Unruhig wälzte sich Lucas in seinem Bett hin und her. Er war hundemüde, doch einschlafen konnte er nicht. Irgendwas fehlte ihm. Das aber nicht erst seit gestern und heute, sondern schon sehr lange. Die andere Seite seines Bettes war leer. Sonst lag dort seine Frau. Doch die war längst weg. Sie hatte ihn verlassen, wegen eines anderen Mannes.
Lucas dachte an die Zeit, die sie zusammen verbracht hatten. Lange war es nicht, aber intensiv, sehr intensiv. Für Lucas war Susanna die Frau seines Lebens. Dass alles ganz anders war als er angenommen hatte, wurde ihm bewusst, als er Susanna mit einem anderen Mann in ihrem Ehebett ertappte. Er hatte sie angeschrien, dem Mann einen Kinnhaken verpasst und ihn nackt, wie er war, auf die Straße gesetzt. Susanna wollte ihn schützen. Sie stellte sich vor ihn. Aber Lucas stieß sie beiseite. Da half auch ihr Weinen nichts. Dann warf er sie auf´s Bett und nahm sich, was er als sein Eigentum betrachtete.
Lucas brauchte lange, bis er richtig begriff, was geschehen war. Da hatte Susanna ihn längst verlassen. Ihre Schrankseite war leergeräumt, die Koffer, die sie hinausschleppte, wogen schwer. Unten vor dem Haus stand ein großer Wagen, aus dem der fremde Mann stieg und ihr beim Einladen der Koffer half. Lucas konnte nur zusehen, zurückhalten konnte er sie allerdings nicht. Sollte das alles gewesen sein?
Immer, wenn er nachts allein im Bett lag, war es für ihn besonders schwer. Allein zu sein behagte ihm nicht. Viel lieber war er mit einer Frau zusammen, die sich an ihn schmiegte, ihn liebkoste und andere schöne Dinge mit ihm tat. All das vermisste Lucas sehr.
Eines Tages beschloss er, das zu ändern. Er hatte auch schon einen Plan, wie er das tun wollte.
Wie so oft in den letzten Monaten verbrachte Lucas die Nächte allein. Seit der Trennung von Susanna gönnte er sich nur selten ein Zusammensein mit einer Frau. Meist tat er es nur, wenn er es mal wieder besonders nötig hatte. So auch in dieser Nacht, in der er wieder einmal nicht schlafen konnte.
Träumend lag Lucas in seinem breiten Bett. Er träumte von Susanna und den Dingen, die sie so oft zusammentaten. Er spürte ihre Lippen, wie sie an seinem Glied hoch und runter glitten, ihre Zunge, die um seine Eichel kreiste. Stöhnend wand sich Lucas in den Kissen und gab sich dem geilen Gefühl hin, das ihm Susanna verschaffte. Sein Schwanz war zum Bersten gespannt und wartete nur darauf, in Susannas heißer Höhle verschwinden zu können.
„Oh Schatz“, keuchte Lucas wie von Sinnen, „was tust du mit mir?“
Er entzog sich den saugenden Lippen, denn sonst hätte er für nichts mehr garantieren können. Flugs war er über seiner Liebsten, bog ihre Schenkel auseinander, teilte ihre Schamlippen. Seine Eichel verschwand dazwischen und tauchte ein in den Himmel auf Erden. Bis zum Anschlag steckte er tief in ihr und genoss das melkende Gefühl von Susannes Liebesmuskel.
Langsam begann sich Lucas zu bewegen, immer schön im Takt. So schaukelten sie sich hoch, bis sie es kaum noch aushalten konnten. Aber Lucas wollte nicht so schnell zum Letzten kommen, sondern jede Sekunde des Zusammenseins auskosten und genießen.
Susanna unter ihm bebte, erschauderte, doch kein Ton kam aus ihrer Kehle. Sie schaute ihn nur mit weit geöffneten Augen an und ließ ihn tun. So war sie nicht immer. Es gab Zeiten, da schrie sie ihre Lust lauthals hinaus. Was die Nachbarn von ihr dachten, war ihr egal. Sollten sie doch hören, wie sehr sie das Zusammensein mit ihrem Lucas genoss. Das war längst vorbei und Lucas vermisste diese Zeit sehr.
Dass Susanna so anders geworden war, kam schleichend, fast unbemerkt von Lucas. Manchmal kam es ihm vor, als würde eine kalte Statue unter ihm liegen und keine Frau aus Fleisch und Blut, die bebend auf sein Eindringen wartete. Er wollte doch nur ihre Liebe. War das etwa zu viel verlangt? Er wusste es nicht. Lucas gab sich die größte Mühe, Susanna zufrieden zu stellen. Aber nichts an ihrem Verhalten änderte sich. Immer schaute sie ihn nur an, ohne ein Wort zusagen, mit großen weit geöffneten Augen und offenem Mund.
Susannas Verhalten brachte Lucas aber auch nicht davon ab, sie so oft wie möglich ins Bett zu ziehen und mit ihr Dinge zu tun, die manche Leute erröten ließen. Er liebte die körperliche Liebe und brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Sie war sein täglich Brot, sein Lebenselixier.
Besonders wenn Lucas, so wie in dieser Nacht, nicht schlafen konnte, gönnte er sich dieses Schlafmittel. Das wirkte meistens. Es war nicht gefährlich und abhängig machend wie die Medikamente gegen Schlaflosigkeit, die ihm sein Arzt verschrieb, als er ihn aufsuchte und um Rat fragte. Als er ihm auch noch von Susanna erzählte, mit der er geile Dinge trieb, lächelte der Arzt nur wissend. Er solle es weiter so tun, das wäre besser als jedes noch so gute Medikament gegen Schlaflosigkeit, riet er ihm.
Doch heute Nacht, in der Lucas bereits zum wiederholten Male Susanna beiwohnte, konnte er nicht müde werden. Es war, als hätte er ein Aufputschmittel verabreicht bekommen. Sein Schwanz stand wie eine Eins, das Bett unter ihm quietschte und schaukelte. Sein Stöhnen konnte man bestimmt schon auf dem Hausflur hören. Das jedoch war Lucas egal. Seine Susanna glücklich machen, war ihm wichtiger als die Nachbarn.
Nur wollte Susanna glücklich sein? Mit ihm? Immer wenn er sie während des Aktes anschaute, war ihr Gesicht genauso steinern wie in den letzten Nächten. Kein Ton kam über ihre roten Lippen. Nur ihr fester Busen wippte im Takt seiner Stöße.
„Warte nur, dir werde ich schon zeigen, wo der Hammer hängt“, keuchte Lucas. Immer härter stieß er zu, ohne Rücksicht auf Verluste. Seine Geilheit war nicht mehr zu bremsen. Er wollte nur endlich zum Ende kommen.
Plötzlich machte es „pffff“, es pfiff ohrenbetäubend. Susanna sackte zusammen, die Luft entwich und pfeifend bahnte sie sich ihren Weg nach oben zur Decke.
„Scheiße, auch das noch“, schimpfte Lucas, der erschrocken hochfuhr, „nun hat auch noch meine Sexpuppe ihren Geist aufgegeben.“
© Sandy Reneé / 08.03.2015