Zuko ging durch die Gänge des Palastes, ohne ein wirkliches Ziel zu haben. "Sie kommen", ertönte da eine Stimme und er fuhr herum. Vor ihm stand die dunkle Gestalt des letzten Schattens. "Du hast also überlebt", meinte er, als er sich wieder etwas beruhigt hatte. "Hattest du daran etwa Zweifel?", fragte der Schatten ihn grinsend und entblößte seine scharfen Zähne. "Es scheint, als hättest du in letzter Zeit viel über deine Taten nachgedacht." Zuko war sich unschlüssig, was er tun sollte. Sollte er Alarm schlagen? Oder sollte er doch lieber nichts tun? Wem machte er hier etwas vor, selbst wenn er Alarm schlagen würde, sie würden ihn niemals fangen. "Du sagtest, dass sie kommen", begann er vorsichtig. "Wen meinst du?" "Die Feinde deines Vaters", antwortete das Wesen vor ihm ruhig. "Warum erzählst du mir das? Ich könnte meinen Vater warnen", meinte der Feuerprinz. Sein Gegenüber rollte mit den Augen. "Das wäre ziemlich sinnlos", meinte er. "Und außerdem weiß ich, dass du das nicht tun würdest. Denkst du etwa, dass ich dir das sonst erzählt hätte?" Zuko sah nachdenklich zu Boden. Es stimmte. Er würde es nicht erzählen. Er hatte schon längst beschlossen, was er tun würde. Doch davor wollte er noch eine Sache bestätigt haben. "Der Speer." Die violetten Augen des Schattens leuchteten auf, als er diese Worte aussprach. "Du hast ihn dort platziert, habe ich recht?" Das uralte Wesen sah ihn eine Weile still an, dann erst antwortete er: "Ja, das habe ich." "Was bedeutet er?", fragte Zuko, der unbedingt herausfinden wollte, warum die Waffe im Boden des Thronsaals steckte. "Schuld daran ist dein Urgroßvater, Sozin. Ich warnte ihn davor, dass der Krieg Wahnsinn sei, doch er wollte nicht hören. Solange dieser Speer in eurem Boden steckt, soll nichts mehr funktionieren, was jemals ein Schatten in dieser Stadt gebaut hat! Erst wenn ein Feuerlord kommt, der reinen Herzens und voller Ehre ist, kann der Speer aus dem Stein gezogen werden", erzählte der Schatten ihm. Zuko lächelte schwach. "Dann bin ich nicht dazu bestimmt, Feuerlord zu werden. Ich konnte ihn nicht herausziehen und ich habe keine Ehre", murmelte er. Das dunkle Wesen kam näher an ihn heran, so dass er zurückwich, bis er gegen die Wand stieß. "Du denkst, dass du unehrenhaft bist, weil andere dies sagen? Ehre erwächst allein aus Taten!", meinte er und sein Mantel flatterte um ihn herum und ließ ihn noch größer wirken, als er ohnehin schon war. Doch dann trat er zurück und wurde langsam eins mit seinem Schatten, den er auf die Wand warf. "Und außerdem…", fuhr er schmunzelnd fort, "…hat er sich bewegt, oder?" Und mit diesen Worten verschwand er in seinem eigenen Schatten, welcher nun langsam verblasste und den jungen Feuerbändiger alleine zurückließ.
