Dieses Jahr sollte Johannas und Richards Urlaub etwas ganz Besonderes werden. Schon lange wollten sie im Winter nach Schweden fahren und dort eine Woche im tiefsten Schnee verbringen. Seit sie eine Reportage über ein Eishotel, das es dort gab, gesehen hatten, war es für sie klar: Eines Tages mussten sie das unbedingt sehen. So buchten sie in Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens, ein Zimmer in einem der dort ansässigen Hotels.
Endlich war es soweit. Die Abreise nach Schweden stand bevor. Richard checkte nochmals das Auto, die Schneeketten waren eingepackt sowie auch alles Gepäck, das sie für den Aufenthalt in Schweden benötigen würden. Was sie dort erwarten würde, wussten sie noch nicht. Obwohl sie im Internet recherchiert hatten, konnten sie es sich immer noch nicht vorstellen, die Nacht in einem Minus fünf Grad kalten Zimmer verbringen zu können. Allein der Gedanke an diese eisige Temperatur machte ihnen Gänsehaut. Die Bilder, die sie im Internet sahen, ließen ihr Kopfkino nicht zum Laufen bringen.
Die Anfahrt nach Kiruna war beschwerlich. Winterlich verschneite Straßen brachte das Fahren mit dem Auto für Richard, fast an den Rand des Unmöglichen. Ihr Glück, sie waren mit einem Jeep unterwegs, der über Allradantrieb verfügte. Die Schneeketten verlangsamten die Fahrt noch mehr und verlängerte ihre Reise um einige Stunden. Aber all das wollten Richard und Johanna auf sich nehmen, nur um sich ihren Traum zu erfüllen.
Nach langer Fahrt war endlich das Ziel erreicht. Müde und hungrig stiegen die beiden Reisenden aus ihrem Jeep und sahen sich um. Auf dem Vorplatz des Hotels sahen sie der ersten großen Skulpturen. Nach näherem Hinschauen bemerkten sie, dass auch diese, genau wie das Hotel selbst, aus purem Eis war.
Beim Eintritt ins Haus erwartete sie ein leuchtender Glanz. Alles, sogar die zum Verweilen einladenden Sitzecken, war aus Eis modelliert. Richard und Johanna gingen zur Rezeption, um sich anzumelden. Die Direktrice begrüßte sie herzlich. Schnell waren die Formalitäten erledigt und sie konnten ihr Zimmer beziehen.
Auf dem Weg in ihr Zimmer erklärte ihnen der begleitende Page die Entstehung des Hotels. Nur über die Wintermonate, in denen die Sonne nie aufgeht, sei es möglich, ein Hotel dieser Art zu bauen. Während dieser Monate wäre es kalt genug, um alles, was gebraucht wurde, aus Eis herzustellen.
Johanna hörte genau zu. Als der Hotelangestellte geendet hatte, fragte sie ihn: „Ich kann es mir nicht vorstellen, auf einem Bett ganz aus Eis zu schlafen. Das muss doch unheimlich kalt sein.“
„Aber nein, ganz im Gegenteil“, lachte der junge Mann erheitert. „Das denken viele, die zum ersten Mal in solch einem Hotel sind. Aber warten sie ab, sie werden es in ihrer ersten Nacht hier selbst erleben.“
Sie standen vor ihrem Zimmer. Der erste Blick hinein zeigte ihnen eine unerwartete, heimelige Wärme. Die im Raum aufgestellten Kerzen ließen es wärmer erscheinen, als es war. Das Bett, das fast den ganzen Raum einnahm, war mit molligen Decken, ja sogar mit richtigen Fellen bedeckt.
Johanna und Richard richteten sich, kaum allein, als Erstes ein. Am Abend sollte ein kleiner Empfang mit allen neu angekommenen und schon anwesenden Gästen des Hotels stattfinden. Bis dahin hatten die beiden noch Zeit, sich zu akklimatisieren und sich ein wenig auszuruhen.
„Es ist wirklich sehr schön hier, weit ansprechender als ich es mir in meinen wildesten Träumen vorgestellt hatte“, schwärmte Johanna, als sie es sich auf dem breiten eisigen Bett bequem machte. Sie fühlte ja nur das warme Fell unter sich.
„Du“, hauchte sie. „Komm zu mir. Es ist so kuschelig hier.“
Richard sah seine Frau an, wie sie sich auf dem Bett rekelte und wohlig die Glieder ausstreckte. Er stellte sich vor, sie wäre nackt, würde auf ihn warten und sich danach sehnen, dass er sich in ihr versenkt. Der Gedanke daran ließ den kleinen Richard groß werden. Er setzte sich neben Johanna, streichelte ihre Wange und liebkoste mit den Fingerspitzen deren Lippen.
„Zieh mich aus“, flüsterte Johanna, die Richards Erregung spürte. Mit flinken Fingern begann sie, die ersten Knöpfe ihrer Kleidung zu öffnen. Richard half ihr dabei. Schnell war sie aus ihren Sachen geschlüpft und lag nun nackt, wie Gott sie schuf auf den warmen Fellen.
Richards Fantasie schlug Purzelbäume. Er reagierte heftig, sein Liebesgerät pochte verlangend nach dem Schoß seiner Frau. Binnen kurzer Zeit war auch Richard aus seiner Kleidung heraus und legte sich neben Johanna, deren Körper ihr wie ein heißer Ofen vorkam, an dem man sich verbrennen konnte. Dabei brannte in ihr, genau wie in ihm selbst, nur das Feuer der Lust, das sie jetzt unbedingt löschen mussten.
Als Richard trotzdem eine Gänsehaut auf Johannas Körper bemerkte, zog er eines der dicken Felle über sie beide. Eng kuschelte sich Johanna an ihren Mann. Sie bemerkte das harte Glied, das gegen sie stieß und seufzte leise auf. Begehren erfüllte sie, das sich noch mehr steigerte, als sie das harte Spielzeug berührte und es liebkoste. Sie begehrte ihn. Nur er konnte jetzt die Glut löschen, die in ihr entstanden war.
„Komm zu mir“, flüsterte sie in sein Ohr und zog ihn über sich. Sie spreizte leicht ihr Schenkel und Richard rutschte dazwischen. Sein Freudenspender schien den Weg ins Glück genau zu kennen. Schnell war die Pforte durchschritten und Richards Lustgerät umfing eine heimelige, leicht feuchte Wärme.
Lustvolles Keuchen durchzog den Raum. Die Körper, die unter dem Fell verborgen waren, bewegten sich in einem gemeinsamen Rhythmus. Münder saugten sich aneinander fest, Finger verkrallten sich ineinander. Das Keuchen wurde lauter, die Bewegungen schneller, wilder, ja, sogar animalischer.
Johanna öffnete sich mehr und Richard drang mit immer heftiger werdenden Stößen in sie ein. Sie gab sich ihm hin und genoss das Beisammensein. So war es nur noch eine Frage der Zeit, bis beide mit einem lauten Aufschrei gemeinsam auf Wolke sieben schwebten.
Kurze Zeit später lagen Johanna und Richard entspannt zwischen den Fellen. Johanna lächelte glücklich und schmiegte sich an ihren Liebsten.
„Alles aus Eis“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Nein, nicht alles“, erwiderte Richard und führte Johannas Hand zu seinem Glied. „Der ist nicht aus Eis“, meinte er, genau so glücklich wie Johanna lächelnd.
© Sandy Reneé / Januar 2012