in Ordnung? Was ist los?«
Ich versuchte, die Worte hervorzubringen, die in meiner Kehle feststeckten: »Ich ... Ich muss kurz ins Bad.«
Als er mich festhielt, erschrak ich erneut, wollte ihm meine Hand entziehen, doch er ließ mich nicht. Fest blickte er mir in die Augen. »Lass die Tür offen.«
»Was?!«, erneut riss ich an meiner Hand und bekam sie wieder nicht frei. Langsam kroch die Panik in mir hoch.
»Du sollst die Tür nicht abschließen. Du siehst schlecht genug aus, dass ich mir ernsthaft Sorgen mache, ob du dir etwas antust.« Er ließ meine Hand freiwillig los und mustere mich eingehend.
Noch einen Moment sah ich ihn an, dann huschte ich ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Ich hatte die Hand bereits am Schlüssel, nahm sie jedoch wieder weg. Ich glaubte nicht, dass er mir folgte.
Wie so oft flüchtete ich mich in die Dusche. Ich brauchte das beruhigende Gefühl des Wassers auf meiner Haut.
Warum hatte ich nur von Peter geträumt? Warum ausgerechnet in dieser Nacht? Und dann auch noch im Halbschlaf. Träumte ich oft so halbwach und hatte es bisher nur nie mitbekommen? Die Vorstellung war gruselig.
Frustriert legte ich die Stirn an die Wand. Was Steve jetzt wohl von mir dachte? Ich musste ihm doch vollkommen verrückt vorkommen. Mit Toby und Roger wäre es nur halb so schlimm gewesen, sie kannten mich gut genug und vielleicht wäre es auch gar nicht aufgefallen. Aber nein, mein Kopf musste mir ja genau heute so einen Streich spielen.
Es klopfte an die Tür und ich sah auf. Wie lange stand ich denn schon in der Dusche, dass er sich Sorgen machte?
»Samsa, ist alles in Ordnung? Kann ich reinkommen?«
Ich drehte den Kopf herum und rief: »Ja, komm rein.«
Vorsichtig steckte Steve den Kopf herein, dann schob er seinen Körper hinterher. Neugierig sah er mich an und grinste. Zumindest glaubte ich, das durch die Duschwand hindurch erkennen zu können. Vielleicht war er auch angeekelt, wer wusste das schon. Ich hätte es ihm nicht übelgenommen.
Er kam näher und stellte sich direkt an die Tür. »Alles okay bei dir? Du sahst gerade wirklich schlecht aus.«
»Ja, alles gut. Ich hab nur irgendwie komisch geträumt. Tut mir leid, wenn ich zu aufdringlich wurde. Ich hab noch halb geträumt und in meinen Träumen warst du jemand anderes.«
»Darf ich denn erfahren, wer ich war?«
Ich seufzte und antwortete gerade so laut, dass ich hoffen konnte, dass er es über die Geräusche der Dusche hinweg hörte: »Mein Ex.«
»Wow, das klingt ja nicht so schmeichelhaft. Darf ich eigentlich reinkommen?«
Zuerst war ich verwundert und wollte ihm sagen, dass er schon im Bad war, dann erkannte ich, dass er in die Dusche wollte. Ich zögerte, zuckte dann aber doch mit den Schultern. Was sollte es. Auch wenn wir uns noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden kannten, wir wussten dennoch sehr viel voneinander und ich fand ihn ja zumindest durchaus anziehend. »Ja, komm rein. Aber zieh dich vorher aus.«
Er lachte. »Hatte ich vor.«
Wenig später öffnete sich die Duschtür und er stieg zu mir. Auch wenn ich ihn gestern bereits nackt gesehen hatte, riskierte ich einen Blick. Er war wirklich schön und ziemlich androgyn.
Grinsend lehnte er sich gegen die andere Wand und betrachtete mich. »Ist das eigentlich eine Einladung, wenn du mir deinen Hintern so entgegen streckst? Tut mir leid, ich steh nicht auf Analverkehr.«
Verwundert drehte ich mich um. »Ehrlich nicht? Also so gar nicht?«
»So gar nicht. Es gefällt mir einfach nicht.« Wieder musterte er mich eingehend. Ich konnte durchaus sehen, dass sein Blick zu meinem Schwanz wanderte, doch er sah mir recht schnell wieder ins Gesicht.
»Hattest du nicht gesagt, dein Ex ...«
»Ja, hat er auch. Aber das hat damit nichts zu tun. Ich hab es nur ihm zuliebe gemacht, weil ich damals noch dachte, das müsste so. Aber selbst wenn er nicht so ein Wichser gewesen wäre, heute kann ich gut genug für mich selbst sprechen und mich durchsetzen, um klarzumachen, dass ich das nicht möchte.«
Ich nickte und unterbrach dann den Blickkontakt, um mich wieder unter den Wasserstrahl zu stellen. Sein irritierender Blick machte es nicht gerade angenehmer, so von ihm gemustert zu werden.