Aang stand zusammen mit seinen Freunden auf dem U-Boot, welches Sokka extra für diese Invasion entworfen hatte. Der Plan wurde von einem alten Freund, den sie auf ihren Reisen kennengelernt hatten, in die Tat umgesetzt. Der Wasserstammkrieger konnte immer noch nicht glauben, dass seine Kreation tatsächlich gerade wahrhaft über das Meer fuhr. "Unfassbar, du hast dich selbst übertroffen!", meinte er begeistert und Teos Vater, der Erbauer der U-Boote, grinste selbstgefällig. "Ist ja wohl klar!", meinte er. "Ich habe zwar ein paar Verbesserungen vornehmen müssen, aber jetzt funktionieren sie einwandfrei." Aang richtete seinen Blick auf den Horizont. Es gab jetzt kein Zurück mehr. Toph trat zu ihm und nahm seine Hand in ihre. "Du wirst es schaffen", meinte sie und er nickte. "Danke Toph", meinte er lächelnd. "Ich werde zu dir zurückkommen." Und mit diesem Versprechen gab er ihr einen Kuss. Ihre Freunde sahen sie etwas überrascht an, doch die beiden bemerkten es gar nicht. Zu sehr genossen sie den Augenblick, zu sehr waren sie in den Kuss versunken. Doch dann mussten sie sich wohl oder übel trennen und Aang breitete seinen neuen Luftgleiter aus. Mit einem Windstoß erhob er sich in die Luft und flog in Richtung Azulon davon. "W-was war das gerade, Toph?", fragte Katara ihre Freundin, die sie bloß angrinste. "Das kann ich dir später immer noch erzählen, Zuckerpuppe", meinte sie schelmisch und kletterte durch die Luke ins Innere des Unterseebootes. Rasch folgten die anderen ihr und das Gefährt begann, zu sinken. "Du bist dir ganz sicher, dass das hier auch hält?", fragte En-Die nochmal nervös nach, während er durch das Bullauge sah und die Wassermassen betrachtete. "Ganz sicher", beruhigte Sokka ihn und der Schatten nickte nervös. "Ich hätte doch mit Leila gehen sollen", seufzte er, während er versuchte, seine Nervosität hinunterzuschlucken. "Im Gegensatz zu dem hier erscheint mir die Schlacht, die wir gleich schlagen werden, wie ein Sonntagsspaziergang."
"Melde gehorsam, alle unsere Truppen sind in Stellung!", berichtete Noctur und Leila, die auf ihrem geflügelten Streitross saß nickte. "Die Menschen werden zuerst angreifen! Ich werde an ihrer Spitze reiten!", gab die Königin der Blutsauger bekannt. "Die anderen Blutsauger werden angreifen, sobald der Mond die Sonne verdeckt!" "Wie ihr befehlt, Mylady!", antwortete Noctur. Die Blutlose nickte und drehte sich zu ihrer Armee um. "Hört mir zu! Der heutige Tag wird, egal wie er auch ausgehen mag, in die Geschichte eingehen! Menschen! Blutsauger! Wasserbändiger! Erdbändiger! Feuerbändiger! Luftbändiger! Wir alle sind Teil dieser Welt! Heute kämpfen wir für die Welt! Wir kämpfen für unser Recht, zu leben! Wir kämpfen für den Avatar! Wir kämpfen für die Zukunft jedes Kindes, egal aus welcher Nation! Darum sage ich euch, egal was auch kommen mag! Haltet stand, meine Freunde!" Die Reiter jubelten laut. Die einzelnen Truppen bliesen in ihre Hörner und bald schon erfüllte der Klang den gesamten Hafen von Azulon. "Attacke!", rief Leila und gab ihrem Pferd die Sporen. So begann es.
Katara und Sokka hatten gerade einen der Wachtürme außer Gefecht gesetzt und das Mädchen kümmerte sich um ihren verletzten Vater, als sie sahen, dass Leila mit ihren Leuten den Zweiten auf der anderen Seite des Hafens zerstörte. Mit einem Blick nach unten erkannten sie, dass die Erdbändiger und Wasserstammkrieger ebenfalls vorrückten. En-Die, der allen voran aus den U-Booten gesprungen war, stand an der Spitze der Prozession und absorbierte jegliches Feuer, das auf sie geschossen wurde. In dem Moment geschah es. Die Sonne verdunkelte sich und die Feuerattacken ließen nach, bis sie schließlich ganz aufhörten. "Feuerbändiger zurück! Alle Blutsauger bereit zum Angriff!", ertönte Leilas Stimme. Das Mädchen flog auf ihrem Ross über dem Hafen und ihr silberner Stab leuchtete an seiner Spitze rot. Die Geschwister hatten für einen Moment wirklich Probleme, ihre sonst so schelmische Freundin wiederzuerkennen. Und noch jemanden sahen sie, der auf dem Luftweg zu ihnen stieß. Es war Aang, der bei En-Die und Toph landete. Katara und Sokka brachten ihren Vater mit Appas Hilfe zu den anderen und stießen dann selbst zu dem Avatar. "Was soll das heißen, dass der Feuerlord nicht da war?", fragte Toph gerade und die beiden Wasserstammkinder bekamen beinahe eines Herzinfarkt. "Genau das, was ich gerade gesagt habe! Der Thronsaal war leer!", antwortete Aang der Erdbändigerin. Sie standen kurz ratlos da, bis schließlich Leila neben ihnen landete und von ihrem Reittier stieg. "Er muss sich hier irgendwo verkrochen haben", meinte sie und die anderen stimmten ihr zu. "Aang! Du, Sokka und ich werden uns auf die Suche begeben! Katara und Leila bleiben hier!", meinte Toph. "Ich habe selbst noch eine Kleinigkeit zu erledigen", fügte En-Die hinzu. "Du wirst doch zurückkommen, oder?", fragte Leila ihn unsicher. Der Schatten beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen schnellen Kuss auf die Wange. "Das werde ich", versprach er, dann rannte er auch schon los und verschwand in Richtung Stadt.
