Meine Besitzerin nennt mich Mumu oder Muschi. Warum? Das weiß ich auch nicht. Schon Mumu kommt mir sehr eigenartig vor. Dann noch der Begriff Muschi. So nennt man doch eine Katze und kein weibliches Geschlechtsorgan.
Von ihrer Oma wurde meine Kleine oft gemahnt, sie solle ihre Hummel immer ordentlich waschen. Mädchen würden sonst riechen. Na ich weiß nicht. Ist das nicht normal. Den Begriff Hummel finde ich noch mehr daneben. Bin ich denn ein Insekt?
Oma kontrollierte sogar, ob nachts ohne Unterhose geschlafen wurde. Hummeln bräuchten nachts Luft und dürften nicht eingeengt werden, war die Erklärung. Genauso war es mit dem Baden. Da wurde sehr akribisch aufgepasst, dass meine Besitzerin sich auch ordentlich dort unten wusch.
Als meine Besitzerin ins Teeniealter kam, hörte sie oft heimlich ein Hörspiel, welches sie auf Kassette hatte. Eine Schulfreundin hatte ihr sie zugesteckt.
„Lass das nicht deine Eltern entdecken. Da gibt es Ärger“, war nur die Erklärung dazu.
Das Hörspiel fand sie anfangs gar nicht so prickelnd, eher langweilig. Das Gestöhne, das da aus den Ohrhörern kam, ging ihr sogar auf die Nerven. Doch eines Abends war das plötzlich nicht mehr so. Ein eigenartiges Kribbeln durchzog meine Besitzerin, das sich in meiner Region sogar noch verstärkte.
Genau in dem Moment, als die weibliche Person im Hörspiel einen Freundjauchzer ausstieß, wurde mir auch so komisch zumute. Meine Besitzerin schien das zu bemerken. Wohl um mich zu beruhigen, streichelte sie mich, vor allem der kleine Knubbel wurde „beruhigt“. Doch das machte das Ganze noch schlimmer. Ich wurde so aufmüpfig, dass sie mich noch fester beruhigen musste. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich dieselben Freudenjauchzer ausgestoßen wie eben die Frau im Hörspiel.
Es verging einige Zeit, da erwachte ich eines Morgens von einem panischen Schrei meiner Besitzerin.
„Ich blute, ich blute“, jammerte sie herzzerreißend und schaute immer wieder auf den Fleck, der das Bettlaken zierte. Sie wusste nicht, was geschehen war. Ich selber konnte mir auch keinen Reim auf diese eigenartige Erscheinung machen. Wie ein geschlagener Hund schleppte sie sich zur Toilette. Auf dem Weg dorthin begegnete sie ihrer Großtante, die sofort erkannte, was Sache war.
„Komm nachher gleich zu mir“, sagte sie nur und verschwand in ihrem Zimmer. Meine Besitzerin tat wie ihr geheißen und ging zur Großtante. Dort wurde ihr erklärt, dass sie nun ihre „Tage“ hätte und somit eine Frau wäre. Viele weitere Erklärungen folgten, die meiner Besitzerin die Angst nahmen. „Denk daran, du kannst jetzt Kinder bekommen. Tue nie etwas mit einem Jungen ohne Schutz“, wurde ihr noch geraten.
Langsam wurden jedoch Jungen interessant. Meine Besitzerin kannte einen zwei Jahre jüngeren aus der Nachbarschaft. Die beiden verstanden sich schon immer gut. Eines Tages tobten sie verbotenerweise auf der Tenne im Stroh. Da geschah es, sie küssten sich. Der Junge wusste wohl schon Bescheid, doch sie erschrak sich ungemein und wehrte ihn ab.
„Nicht dass ich schwanger werde“, versuchte sie errötend zu erklären. Darüber musste der Junge lachen. Er wusste wohl besser Bescheid als sie. Jedoch beunruhigte er sie lieber nicht weiter.
Inzwischen war über ein Jahr vergangen. Meine Besitzerin streichelte mich oft und „beruhigte“ mich, wenn ich wieder aufmüpfig wurde. Dabei hatte sie sogar ein eigenartiges Gefühl, das ihr anfangs ganz komisch vorkam. Doch es fühlte sich gut an, wie es sozusagen aus dem Inneren heraus hochkam, sich langsam steigerte und dann gleich einem Vulkanausbruch zum Höhepunkt kam.
Etwas ganz Komisches ist mir auch noch passiert. Meine Besitzerin ging zu einem Arzt, der mich ganz genau unter die Lupe nahm. Sie musste sich dabei auf eine Liege legen und die Beine spreizen. Der Arzt saß dazwischen und prüfte alles. Mit einem Glasrohr wurde in mich geschaut und mit einem Wattestäbchen was von meinem Inneren abgekratzt, das er dann unter einem Mikroskop anschaute. Dann bekam meine Besitzerin ein Rezept ausgehändigt. Sie solle die Tabletten regelmäßig nehmen. Da würde auch nichts „passieren“, wurde ihr erklärt.
Eines Tages sollte noch etwas ganz anderes passieren. Meine Besitzerin lernte noch einen Jungen kennen. Sie war heiß auf ihn, ganz ehrlich, ich auch. Die beiden gingen oft zusammen zur Disco. An einem Discoabend sollte es geschehen. Der Junge und meine Besitzerin verschwanden in einer Art Pavillon. Ich wurde entblößt und meine Besitzerin auf einen Tisch gesetzt. Der Junge entblößte sich auch. Da sah ich zum ersten Mal einen steifen Schwanz und das auch noch ganz nah. Das größte kam aber noch. Der Junge steckte sein Anhängsel in mich, einfach so. Dass er dabei auf ein Hindernis traf, interessierte ihn wenig. Ich verspürte einen Schmerz, meine Besitzerin jammerte ein wenig, dann war der Schmerz auch schon weg.
Der Junge machte ganz komische Bewegungen in mir. Anfangs war das sehr unangenehm für mich, aber dann machte es richtig Spaß. Hätte ich einen Mund gehabt, hätte ich bestimmt genauso geile Töne von mir gegeben wie meine Besitzerin. Etwas erschreckte mich dann aber noch. Plötzlich wurde ich von einer eigenartigen Suppe, die aus dem Loch vorne an der Eichel kam, überschwemmt. Die Suppe war ganz warm und schleimig. Während dieses glibberige Zeug herausgepumpt wurde, grunzte der Junge, als würde er keine Luft bekommen. Dann war der ganze Spuk, so schnell wie er kam, auch wieder vorbei. Ich wurde etwas gesäubert und wieder angezogen.
Jetzt bin ich Mitte vierzig und bekam im Laufe der Jahre öfter Besuch von Schwänzen. Mal waren es kleine, mal größere oder mittlere. Auch riesig dicke und sehr lange waren dabei, die nur mit viel Geschick in mich kommen konnten. Zwei blieben viele Jahre, während andere nur ein paar Monate blieben, oder auch nur einmal kamen. Doch Spaß machte es bisher immer.
Zweimal zwängten sich sogar kleine Menschenkinder aus mir heraus. Das war wohl der Grund, weil meine Besitzerin die Warnung ihrer Großtante ignoriert hatte.
Achja, ehe ich es vergesse. Besuch von Gummischwänzen bekam ich auch schon. Einige vibrierten sogar. Doch die kamen meist nur, wenn über längere Zeit kein richtiger mich besuchte und ich Sehnsucht hatte. In der letzten Zeit sind allerdings nur Gummischwänze zu Besuch. Doch es macht mir nichts aus. Das macht genauso Spaß. Sogar zu Zweit.
© Sandy Reneé / November 2013