Als ich nach dem Duschgel griff, fragte er: »Darf ich dich einseifen? Ich würde dich gerne anfassen.«
Ich atmete tief durch und nickte. Es gab da nur eine Sache: »Wenn ich sage ›Stopp‹, dann da bitte nicht.«
Mahnend hob er eine Augenbraue. »Für wen hältst du mich? Das ist doch selbstverständlich.«
»Ja, du hast recht«, entschuldigte ich mich.
Er ging nicht weiter darauf ein, sondern griff an mir vorbei zum Duschgel. Dabei stand er dicht vor mir und grinste leicht zu mir hoch, während er sich etwas davon auf die Handflächen tat und es aufschäumte.
In meinem Kopf formten sich Bilder und ich schluckte erneut kräftig. Diese ganze Situation erinnerte mich an etwas und je länger ich Steve ansah, desto klarer wurde mir, warum es heute Morgen zu dem geistigen Aussetzer gekommen war: Er ähnelte Peter auf erschreckende Art und Weise. Es war nicht nur die Frisur, die eine gewisse Ähnlichkeit aufwies, auch die Piercings trugen dazu bei. Sein sehr androgynes Aussehen, dass sich nun, so komplett nackt, doch eher einem Mann annäherte, machte das Bild komplett. Dass er ähnlich wie Peter fast gleichgroß war wie ich, rundete das Ganze endgültig ab.
Steve legte seine Hände auf meine Brust und seifte mich langsam ein. Dabei lächelte er zu mir hoch. Auch wenn mich sein Blick noch immer irritierte, ich konnte nicht anders, als das zu erwidern. So konnte ich ihm zeigen, dass alles in Ordnung war und die Berührungen vollkommen im Rahmen.
Nachdem er ein wenig über meine Schultern gestrichen hatte, fragte ich etwas verlegen: »Wundert dich das gar nicht, was ich eben erzählt habe?«
»Was? Dass du von deinem scheiß Ex geträumt und mich dabei ziemlich geil gemacht hast? Nein, warum sollte mich das verwundern?« Soweit ich seine Miene deuten konnte, meinte er das wirklich ernst.
»Na ja, weil es eben mein Ex ist und ... Ich glaube, das war ziemlich deutlich, was ich geträumt habe, oder?«
Steve schmunzelte. »Ja, es war ziemlich offensichtlich, was du wolltest. Das ist doch aber nichts Ungewöhnliches. Ich träume auch oft von meinem Ex.«
»Aber so?« Zweifelnd runzelte ich die Stirn.
»Ja, auch so. Zwar nicht oft, aber klar. Ich seh damit kein Problem. Natürlich hast du dich von ihm angezogen gefühlt, sonst wärt ihr ja kaum zusammengekommen. Warum solltest du nicht davon träumen sollen? Ich wäre nur sehr verwirrt, wenn du mir jetzt erzählst, dass das ein Traum von euren schlimmen Zeiten war. Dann würde ich wirklich an deinem geistigen Zustand zweifeln.« Er lächelte und drehte mich an den Schultern leicht herum, um mir den Rücken einzuseifen.
Dankbar lächelte ich die Wand an, da ich es bei ihm nicht konnte. Es beruhigte mich, dass er so etwas sagte. Ich wusste, dass Toby und Roger das ebenfalls getan hätten, vermutlich auch Lance, aber sie wussten eben nicht, wie das war. Steve dagegen schon. Wenn er mir sagte, dass das normal war, dann waren das nicht nur leere Worte.
»So, jetzt lass mich mal vorne ran«, forderte er mich nach einem Moment auf. »Du willst ja überall sauber sein.«
Es war merkwürdig, weil er mich nicht einmal am Arsch angefasst hatte, jeder andere Kerl, mit dem ich bisher geduscht hatte, hätte sich das nicht entgehen lassen. Entweder lag es daran, dass er kein Interesse hatte oder nicht zu sehr in meine Privatsphäre eindringen wollte, ich war mir nicht sicher.
Als ich ihn wieder ansah, grinste er breit und kam mir dann mit seinem Gesicht näher. Einen Moment sah er mich einfach nur an, bis ich ihm etwas entgegenkam. Ich konnte noch sehen, dass sein Grinsen breiter wurde, dann legten sich seine Lippen auf meine.
Während wir uns küssten, kam er einen Schritt heran und streichelte über meine Seiten. Unsere Zungen berührten sich erst schüchtern, dann fordernder. So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte nicht verhindern, dass sich bei mir die Lust bemerkbar machte, doch er schien sich daran überhaupt nicht zu stören.