Zuko sah seinen Vater fest an, als er ihm sagte, dass er den Avatar nicht getötet hatte. Ozai erwiderte seinen Blick. "Du willst uns also verraten, wie es dein Onkel getan hat?", fragte er wütend und der junge Feuerbändiger schüttelte den Kopf. "Onkel Iroh hat niemanden verraten. Er tat das einzig richtige. Du hast mich losgeschickt, um den Avatar zu fangen! Und das, nachdem du mich mit dieser Narbe gezeichnet hast! Mich, deinen eigenen Sohn!" Ozai wollte etwas erwidern, doch Zuko war noch nicht fertig. "Ich habe auf meiner Reise so viel gesehen und so viel erlebt. Immer wurde mir erzählt, dass wir die anderen Nationen erobern, um den Reichtum der Feuernation überall zu verbreiten. Was für eine unglaubliche Lüge das war! Der Rest der Welt sieht uns nicht als Retter an, der ihr Zivilisation gebracht hat. Man hasst uns und man hat einen guten Grund dafür!" Zuko holte tief Luft, als er zum letzten Teil ansetzte. "Darum werde ich dem Avatar helfen, dich zu besiegen!" Ozai grinste höhnisch. "Ach ja? Warum tust du es nicht selbst? Ich bin im Moment völlig hilflos. Du hast diese Schwerter. Warum tötest du mich nicht?", fragte er. "Weil es die Aufgabe des Avatars ist, das Gleichgewicht wiederherzustellen", antwortete Zuko ohne zu zögern. "Ich habe dir nichts mehr zu sagen." Damit drehte er sich um und ging los in Richtung Ausgang. "Du kommst während der schwarzen Sonne hierher, weil du dich nicht traust, ansonsten mit mir zu reden?", fragte sein Vater wütend. Zuko ignorierte ihn. "Du hast nicht mal genug Mumm, mir das zu sagen, wenn ich bändigen kann?" Zuko hörte nicht hin. "Willst du wissen, was mit deiner Mutter geschehen ist?" Der Feuerprinz blieb stehen und drehte sich langsam zu Ozai um. "Was hast du gerade gesagt?"
En-Die ging einen dunklen Gang entlang, hinter ihm kippten zwei Wachen wie leblose Puppen um. Er brach die nächste Türe auf, wobei er sich immer schwerer tat, je weiter er in das Gefängnis vorrückte. ‚Ich hasse Eisen so sehr‘, dachte der Schatten genervt und trat in den nächsten Raum. Die nächste Wache, die ihn angriff, donnerte so hart gegen die Wand, dass Risse entstanden. Und dann hatte er endlich die letzte Tür erreicht. Unter großer Anstrengung öffnete er auch sie und fand…eine leere Zelle. Die Gitterstäbe waren aufgesprengt worden und von dem Insassen fehlte jede Spur. "Iroh", flüsterte En-Die. "Was ist hier geschehen?" In dem Moment stürzte jemand in den Raum, doch der Schatten machte sich nicht mal die Mühe, sich in Kampfposition zu stellen. Er wusste, wer das war. "Wo ist mein Onkel?", stieß Zuko aus und En-Die drehte sich halb zu ihm um. Der Junge sah aus, als hätte er gerade einen Blitz umgeleitet. Soweit er das beurteilen konnte, war das sogar durchaus im Bereich des Möglichen. "Wo ist mein Onkel?", wiederholte der Junge seine Frage langsam, als er keine Antwort erhielt. En-Dies Augen leuchteten kurz im Halbdunkel der Zelle auf. "Fort", hauchte er, dann sank er in den Schatten, der von den Gitterstäben auf den Fußboden geworfen wurde und verschwand.
Aang wich einem weiteren Feuerstoß aus, den Azula in seine Richtung schickte. Sie hatten die Feuerprinzessin gefunden und ihre Leibwächter, zwei Agenten des Dai Li, ausgeschaltet. Doch gerade, als sie sie zurücklassen wollten, um ihre Zeit nicht weiter zu verschwenden, war die Finsternis vorübergegangen und das Mädchen hatte ihre Bändigungskräfte wiedererlangt. Der Avatar wusste, dass es den Soldaten der Feuernation genauso ergehen musste. Sie mussten sich zurückziehen. Die Invasion war gescheitert. Doch zuerst mussten sie mal lebend hier rauskommen. Er warf sich zwischen Toph und einen weiteren Flammenstoß, den er mit seinem Luftbändigen zurückschickte. Azula wehrte ihn ab und griff dann gleich erneut an. Sokka schaffte es immer wieder geschickt, aus dem Schussfeld zu geraten, doch alles in allem sah es nicht gut für sie aus. Sie wurden in eine Ecke gedrängt und Azula grinste schon siegessicher. Doch dann geschah es. Die Türe hinter ihnen wurde aufgestoßen und segelte durch den halben Raum. Die Person, die im nächsten Moment hereinkam, kannten die Kinder nur zu gut. Blutrote Augen musterten sie und spitze Eckzähne blitzten auf, als der Blutsauger seine Gegnerin erkannte. "Noctur!", rief Aang erleichtert. Azula wollte den neuen Gegner angreifen, doch Noctur war schneller. Viel schneller. Er preschte auf sie zu, wich ihrem Feuerstrahl aus und schmetterte sie gegen die nächste Wand. "Raus hier! Sofort!", wies er die Kinder an. "Draußen erwartet euch eine Freundin, die euch wegbringen wird!" Die drei nickten und rannten los. Die Feuerprinzessin rappelte sich inzwischen stöhnend wieder auf und stellte sich kampfbereit hin. Noctur zog ein langes Katana und tat es ihr gleich. Die beiden Kontrahenten erwiderten kurz den Blick des anderen, dann griffen sie an. Azula schoss drei Feuerbälle auf ihn, die er jedoch mit dem Schwert abwehrte. Ein einziger Schwung seinerseits löste eine solche Druckwelle aus, dass die Wände erzitterten. Die Feuerbändigerin ließ eine wahre Flammenbrunst los und Noctur wurde gegen die Wand gestoßen. Eiligst zog er sich seinen brennenden Mantel aus und schleuderte ihn weit weg, um außer Reichweite der Flammen zu geraten. "Du bist nichts weiter als ein Monster! Und Monster haben kein Recht, zu leben!", rief sie und feuerte erneut auf ihn. Noctur hatte inzwischen große Probleme auszuweichen und wurde immer wieder getroffen. "Wenn ich mit meinem Tod dafür sorgen kann, dass andere überleben, dann ist es der nobelste Tod, den ich mir wünschen kann", meinte er und ließ erschöpft sein Katana sinken. Flammen schossen auf ihn zu und er schloss seine Augen. "Also wirklich Noctur. Dich kann man keine drei Minuten alleine lassen, oder?", ertönte da plötzlich eine neckende Stimme vor ihm und er öffnete überrascht seine Augen. Weder er noch Azula hatten gehört, dass jemand hereingekommen war. Und trotzdem, es war jemand da, genau vor ihm und wehrte die Flammen ab. "Lady Leila", hauchte er und das Mädchen lächelte ihn freundlich an, wobei ihre Eckzähne aufblitzten. Der Rubin an der Spitze ihres Stabes leuchtete hell und die Flammen wurden davon abgestoßen, als wären sie nichts, bis Azula schließlich eine Pause brauchte. "Du hast das sehr gut gemacht", meinte Leila und beugte sich zu Noctur hinunter. "Überlass den Rest mir." "Ich weiß zwar nicht, wer du bist Kleine, aber wenn du denkst, dass du mich besiegen kannst, nur weil du mein Feuer abwehren kannst, dann hast du dich geschnitten! Deine Fähigkeiten reichen noch lange nicht!" Die Blutlose erhob sich wieder und ihre Augen leuchteten rot auf. "Meine Fähigkeiten? Wann habe ich dir denn meine Fähigkeiten gezeigt?", fragte sie kalt. "Du hast verloren." Ein Knall ertönte und sie war verschwunden. Nicht mal eine Sekunde später tauchte sie hinter der Feuerprinzessin wieder auf und verpasste ihr einen Schlag, so dass sie durch den halben Raum geschleudert wurde. Innerhalb eines Wimpernschlages war Leila auch schon an der Stelle, wo ihre Gegnerin aufkommen würde und rammte ihr mit voller Wucht den Silberstab in den Bauch, so dass Azula Blut spuckte und bewusstlos zu Boden sank. "Hui, das war ja erfrischend", meinte die Königin der Blutsauger und streckte sich. ‚Unfassbar. Ihre Stärke, Geschwindigkeit und Kampferfahrung. Ich bin zwar älter als sie, aber ich glaube, dass ich dieses Level niemals erreichen werde‘, dachte Noctur ehrfürchtig. "Ich verdanke Euch mein Leben, Lady Leila", meinte er und kniete vor ihr nieder. "Unsinn Noctur, du hättest dasselbe für mich und jeden anderen getan. Komm jetzt, wir müssen hier weg", meinte sie und ging voran. Er musste schmunzeln. Sie hatte so viel Macht und war dennoch so nett und freundlich. Nicht mal für eine Sekunde würde ihr einfallen, dass sie über anderen stehen würde, nur weil sie stärker war.