Er entfernte sich wieder etwas und beobachtete genau mein Gesicht, während seine Hände über meine Brust streichelten und dabei immer fester darüber rieben. Ich verlor mich einfach in dem Blick und erst als ich mich davon losreißen musste, um ihn davon abzuhalten, mich zu sehr zu necken, wurde mir bewusst, was genau mich daran irritierte: Während sein rechtes Auge kaum merklich hin- und herzuckte und dabei mein ganzes Gesicht scannte, blieb sein linkes starr. Mir wurde klar, dass es sich die ganze Zeit kaum bewegt hatte. Bei dieser Erkenntnis musste ich unweigerlich schlucken.
»Hab ich was im Gesicht?«, fragte er mit leicht aggressivem Unterton.
»Nein, sorry«, beeilte ich mich, mich zu entschuldigen. Ich wollte doch gar nicht starren. Er schien nun wirklich nicht, als hätte er Interesse daran, dass ich nachfragte, was es damit auf sich hatte.
Er nickte kaum merklich, wandte dann den Blick ab und trat einen kleinen Schritt von mir weg. Er atmete tief durch und murmelte dann: »Tut mir leid, ich wollte nicht so böse klingen. Ich mag es nur nicht, wenn man mich so anstarrt. Den Rest solltest du übrigens wohl lieber allein einseifen.«
Ich streckte die Hand nach ihm aus und streichelte leicht über seine Wange. »Ist schon gut, ich hätte dich nicht so anstarren dürfen, das war unhöflich. Darf ich dich auch gleich einseifen?«
Er zog ein wenig den Mund überlegend hin und her, dann grinste er. »Okay, gern. Seif mich ein, wo du magst, es gibt kein Limit. Aber vielleicht lässt du mich vorher mal unters Wasser.«
Herausfordernd grinste ich. »Geh doch drunter, wenn du hin willst, ich werd dich nicht aufhalten.«
»Wie du meinst.« Er drängte sich dicht an mir vorbei, berührte mich dabei mit seinem Körper und stand dann unter dem Strahl. Sofort zuckte er zurück. »Duschst du immer so heiß?«
Ich lachte, griff an ihm vorbei und stellte das Wasser etwas kühler. »Nur manchmal.«
Während er sich nass machte, seifte ich den Rest meines Körpers ein und shampoonierte die Haare, dann drängte ich mich von hinten mit unter den Strahl, um mich abzuwaschen.
Lachend fragte er: »Willst du mich mit deinem ganzen Körper einseifen?«
Ich griff an seine Taille, drehte ihn herum und drückte mich an ihn. »Kann ich auch tun, aber ich glaube nicht, dass das so effektiv ist.«
»Ist doch egal, die Idee klingt zumindest gut.«
Ich lächelte noch einmal, dann nahm ich das Duschgel zur Hand und tat mir etwas auf die Hand. Damit rieb ich die Seiten ein, während ich meinen Oberkörper gegen seinen bewegte. Er legte mir seine Hände auf die Hüften und lehnte sich gegen die Wand. Wenn mich nicht alles täuschte, versuchte er zwanghaft, etwas zu unterdrücken. Da ich wissen wollte, was es war, presste ich meine Lippen auf seine und entlockte ihm damit ein verzücktes Seufzen. Das hier schien nicht nur mir zu gefallen.
Der Druck gegen mein Becken erhöhte sich nach einiger Zeit und ich gab nach, indem ich einen halben Schritt von ihm wegmachte. Dass er mich anlächelte, zeigte, dass noch immer alles in Ordnung war. »Lass uns eine Pause machen. Sonst muss ich dich gleich aus deinem eigenen Bad verbannen.«
Ich lachte, küsste ihn noch einmal und hauchte ihm ein »Danke« ins Ohr. Ich wusste es wirklich zu schätzen, dass meine Annäherungsversuche so genoss, aber mir gleichzeitig nicht das Gefühl gab, ich würde ihm deshalb etwas schulden.
Er strich über meinen Hinterkopf und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge. »Ist doch selbstverständlich. Nur sag mir bitte, wenn du deine Meinung doch ändern solltest. Ich bin sofort dabei.«
Ich stieß ihn lachend an den Schultern weg, fing ich dann jedoch direkt wieder auf, als er drohte, das Gleichgewicht zu verlieren. »Du bist wirklich unmöglich.«
»Ich weiß. Und ich weiß, dass du darauf stehst. Das hast du schon online.« Er grinste noch einmal breit, dann stellte er sich unter den Wasserstrahl und zog mich leicht zu sich, damit wir beide endlich den Schaum auf unseren Körpern loswurden.