Sanchandra blieb bei den Erdbändigern und Wasserstammkriegern stehen, die sich inzwischen zurückzogen. Aang, Toph und Sokka stiegen von dem goldenen Skorpion und stießen zu En-Die und Katara. Leila und Noctur trafen bald darauf ein. „Wir müssen hier weg!“, stellte Hakoda fest und alle stimmten zu. "Ich habe meinen Männern befohlen, dass sie so viele von euch mitnehmen sollen, wie sie können", meinte Leila. "Aber alle werden wir nicht retten können." Die Gruppe blickte auf die U-Boote, die gerade von neuwertigen Luftschiffen der Feuernation zerbombt wurden. "Mit meiner eigenen Erfindung geschlagen!", fluchte Teos Vater wütend. "Ihr Kinder müsst fliehen!", meinte der Anführer der Wasserstammkrieger. "Nehmt Appa und fliegt fort von hier. Wir werden hier zurückbleiben." "Vater, sie werden euch gefangen nehmen!", rief Katara entsetzt. "Aber dafür werdet ihr in Sicherheit sein. Ich vertraue euch, dass ihr einen Weg finden werdet", beruhigte Hakoda seine Tochter und zwang sich ein Lächeln aufs Gesicht. Erst nach sehr viel gutem Zureden schaffte er es, Katara und Sokka zu überzeugen. "Ich werde meine Leute zurück nach Hause führen und später zu euch stoßen", gab Leila bekannt. "Ich werde mit dir kommen. Sanchandra, du musst bei den Blutsaugern bleiben, ich werde dich wieder in ihrem Palast unterbringen", mischte sich der Schatten nun ein und der goldene Skorpion sah ihn mit großen intelligenten Augen an. "Leila, bitte verzeih mir, dass ich deine Leute da mit hineingezogen habe", entschuldigte sich Aang, doch das Mädchen grinste ihn an. "Das ist halb so wild, Aang. Mach dir keine Sorgen", antwortete sie. "Aber sie werden euch jagen!", protestierte der Avatar. Da musste die Königin der Blutsauger lachen. "Die blutende Stadt ist eine Festung! Eine sehr gut versteckte Festung! Es ist unnötig sich zu sorgen, wenn sie gar nicht bis zu uns vordringen können!", meinte sie selbstbewusst und hob seinen Kopf am Kinn hoch, so dass er ihr in ihre blutroten Augen sah. "Konzentriere du dich nur auf das, was vor dir liegt, Avatar. Beschütze die, die dir wichtig sind", meinte sie und deutete mit ihren Augen auf Toph. Dann stieg sie auf ihr geflügeltes Ross und ritt los, dicht gefolgt von En-Die auf Sanchandra. Die Erwachsenen halfen den Kindern inzwischen auf Aangs Luftbison und verabschiedeten sich von ihnen. Und dann flogen sie los. Es tat dem Luftbändiger im Herzen weh, doch sie hatten keine andere Wahl. Sie mussten fliehen, damit die Welt weiterhin eine Chance hatte. "Aang, es ist nicht deine Schuld", tröstete Toph ihn und er nickte langsam. Die Erdbändigerin umarmte ihn und er vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter. "Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist", flüsterte er. "Und ich bin froh, dass du noch da bist", antwortete sie leise. Die anderen sagten nichts, da sie erkannten, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht war. Und wegen dieser bedrückten Stimmung, die auf dem Sattel des Bisons herrschte, bemerkte niemand, wie sich ein kleiner Heißluftballon der Feuernation aufmachte, um ihnen zu folgen.